Zoopresseschau

Tiergarten Nürnberg 17.10.2025
Wie Fledermäuse, Delfine und Roboter auf Kurs bleiben: Lange Nacht der Wissenschaften im Tiergarten
Wie finden Delfine in trüben Gewässern ihre Beute? Wie gehen Fledermäuse nachts auf Insektenjagd? Und was können Roboterentwickler von Schildkröten lernen? Antworten darauf gibt es im Tiergarten der Stadt Nürnberg und im Bionicum bei der Langen Nacht der Wissenschaften am Samstag, 25. Oktober 2025. Dabei haben Gäste auch die Gelegenheit, das Manatihaus bei Nacht zu erkunden und einige der Tiere und Roboter aus der Nähe kennenzulernen. Das Bionicum im Tiergarten hat zur Langen Nacht der Wissenschaften von 17 bis 23 Uhr geöffnet, bei einer Rätselrallye können Mitspielende hier einen Schatz entdecken. Das Programm im Überblick: 18.30 Uhr: Im Trüben fischen? Dank Echoortung für Delfine kein Problem – im Blauen Salon Auch in trübem Wasser und bei Dunkelheit können Delfine scheinbar mühelos Beute aufspüren. Das verdanken sie ihrem Sonarsystem, der sogenannten Echoortung. Die Großen Tümmler erzeugen dabei unterhalb ihrer Blaslöcher Klicklaute, die für den Menschen kaum hörbar sind. Diese ausgesandten Klicklaute werden von Objekten im Wasser als Echo zurückgestrahlt und von den Delfinen mit dem Unterkiefer aufgenommen. So entsteht für die Delfine ein akustisches Bild ihrer Umgebung, das ihnen präzise Informationen liefert. Wie die Echoortung genau funktioniert und wofür diese Fähigkeit noch genutzt werden kann, verrät Dr. Ralph Simon, Forschungskurator des Tiergartens. 19.30 und 21.30 Uhr: Unkaputtbare Roboter – im Bionicum Roboter sind cool, doch ihre elektronischen Bauteile sind anfällig. Dabei geht es auch ohne Elektronik. Forschende der Universität Freiburg haben gemeinsam mit dem Bionik-Team der Firma Festo bioinspirierte, softe Roboter im 3D-Drucker entwickelt, die sich nur mit Hilfe von Druckluft nach dem Vorbild der Stabheuschrecke und Schildkröte bewegen. In den soften Robotern gibt es verschiedene Kammern, die den Luftfluss steuern und so wie ein Schaltkreis verschiedene Bewegungen im Roboter auslösen. Quasi unkaputtbar, können die Laufmaschinen in Zukunft überall zuverlässig eingesetzt werden.
20.30 Uhr: Mit Echo durch die Nacht: Die beeindruckenden Fähigkeiten der Fledermäuse – im Blauen Salon Fasziniert von Fledermäusen, nimmt Dr. Ralph Simon, Forschungskurator des Tiergartens, die Gäste mit auf eine Reise in die Welt der nachtaktiven Säugetiere. Er erklärt ihre beeindruckenden Fähigkeiten, die auch im Tiergarten Nürnberg Grundlage verschiedener Forschungsprojekte sind. Fledermäuse nutzen Sonar, um sich im Dunkeln akustisch zu orientieren und gezielt Insekten zu jagen. Ihr außergewöhnlich gutes Flugvermögen ermöglicht ihnen dabei präzise Manöver. In vielen Ökosystemen spielen Fledermäuse zudem eine entscheidende Rolle, indem sie zur Bestäubung beitragen und Schädlingspopulationen kontrollieren. Am Ende des Vortrags haben die Gäste die Gelegenheit, die Fledermäuse im nächtlichen Manatihaus kennenzulernen. Tickets für die Lange Nacht der Wissenschaften sind an zahlreichen Vorverkaufsstellen und online unter nacht-der-wissenschaften.de/ erhältlich. Die Eintrittskarte berechtigt gleichzeitig zur Nutzung der Shuttle-Linien und der öffentlichen Verkehrsmittel im gesamten Netz desVerkehrsverbunds Großraum Nürnberg. Der Tiergarten ist mit der Sonderbuslinie W06 – Nürnberg Ost zu erreichen.

Tierpark Hagenbeck 17.10.2025
Drei aufgeweckte Neuzugänge bei Hagenbeck
Neue Katta-Weibchen im Tropen-Aquarium Aus vier mach sieben – Am 25. September sind drei Katta-Weibchen aus dem Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe zu Hagenbeck gekommen. Vier, sechs und neun Jahre sind die drei Neuankömmlinge alt. Nach einer mehrtägigen Eingewöhnung hinter den Kulissen, durften die drei Lemuren erstmalig das Katta-Dorf erkunden und alle Kletter-, Versteck- und Beschäftigungsmöglichkeiten genau inspizieren. Kurz darauf kamen auch die vier Männchen hinzu, die in den letzten Monaten ohne weibliche Artgenossen im Tropen-Aquarium gelebt haben. Sofort wurden die neuen Gruppenmitglieder begrüßt und versucht, den flauschigen Damen zu imponieren – diese zeigten sich jedoch wenig beeindruckt und eher verhalten. Die Zurückhaltung ließ jedoch schnell nach, denn in Katta-Gruppen haben die Weibchen das Sagen. Nach nur wenigen Tagen hat die älteste der neuen Katta-Damen, Toky die Gruppenführung übernommen. Eine Ausnahme ist die Paarungszeit, in dieser Phase übernehmen die Männchen die Führung – und diese steht bereits Ende des Jahres bevor. Rund vier bis fünf Monate sind die Weibchen nach erfolgreicher Paarung trächtig, sodass wir mit Glück im Frühling des nächsten Jahres mit Nachwuchs rechnen können. Tagsüber sind die Lemuren im Katta-Dorf zu beobachten. Nachts können sich die tagaktiven Tiere frei im Innengehege und im Katta-Dorf bewegen. Zudem gibt es auf dem Dach des Tropen-Aquariums eine Außenanlage, die von den Kattas für ausgiebige Sonnenbäder genutzt wird. Ausgewachsene Kattas erreichen eine Kopf-Rumpflänge von bis zu 40 Zentimetern und haben ein Gewicht von 2,5 bis 3 Kilogramm. Unter den Armen haben Katta-Männchen Drüsen, über die sie ein duftendes Sekret abgeben, mit welchem sie dann ihren Schwanz einreiben, damit Duftkämpfe austragen und ihr Revier markieren. Genau dieses Verhalten können Besucher momentan regelmäßig im Katta-Dorf beobachten. Im Freiland leben Kattas auf Madagaskar. Die Tiere werden jedoch auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als stark gefährdet eingestuft. Der Grund: die Abholzung ihres Lebensraums, die zunehmende Trockenheit auf Madagaskar und die Jagd der Tiere. Somit leistet Hagenbeck mit seiner Beteiligung am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm der Kattas einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung dieser besonderen Tierart. Sofern Sie einen Termin vor Ort wünschen, wenden Sie sich jederzeit an uns. Gern schauen wir gemeinsam, wie wir Ihre Foto-, Video- und Interviewwünsche realisieren können.

