Ein paar Bemerkungen

Dieser Blog enthält Werbung. Jeder Link außerhalb dieses Blogs kann Werbung enthalten (das schließt auch Links zum Buchgelaber ein).
Links zu Amazon (das betrifft viele Bücherlinks) sind Affiliate Links. „Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.“ (davon profitiert allerdings der Artenschutz)

Mehr zum Thema Werbung findet man auf der Bildschirmseite rechts. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Uncategorized | Ein Kommentar

Neues aus Wissenschaft und Naturschutz

11.06.2025, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Fuchsbandwurm: Wiederentdeckung eines verschollen geglaubten Parasiten
Der Fuchsbandwurm gilt seit Jahrzehnten als gut beschrieben und bekannt. Dennoch fehlte bislang eine genetisch abgesicherte Referenz des humanmedizinisch relevanten Parasiten, da das ursprüngliche Typusmaterial als verschollen galt. Überraschend wurde dieses historische Material in den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden wiederentdeckt. In einer neu veröffentlichten Studie ordnen die Forschenden mit moderner Genomsequenzierung den Fuchsbandwurm ein und klären seine Verwandtschaft mit anderen Bandwurmarten. Die Wiederentdeckung veranschaulicht, welche wichtige Rolle wissenschaftliche Sammlungen haben und wie diese eine Grundlage für verlässliche Diagnostik und Forschung schaffen.
Der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) ist ein nur wenige Millimeter langer Parasit mit großer Wirkung. Der vor allem im Darm von Füchsen lebende Bandwurm kann für den Menschen zur Bedrohung werden – etwa durch den Verzehr von Beeren oder ungewaschenem Gemüse, das mit Eiern des Parasiten verunreinigt ist. In diesem Fall kann sich in der Leber eine sogenannte „alveoläre Echinokokkose“ entwickeln, eine seltene, aber ernsthafte Erkrankung, die einem Tumor ähnelt und unbehandelt lebensbedrohlich sein kann.
„Echinococcus multilocularis zählt in der nördlichen Hemisphäre zu den gefährlichsten Parasiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Entsprechend groß ist das Interesse an dem Tier, sowohl in der Forschung als auch in der Öffentlichkeit“, erläutert Dr. Thomas Romig, Parasitologe und Fuchsbandwurmexperte der Universität Hohenheim und fährt fort: „Seit über 70 Jahren gilt die Einordnung dieser Art – basierend auf ihrem Aussehen und ihrem Lebenszyklus – zwar als wissenschaftlich gesichert und weitgehend unumstritten. Eine gründliche Bewertung der ‚wahren Identität‘ des Fuchsbandwurms – die eine erneute, auch genetische Untersuchung der namensgebenden Typusexemplare erfordern würde – wurde aber nie durchgeführt.“ Der Grund hierfür ist einfach: Die ursprünglich vom deutschen Zoologen Karl Georg Friedrich Rudolf Leuckart im Jahr 1863 beschriebene Typusreihe galt als verschollen und stand daher für eine systematische Einordnung des Parasiten nicht zur Verfügung. „Umso überraschter waren wir, als wir feststellten, dass sich genau dieses Typusmaterial – sozusagen der ‚Urmeter‘ dieses Parasiten – in unseren Sammlungen befindet“, erzählt PD Dr. Raffael Ernst von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden.
Zu der Entdeckung kam es während einer „Taxonomy summer school“ sowie einer darauffolgenden, mehrwöchigen und durch die Paul Ungerer-Stiftung geförderten Recherchearbeit, die zeigte, dass mehrere nachweislich aus Leuckarts Gießener Sammlung stammende Exponate über Leipzig nach Dresden gelangten.
Bei dem in Alkohol eingelegten Präparat handelt es sich um Larven und Zysten in einem menschlichen Leber¬tumor. „Diese verblüffende Entdeckung haben wir nun in unserer aktuellen Studie genutzt, um die Systematik der Gattung Echinococcus und die systematische Stellung des humanme¬dizinisch relevanten Fuchsbandwurms zu klären“, fügt Ernst hinzu. Durch den Einsatz von Next-Generation-Sequencing-Technologien gelang es dem Forschungsteam, das mitochondriale Genom von Echinococcus multilocularis vollständig zu entschlüsseln. Es umfasst 13.738 Basenpaare und enthält 12 Gene für Proteine, sowie je 2 rRNA- und 22 tRNA-Gene. Die Untersuchung zeigte zudem, dass der Fuchsbandwurm eng mit Echinococcus shiquicus verwandt ist. Dieser parasitische Bandwurm nutzt als Endwirt den ausschließlich auf dem tibetanischen Hochplateau beheimateten Tibetfuchs. Die genetische Linie, der das wiedergefundene Typusexemplar von Echinococcus multilocularis angehört, bestehe seit mehr als 200 Jahren, heißt es in der Studie.
Ernst fasst zusammen: „Unsere Ergebnisse tragen nicht nur zur Stabilisierung der Nomenklatur von Echinococcus multilocularis bei, sondern liefern auch einen wertvollen Beitrag zum Verständnis seiner epidemiologischen Bedeutung für uns Menschen. Die Wiederentdeckung des Typusmaterials des Parasiten zeigt erneut: Naturkundliche Sammlungen sind von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Dank unserer Sammlung und moderner Analysen konnten wir erstmals genetische Referenzdaten des Fuchsbandwurms bereitstellen – ein bedeutender Fortschritt für die Parasitologie.“
Originalpublikation:
Thomas Romig, Christian Kehlmaier, Andreas Weck-Heimann, Sven Mecke, Anke Dinkel, Marion Wassermann, Raffael Ernst (2025): Rediscovery of a name-bearing type of Echinococcus multilocularis (Leuckart, 1863) by museum forensics: A cold case revisited. International Journal for Parasitology, https://doi.org/10.1016/j.ijpara.2025.05.006 Weiterlesen

