Zoopresseschau

Tierpark + Fossilium Bochum 12.07.2024
Tierpark + Fossilium Bochum wird offizielles BNE-Regionalzentrum für Bochum
Außerschulischer Lernort als Vermittler für Nachhaltigkeit
Was hat die Abholzung der Regenwälder mit meinem Leben zu tun? Welchen Einfluss hat das Korallensterben auf meine Existenz? Stellt Plastikmüll im Meer auch eine Bedrohung für mich dar? Diese und viele weitere Fragen zu den globalen Herausforderungen unserer Zeit, deren Beantwortung und vor allem die Vermittlung von Handlungsalternativen für jede Einzelne und jeden Einzelnen sind die Hauptansatzpunkte einer verantwortungsvollen Umweltbildung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Dieses von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedete Bildungskonzept verfolgt 17 Nachhaltigkeitsziele und soll dazu beitragen, Menschen auf der ganzen Welt für Krisen, wie Lebensraumzerstörung, Biodiversitätsverlust oder Klimawandel zu sensibilisieren und sie zum Handeln zu bewegen. Der Tierpark + Fossilium Bochum wird in diesem Kontext zukünftig eine noch bedeutendere Rolle als außerschulischer Lernort für Bochum und die Region spielen, da die Tierpark Bochum gGmbH in logischer Konsequenz der seit Jahrzehnten erfolgreichen Umweltbildungsarbeit in Bochum, getreu dem eigenen Leitspruch „Entdecken, Begreifen, Begeistern, Schützen“ und als Fort- und Umsetzung des lokalen und regionalen Bildungsauftrags – begleitet von einer beeindruckenden Diversität aus politischen und gesellschaftlichen Vertreterinnen und Vertretern der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik und der Stadtgesellschaft – zum BNE-Regionalzentrum ernannt wurde. Die Berufung erfolgte zum 01. Juni 2024 durch die Natur- und Umweltschutzakademie (NUA) des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW. Als BNE-Regionalzentrum wird der Tierpark + Fossilium Bochum in seiner Doppelfunktion als zoologischer Garten und anerkanntes Naturkundemuseum nun einen wesentlichen Entwicklungsschritt auf seinem visionären Weg hin zum Umweltbildungszentrum für Bochum machen. Aktuell existieren 32 Regionalzentren in NRW, diese sind leistungsstarke Bestandteile des BNE-Landesnetzwerks NRW und fungieren als Motor für die nachhaltige Bildungslandschaft in der Region. Sie vernetzen darüber hinaus Akteurinnen und Akteure und bieten ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm für verschiedenste Zielgruppen. Sie sorgen für die Bekanntmachung von BNE und der globalen Nachhaltigkeitsziele sowie die Etablierung dieser im Bildungssystem. In der Rolle des BNE-Regionalzentrums soll ein noch dichteres Netzwerk mit bereits bestehenden und neuen Bildungspartnern aufgebaut werden und der Tierpark + Fossilium Bochum – im Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bochum und eingebunden in ein landes- und bundesweites Netzwerk – als Aushängeschild für die Stadt und die Region auftreten. Der Tierpark bringt dazu sein eigenes kommunales, landes-, bundes- und europaweites Netzwerk mit über 100 Partnerschaften, seine 350.000 Jahresbesuchenden und mehr als 25.000 jährliche Nutzerinnen und Nutzer von Umweltbildungsangeboten sowie sein 20-köpfiges Umweltbildungsteam in die Struktur der BNE-Regionalzentren NRW ein und wird in diesem Zusammenhang aus NRW-Landesmitteln vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Zoodirektor Ralf Slabik freut sich über diesen wichtigen Meilenstein, die damit verbundene Würdigung und den neuen Handlungsspielraum im Rahmen von BNE: „Der Tierpark + Fossilium Bochum ist stolz darauf nun als BNE-Regionalzentrum noch besser dazu beitragen zu können, Nachhaltigkeits-Themen in der Region zu verankern. Auch die Vernetzung mit anderen Institutionen der BNE-Landschaft ist ein wichtiger Teil des Aufgabenspektrums eines Regionalzentrums. So wird ein sinnstiftendender Austausch und ein umfangreiches und vielseitiges Angebot für BNE flächendeckend möglich.“ Weiter berichtet er vom Zuspruch, den der Tierpark bereits in der Bewerbungsphase erfahren hat: „Das Projekt ‘Tierpark + Fossilium Bochum als BNE-Regionalzentrum‘ ist ein Vorhaben, bei dem wir parteiübergreifend von einer beeindruckenden Vielzahl an Bundes-, Landes-, und Kommunalpolitikerinnen und -politikern unterstützt wurden – eine Wertschätzung, die uns besonders motiviert hat das umfangreiche Bewerbungsverfahren erfolgreich zu gestalten.