Tierpark Nordhorn 17.10.2025
Der Tierpark Nordhorn wildert mehr als 1.000 Tiere aus
Klein – aber oho! Sie sind klein, sie sind schwarz und sie haben 6 Beine – bei der Anzahl ausgewilderter Tiere handelt es sich natürlich nicht um große Säugetiere, sondern um kleine Feldgrillen – für Dr. Dirk Wewers, Kurator Tierpark Nordhorn, wohl die hübscheste Heuschrecke Deutschlands. Leider ist die Art hier im Nordwesten vom Aussterben bedroht. „Südlich des Mains kennt vermutlich jeder das Zirpen – den prägnanten Gesang der Männchen. Hier oben ist er so gut wie verschwunden“, so Wewers. „Die flugunfähigen Tiere können Gebiete, aus denen sie einmal verschwunden sind, in der Regel nicht selbst wieder erreichen. Das Naturschutzgebiet in Tillenberge scheint ein geeigneter Lebensraum zu sein, aber auch dort war diese Art nicht mehr vorhanden, bis wir dort im vergangenen Jahr erstmals wieder Feldgrillen angesiedelt haben.“ Bereits seit 2022 engagiert sich der Nordhorner Zoo für die Wiederansiedlung der Feldgrille. So konnten im benachbarten Münsterland in einem Wiederansiedlungsprojekt im Jahr 2023 Feldgrillen aus dem Nordhorner Tierpark ausgewildert werden. 2024 durfte dann, nach genauer Prüfung durch die Untere Naturschutzbehörde Grafschaft Bentheim, dieses Projekt auch auf niedersächsischer Seite im Naturschutzgebiet Tillenberge bei Nordhorn durchgeführt werden. Die ersten Zuchtversuche verliefen insbesondere aufgrund des großen Engagements der Tierpark-Mitarbeiterin Anne Linow sehr erfolgreich. So konnten im letzten Jahr schon etwa 1.100 Larven in Tillenberge angesiedelt werden. Der Zuchterfolg ist mit mehr als 1.000 weiteren Larven in diesem Jahr etwa gleich groß. Diese Tiere bilden nun den Grundstock für eine sich zukünftig selbst reproduzierende Population der Feldgrille im NaturschutzgebietTillenberge. Der Tierpark Nordhorn engagiert sich als regionales Arten- und Naturschutzzentrum stark im regionalen Artenschutz. Mit seinen Mitarbeitern und Tieren betreut er rund 170 Hektar schützenswerte Lebensräume wie Hochmoor, Hutewald und Wacholderheiden. „Artenschutz ist für uns als Zoo eine der Kernaufgaben,“ so Zoodirektor Dr. Nils Kramer. „Ob weltweit oder vor der eigenen Haustür setzen wir uns für den Erhalt der Tiere und ihrer Lebensräume ein!“ Die Wacholderheide wird nur dank des Engagements der verschiedenen Partner als Lebensraum erhalten bleiben, denn sie ist nicht nur ein wertvoller Naturraum, sie ist auch Kulturraum und wurde über Jahrhunderte unter anderem durch Schafbeweidung von Mensch und Vieh geschaffen. Die Feldgrille soll nun in der Wacholderheide eine wertvolle Bereicherung für den Lebensraum darstellen, denn sie dient natürlich auch vielen anderen seltenen Arten wie Eidechsen und Vögeln als Nahrung. Um die Nachhaltigkeit dieses Ansiedlungsprojektes zu erreichen, werden auch in den kommenden Jahren weiterhin Feldrillen im Tierpark Nordhorn gezüchtet und in Tillenberge ausgebracht. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch die UNB-Grafschaft Bentheim und die Ökologische Station Grafschaft Bentheim / Emsland (ÖGE), die die Entwicklung und Ausbreitung der Grillen im neuen Lebensraum Tillenberge genau beobachten werden. In diesem Jahr wurde die Auswilderung der Grillen vom NDR begleitet. Der 3-minütige Bericht, der in Hallo Niedersachsen ausgestrahlt wurde, ist in der Mediathek der ARD unter dem Stichwort „Feldgrille“ zu finden.

Zoo Leipzig 17.10.2025
Bewegung in Erlingas Beutel Koala-Nachwuchs wächst heran
„Einmal kurz habe ich das kleine Schnäuzchen gesehen.“ Mit dieser Aussage hat Tierpflegerin Juliane Ladensack den Sichtbeweis für die Hoffnungen im Koala-Haus des Zoo Leipzig geliefert. Schon seit Wochen gibt es aufgrund des wachsenden Beutelumfangs von Koalaweibchen Erlinga und den zarten Bewegungen im Beutel die große Wahrscheinlichkeit für das Heranwachsen eines Jungtieres, nun ist es Gewissheit. „Vom Zeitpunkt des Deckens bis zum ersten Sichten steigt bei allen Mitarbeitern des Teams über Monate die Spannung. Wir freuen uns, dass die Entwicklung des Jungtieres augenscheinlich bislang gut verläuft. Bis es zuverlässig zu sehen ist, wird es noch einige Wochen dauern, aber ab sofort kann jeder Besucher das Glück haben, den richtigen Moment zu erwischen“, sagt Seniorkurator Ariel Jacken. Für die europäische Population und das Koala-Haus, das im kommenden Jahr seinen zehnten Geburtstag feiert, ist die zweite Geburt in Leipzig nach 2020 ein wichtiger Erfolg. Jacken ergänzt: darüber hinaus: „Für die meisten Menschen sind diese Beuteltiere vor allem niedliche, flauschige Australier und Sympathieträger. Unsere Vertreter sind zudem Botschafter für ihre Art, die in Australien von Lebensraumverlust durch Fragmentierung, Straßenbau und Urbanisierung bedroht ist und als Nahrungsspezialist auf die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit von wohlschmeckenden Eukalyptusarten angewiesen ist.“ Die Entwicklung von Koalanachwuchs verläuft beuteltiergemäß typisch, ist aber immer wieder faszinierend. So findet das etwa vier Wochen alte, in der Fachwelt sogenannte Joey mit der Größe einer Kaffeebohne nach der Geburt den Weg in den Beutel und saugt sich dort an einer Zitze fest, um sich für weitere sechs Monate im Beutel versteckt weiterzuentwickeln. Für die knapp vier Jahre alte Erlinga ist es ebenso der erste Nachwuchs wie für den bald drei Jahre alten Koala Yuma, der damit erstmals Vater geworden ist. „Die Entwicklung des Jungtiers hat die ersten kritischen Passagen gemeistert und ist jetzt schätzungsweise vier bis fünf Monate alt. Bis es sicher aus dem Beutel kommt und mit Mutter Erlinga den Eukalyptus von der Schkeuditzer Plantage knabbert, müssen wir weiter die Daumen drücken“ so Ariel Jacken. Zusammen mit dem neueröffneten Terrarium bildet das Koala-Haus in jedem Fall wetterfeste Beobachtungspunkte für das Familienerlebnis in den Herbstferien.

Zoo Magdeburg 16.10.2025
Finanzspritze für die Tiermedizin im Zoo Magdeburg
Starkes Engagement für den Zoo Magdeburg: Zwei Unterstützer ermöglichen Anschaffung eines Röntgengerätes für Zootiere Die Tiermedizinische Abteilung des Zoos hegte schon lange einen Wunsch, der jetzt mit tatkräftigen Unterstützern erfüllt wurde: die Anschaffung eines für den Zoobetrieb geeigneten Röntgensystems. Die Magdeburger Firma FAM Minerals & Mining GmbH spendete 3.500 Euro und die LVM Versicherung Carsten Decker & Oliver Leiding unterstützte den Kauf des Röntgengerätes mit 6.000 Euro. „Es ist essenziell wichtig, starke regionale Partner an seine Seite zu wissen, die sich für die Weiterentwicklung des Zoos engagieren,“ bekräftigt Zoodirektor David Pruß. Als studiertem Tierarzt war es ihm seit Beginn seiner Zeit im Zoologischen Garten Magdeburg eine Herzensangelegenheit, die tiermedizinische Versorgung auf ein neues Niveau zu heben. Im Beisein der Unterstützer hat der Zoodirektor, David Pruß, heute gemeinsam mit der Tierärztin, Anna Hauffe, das Röntgensystem bei den Roten Pandas vorgestellt, wobei nicht live geröntgt wurde wegen der Strahlenbelastung. Das Röntgengerät ist nicht nur flexibel in sämtliche Tiergehege und Stallungen einsetzbar, es liefert auch schnelle und zuverlässige Röntgenaufnahmen. „Vom neuen Röntgensystem profitieren nicht nur maßgeblich die Zootiere, sondern auch alle Fundtiere in der vom Zoo betriebenen Auswilderungsstation. Alle diese Patienten können nun schneller und präziser diagnostiziert und behandelt werden“, freut sich Tierärztin Anna Hauffe.