Veröffentlicht unter Wissenschaft/Naturschutz | Schreib einen Kommentar

Portrait: Baikalente

Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Anatinae
Tribus: Schwimmenten (Anatini)
Gattung: Sibirionetta
Art: Baikalente (Sibirionetta formosa)

Baikalente (Zoo Augsburg)

Die Baikal- oder Gluckente hat eine Höhe von 30 bis 40 cm und eine Länge von 40 bis 43 cm. Sie wiegt etwa 500 g.
Die Baikalente ist eine kleine Gründelente, auffällig ist der gestreckte Körper mit langen Handschwingen und der kräftige und lange Schnabel. Erpel und Ente weisen verschiedene Farbbilder auf. Während der Erpel mit einem bunten Kopf in den Farben grün, schwarz, gelb und weiß auffällt, zeichnet sich die Ente durch einen weißen Wangenfleck aus. Beim Erpel sind die einzelnen Farbpartien dabei deutlich voneinander getrennt. Die Brust hat einen warmen, gelbbraunen Ton. Die Flanken sind grau. Die Schulterfedern sind verlängert und sind rotbraun, cremefarben und schwarz. Sie fallen auffällig über die Körperseiten.
Das Weibchen gleicht den anderen Weibchen der Gattung der Eigentlichen Enten. Vom charakteristischen hellen Wangenfleck abgesehen, unterscheidet es sich auch durch die dunklere Punktung, die besonders auffällig an den Flanken ist. Durch das Auge verläuft ein halbmondförmiger schwarzer Streifen und ein dunkler Augenstreifen läuft außerdem zum Nacken. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Tierportrait | Verschlagwortet mit | Schreib einen Kommentar

Portrait: Jakobsschaf

Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Antilopinae
Tribus: Ziegenartige (Caprini)
Gattung: Schafe (Ovis)
Art: (Armenisches) Wildschaf (Ovis gmelini)
Unterart: Hausschaf (Ovis gmelini aries)

Jakobsschaf (Haustierhof Reutemühle)

