Portrait: Goldfisch

ohne Rang: Otophysa
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Carassius
Art: Goldfisch (Carassius auratus)

Goldfisch_ (Marcus Elieser Bloch)

Goldfische verfügen über ein knöchernes Skelett und erreichen je nach Zuchtform eine Gesamtlänge bis zu 35 Zentimeter. Neben naturfarbenen braunen Farbvarianten sind durch Zucht vor allem orange und weiße Farbmorphen bekannt geworden. Für die Haltung in Aquarien gezüchtete Varietäten bleiben etwa ein Drittel kleiner.
Als Auftriebsorgan dient ihnen die zweikammerige Schwimmblase, die im hinteren Teil durch einen Luftblasengang, den Ductus pneumaticus, mit dem Vorderdarm verbunden ist. Wie alle Karpfenfische haben Goldfische keinen Magen. Goldfischkiefer sind zahnlos. Im Rachen sitzen jedoch kräftige Schlundzähne. Die mit dem weit vorstülpbaren Maul aufgenommene Nahrung wird zwischen diesen Schlundzähnen und einer ihnen gegenüber liegenden, sehr massiven knöchernen Kauplatte, dem sogenannten Karpfenstein, zerkleinert. Die eigentliche Verdauung findet ausschließlich im Darm der Fische statt. Wie bei allen Vertretern der Gattung Carassius sind die besonders intensiv durchbluteten Kiemen aufgrund ihrer Struktur und Permeabilität an sauerstoffarmes Wasser angepasst. Der Goldfischkörper ist – mit Ausnahme der Varietätengruppe „Oranda“, die über einen unbeschuppten Kopfaufwuchs verfügt – vollständig beschuppt und mit einer vollständig ausgeprägten Seitenlinie ausgestattet. Goldfischaugen haben die Fähigkeit zu tetrachromatischem Farbensehen. Das heißt, sie besitzen vier unterschiedliche Zapfentypen. Neben drei Zapfentypen, die etwa denen im menschlichen Auge entsprechen, verfügen sie über einen zusätzlichen UV-Zapfen. Außerdem hören Goldfische im etwa gleichen Frequenzbereich wie Menschen. Schallwellen werden von der Schwimmblase aufgefangen und über den Weberschen Apparat zum Innenohr geleitet.
Ähnlich wie der Giebel besitzt auch der Goldfisch die Fähigkeit zu gynogenetischer Fortpflanzung. Dabei muss der Laich nicht durch den Samen eines artgleichen Männchens befruchtet werden, es genügt ein äußerlicher Kontakt des Eis mit einem Spermium einer anderen Karpfenfischart, um die Eientwicklung anzustoßen, ohne dass Spermium und Ei verschmelzen müssen. Diese unvollkommenen Fortpflanzung ist ein grundlegendes Instrument bei der Vermehrung sogenannter Hochzuchten (schleierflossige Rassestandards). Weiterlesen

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Portrait: Karausche

ohne Rang: Otophysa
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Carassius
Art: Karausche (Carassius carassius)

Karausche (Bloch, Marcus Elieser)

Die Karausche ist dem Karpfen ähnlich, aber hochrückiger; diese Ähnlichkeit drückt sich auch in den oben angeführten Beinamen wie Schneiderkarpfen, Bauernkarpfen, Steinkarpfen oder Moorkarpfen aus. Sie hat keine Barteln und besitzt im Vergleich zum Giebel oder naturfabenen Goldfischen ein feineres Schuppenkleid. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu diesen beiden Arten ist die Anzahl der Schuppen in der Seitenlinie. Die Karausche hat dort normalerweise zwischen 32 und 34, aber maximal 31–36 Schuppen. Ihre Oberseite ist bräunlich mit grünlichem Glanz, die Flanken sind heller, die Unterseite hell, gelblich bis schmutzigweiß. Häufig besitzt sie eine leicht rötliche Flossenfärbung. Die Rückenflosse ist konvex und die Schwanzflosse ist nur geringfügig eingekerbt. Karauschen sind langsamwüchsig, können bis zu 64 Zentimeter lang werden und ein Gewicht von 3 Kilogramm erreichen. Je nach Umwelt- und Ernährungsbedingungen treten zwei Wuchsformen auf. In großen Seen bildet sich häufig eine hochrückige Form (Tellerkarausche), während in Kleingewässern eine als Steinkarausche bezeichnete Kümmerform auftreten kann.
Flossenformel: Dorsale 3–4/14–21, Anale 3/5–8, Pectorale 1/12–13, Ventrale 2–3/7–8 Weiterlesen

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Portrait: Giebel

ohne Rang: Otophysa
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Carassius
Art: Giebel (Carassius gibelio)

Giebel (Marcus Elieser Bloch)

