Zoopresseschau

Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), 28.11.2025
Von Feuersalamandern und anderen wilden Tieren: Zoos schützen bedrohte Arten gemeinsam
Fachtagung im Thüringer Zoopark Erfurt zu Forschung und Artenschutz
Von Feuersalamandern und anderen wilden Tieren: Zoos schützen bedrohte Arten gemeinsam / Fachtagung im Thüringer Zoopark Erfurt zu Forschung und Artenschutz
Nicht nur der Feuersalamander steht bei uns auf der Kippe – er ist nur eines von vielen Beispielen dafür, wie wichtig die wissenschaftliche Arbeit moderner Zoos heute ist. Die heimische Amphibienart leidet massiv unter dem aus Asien eingeschleppten Bsal-Pilz. Viele Zoos im Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) halten daher jetzt Feuersalamander und forschen gleichzeitig daran, wie erkrankte Tiere wieder stabilisiert und gesund gepflegt werden können. Die Erkenntnisse aus Haltung, Tiermedizin, Genetik und Forschung fließen unmittelbar in den Schutz dieser Art ein.
Der Feuersalamander ist dabei nur ein Beispiel für die vielfältigen Artenschutzprojekte, die VdZ-Zoos in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie Spanien, die Stiftung Artenschutz und auch Citizen Conservation gemeinsam voranbringen. Auch der Himmelblaue Zwergtaggecko, eine der seltensten Reptilien Afrikas, steht stellvertretend für das breite Engagement der Zoogemeinschaft. Ebenso zählen der Eurasische Luchs, der Waldrapp oder das Przewalskipferd zu jenen Arten, für die Zoos seit Jahrzehnten unverzichtbare Partner im Artenschutz sind.
Arbeitstreffen im Thüringer Zoopark Erfurt
Vor diesem Hintergrund kommen aktuell im Thüringer Zoopark Erfurt rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus deutschsprachigen Zoos zu einer zweitägigen gemeinsamen Fachtagung zusammen. Im Fokus stand, wie Haltung, Forschung und internationale Zusammenarbeit den Schutz bedrohter Arten langfristig stärken können.
Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ, ist sich sicher: „Ob heimische Arten wie der Feuersalamander und der Luchs oder internationale Projekte wie der Schutz seltener Geckos: Die Tagung in Erfurt zeigte eindrucksvoll, wie eng verzahnt Forschung, Haltung und Artenschutz in Zoos heute sind. Die Zoogemeinschaft arbeitet national wie international wissenschaftlich fundiert zusammen – und schafft damit konkrete Perspektiven für den Erhalt bedrohter Tiere und ihrer Lebensräume.“
In Vorträgen und Diskussionen wurden aktuelle Entwicklungen im Schutz von Tierarten vorgestellt, ebenso wie neue Erkenntnisse aus der Forschung. So berichtete beispielsweise Heike Maisch, Kuratorin im Zoopark Erfurt, über Fortschritte im Schutz des Himmelblauen Zwergtaggecko in Tansania – ein Projekt, das zeigt, wie eng Zoos mit internationalen Partnern zusammenarbeiten, um Arten weltweit zu erhalten.
„Mit unserem ersten eigenen Artenschutzprojekt übernehmen wir ganz bewusst Verantwortung für eine bedrohte Art, direkt dort, wo sie lebt. Durch Brandschutzmaßnahmen, das Entfernen invasiver Pflanzen und die Ausbildung und Finanzierung von Anti-Wilderer- und Anti-Waldbrand-Patrouillen schaffen wir Perspektiven für den Himmelblauen Zwergtaggecko.“
Da liegt es nur nahe, dass die Arbeit der modernen Zoos auch Thema beim Weltnaturschutzkongress der IUCN in Abu Dhabi war: Die Bedeutung von Zoos wächst, weil die Bedrohung der Arten in der Natur leider immer weiter zunimmt. Weiterlesen

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Zoobesuche im November

Löffelhund (Bergzoo Halle)

Viele Zoos habe ich im November nicht besucht. Es ist auch nicht unbedingt die Zeit für Zoobesuche, auch wenn man Zoos an sich ganzjährig besuchen kann und auch die kalte Jahreszeit reizvoll sein kann. Und Aquarien oder Terrarien sind wetterunabhängig.
Aber … abgesehen von den Zoos, die ich während meiner Oktober-Reise besucht habe und die ich auch im Oktober-Update erwähnt habe (weil sie zwar Teil der Reise waren, aber am 1. November besucht wurden)
Im November wurden demnach nur die Zoos in Halle und Bad Kösen besucht.