Tierpark Bern 16.10.2025
Tierpark Bern – Züchten für den Artenschutz
Am 30. September 2025 wurde im Tierpark Bern ein Wisentkalb geboren – das erste Jungtier der achtjährigen Wisentkuh «Urvana». Eine besondere Geburt, weil Vater «Bocelli» wertvolle Gene trägt, die für den Erhalt dieser bedrohten Art besonders wichtig sind. Der Tierpark Bern ist sehr erfahren in der Zucht dieser Tierart, doch aus unerfindlichen Gründen wurde die 8-jährige Kuh nicht trächtig. Dies obwohl der Stier Bocelli (6-jährig) trotz seines noch jungen Alters bereits mehrfach Vater geworden war. Umso grösser ist nun die Freude, dass «Urvana» ein gesundes Kalb zur Welt gebracht hat. Dem Jungtier geht es blendend und wer Geduld hat, kann es mit dem anderen Jungtier, welches am 1. Juli 2025 geboren wurde, beim Herumtoben erleben. Bedeutung für den Artenschutz Wisent galten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in freier Wildbahn als ausgerottet und konnten nur dank engagierter Zuchtprogramme in Zoos überleben. Aus wenigen Gründerindividuen entstand die heutige Population von rund 7200 Tieren in Europa. Um die genetische Basis zu erweitern, spielt die Zucht in Zoos und Tierparks eine wichtige Rolle – jedes genetisch wertvolle Kalb zählt und wird vielleicht sogar Teil eines Wiederauswilderungsprogrammes. Das Wisent-Zuchtbuch – Zusammenarbeit für Vielfalt Das Wisent-Zuchtbuch der Europäischen Zoovereinigung EAZA stellt sicher, dass die Zoopopulation gesund und vielfältig bleibt. Neu wird diese Verantwortung gemeinsam vom Tierpark Berlin, dem schwedischen Borås Djurpark und dem Tierpark Bern getragen. In über 50 Jahren hat der Tierpark Bern mehr als 100 Wisente gezüchtet. 22 Tiere konnten dank der Zusammenarbeit mit dem Zuchtbuch und mit internationalen Organisationen ausgewildert werden.

Zoo Berlin 16.10.2025
Tauchgang zur Milchbar im Zoo Berlin
Schluck für Schluck ein bisschen stärker: Flusspferd-Baby trinkt unter Wasser Eigentlich ist der Freischwimmer die Voraussetzung fürs Tauchen, aber der Flusspferdnachwuchs im Zoo Berlin hat seine Atemtechnik beim Unterwassertrinken bereits nach zwei Wochen schon perfektioniert – ganz ohne Schwimmabzeichen. Das am 28. September geborene Flusspferd-Jungtier wird immer kräftiger und aktiver. „Mutter Nala lässt ihren kleinen Bullen regelmäßig trinken, das ist ein überaus erfreuliches Zeichen für uns. Es ist wunderbar zu sehen, wie aufmerksam Nala sich um ihren Nachwuchs kümmert“, berichtet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem und fügt hinzu: „Den Mythos, Flusspferd-Milch sei rosa, können wir dank Beobachtungen im Zoo übrigens widerlegen: Tatsächlich ist Flusspferdmilch, wie bei anderen Säugetieren auch, weiß.“ Der Irrglaube entstand vermutlich, weil Flusspferde eine rötliche Hautflüssigkeit ausscheiden, die als natürlicher Sonnenschutz dient und sich manchmal mit Wasser oder Milch vermischt. Flusspferd-Kälber trinken in den ersten Monaten anfangs unter Wasser und später auch an Land. Die Stillperiode dauert etwa sechs bis acht Monate, in manchen Fällen bis zu einem Jahr. Während der Nachwuchs im geschützten Bereich der „Hippo Bay“ weiterhin ganz nah bei seiner Mutter bleibt, können die Tierpfleger*innen regelmäßig beobachten, wie der kleine Bulle sich immer geschickter durchs Wasser bewegt. Das kleine Flusspferd war bei seiner Geburt mit rund 28 kg ein echtes Leichtgewicht, doch inzwischen legt es kontinuierlich an Gewicht zu und bringt nun etwa 37 kg auf die Waage. Diese Entwicklung sorgt im Zoo für vorsichtigen Optimismus, dass schon bald die nächsten Meilensteine – wie der erste Ausflug in die große Flusspferdlagune – geplant werden können. Hintergrund Flusspferde in Berlin Flusspferde haben einen besonderen Platz im Herzen der Berliner*innen, denn sie haben eine lange Geschichte in Deutschlands ältestem Zoo: Bereits seit 1874 sind Flusspferde im Zoo Berlin zuhause. Das aktuelle Haus, die „Hippo Bay“, wurde 1997 fertiggestellt. Berühmt wurde im Zoo Berlin unter anderem der Hippo-Bulle Knautschke, der die Schrecken des Zweiten Weltkriegs überlebte und zum Symbol für die lange und erfolgreiche Flusspferdhaltung in der Hauptstadt wurde.