“ Zu den künftigen Aufgaben des Bochumer Tierparks als BNE-Regionalzentrum gehören die Entwicklung und Umsetzung von BNE-Bildungsprogrammen für Schulen, Kindergärten und andere Bildungseinrichtungen, die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Organisationen, sowie die Fortbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Es wird an diesem außerschulischen Lernort ganz praktisch erfahrbar sein, wie bedeutsam es ist, Lebensräume zu schützen, Müll zu vermeiden, fair miteinander umzugehen. Besuchende haben hier die Möglichkeit, durch interaktive Programme, Führungen und Workshops mehr über die Tier- und Pflanzenwelt zu erfahren und zu verstehen, wie sich ihr eigenes Verhalten auf die Umwelt und im globalen Zusammenspiel auswirkt. Mithilfe der Bildungsangebote werden Teilnehmende befähigt, bewusste Entscheidungen zu treffen und ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Tatsächlich übernutzen wir Menschen die Natur in einem atemberaubenden und bisher nie da gewesenen Tempo und ohne Zweifel stehen wir aktuell an einem Wendepunkt der Erdgeschichte, an dem es sich entscheiden wird, ob wir den für alle Lebewesen existenzbedrohenden Trend aufhalten können, damit auch zukünftige Generationen auf und von diesem Planeten leben können. Ein besonderer Wert wird auf die Förderung der Fähigkeit des vernetzten Denkens und der Wahrnehmungs- und Kommunikationsfähigkeit gelegt. Tierbegegnungen, die eine emotionale Verbindung herstellen und ein ganzheitlicher Lernansatz stellen die Grundlage für den Aufbau und die Stärkung von prozess- und inhaltsbezogenen Kompetenzen dar und eröffnen bei den Teil­nehmenden Bewertungs- und Handlungsoptionen im Sinne von BNE. Die Else-Baltz-Zooschule des Bochumer Tierparks widmet sich seit nunmehr 35 Jahren der Aufgabe Wissen über Tier-, Arten-, Natur- und Umweltschutz an Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu vermitteln. Aufgrund der stetig zunehmenden Naturentfremdung, vor allem in urbanen Räumen, wie es das Ruhrgebiet ist, kommt dieser Bestimmung eine immer größer werdende Bedeutung zu. Die Zooschule war bereits im Jahr 2010 Teilnehmer der Kampagne „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“ der Natur- und Umweltschutzakademie NRW und wurde als Teil des Netzwerks Herner und Bochumer Schulen sowie außerschulischer Partner zweimal von der Landesregierung ausgezeichnet. 2018 erhielt sie für ihre inklusiven zoopädagogischen Angebote das Prädikat „Offizielles Projekt UN-Dekade Biologische Vielfalt“ der Vereinten Nationen und konnte sich 2020 damit sogar rezertifizieren. In 2022 wurde die Else-Baltz-Zooschule dann für ihr beispielhaftes Engagement für BNE und ihren besonderen Einsatz für die Globalen Nachhaltigkeitsziele der Weltgemeinschaft gewürdigt und bekam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Deutschen UNESCO-Kommission die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Im Jahr 2023 folgte, nach einem zwölfmonatigen Bewerbungs- und Prüfungsprozess die Auszeichnung „Zertifizierte Einrichtung Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der NUA NRW. Geschäftsführer Ralf Slabik ergänzt lächelnd: „Seit Jahrzehnten verfolgt unser Unternehmen in seiner gesamtgesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung konsequent Nachhaltigkeitsgedanken, von denen wir an deren Beginn nicht einmal ahnen konnten, dass unser damaliges Handeln unter Leitmotiven wie Mitarbeiterwertschätzung, Leistungsgerechtigkeit, Ressourcenschonung, Qualitätsoffensive, technologische Optimierung, Umweltbildungs-, Energieeinsparungs- und Wassersparkonzepte – um nur einige zu nennen – heute als absolute Innovation in neuem Gewand daherkommt und nunmehr bedeutungsvoll als Nachhaltigkeitsstrategie eine wortgewaltige Renaissance erfährt. Entscheidend waren noch nie die Worte, noch nie die Begrifflichkeiten, entscheidend für den Erfolg oder den Misserfolg ist einzig und allein die tatsächliche Handlungsebene, der kontinuierliche Handlungsfortschritt und die messbare Erreichung relevanter Ziele. Hierzu hat die Tierpark Bochum gGmbH in allen Unternehmensbereichen nachhaltiges Handeln implementiert, ganz im Sinne eines verantwortungsbewussten, unternehmerischen Whole Institution Approach. Weiterlesen