Das Jakobs- oder Vierhornschaf ist eine alte, ursprünglich britische Schafrasse, die vor allem durch ihr auffälliges Aussehen bekannt ist. Der Name leitet sich vermutlich von der biblischen Geschichte in Genesis 30 ab, in der Jakob gefleckte und gesprenkelte Schafe züchtet.
Jakobsschafe haben in der Regel zwei bis sechs Hörner (meist vier), was sie zu einer sogenannten polyceraten Rasse macht. Beide Geschlechter tragen Hörner.
Es handelt sich um eine mittelgroße Schafsrasse, die Widerristhöhe liegt bei etwa 60–70 cm, das Gewicht bei 40–60 kg. Meist handelt es sich um gescheckte Tiere, mit weißer Grundfarbe und schwarzen oder braunen Flecken. Die Wolle ist grobfaserig, lang und gemischt aus Deck- und Unterwolle. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Tierportrait | Verschlagwortet mit , | Schreib einen Kommentar

Portrait: Blaugelber Blauzungenskink

Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Skinkartige (Scincoidea)
Familie: Skinke (Scincidae)
Unterfamilie: Egerniinae
Gattung: Blauzungenskinke (Tiliqua)
Art: Schwarzgelber Blauzungenskink (Tiliqua nigrolutea)

Schwarzgelber Blauzungenskink (Reptilienzoo Allgäu)

Der Schwarzgelbe Blauzungenskink wird zwischen 35 und 50 Zentimeter lang. Manche Wissenschaftler trennen diese Art in eine Hochland- und in eine Flachlandform. Die Hochlandform ist größer und dunkler gefärbt als die Flachlandform. Sie weist auch eine farbenprächtigere Bänderung auf. Die Farbe der Bänderung kann dabei von blassem rosa über lachsfarben bis hin zu orange reichen. Wenn er bedroht wird, kann er durch den Anus eine stinkende Flüssigkeit abgeben. Er ist auch in der Lage, seinen Schwanz abzuwerfen. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Tierportrait | Verschlagwortet mit | Schreib einen Kommentar

Reptilienzoo Allgäu


Weiterlesen

Veröffentlicht unter Zoovorstellung | Schreib einen Kommentar

5. Zooreise 2025 – Tag 1: An den Lech (der Beginn der „Wasserreise“

Am ersten Tag unseres Juniurlaubs waren Besuche im Walderlebniszentrum Ziegelwies bei Füssen, dem Reptilienzoo in Füssen und dem Haustierhof Reutemühle in Überlingen geplant.
Bevor wir los gefahren sind habe ich noch mit einem Besuch im Affenberg Salem oder dem Sea Life in Konstanz geliebäugelt, aber das haben wir dann nicht geschafft.
In Füssen und Umgebung kann man einiges sehen, aber die Stadt war ja nicht unser eigentliches Ziel und die Königsschlösser habe ich schon gesehen, mindestens zweimal in meinem Leben. Das Walderlebniszentrum kannte ich noch nicht. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Zoo-Reise | Schreib einen Kommentar

Anne Herzel: Verlorene Städte (Rezension)

Der Höllenschlund unter London, genannt die Katakomben: ein in den 90er Jahren entdecktes Höhlensystem jenseits der U-Bahn-Tunnel, das Tausende Meter in die Tiefe reicht. Seinen Grund hat man bis heute nicht gefunden. Maeve O’Sullivan studiert an der University of Dublin und verfolgt das Ziel, zu einem Mudlark zu werden: einem eingefleischten Tiefenschürfer, der nach Schätzen in den Gewölben sucht. Angestachelt durch eine Wette steigt sie in die Tunnel hinab … verirrt sich jedoch. In dem Versuch, an die Oberfläche zurückzukehren, gelangt sie immer tiefer in dieses Netzwerk verworrener Korridore, bevölkert von grotesken Wesen wie heimtückischen Schlingpflanzen und wandernden Steinen. Dort begegnet sie dem rätselhaften Blaise. Er rettet sie vor dem sogenannten Wächter, einer Kreatur, die selbst die Mudlarks fürchten. Maeve wird von diesem mit einem Zeichen belegt, das sie zu einem Leben in der Tiefe verdammt – ohne die Möglichkeit, die Katakomben je wieder zu verlassen. Gemeinsam mit Blaise beginnt sie eine Reise in die Tiefe, mit dem Ziel, am Grund der Unterwelt eine Heilung zu finden. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Rezension | Schreib einen Kommentar