Wilhelma Stuttgart 16.10.2025
Zuchterfolg bei südamerikanischen Primaten in der Wilhelma
Ein blondes Baby bei den Schwarzen Brüllaffen Im Amazonienhaus der Wilhelma hat sich bereits Mitte September 2025 Nachwuchs bei den Schwarzen Brüllaffen eingestellt. Eng an den Körper seiner Mutter geschmiegt, lässt sich das männliche Jungtier umhertragen. Genau wie seine Mutter hat es ein blondes Fell: Die charakteristische schwarze Färbung tragen nämlich nur die erwachsenen Männchen, die zudem deutlich größer sind als ihre Artgenossinnen. Ein weiteres Merkmal der Brüllaffen ist ihr muskulöser Greifschwanz, welcher ihnen dabei hilft, sich sicher in den Bäumen zu bewegen. Brüllaffen sind, wie es ihr Name andeutet, in der Lage, sich auf deutliche Art und Weise Gehör zu verschaffen: Mit lauten Brüllkonzerten markieren sie ihre Reviere – das gilt in der Natur genau wie in der Wilhelma. Im Amazonienhaus teilen sich die Schwarzen Brüllaffen eine Anlage mit Springtamarinen, die zu den Krallenaffen zählen. Außerdem verfügen sie über einen Außenbereich, der im Wechsel mit einer anderen Affengruppe genutzt wird, die aus Weißkopfsakis und Goldkopflöwenäffchen besteht. Für den Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart bedeutet der Nachwuchs bei den Schwarzen Brüllaffen wieder einmal einen bemerkenswerten Zuchterfolg. Volker Grün, Leiter des Fachbereichs Zoologie und gleichzeitig Kurator für das Amazonienhaus, verrät: „Schwarze Brüllaffen sind außerordentlich anspruchsvolle Pfleglinge. Sie ernähren sich fast ausschließlich von Laub, was einen hohen Aufwand bei der Futterbeschaffung mit sich bringt. Das ist einer der Gründe, warum Schwarze Brüllaffen deutschlandweit nur noch in zwei weiteren Zoos gehalten werden.“ Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin ergänzt: „Der Bestand des Schwarzen Brüllaffen in seiner natürlichen Heimat in Südamerika wird von der Weltnaturschutzunion IUCN als potentiell gefährdet eingestuft. Noch gilt die Art also nicht als akut bedroht. Ihre Gesamtpopulation, vor allem in Brasilien, Bolivien, Paraguay und Argentinien, nimmt aber sowohl aufgrund von Lebensraumzerstörung als auch von Krankheiten wie Gelbfieber stetig ab.“ Der Schwarze Brüllaffe ist nur eine von rund einem Dutzend Arten aus der Gattung Alouatta. Eine mit ihm nah verwandte Art, der Braune Brüllaffe, wurde vom Instituto Fauna Brasil mit finanzieller Unterstützung der Wilhelma auf der Insel Santa Catarina vor der Südküste von Brasilien wiederangesiedelt. 260 Jahre lang war die in Südamerika als gefährdet eingestufte Art auf der 424 km² großen Insel ausgestorben. 2024 wurde eine Gruppe von Tieren, die zuvor in einer Auffangstation gelebt hatten, in ihr Auswilderungsgehege auf Santa Catarina gebracht. Dort konnten sich die Primaten langsam an ihre neue Umgebung gewöhnen, bis sie schließlich in ihren natürlichen Lebensraum entlassen wurden. Erst im Juli 2025 hatte die Leiterin des Instituto Fauna Brasil, Dr. Vanessa Kanaan, die Wilhelma besucht. In diesem Zusammenhang betonte die Biologin, dass Zoos nicht nur wichtige Geldgeber für die von ihrer Organisation umgesetzten Artenschutzprojekte sind – auch ihr Know-how in der Tierpflege und Tiermedizin helfe dabei, Tiere auf ihre Auswilderung vorzubereiten.

Kölner Zoo 16.10.2025
Nachruf: In Gedenken an Prof. Dr. Gunther Nogge
Der Kölner Zoo trauert um Prof. Dr. Gunther Nogge. Der ehemalige Direktor des Kölner Zoos ist am 4. Oktober 2025 verstorben. Prof. Dr. Nogge wurde am 10. Januar 1942 in Köln geboren. Er war habilitierter Biologe. Das Studium absolvierte er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. In mehreren Semesterferien arbeitete er als Hilfstierpfleger im Kölner Zoo, dem er bereits damals stark verbunden war. Er war damit nicht nur Wissenschaftler, sondern auch fundierter Praktiker, der wusste, wie Tiergartenbiologie funktioniert. Von 1969 bis 1973 war Prof. Dr. Nogge in Afghanistan als Dozent an der Universität Kabul und als wissenschaftlicher Leiter im dortigen Zoo tätig. Danach wirkte er von 1973 bis 1981 im Bereich der Parasitologie wieder an der Universität Bonn. In seiner Habilitation im Jahre 1978 beschäftigte er sich mit Tsetsefliegen. Für diese Forschung erhielt Prof. Dr. Nogge internationale Auszeichnungen. Am 15. Juli 1981 erfüllte sich sein Jugendtraum: Gunther Nogge wurde Direktor des Kölner Zoos. In der vorausgegangenen Stellen-Ausschreibung der AG Zoologischer Garten Köln zur Vorstandssuche stand geschrieben: „Interessenten mit entsprechender wissenschaftlicher Qualifikation, die über die notwendigen Erfahrungen im In- und Ausland zur Leitung eines Zoologischen Gartens im tiergärtnerischen und kaufmännischen Bereich verfügen, werden gebeten, sich zu bewerben. Englische Sprachkenntnisse sind erforderlich.“ All dies passte auf Prof. Dr. Nogge. Er stand in Folge 25 Jahre lang als Direktor dem Kölner Zoo vor. Er löste Vorgänger Prof. Dr. Ernst Josef Kullmann in diesem Amt ab. Prof. Dr. Nogge hat sich mit zahlreichen wegweisenden Initiativen und Bauvorhaben um den Kölner Zoo verdient gemacht. Unter seiner Führung wurde 1982 der Förderverein zugunsten des Kölner Zoos gegründet. Zu den neugebauten Tieranlagen zählen: das Urwaldhaus für Menschenaffen, das für die Haltung dieser Tiere international Maßstäbe gesetzt hat, die Anlagen für Leoparden, das Tropenhaus oder der Elefantenpark, der für die Haltung dieser Tiere ebenfalls neue Standards einführte. Mehr und mehr begann man auch Artenschutzprojekte außerhalb der Grenzen des Kölner Zoos zu unterstützen. Zahlreiche Artikel sowie mehrere Bücher entstammen seiner Feder. Wer jemals einen seiner Vorträge hören durfte, der wird seine intensive und hintergründige Art in Erinnerung behalten. Darüber hinaus lehrte Prof. Dr. Nogge auch an der Universität, eine wichtige Arbeit für Forschung und Lehre, die der Kölner Zoo bis heute fortsetzt. 1985 war Prof. Dr. Nogge Mitbegründer der Europäischen Erhaltungszucht-programme (EEP), die ein neues Zeitalter in der Geschichte und im Management der Europäischen Zoos einläutete. Dafür, und für seine Verdienste um die Zoowelt an sich, erhielt er am 26. März 2007 den „Heini-Hediger-Preis“ des Weltzooverbandes (WAZA), die höchste Auszeichnung in der Zoogemeinschaft. Der heutige Zoodirektor, Prof. Theo B. Pagel, begann 1991 unter Prof. Dr. Gunther Nogge als Kurator im Kölner Zoo. 2007 trat Pagel die Nachfolge an. Er sagt: „Wir werden Herrn Nogge in bester Erinnerung behalten. Die Zoowelt, und insbesondere der Kölner Zoo, haben ihm viel zu verdanken und ich persönlich ebenfalls. Er hat mich damals als Kurator in den Zoo geholt und hat mir stets freie Hand gelassen. Unter ihm, als sehr progressivem Zoodirektor, habe ich viel lernen dürfen.“ Dr. Ralf Unna, Vorsitzender des Aufsichtsrats des Kölner Zoos: „Prof. Nogge ist eine Instanz der Tiergartenbiologie. Er hat in allen Bereichen, die ein Zoo abdeckt, große und auch international prägende Spuren hinterlassen: Seine Neubauten und Sonderschauen waren Publikumsmagnete, in Lehre und Forschung hat er den Kölner Zoo als Partner auf Augenhöhe der Wissenschaft etabliert. Die Gründung der Programme zur Arterhaltung hat er maßgeblich vorangetrieben. Der Kölner Zoo ist ihm zu großem Dank verpflichtet.“ Der Aufsichtsrat, die Vorstände Prof. Theo B. Pagel und Christopher Landsberg sowie die Beschäftigten des Kölner Zoos nehmen in stillem Gedenken Abschied von dem ehemaligen Direktor des Kölner Zoos, Prof. Dr. Gunther Nogge. Unser aller Mitgefühl gilt seiner Gattin und allen Anverwandten.