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Steckbrief: Zoo Zlin

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Neues aus Wissenschaft und Naturschutz

08.07.2024, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Geheimnisvoller Käfer: Neue Art aus Guatemala entdeckt
Gemeinsam mit einem brasilianisch-deutschen Team hat Senckenberg-Forscher Vinicius S. Ferreira eine neue Art aus der Federleuchtkäfer-Gattung Adendrocera beschrieben. Die Gruppe dieser Insekten ist selten und nur durch sehr wenige Tiere in wissenschaftlichen Sammlungen belegt. In ihrer im Fachjournal „The Coleopterists Bulletin“ veröffentlichten Studie benannten die Forscher ihre Neuentdeckung aus der Familie der Phengodidae nach der „Carmelita“-Kooperative. Diese indigene Gemeinschaft in Guatemala setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, die Artenvielfalt rund um den Fundort der neu entdeckten Art zu erhalten.
Nur eine Art mit einem einzigen Exemplar war bislang aus der Federleuchtkäfer-Gattung Adendrocera bekannt – sicher verwahrt in den wissenschaftlichen Sammlungen des Natural History Museums in London. „Außer diesem Holotyp gab es bislang keine weiteren veröffentlichten Belege aus dieser Gattung. Unser Kollege Dr. Aslak Kappel Hansen vom Museum für Naturkunde in Berlin konnte aber nun auf einer Reise nach Guatemala ein zweites Adendrocera-Exemplar sammeln. Anders als Verwandte aus der Phengodidae-Familie besitzen diese Käfer nicht die an Federn erinnernden namensgebenden Fühler. Gemeinsam mit André Roza Silva von der Universidade Federal do Rio de Janeiro haben wir die seltenen Federleuchtkäfer nun genauer unter die Lupe genommen“, erzählt Dr. Vinicius S. Ferreira vom Senckenberg Deutschen Entomologischen Institut Müncheberg.
In ihrer Studie beschreiben die Wissenschaftler das kürzlich gefundene Tier als neue Art: Adendrocera carmelita. Gesammelt wurde der mittel- bis dunkelbraune und nur 3,5 Millimeter lange Käfer im tropischen Tieflandregenwald mit Hilfe einer Flugfangfalle. „Das Untersuchungsgebiet steht unter Naturschutz und weist unter anderem einen hohen Baumartenreichtum mit großen Mahagonibäumen auf“, erklärt Ferreira und fährt fort: „Leider ist es bisher nicht gelungen, lebende Exemplare der neuen Art zu beobachten – daher gibt es aktuell auch keinerlei Daten zu ihrer Lebensweise, ihrer Ernährung oder ihrer Fortpflanzung.“
Benannt wurde die aus Guatemala stammende Art nach der „Carmelita“-Kooperative, die dazu beiträgt, die Artenvielfalt rund um den Typusort der Art im Maya-Biosphärenreservat zu erhalten. Die 1998 gegründete „Cooperativa Integral de Comercialización Carmelita R.L.“ führt verschiedene Arbeiten innerhalb der Gemeinde durch, die eine nachhaltige Bewirtschaftung der vorhandenen Ressourcen ermöglichen. Dazu gehören beispielsweise Investitionen in die Prävention und Kontrolle von Waldbränden, grüner Tourismus im Naturreservat oder eine nachhaltige Holzernte. „Mit minimalen Eingriffen schafft es die Gemeinschaft so, agroforstwirtschaftliche und touristische Aktivitäten durchzuführen, die der lokalen Gemeinde ein Auskommen sichern und gleichzeitig einen Anreiz zum Schutz des natürlichen Waldes bieten. Diese Leistung für die Erhaltung der Artenvielfalt wollten wir mit der Artbenennung würdigen“, fasst der Müncheberger Entomologe zusammen.
Originalpublikation:
Roza Silva, André & Hansen, Aslak & Ferreira, Vinicius. (2024). Redescription of Adendrocera Wittmer, 1976 (Coleoptera: Phengodidae: Penicillophorinae) with Description of a Second Species of the Genus from Guatemala. The Coleopterists Bulletin. 78. 155-164. https://doi.org/10.1649/0010-065X-78.2.155 Weiterlesen