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Neues aus Wissenschaft und Naturschutz

24.11.2025, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Den leisen Pfoten auf der Spur: BUND startet Wildkatzen-Monitoring
Im Winter beginnt für Wildkatzen die spannendste Zeit des Jahres – und für den BUND die Spurensuche
Den leisen Pfoten auf der Spur: BUND startet Wildkatzen-Monitoring / Im Winter beginnt für Wildkatzen die spannendste Zeit des Jahres – und für den BUND die Spurensuche
Schulungen für Citizen-Science-Teilnehmende ab Ende November
Neue Wildkatzen-Nachweise 2025 in drei Bundesländern
Wenn der Winter Einzug hält, beginnt für die Europäische Wildkatze die Paarungszeit. Deshalb kann sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf die Spurensuche nach ihr begeben. Zwischen Januar und März sind die scheuen Tiere besonders aktiv. Die sogenannte Ranzzeit eignet sich ideal für das Lockstock-Monitoring. Mit dieser Methode erfasst der BUND gemeinsam mit zahlreichen Freiwilligen seit Jahrzehnten den Bestand der Wildkatze in Deutschland.
Beim Monitoring werden in ausgewählten Waldgebieten mit Baldrian präparierte Holzstäbe, sogenannte Lockstöcke, aufgestellt. Reiben sich Wildkatzen daran, bleiben Haare hängen, die anschließend genetisch untersucht werden. So lässt sich feststellen, wo die Tiere leben und welche Wanderungen sie unternehmen. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise für den Schutz und die Vernetzung ihrer Lebensräume.
„Das Lockstock-Monitoring ist ein Beispiel für erfolgreiche Citizen Science,“ erklärt Anna-Katharina Hannappel, Projektleiterin beim BUND. „Viele helfende Hände leisten einen wertvollen Beitrag dazu, die Rückkehr der Wildkatze wissenschaftlich zu begleiten und unserer heimlichen Waldbewohnerin eine Stimme zu geben.“
Für das Monitoring sind Ausdauer und Naturverbundenheit gefragt: Einmal pro Woche müssen die Freiwilligen alle Lockstöcke kontrollieren. Das findet oft bei frostigen Temperaturen und manchmal im Schnee statt. Die gesammelten Daten fließen in naturschutzfachliche Planungen ein, zum Beispiel in das vom BUND durchgeführte Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird. Ziel des Projekts ist es, Wälder ökologisch aufzuwerten und so die Lebensräume der Wildkatze wiederherzustellen und besser zu vernetzen.
Die Rückkehr der Wildkatze in Deutschland gilt als Erfolgsgeschichte des Naturschutzes. Dank vieler Schutzmaßnahmen breitet sie sich heute wieder aus. In diesem Jahr wurden neue Nachweise unter anderem in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen bestätigt.
Interessierte können sich jetzt für Schulungen von einigen BUND-Landesverbänden anmelden. „Wer im Winter draußen unterwegs sein möchte, kann Teil unseres Projektes werden“, sagt Hannappel. „Anstatt drinnen zu bleiben, hinterlassen Sie lieber Ihre Spuren im Schnee und helfen, eine faszinierende Wildtierart zu schützen.“ Weiterlesen

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Portrait: Marmorierte Baumwanze

Unterordnung: Wanzen (Heteroptera)
Familie: Baumwanzen (Pentatomidae)
Unterfamilie: Pentatominae
Tribus: Cappaeini
Gattung: Halyomorpha
Art: Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys)