Tiergarten Schönbrunn 16.10.2025
Schnell, genügsam und extrem selten: Neue Wildesel erstmals im Tiergarten Schönbrunn
Der Tiergarten Schönbrunn freut sich über besondere Neuankömmlinge: Erstmals in seiner Geschichte werden nun Onager, eine Unterart des Asiatischen Wildesels, gehalten. Zwei Stuten sind über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm bereits aus anderen zoologischen Gärten angekommen – eine aus Tschechien und eine aus den Niederlanden. Onager leben in sogenannten Haremsverbänden. Mit einer weiteren Stute und einem Hengst wird die Zuchtgruppe Anfang November komplett sein. „Mir liegt dieser faszinierende Wildesel sehr am Herzen. Mehr als zehn Jahre war ich der Zuchtbuchkoordinator dieser Art und im Zuge dessen auch vor Ort in dem kargen Lebensraum im heutigen Iran. Die Onager sind von der Ausrottung bedroht. Ihr ursprüngliches Vorkommen ist mittlerweile auf ein Schutzgebiet im südlichen Iran beschränkt. Vor allem die Konkurrenz mit landwirtschaftlichen Nutztieren um das spärlich verfügbare Wasser hat die Wildpopulation zunehmend dezimiert“, erklärt Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck. Die letzte Zählung im Jahr 2023 ergab weniger als 720 erwachsene Tiere in der Wildbahn. Im Tiergarten wurde für die Onager in Anlehnung an ihren natürlichen Lebensraum eine Steppenlandschaft geschaffen. Der Boden ist speziell verfestigt, um für natürlichen Hufabrieb zu sorgen, und Flächen mit feinem Sand laden zum Sandbaden ein. Rundläufe ermöglichen den Stuten, beim typischen Treiben durch den Hengst während der Paarungszeit auszuweichen. Ein Teich, mehrere Wassertränken sowie Sträucher und Bäume bieten Abkühlung und Schutz vor Hitze und starker Sonne. „Onager kommen mit unserem Klima bestens zurecht. In ihrer Heimat erleben sie starke Temperaturschwankungen – von Minusgraden bis über 40 Grad Celsius. Für Regen und kalte Tage brauchen sie bei uns lediglich einen Unterstand“, so Kurator Rupert Kainradl, MSc. Als typische Steppenbewohner sind Onager äußerst genügsam: Sie ernähren sich vor allem von harten Gräsern und Kräutern, zeigen dabei aber dennoch erstaunliche Kraft und Ausdauer. Mit Spitzengeschwindigkeiten von rund 80 km/h zählen sie zu den schnellsten Vertretern der Pferde. Nun traben die seltenen Wildesel erstmals auch durch den Tiergarten Schönbrunn.

Zoo Landau in der Pfalz 15.10.2025
Herbstfest für die ganze Familie im Zoo Landau in der Pfalz, Samstag, den 25. Oktober 2025, von 15-19 Uhr „Zootiere erleben, Kürbisse und mehr“
Ein Nachmittag rund um die tierischen Zoobewohner und den Kürbis erwartet die Besucherinnen und Besucher des Zoo-Herbstfestes am 25.Oktober 2025 im Zoo Landau. Das Team der Zooschule hat ein tolles Programm für die ganze Familie zusammengestellt. Von 15 bis 19 Uhr können die Besucherinnen und Besucher Kürbisse schnitzen, Waldgeister kennenlernen und viel Wissenswertes über vermeintliche „Gruseltiere“ lernen. Der Nachmittag startet ab 15 Uhr mit dem Kürbisschnitzen und -gestalten in der Zooschule, die schönsten Kürbisse werden im Laufe des späteren Nachmittags prämiert. Auch in diesem Jahr wurden die Kürbisse freundlicherweise von Gemüsebau Markus Günther aus Kandel zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle geht der Dank des Zoos an den großzügigen Spender. Auch die Zootiere kommen an dem Nachmittag nicht zu kurz. Der eine oder andere tierische Zoobewohner darf sich über einen Kürbis als Snack oder zum Spielen freuen. Um 15:30 Uhr geht es mit einem Pädagogen der Zooschule auf einen Erlebnisrundgang zu den „Waldgeistern“ und anderen Zootieren, bei dem reichlich Anschauungsmaterial zum Berühren und Bestaunen rund um die Zootiere eingesetzt wird. Im Pfälzer Bauernhof freuen sich außerdem die Zwergziegen beim „Ziegen-Wellness“ über bürstende und streichelnde Hände. Um 15:10 Uhr, 16 Uhr und 17 Uhr lernen die Gäste einige vermeintliche „Gruseltiere“ kennen. Dabei werden sie erfahren, wieviel Spannendes es über die Biologie von Schlange, Tausendfüßer oder Gespenstschrecke zu erfahren gibt und dass es keinen Grund gibt, sich vor ihnen zu fürchten oder zu ekeln! Mit Einbruch der Dämmerung werden im Zoo ein Lagefeuer und die selbstgestalteten Kürbisse leuchten! Es werden Getränke angeboten und, wer mag, kann sich dazu ein Stockbrot backen. Die Mitarbeitenden des Zoos Landau freuen sich auf einen besonderen Nachmittag für die ganze Familie! Die Zookasse ist bis 17 Uhr geöffnet ist und es gelten die regulären Zoo-Eintrittspreise. Der Zoo behält sich vor, die Veranstaltung ggfs. witterungsbedingt abzusagen, umzugestalten oder zeitlich abzukürzen.

Zoo Basel 15.10.2025
Zwei Fohlen bei den Somali-Wildeseln
Im Zoo Basel wächst die Gruppe der Somali-Wildesel (Equus africanus somaliensis) weiter. In den vergangenen Monaten wurden zwei Fohlen geboren. Ein weiteres Jungtier wird in Kürze erwartet. Adam (10), ein genetisch bedeutsamer Zuchthengst, ist der Vater der diesjährigen Jungtiere. Laut der Roten Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion IUCN gelten Somali-Wildesel als vom Aussterben bedroht. Der Zoo Basel beherbergt derzeit eine lebhafte Gruppe Somali-Wildesel (Equus africanus somaliensis). Zum Bestand gehören die vier Stuten Lakisha (11), Mwana (7), Quandala (6) und Qwara (6), der Hengst Adam (10) sowie die beiden Jungtiere Wana und Wonji. Die Geburt eines weiteren Fohlens wird in den kommenden Wochen erwartet. Seltener Anblick Erstmals seit längerer Zeit können Besucher:innen im Zolli wieder mehrere Jungtiere der Somali-Wildesel gleichzeitig beobachten. Am 30. Juni 2025 wurde das Weibchen Wana geboren. Ihre Mutter Mwana lebt seit 2019 im Zoo Basel und hat mit Wana bereits ihr drittes Junges zur Welt gebracht. Nur wenige Monate später, am 1. Oktober 2025, folgte das Hengstfohlen Wonji. Für seine Mutter Quandala, die 2024 aus Griechenland nach Basel kam, ist es das erste Jungtier. Die Fohlen halten sich derzeit gemeinsam mit ihren Müttern auf der Aussenanlage auf. Hengst Adam ist derzeit noch getrennt untergebracht, wird jedoch in Kürze wieder tagsüber zur Gruppe stossen. Wertvolle Nachzuchten Zuchthengst Adam, der als genetisch besonders wertvoll gilt, ist der Vater der diesjährigen Nachzuchten. Innerhalb des EAZA Ex-situ Programms (EEP) hat Adam nur wenige Verwandte, weshalb seine Nachkommen eine wichtige Rolle für die genetische Vielfalt der Population spielen. Wana und Wonji sind seine Jungtiere Nummer vier und fünf. Ein sechstes wird in Kürze erwartet: Auch Qwara, die ebenfalls 2024 nach Basel kam, ist tragend und erwartet in den nächsten Wochen ihr erstes Junges. Genetische Vielfalt Laut der Roten Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion IUCN gilt der Somali-Wildesel als vom Aussterben bedroht. In der Natur kommt er nur noch in kleinen Beständen in Äthiopien und Eritrea vor. Expert:innen schätzen die Population auf weniger als 200 ausgewachsene Individuen. Die ursprüngliche Zuchtpopulation geht auf 17 Tiere aus den 1970-er Jahren zurück, von denen nicht alle zur Zucht beitrugen. Um die genetische Vielfalt langfristig zu sichern, ist ein gezieltes Populationsmanagement von zentraler Bedeutung. Der Zolli hält Somali-Wildesel seit 1970 und führt das internationale Zuchtbuch für diese Tierart. Die jüngsten Nachzuchten im Zoo Basel stellen einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Art dar. Zum Medienbereich