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Portrait: Baribal

Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)
Familie: Bären (Ursidae)
Unterfamilie: Ursinae
Gattung: Ursus
Art: Baribal (Ursus americanus)

Schwarzbär (Zoo Osnabrück)

Baribals oder (Amerikanische) Schwarzbären haben den typischen Körperbau der Bären. Der Rumpf ist massiv, die Gliedmaßen kräftig. Die Pfoten haben je fünf starke Krallen, welche die Bären zum Reißen, Graben und Klettern einsetzen. Der Schwanz ist wie bei allen Bären nur ein kurzer Stummel. Der große Kopf ist durch die eher lange, unbehaarte Schnauze, die kleinen Augen und die runden, aufgerichteten Ohren charakterisiert.
Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 1,5 bis 1,8 Metern, einer Schulterhöhe von bis zu 91 Zentimetern und einem Gewicht von durchschnittlich etwa 100 Kilogramm ist der Schwarzbär deutlich kleiner und leichter als der Grizzly. Allerdings besteht zwischen den Geschlechtern ein deutlicher Gewichtsunterschied: Während Weibchen zwischen 40 und 230 Kilogramm (Durchschnitt: 80 kg) wiegen, sind Männchen mit 50 bis 400 Kilogramm (Durchschnitt: 120 kg) deutlich schwerer.
Trotz ihres Namens sind nicht alle Amerikanischen Schwarzbären schwarz gefärbt. Es gibt auch silbergraue und rötlichbraune Varianten, und manche Baribals haben eine mit Grizzlys nahezu identische Fellfarbe. Die Färbung des Fells hängt mit dem Lebensraum zusammen: Während Tiere, die in dichten Wäldern mit kühlerem Klima (im Norden und Osten des Verbreitungsgebietes) leben, eher schwarz sind, haben die Schwarzbären im südlichen und westlichen Teil des Verbreitungsgebietes, die in offenem, trockenerem Terrain wohnen, eine eher bräunliche Färbung. So werden in den Neuenglandstaaten, New York, Tennessee und Michigan ausschließlich schwarzfellige Bären angetroffen. In den Küstenregionen des Staates Washington weisen 99 Prozent der Bären ein schwarzes Fell auf, während im Landesinneren von Washington 21 Prozent der Schwarzbärenpopulation ein braungetöntes Fell aufweisen. Im Yosemite National Park wiesen dagegen nach einer Studie nur 9 Prozent ein schwarzes Fell auf, 91 Prozent der Population weisen braune oder gar blonde Fellschattierungen auf. Eine Besonderheit sind die Kermodebären, die an der kanadischen Westküste leben und durch ihr weißliches Fell charakterisiert sind. Es handelt sich dabei aber nicht um Albinos. Die Farbe des Fells variiert außerdem im Jahresverlauf. Nach dem Abwurf des Winterfells ist das neue Deckhaar dunkler. Kurz vor dem Wechsel des Sommerpelzes in den des Winters ist die Farbe dagegen heller und vor allem bei braunen und hellen Exemplaren fast verblichen.
Kennzeichen, die den Amerikanischen Schwarzbären vom Braunbären unterscheiden, sind neben der geringeren Größe der fehlende muskulöse Nackenbuckel, die flachere Stirn, die kürzeren Krallen der Vorderpfoten und die kürzeren Hinterbeine. Bei Schwarzbären ist außerdem die Region von der Nase bis zur Schnauze ausgeprägter heller gefärbt, als es bei Grizzlys der Fall ist. Weiterlesen