Marmorierte Baumwanze (ChatGPT)

Die Marmorierte Baumwanze, umgangssprachlich auch Stinkwanze oder BMSB (vom englischen Namen brown marmorated stink bug) ist eine Baumwanzen-Art mit natürlicher Verbreitung im gemäßigten (temperaten) Ostasien.
Es handelt sich mit 12 bis 17 Millimeter Körperlänge um eine relativ große Wanzenart mit der für Baumwanzen typischen robusten, etwas blattförmig verbreiterten Körpergestalt. Sie ist in der Grundfarbe ockerfarben, mit zahlreichen dichtsitzenden schwarzen Punkten. Am Kopf ist der Clypeus seitlich dunkel gefärbt. Von den Antennen ist das erste Glied blass mit dunklen Punkten, das zweite ebenso gefärbt oder großenteils verdunkelt. Das dritte Glied ist vollständig dunkel. Das vierte Segment ist dunkel mit je einem hellen Ring am unteren (basalen) und oberen (apikalen) Ende, das fünfte besitzt einen basalen hellen Ring. Es ergibt sich ein weißes Ringelmuster auf dunklem Grund. Das Scutellum trägt eine Reihe aus fünf hellen Schwielen (Calli) am basalen (vorderen) Rand. Diese Punktreihe gilt als das beste Feldmerkmal zur Erkennung der Art, kann jedoch variabel ausgeprägt sein. Der seitlich über die Hemielytren vorstehende Abschnitt des Hinterleibs, das Connexivum, trägt wie bei vielen Baumwanzen eine auffallende schwarz-weiße Fleckenzeichnung. Das Corium der Hemielytren ist bei manchen Exemplaren rötlich überlaufen. Die Membran der Flügel ist glasklar (hyalin) mit einer undeutlichen Zeichnung aus Längsstreifen. Die Unterseite des Körpers ist blass gelblich, die Sternite des Hinterleibs sind in der Mitte hell und nur am Außenrand spärlich dunkel punktiert. Die Beinglieder (Femora, Tibien und Tarsen) sind ockerfarben, aber zum Ende hin breit verdunkelt. Der Kopf der Art ist in Aufsicht langgestreckt rechteckig mit seitlich vorspringenden, großen Komplexaugen und zwei roten, knopfförmigen Ocelli. Die Vorderecken des Pronotums, hinter den Komplexaugen, sind etwas dornförmig verlängert. Das zweite freie Sternit des Hinterleibs (anatomisch: das dritte Segment) ist glatt und trägt weder einen Dorn noch einen Vorsprung. Weiterlesen

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Portrait: Southern Hound

Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Hunde (Canidae)
Gattung: Wolfs- und Schakalartige (Canis)
Art: Wolf (Canis lupus)
Unterart: Haushund (Canis lupus familiaris)

Southern Hound (Gilbert Gihon – The Dog, in Health and Disease by „Stonehenge“ 1859)

Der Southern Hound war eine Hunderasse, die in Großbritannien wahrscheinlich bis ins 19. Jahrhundert existierte und heute ausgestorben ist. Das genaue Datum ihres Aussterbens ist unbekannt; vermutlich wurde sie nach und nach mit anderen Rassen gekreuzt, bis die ursprüngliche Blutlinie des Southern Hound nicht mehr existierte.
Der Ursprung des Southern Hound ist ebenso unklar. Die meisten Autoren vermuten, dass er vom Talbot abstammt, einem überwiegend weißen, langsamen, tiefkehligen Spürhund, dessen Herkunft ebenfalls ungewiss ist, obwohl manchmal behauptet wird, er stamme aus der Normandie. Es wird vermutet, dass der Talbot irgendwann mit Greyhounds gekreuzt wurde, um ihnen mehr Geschwindigkeit zu verleihen. William Youatt hingegen behauptet in seinem 1852 erschienenen Buch „The Dog“, dass der Southern Hound möglicherweise schon seit der Antike in Großbritannien existierte und nicht von den Normannen aus Frankreich eingeführt wurde. Weiterlesen

