Portrait: Süßwasser-Krokodil

ohne Rang: Sauropsida
ohne Rang: Archosauria
Ordnung: Krokodile (Crocodylia)
Familie: Echte Krokodile (Crocodylidae)
Gattung: Crocodylus
Art: Süßwasser-Krokodil (Crocodylus johnsoni)

Süßwasser-Krokodil (Zoo Frankfurt)

Das Süßwasser- oder Australien-Krokodil erreicht eine Länge von 2,4 bis 3,2 Meter sowie ein Gewicht von 45 bis 90 Kg. Weibchen bleiben deutlich kleiner als Männchen. Markantes Erkennungsmerkmal ist seine langgezogene schmale und glatte Schnauze, die spitz zuläuft. Auf ihr sind keine verknöcherten Längsleisten wie beispielsweise bei dem Nilkrokodil zu sehen. Der Hinterkopf ist mit vier Hinterhaupthöckern versehen, die in einer Querreihe angeordnet sind. Die Nackenhöcker gehen in die Rückenschilde über. Die Rückenschilde sind in achtzehn Quer- und sechs bis acht Längsreihen angeordnet. Die Kielreihen auf dem Schwanz verlaufen bis zum achtzehnten Schwanzwirtel parallel, bevor die Kielreihen zusammenlaufen. Rücken und Schwanz sind mit dunklen Längsstreifen versehen.

Die Grundfärbung des Panzers variiert zwischen olivgrünlich bis bräunlich. Die Bauchseite ist deutlich heller, fast cremefarben und ist mit großflächigen Bauchschilden versehen. Die Beine sind kurz aber sehr kräftig gebaut. Mit ihnen kann das Süßwasser-Krokodil an Land Geschwindigkeiten von bis zu 18 km/h erreichen. Die Iris der Augen ist grünlich. Die Augen liegen unmittelbar über dem Schnauzenansatz. Die Pupillen sind senkrecht geschlitzt. Das Augenlied ist mit einer durchsichtigen Membran, der Nickhaut, versehen, mit der das Krokodil auch unter Wasser sehen kann. Das Gebiss verfügt über 68 bis 72 scharfe Zähne. Der jeweils vierte Zahn im Unterkiefer ist verlängert und schaut bei geschlossenem Maul seitlich heraus. Die Tiere wachsen nur sehr langsam und erreichen die volle Länge erst mit rund zwanzig Jahren.

In den sechsziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts war das Süßwasser-Krokodil stark gefährdet. Es wurde stark bejagd. Aufgrund der strengen australischen Naturschutzgesetze ist die Jagd seither verboten. Heute dürfen nur noch die Aboriginals die Tiere für den Eigenverzehr jagen. Ihre Lebensräume gehen im 21. Jahrhundert allerdings immer mehr zurück, landwirtschaftliche Flächen breiten sich auch im Norden Australiens immer weiter aus.

Das Süßwasser-Krokodil lebt im Norden und Nordwesten Australiens bis nach Queensland. Sie sind in Frischwasserseen, Sümpfen und Flüssen sowie deren Nebenarme verbreitet. Sie bevorzugen trübes und schlammiges Wasser. Dabei treten sie sowohl in tieferem Wasser als auch im Flachwasser auf.

Als Lauerjäger fressen sie neben Fischen, Krebstieren, Reptilien, Vögeln und kleineren Säugern auch Insekten. Dabei jagen sie nur im Wasser oder am Gewässerrand. Hier und da sind sie auch kannibalistisch und fressen auch Artgenossen, vor allem die Jungtiere. Wie bei Krokodilen üblich, fressen sie hier und da auch Steine, um die Verdauung zu fördern.

Süßwasser-Krokodil (Wilhelma, Stuttgart)

Die Geschlechtsreife erreichen Weibchen mit elf bis vierzehn Jahren, Männchen erst deutlich später mit sechszehn bis siebzehn Jahren. Die Paarungszeit und die Eiablage fällt in die Trockenzeit, also zwischen September und Oktober. Das Weibchen gräbt in einer Entfernung von rund fünfzehn Metern zum Gewässerrand eine Grube von zehn bis zwanzig cm Tiefe. Sie legt in diese Grube zwischen vier und einundzwanzig Eiern. Die Grube wird nach erfolgter Eiablage sorgsam verschlossen. Das Gelege wird teilweise vom Weibchen bewacht. Sie kehrt innerhalb der Brutzeit immer wieder zum Gelege zurück, um nach dem Rechten zu sehen. Je nach Umgebungstemperatur schlüpfen die Jungkrokodile nach 65 bis 95 Tagen. Sind die Jungkrokodile schlupfbereit, so öffnet das Weibchen das Nest und ist den Jungtieren beim Schlupf behilflich. Mit dem Eizahn versuchen die Jungtiere die Eischale zu durchbrechen. Die Jungtiere weisen ein Gewicht von rund 40 Gramm auf. Bei Temperaturen von über 30 Grad schlüpfen überwiegend Männchen, darunter eher Weibchen. Die Jungtiere werden vom Muttertier im Maul zum Wasser getragen. Im ersten Lebensjahr beträgt der Verlust unter den Jungkrokodilen 90 bis 95 Prozent.

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