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Portrait: Gelbrückenducker

ohne Rang: Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Antilopinae
Tribus: Ducker (Cephalophini)
Gattung: Cephalophus
Art: Gelbrückenducker (Cephalophus silvicultor)

Gelbrückenducker (Tiergarten Nürnberg)

Der Gelbrücken- oder Riesenducker erreicht ein Körpergewicht von bis zu 63 Kilogramm. Mit einer Schulterhöhe von bis zu 79 Zentimeter ist er der größte Ducker.
Ein dunkles, graubraunes Haarkleid bedeckt den Körper, ein auffallender, gelbbrauner Fleck die sich zum Steiß verbreiternde Hinterpartie. Dieser hat zu der deutschen Trivialbezeichnung geführt. Jungtieren fehlt diese Fellfärbung zunächst. Sie entwickeln sie erst im Alter von fünf bis acht Monaten. Beide Geschlechter der Gelbrückenducker tragen kurze, gerade Hörner. Diese erreichen eine Länge von bis zu 20 Zentimeter.

Über die Lebensweise des Gelbrückenduckers ist nahezu nichts bekannt.

Der Gelbrückenducker lebt in Zentralafrika vom Kongobasin bis nach Senegal und kommt unter anderem in den Naturschutzgebieten Kafue, Upemba, Salonga und Virunga vor. Dicht bewaldete Gebiete gehören zu seinem Lebensraum. Wie auch andere Ducker lebt er hauptsächlich einzeln und benutzt regelmäßig ausgetretene Wechsel. Seine Hauptnahrung besteht aus Früchten, Beeren und Pilzen.

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Portrait: Brasilianischer Baumstachler

Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Teilordnung: Hystricognathi
ohne Rang: Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha)
Familie: Baumstachler (Erethizontidae)
Gattung: Greifstachler (Coendou)
Art: Brasilianischer Baumstachler

Brasilianischer Greifstachler (Wilhelma)

Der Brasilianische Baumstachler oder Cuandu hat eine Körperlänge von etwa 65 cm und besitzt einen etwa 45 cm langen Greifschwanz, den er von unten her um den Ast windet. Der ganze Körper ist gelblich bis gelbbraun gefärbt und mit Stacheln überzogen, sie fehlen aber im Gesicht. Die Oberseite der Schwanzspitze ist kahl, mit quergestellten Hornschuppen bekleidet und sehr feinfühlig. Weiterlesen