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Portrait: Cröllwitzer Pute

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Unterfamilie: Truthühner (Meleagridinae)
Gattung: Truthühner (Meleagris)
Art: (Wild)Truthuhn (Meleagris gallopavo)
Unterart: Haustruthuhn, Pute (Meleagris gallopavo f. domestica)

Cröllwitzer Pute (Thüringer Waldzoo Gera)

Cröllwitzer zählen zu den leichten Putenrassen. Hennen wiegen zwischen 4 und 5 Kilogramm, Hähne zwischen 7 und 8 Kilogramm. Die Hauptfarbe der Cröllwitzer Pute ist weiß. Der Hals ist reinweiß, wobei bei den Althähnen ein leicht gesäumter Hals zulässig ist. An Brust und Rücken beginnend, weist jede Feder am Ende einen schwarzen Saum auf, der an der Brust mit einem 1–2 mm breiten Silbersaum, auf dem Rücken mit einem etwas breiteren weißen Saum abschließt. Beim Hahn ist ein schwarzer Oberrücken zulässig. Beim Hahn wirkt die Brustzeichnung schuppenartig, bei der Henne ist sie nicht so stark ausgeprägt. An Rücken, Schultern, Körperseiten und Schwanzdecken ist die Zeichnung stärker ausgeprägt. Die großen Schwanzdeckfedern und die Schwanzfedern zeigen ein schwarzes Querband mit einem breiten weißen Endsaum. Die Flügelbinden schließen mit einem schwarzen Endsaum ab. Die Armschwingen sind weiß, wobei die Außenfahnen am Ende schwarz auslaufen. Die Handschwingen sind schwarzgrau mit weißem Kiel. Die Läufe der Cröllwitzer Puten sind fleischfarbig bis rot. Weiterlesen

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Let’s talk about … Walking with dinosaurs – Die Specials

Letzten Freitag habe ich die Walking with – Reihe aus den späten 1990ern und frühen 2000ern in Erinnerung gerufen. Filme/Serien, die man meiner Meinung nach immer noch sehen kann. Aber da damals (wie heute) Dinosaurier nach wie vor von großer Beliebtheit sind gab es einige Specials, die der Hauptlinie folgten … und sich (hauptsächlich, aber nicht ausschließlich) mit weiteren Dinosauriern auseinander setzten. Weiterlesen

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TTT: 10 meiner liebsten Einzelbände aus den letzten zwei Jahren

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René Anour: Der Doktor und der liebe Mord (Rezension)

Oh nein. Wie kann man bitte aus Versehen zum Mörder werden? Aber genau das passiert dem schüchternen Tierarzt Severin Herr. Dabei wollte er seinen Chef nicht umbringen. Nicht wirklich, jedenfalls. Es war ein Unfall. Nur wird ihm das kein Mensch glauben. Denn sein Chef, allseits beliebter Medienstar und «Tierfreund der Nation», hat Spendengelder veruntreut und es Severin in die Schuhe geschoben. Jetzt muss Severin nicht nur den Mord vertuschen, sondern auch schnellstens an Geld kommen, um den zur Praxis gehörenden Gnadenhof zu retten. Von unerwarteter Seite kommt der Vorschlag, ins Auftragskillergeschäft einzusteigen. Ein sanfter Tierarzt als Mörder? Allein die Idee erscheint Severin absurd. Aber was tut man nicht alles für seine Tiere? Weiterlesen

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Haushund/Wildhund-Hybride 2

Im ersten Teil bin ich eher auf die allgemeinen Möglichkeiten verschiedener Wildhund/Haushund-Hybride eingegangen (einschließlich einiger Kindheitserinnerungen). Hier will ich ein paar Rassen vorstellen, die aus der Verbindung von Haushunden und Vertretern der Gattung Canis (Wolf, Goldschakal, Kojote) hervorgegangen sind. Weiterlesen

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