Tiergarten Nürnberg 14.10.2025
Habichtskäuze aus dem Tiergarten ausgewildert
Vier Habichtskäuze (Strix uralensis) aus dem Tiergarten der Stadt Nürnberg haben eine neue Heimat in den nordostbayerischen Wäldern. Bei einem Wiederansiedlungsprojekt hat der Verein für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität e.V. (VLAB) 27 junge Habichtskäuze in der Region rund um den Steinwald, den Hessenreuther Wald und das Fichtelgebirge ausgewildert. Darunter waren auch vier Vögel aus Nürnberg, zwei Männchen und zwei Weibchen. Die Vögel sind Anfang Mai dieses Jahres im Tiergarten geschlüpft. Vor ihrer Auswilderung verbrachten die Tiere rund vier Wochen in speziellen Eingewöhnungsvolieren in der Nähe des Auswilderungsorts. Ohne Kontakt zu Menschen, dafür täglich von einem Betreuer mit frischem Wasser und hochwertiger Nahrung versorgt, konnten sie sich dort auf das Leben im Wald vorbereiten. Mehr als die Hälfte der jungen Käuze stammt aus französischen Zoos und Wildparks, die übrigen kommen aus deutschen Einrichtungen. Einige Habichtskäuze erhielten vor der Auswilderung Telemetriesender, darunter auch die beiden Weibchen aus Nürnberg. Mithilfe dieser Sender lassen sich die Streifzüge der Vögel nachvollziehen und wissenschaftlich auswerten. „Jede Auswilderung ist ein wichtiger Schritt zum Schutz dieser faszinierenden Eulenart“, erklärt Michaela Domeyer, Projektleiterin beim VLAB. „Die Eingewöhnungszeit in den Volieren ist sehr wichtig, damit die Jungvögel nach der Auswilderung in ihrer neuen Umgebung zurechtkommen und gute Überlebenschancen haben.“ Das Projekt zeigt auch, was internationale Zusammenarbeit im Artenschutz alles leisten kann. „Ohne die enge und langjährige Partnerschaft mit Zoos und Wildparks in Deutschland, Frankreich und Belgien wäre diese Wiederansiedlung nicht möglich“, betont VLABVorsitzender Johannes Bradtka. „Gemeinsam geben wir dem Habichtskauz in Deutschland eine Zukunft.“ In den vergangenen beiden Jahren wurden im Auswilderungsgebiet erstmals wieder Bruten nachgewiesen – ein Zeichen, dass die Rückkehr gelingt. Langfristig soll eine stabile, genetisch vielfältige Population entstehen, die sich mit dem bisher einzigen Vorkommen Deutschlands, dem Nationalpark Bayerischer Wald und seinem Umfeld, vernetzt. Weltweit erste Nachzucht im Tiergarten Nürnberg Jörg Beckmann, stellvertretender Direktor des Tiergartens und Biologischer Leiter sagt: „Bei der Zucht von Habichtskäuzen ist der Tiergarten Nürnberg Vorreiter. 1965 gelang hier die weltweit erste Nachzucht in menschlicher Obhut. Umso erfreulicher ist es, dass wir in diesem Jahr wieder ein Auswilderungsprojekt unterstützen können und das mit gleich vier Jungvögeln.“ Allein im Zeitraum von 2003 bis 2025 wurden im Tiergarten 43 Jungkäuze aufgezogen. Fünf dieser Tiere wurden an ein Zuchtnetzwerk abgegeben, 38 weitere gingen an Wiederansiedlungsprojekte in Deutschland und Österreich. Ihren Namen haben Habichtskäuze ihrer Schwanzzeichnung zu verdanken, die dem des Habichts ähnelt. Die Eulenart bewohnt alte, dichte Wälder und benötigt für die Jagd freie Flächen wie Moore und Felder. Zu ihrer Hauptnahrung gehören Mäuse. Die Vögel kommen von Skandinavien bis Ostasien vor und gelten global nicht als gefährdet, in Deutschland sind sie allerdings nur selten anzutreffen. Als westlichster Teil des Verbreitungsgebiets gilt der Bayerische Wald, wo die Art bis in die 1920er-Jahre mit Brutpaaren vertreten war. Kahlschläge, Nadelholzmonokulturen und der Verlust alter morscher Bäume raubten der Art allerdings zunehmend den Lebensraum. Dazu kam die Bejagung durch den Menschen, die schließlich zur Ausrottung des Habichtskauzes im Bayerischen Wald sowie den angrenzenden Wäldern des heutigen Tschechiens führte. Die Eulen wurden oftmals auch mit dem Teufel in Verbindung gebracht und sogar an Scheunentore genagelt. Doch es gibt Hoffnung: Seit den 1970er Jahren laufen Wiederansiedlungsprojekte, die ab 2009-auch auf das Biosphärenreservat Wienerwald und das Wildnisgebiet Dürrenstein im benachbarten Österreich ausgeweitet wurden. Der Tiergarten Nürnberg engagiert sich seit vielen Jahren in diesen Auswilderungsprojekten. Im Sommer dieses Jahres wurde im Nationalpark Bayerischer Wald bei einem Monitoring ein Habichtskauz registriert, der 2009 im Tiergarten geschlüpft ist und im selben Jahr ausgewildert wurde. Der inzwischen 16 Jahre alte Vogel hat dieses Jahr erfolgreich zwei Junge aufgezogen. Neben den Habichtskäuzen beteiligt sich der Tiergarten auch mit anderen Arten regelmäßig an Auswilderungen: in den letzten Jahren mit Karpatenluchsen, Alpensteinböcken, Europäischen Zieseln, Bartgeiern, Waldrappen und Europäischen Sumpfschildkröten.

Tiergarten Kleve 14.10.2025
China Lights 2025: Eröffnung ein voller Erfolg Tausende Besucher begeistert
Die Eröffnung der China Lights 2025 im Tiergarten Kleve war ein voller Erfolg. Bereits am ersten Wochenende besuchten mehrere tausend Gäste die neu gestaltete Lichterwelt und ließen sich von den faszinierenden Laterneninstallationen verzaubern. Vom 10. Oktober bis 30. November 2025 erstrahlt der Tiergarten Kleve täglich von 18 bis 21 Uhr in einem bunten Lichtermeer. Zahlreiche neue Laternen und Lichtobjekte verwandeln den Zoo in eine magische Welt, die Besucher jeden Alters begeistert. Zu den Highlights der diesjährigen Ausstellung zählen die farbenfrohe Unterwasserwelt, in der leuchtende Fische und Quallen zum Staunen einladen, sowie der imposante, 30 Meter lange Riesendrache, der über die Wege des Tiergartens gleitet. Weitere neue Themenbereiche wie eine Welt der Insekten oder die größten Schwäne der Schwanenstadt laden zu staunenden Momenten ein und machen den Abend zu einem besonderen Erlebnis. „Wir freuen uns sehr über den großen Zuspruch und das positive Feedback der Besucher. Die neuen Themenbereiche und die beeindruckenden Lichtinstallationen machen die China Lights 2025 zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie“, so Tiergartenleiter Martin Polotzek. Tickets für die China Lights 2025 sind online und an der Tages- sowie Abendkasse erhältlich. Erstmals werden auch Kombitickets angeboten, die einen Besuch des Tiergartens am Tag und der China Lights am Abend ermöglichen. Der Tiergarten Kleve ist täglich von 9 bis 17 Uhr (Eintritt mit Tagestickets oder Jahreskarten) sowie von 18-21 Uhr (Eintritt nur mit China Lights Ticket) geöffnet. Hunde, auch Assistenzhunde, sind bei China Lights leider nicht gestattet. Die Besucher können sich bei den China Lights auf zahlreiche neue Highlights wie riesige Schwäne, die farbenprächtige Unterwasserwelt oder eine Reise ins fernöstliche China freuen. Außerdem warten extra zu den China Lights zwei Imbisse auf die Besucher und es wurden drei Zusatzparkplätze (Stiller Winkel, Wasserburgallee und Gesamtschule am Forstgarten) eingerichtet. Weitere Informationen gibt es unter www.tiergarten-kleve.de.