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Zoobesuche im Juni

Im Juni wurden im Rahmen einer Zooreise einige Zoos in Deutschland/Österreich und Tschechien besucht, darunter auch einige, deren Besuch schon einige Zeit zurück liegt. Weiterlesen

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TTT: Bilde aus 10 Buchtiteln mit deren Anfangsbuchstaben das Wort BLUMENDUFT

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Sonia Kleindorfer: Die erstaunliche Welt der Graugänse (Rezension)

Was wir von den intelligenten Wildtieren und ihren starken Persönlichkeiten lernen können
Rebellin, Kraftprotz oder Influencer: Jede Graugans hat ihren eigenen Charakter. Ihre ausgeprägten Persönlichkeitsmerkmale entscheiden über ihren Erfolg in der Liebe, im sozialen Miteinander und letztendlich über das Überleben. Sie gehören zu den faszinierendsten Wildtieren, die wir auch in unseren Breitengraden erleben können. Die unglaublich klugen Pflanzenfresser erkennen einander am Ruf und an ihren unverwechselbaren Gesichtern – und sie vergessen kein Gesicht, auch nicht das von uns Menschen.
Mehr als 100 Stundenkilometer schnell können sie fliegen, aus zwei Kilometern Entfernung erkennen sie nicht nur einen Adler, sondern auch, was er im Schnabel trägt. Vielleicht können wir auch etwas in Sachen Zusammenleben von den Graugänsen lernen: Die sozialen Tiere, von denen man lange annahm, dass sie streng monogam sind, leben vielmehr in vielen verschiedenen Beziehungsformen. In einer Gänseschar gibt es immer viel Drama – manchmal mit dem Ergebnis, dass ein enttäuschter Liebespartner in ein anderes Land zieht, um dort sein Glück zu versuchen. Kein Wunder also, dass mit der Erforschung der Graugänse durch Konrad Lorenz vor 50 Jahren auch die moderne Verhaltensforschung beginnt.
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Benedikt Föger/Klaus Taschwer: Konrad Lorenz

Konrad Lorenz (* 7. November 1903 in Wien; † 27. Februar 1989 ebenda) war ein österreichischer Zoologe, Medizin-Nobelpreisträger und einer der Hauptvertreter der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung (Ethologie). Er selbst nannte dieses Forschungsgebiet bis 1949 „Tierpsychologie“. Lorenz wird im deutschsprachigen Raum als deren Gründervater angesehen. Er war Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP und Direktor des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie.
Die Zeitschrift Der Spiegel bezeichnete Konrad Lorenz am 27. Februar 1989 als den „Einstein der Tierseele“. Ihm wurde 1973 gemeinsam mit Karl von Frisch und Nikolaas Tinbergen der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin „für ihre Entdeckungen betreffend den Aufbau und die Auslösung von individuellen und sozialen Verhaltensmustern“ zugesprochen.
Zusammen mit Rupert Riedl und Gerhard Vollmer gilt Lorenz als Hauptvertreter der Evolutionären Erkenntnistheorie, für die sein Zeitschriftenbeitrag Kants Lehre vom Apriorischen im Lichte gegenwärtiger Biologie aus dem Jahre 1941 richtungweisend wurde. In seinem von ihm als Hauptwerk verstandenen Buch Die Rückseite des Spiegels rundete Konrad Lorenz seine Vorstellungen über das Zusammenspiel genetischer und zivilisatorischer Einflüsse auf das Erkenntnisvermögen des Menschen ab. Im hohen Alter äußerte er sich zudem als zivilisatorisch-ökologischer Gesellschaftskritiker und wurde in Österreich zu einer Leitfigur der Grünen-Bewegung.
1973 wurde ihm zusammen mit Karl von Frisch und Nikolaas Tinbergen der „Nobelpreis für Physiologie oder Medizin“ für Entdeckungen zur Organisation und Auslösung von individuellen und sozialen Verhaltensmustern verliehen. Weiterlesen

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