Der Giebel ist ein typischer, meist hochrückiger und bartelloser Karpfenfisch mit einer silbrig schimmernden, graugrünlichen Grundfärbung, mit aufhellendem Verlauf von der Rücken- zur Bauchseite. Der Körper ist komplett beschuppt, wobei die Schuppenränder über einen hell abgesetzten Rand verfügen. Das Seitenlinienorgan ist vollständig und deutlich ausgeprägt. Alle unpaarigen Flossen sind dunkelgrau, Brust- und Bauchflossen graugrünlich mit milchiger Membran. Die homocerke Schwanzflosse ist gegabelt. Öffnet man die Leibeshöhle frischtoter Giebel, stellt man fest, dass das Bauchfell fast schwarz pigmentiert ist. In seltenen Fällen ist die Bauchfellfarbe des Giebels silbrig glänzend, aber niemals wie bei der Karausche durchsichtig.
Giebel erreichen in der Regel Gesamtlängen um 40 Zentimeter; Einzelfälle größerer Exemplare sind zwar beschrieben, aber unbelegt. Giebel besitzen, wie alle Karpfenfische, keinen Magen. Ihre Kiefer sind zahnlos, im Rachenraum sitzen jedoch kräftige Schlundzähne. Die mit dem weit vorstülpbaren Maul aufgenommene Nahrung wird zwischen diesen Schlundzähnen und einer ihnen gegenüber liegenden, sehr massiven knöchernen Kauplatte, dem sogenannten Karpfenstein, zerkleinert. Die eigentliche Verdauung findet im Darm statt. Giebel gehören zu den Ostariophysi, die als gemeinsames Merkmal über den Weberschen Apparat verfügen, der sie zur Aufnahme akustischer Reize befähigt. Mit Hilfe dieses knöchernen Gebildes werden mit der Schwimmblase aufgefangene Schallwellen zum Innenohr geleitet.
Der Giebel ist der ebenfalls bartellosen Karausche (Carassius carassius (Linné) 1758) ähnlich. Äußerlich können die Arten an der Form der Rückenflosse unterschieden werden, die beim Giebel gerade oder leicht nach innen gewölbt (konkav), bei älteren Exemplaren der Karausche aber nach außen gewölbt (konvex) ist.
Flossenformel: Dorsale 18–23, Pectorale 15–16, Ventrale 7–9, Anale 7–9, Caudale 18–20.
Schuppenformel: Anzahl Schuppen auf Seitenlinie, mSL: 27–33.
Kiemenreusendornen: 37–55. Weiterlesen

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Der Greifstachler in Brehms Tierleben

Greifstachler (Brehms Tierleben)

Der Greifstachler oder Cuandu (Cercolabes prehensilis, Hystrix und Synetheres prehensilis), Vertreter der obenerwähnten Untersippe, hat im allgemeinen die Gestalt des Baumstachlers, ist jedoch merklich größer und erscheint kräftiger gebaut als dieser. Seine Länge beträgt 1,1 Meter, wovon 45 Centim. auf den Schwanz kommen. Die Stacheln beginnen gleich am Gesicht, setzen sich über den ganzen Oberleib fort, bekleiden die Beine bis zum Wur zelgelenk hinab, die obere Schwanzhälfte und auch den ganzen Unterleib, liegen jedoch keineswegs glatt am Körper an. Einzelne Haare, welche zwischen ihnen hervortreten, werden größtentheils von ihnen überdeckt und erst sichtbar, wenn man die Stacheln auseinander nimmt. Letztere stecken ebenfalls sehr lose in der Haut, sind alle von gleicher Gestalt, hart und stark, glatt und glänzend, an der Wurzel schwach, im übrigen gleichmäßig dick, nadelförmig und gegen die sehr feine Spitze hin plötzlich stark verdünnt, erreichen auf dem Hinterrücken eine Länge von ungefähr 12 Centim., verkürzen sich gegen den Unterleib allmählich und gehen auf dem Bauche nach und nach in wahre Borsten über, welche auf der Unterseite des Schwanzes wieder stachelartig, d.h. steif und stechend werden. Ihre Farbe ist ein lichtes Gelblichweiß, unterhalb der Spitze aber tritt eine dunkelbraune Binde lebhaft hervor. Das Haar auf Nase und Schnauze ist röthlich, das des übrigen Leibes rothbraun, dazwischen sind einzelne weißliche Borsten eingestreut. Die sehr starken und langen Schnurren, welche sich in Längsreihen ordnen, sehen schwarz aus. Weiterlesen

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TTT: Welche Neuerscheinungen aus dem zweiten Halbjahr würde ich gerne lesen

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Es ist zu heiß, das Unkraut zu üppig, und überhaupt ist das Leben eine einzige Zumutung! Wäre an diesem Apriltag nicht urplötzlich ein seltsamer Vogel in Matteos Garten aufgetaucht, der alte italienische Philosoph wäre noch immer ganz allein auf der Welt. Doch Schopenhauer, wie Matteo den Waldrapp nennt, scheint ihn zu mögen. Und bleibt. Da erfährt Matteo, dass der Vogel zu einer Aufzuchtstation jenseits der Alpen gehört. Um noch ein wenig Zeit miteinander zu haben, beschließt er, Schopenhauer mit Rennrad und Anhänger selbst nach Hause zu bringen. Gemeinsam durchqueren sie Norditalien, bewältigen hohen Berge, baden in Gebirgsflüssen und zelten unter freiem Himmel. Eine Freundschaft wächst, die Matteo etwas ganz Besonderes schenkt: sich selbst und anderen wieder zu vertrauen … Weiterlesen

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Eiko Kadono: Kikis kleiner Lieferservice (Rezension)

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Let’s talk about … Reise in die Urwelt

Eigentlich hatte ich geplant einen Beitrag über Terrorvögel zu schreiben … irgendwann mache ich das auch, aber schon der erste Satz hat mich dann vom Thema abgebracht:
Meinen ersten Terrorvogel traf ich in dem Film „Reise in die Urwelt“ von Karel Zeman … Und dann schwelgte ich in Erinnerungen und deshalb geht es nicht um Terrorvögel sondern um einen Film aus dem Jahr 1955.
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