Zoo Zürich 14.10.2025
GIRAFFENROCHADE: NEUER BULLE IM ZOO ZÜRICH
Seit Ende September durchstreift zum ersten Mal ein Giraffenbulle die Lewa Savanne. Weil er mit einem der bereits im Zoo Zürich lebenden Weibchen nah verwandt ist, wird dieses den Zoo demnächst verlassen. Der Bulle und die drei verbliebenen Weibchen sollen künftig für Nachwuchs sorgen und so im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) zum Erhalt der stark bedrohten Netzgiraffen beitragen. Durch Grösse und Aussehen sticht der neue Giraffenbulle auf den ersten Blick heraus. Obi, so sein Name, ist acht Jahre alt, hat zahlreiche – für Männchen typische – Knubbel am Kopf und überragt die weiblichen Giraffen seiner Herde um etwa eine halbe Kopflänge. Ende August war er aus dem Tiergarten Schönbrunn in Wien per Spezialtransport in die Schweiz gereist. Nach einer vierwöchigen Quarantäne ist sein neues Zuhause nun die Lewa Savanne im Zoo Zürich. «Bereits seit vier Jahren warten wir auf die Zuteilung eines Giraffenbullen durch das EEP. Jetzt hat es geklappt, der Bulle ist da und wir freuen uns, dass wir uns nun hoffentlich erfolgreich an der Zucht der stark bedrohten Netzgiraffen beteiligen können», erklärt Zoodirektor Severin Dressen. Fehlende Giraffenbullen Lange Zeit gab es nur wenige Giraffenbullen innerhalb des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms. Dies weil wenig bis gar nicht gezüchtet wurde, auch um die Kapazitätsgrenzen der Zoos, die Netzgiraffen im Rahmen des EEP halten und züchten, nicht zu überschreiten. Mit drastischen Folgen. Die Reservepopulation der Netzgiraffen in Zoos überalterte. Es wurden kaum noch Jungtiere geboren, was zur Instabilität der Reservepopulation führte. Denn gibt es keinen Nachwuchs mehr, stirbt eine Population langfristig aus. Der Sinn und Zweck einer Reserve in Zoos für eine in der Natur stark bedrohten Art wird damit hinfällig. Zucht unerlässlich im Artenschutz In den vergangenen Jahren hat jedoch ein Umdenken stattgefunden und Zucht findet wieder statt. Aus Sicht des Zoo Zürich ist dies ein richtiger und wichtiger Schritt, denn nur eine stabile Reservepopulation hat einen dauerhaften Nutzen im Artenschutz. Fortpflanzung ist zudem ein elementares Grundbedürfnis von Tieren und ein wichtiger Aspekt im Rahmen einer artgerechten Haltung. Beispielsweise sind Jungtiere bei zahlreichen Tierarten bedeutsam für eine stabile Gruppendynamik. Die Überzeugung, dass Zucht sowohl für den Artenschutz sowie für eine artgerechte Haltung in Zoos notwendig ist, kann dazu führen, dass es mehr Tiere als Platz im entsprechenden Zoo gibt. Es bleiben dann zwei Möglichkeiten. Das Tier wird abgegeben. Das ist jedoch nur möglich, wenn ein passender Abgabeplatz vorhanden ist. Oder, das Tier wird getötet und im besten Fall den Fleischfressern im Zoo verfüttert. Box: Vier Giraffenarten Im August hatte die Weltnaturschutzunion IUCN bestätigt, dass es offiziell vier Giraffenarten gibt: Netzgiraffe, Massai-Giraffe, Nord-Giraffe und Süd-Giraffe. Dieser Konsens herrschte bereits seit Längerem in der Wissenschaft, galt aber noch nicht für die Rote Liste der gefährdeten Arten. Dies ist jedoch wichtig, da erst dann der Bedrohungsstatus korrekt erfasst werden kann und Schutzmassnahmen sehr viel spezifischer erarbeitet werden können. Lebensraum, Bedrohungen und Bedürfnisse können sich von Art zu Art unterscheiden. Alle vier Giraffenarten gelten als mindestens gefährdet. Die im Zoo Zürich lebende Netzgiraffe gilt als stark bedroht. Der Bestand der Giraffen hat in den vergangenen 35 Jahren um mindestens 30 Prozent abgenommen, mancherorts gar um 95 Prozent. Weil dies in der Öffentlichkeit wenig bekannt ist, sprechen Fachleute häufig von «silent extinction», also dem leisen Aussterben. Der Zoo Zürich engagiert sich nicht nur durch die Beteiligung am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm am Schutz der Art, sondern auch durch sein Naturschutzprojekt Lewa im ursprünglichen Lebensraum der Netzgiraffe in Kenia. Schrittweise Eingewöhnung Die Eingewöhnung des neuen Giraffenbullen auf der Lewa Savanne erfolgte schrittweise. Zunächst konnte er allein die verschiedenen Innenbereiche des Giraffenhauses erkunden und hatte Sichtkontakt zu den anderen Giraffen. Vier Tage später fand dann der erste direkte Kontakt zu zwei der drei Zuchtweibchen statt. Das dritte Weibchen folgte kurze Zeit später. Das jeweilige Zusammentreffen verlief harmonisch. Von seiner Halbschwester Jahi wird Obi getrennt gehalten, um Inzucht zu verhindern. Sie wird den Zoo in den kommenden Wochen verlassen. Bis dahin wird im Wechsel immer eines der drei verbleibenden Weibchen Jahi Gesellschaft leisten. Die anderen Tierarten der Savanne wird der Giraffenbulle ebenfalls schrittweise kennenlernen. Zunächst die Perlhühner, Strausse, Impalas und Säbelantilopen. Die Zebras und Nashörner folgen voraussichtlich erst im kommenden Frühjahr. Dies, weil dies nur auf der Savanne passieren kann, wo es genügend Ausweichmöglichkeiten gibt. Diese ist im Winter jedoch nicht immer für alle Tierarten zeitgleich begehbar. Knubbel helfen im Kampf Wie alle Giraffenbullen hat auch Obi zahlreiche Knubbel im Kopfbereich. Diese nennen sich Exostosen und sind Knochenwucherungen. Schaut man also einen nackten Schädelknochen eines Giraffenbullen an, ist der Knochen nicht eben, sondern übersät mit kleinen Erhebungen. Exostosen sind nicht zu verwechseln mit den sogenannten Ossikonen, den Hörnern oder Hornzapfen. Ossikone tragen beide Geschlechter. Bis zu fünf Hornzapfen im Kopfbereich sind möglich. Die Hornzapfen (Ossikone) dienen der Verteidigung oder sind bei den Männchen Hilfsmittel im Kampf um Weibchen. Dabei schwingen die Männchen ihre Hälse und schlagen den Kopf mit Wucht gegen den Rivalen. Die Hornzapfen verstärken dabei den Schlag. Die Knochenwucherungen (Exostosen) dienen hierbei dem Schutz des Schädels beim Zuschlagen.

Zoo Magdeburg 14.10.2025
1. Landeszootag Sachsen-Anhalt am 2. November 2025 Gemeinsam ein starkes Zeichen für zoologische Vielfalt und Erlebnisqualität in Sachsen-Anhalt setzen
Der Landeszooverband Sachsen-Anhalt e.V. mit seinen 20 Mitgliedern führt am 2. November 2025 den ersten Landeszootag Sachsen-Anhalt durch. Ziel ist es, diesen Tag als generationenübergreifendes Erlebnis für Jung und Alt zu etablieren. Zoos und Tierparks stehen nicht nur für Artenschutz, Bildung, Forschung und Naturerlebnis – sie leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Förderung des sozialen Miteinanders. Die teilnehmenden Mitgliedszoos bieten allen Zoo-JahreskartenInhabern am 2. November 2025 die Chance, kostenfrei die Arbeit der teilnehmenden Zoos des Landeszooverbandes Sachsen-Anhalt näher kennenzulernen. Die Artenvielfalt und die spezifischen Besonderheiten der einzelnen zoologischen Einrichtungen sind für die Tierfreunde an verschiedenen Orten Sachsen-Anhalts erlebbar. Auf den Social-Media-Kanälen der teilnehmenden Zoos des Landeszooverbandes Sachsen-Anhalt sind weitere Informationen zu den Programmen und Angeboten zu finden. Programm des 1. Landeszootages im Zoo Magdeburg Am 2. November 2025 informieren die Zoopädagogen, warum Tierarten weltweit vom Aussterben bedroht sind und wie sie geschützt werden können. „Vorsicht Artenschutz – unerlaubte Urlaubsmitbringsel“ heißt es am Aktionsstand der Zoopädagogik direkt an der AFRICAMBO Lodge. Außerdem stellen hier die Zoopädagogen die Artenschutzprojekte des Zoos vor. Anhand anschauliche Beispiele erfahren die Besucher, wie Zoos zum Artenschutz beitragen. Gleich nebenan geben die Auszubildenden der Zootierpflege Einblicke in die Ausbildung zum Zootierpfleger und zum Leitbild des Berufes eines Zootierpflegers. Am Veterinärstand an der AFRICAMBO Lodge empfängt der ‚Kuscheltier-Doktor‘ die jüngsten Zoobesucher, die gerne ihre Teddys und Puppen dem ‚Doktor‘ vorstellen können. Bei ausgewählten Tierarten finden Öffentliche Fütterungen und das Medical Training bei den Afrikanischen Elefanten statt. An der Tigeranlage ist die Fütterung des vierfachen Tigernachwuchses sehr gut zu beobachten. Die Zeiten sind am Eingangsbereich und an den jeweiligen Tieranlagen ausgewiesen. Auf der Hauptwiese neben der Erdmännchen-Anlage gastiert das Puppentheater Traumland um 11.30 Uhr und 14:30 Uhr. Mit der Kinder-Eisenbahn geht es auf große Fahrt im Vorpark und im Kettenkarussell haben die Kinder Spaß beim ‚Rundendrehen‘ in luftiger Höhe. Kinder bis 12 Jahre können den Zoo kostenfrei besuchen, Jahreskarten-Inhaber aus einem Mitgliedzoo des Zooverbandes Sachsen-Anhalt erhalten am 2. November 2025 freien Eintritt, Tageskarte Erwachsener: 17,50 Euro, ermäßigter Tageseintritt: 13 Euro.

Zoo Frankfurt am Main 13.10.2025
Riesenratten mit Familiensinn – Nachwuchs bei den Votsotsas
Am 18. September ist im Grzimekhaus des Frankfurter Zoos eine Madagaskar Riesenratte zur Welt gekommen. Was vielleicht nicht besonders spektakulär klingt, ist ein großer Erfolg für die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten und sehr besonderen Säugetierart. Ratten gibt es zu Hauf. Mancherorts werden sie gar zur Plage und ihr Ruf ist nicht der beste. Aber Ratte ist nicht gleich Ratte. Auf der Insel Madagaskar – und nur dort – lebt zum Beispiel eine Art, die die Meisten wohl weder optisch noch vom Verhalten her den Mäuseartigen überhaupt zuordnen würden: die Madagaskar Riesenratte (Hypogeomys antimena), auch Votsotsa genannt. Es handelt sich dabei um das größte Nagetier Madagaskars. Größe und Statur ähneln der von Kaninchen und die mitunter hüpfende Fortbewegung mithilfe der großen und kräftigen Hinterbeine erinnert gar entfernt an Kängurus. Die nachtaktiven Votsotsas pflegen ein überaus soziales Familienleben. Sie gehen stabile und lebenslange Partnerschaften ein – eine Besonderheit, denn Monogamie ist nur von weniger als fünf Prozent der erforschten Säugetierarten bekannt. Um den Nachwuchs – in der Regel sind es ein oder zwei Jungtiere pro Wurf – wird sich hingebungsvoll und lange gekümmert. Auch die Männchen beteiligen sich an der Aufzucht – was ebenfalls ungewöhnlich ist bei Säugetieren. Wer die Nager mit den sympathischen Eigenschaften jetzt gerne mal im Freiland sehen möchte, der hat leider ganz schlechte Karten, denn die Art steht vor allem durch den Verlust ihres Lebensraums am Rande der Ausrottung. Die Weltnaturschutz Union IUCN geht von nur etwa 5.000 erwachsenen Tieren in ihrem letzten erhaltenen Verbreitungsgebiet, dem Kirindy-Wald im Westen Madagaskars, aus. Dem Verlust der Art stemmen sich Zoos weltweit entgegen, zwölf davon in Europa. Auch der Zoo Frankfurt beteiligt sich über das Internationalen Zuchtbuch (ISB) am Aufbau einer Reservepopulation für die Madagaskar Riesenratte. Solche Reservepopulationen bestehen aus genetisch vielfältigen und gesunden Tieren einer Art oder Unterart. Das Ziel ist es, durch kontrollierte Nachzucht die Erhaltung der Tierart langfristig zu sichern, insbesondere dann, wenn die natürlichen Lebensräume beeinträchtigt sind und die Wildpopulation bereits stark zurückgegangen oder ein Rückgang wahrscheinlich ist. Sollten sich die Lebensraumbedingungen bessern, können Tiere aus solchen Zoopopulationen im optimalen Fall wiederangesiedelt werden. „Das Beispiel der Votsotsas zeigt, wie Zoos dabei helfen können, Tierarten zu erhalten. Dass wir in Frankfurt mit der erfolgreichen Zucht der Tiere einen ganz konkreten Beitrag dazu leisten können, freut mich sehr, ebenso wie die Tatsache, dass unsere Besucherinnen und Besucher bei uns die Gelegenheit haben, diese extrem seltenen Tiere zu sehen und etwas über ihre Lebensweise zu erfahren“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. “Das Geschlecht des Jungtiers, das mit seinen Eltern in einem Gehege im Dunkelbereich des Grzimekhauses lebt, kennen wir noch nicht. Wenn wir sehen, dass sich die Eltern gut um ihren Nachwuchs kümmern, gibt es für uns keinen Grund die Tiere in der ersten Zeit nach der Geburt zu stören“, erklärt Zookurator Dr. Johannes Köhler.

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