Sarah Darwin/Johannes Vogel/Boris Herrmann: Das Parlament der Natur (Rezension)

Warum in den großen Naturkunde-Sammlungen ein Schlüssel zur Rettung der Menschheit steckt
Was haben der Schädel eines Quaggas, eine ausgestopfte Wandertaube und ein Riesenalk gemeinsam? Richtig, alle drei Arten sind ausgestorben. Doch warum ist es ein Problem, wenn eine bestimmte Vogelart oder eine Tomatensorte verschwindet?
Die Naturforscher Sarah Darwin und Johannes Vogel haben ein großes gemeinsames Lebensthema: Im Gespräch mit Boris Herrmann entwerfen sie nichts Geringeres als ihre Vision zur Rettung der Welt.
Eine Schlüsselrolle kommt darin den großen Naturkunde-Sammlungen zu. Denn aus diesem größtenteils unentdeckten Schatz – allein im Berliner Naturkundemuseums lagern über 200.000 Vogelpräparate – lassen sich Entwicklungen beschreiben, Zeitachsen bilden und Vorhersagen treffen. Vor allem könnten hier Orte der politischen Debatte entstehen, die die entscheidenden Impulse zum Umdenken liefern.
Die wissensbasierte demokratische Gesellschaft zu stärken, um die notwendigen politischen Mehrheiten zum Handeln zu gewinnen – das ist das Anliegen der Autorin und Autoren. Deshalb ist ihr leidenschaftliches Gespräch über Natur zugleich ein Gespräch über wegweisende Politik.
Weiterlesen

Veröffentlicht unter Rezension | Schreib einen Kommentar

Nikolas Jaspert: Fischer, Perle, Walrosszahn – Das Meer im Mittelalter (Rezension)

Meer und Mensch – eine andere Geschichte des Mittelalters
Bauern und Ritter prägen unser Bild vom Mittelalter, und bei der mittelalterlichen Seefahrt denken wir an bauchige Hansekoggen und schnelle Wikingerschiffe. Doch was wussten die Menschen über das Meer selbst, über seine Lebewesen? Welchen Nutzen zogen sie aus seinen Rohstoffen? Der Historiker Nikolas Jaspert schreibt die erste Geschichte des Mittelalters von der Warte des Meeres aus: Er erzählt von Fischerei und Walfang, vom Handel mit eleganter Muschelseide, duftendem Ambra und kaiserlichem Purpur. Vor allem aber handelt sein Buch von den Schätzen des Meeres, von ihrer atemberaubenden Schönheit und Vielfalt.
Indem Jaspert zum ersten Mal eine ganze Epoche der Menschheitsgeschichte anhand der Lebewesen und Stoffe des Meeres beschreibt, führt er uns eindringlich vor Augen, dass unser Überleben als Spezies nicht zuletzt von diesem Ökosystem abhängt.
Weiterlesen

Veröffentlicht unter Rezension | Schreib einen Kommentar

Fabian Ritter: Wir Wale (Rezension)

Als Säugetiere, die ihr gesamtes Leben im Meer verbringen, sind Wale und Delfine uns ähnlicher, als vielen bewusst ist. Der leidenschaftliche Walforscher und Meeresschützer Fabian Ritter wagt mit seinem Buch einen Perspektivwechsel, der uns die faszinierenden Meeressäuger – gestützt auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse – so nahe bringt wie nie zuvor: Erzählt aus ihrer Sicht, erfahren wir, wie Wale und Delfine ihre Mitwelt wahrnehmen, welche Bedeutung Licht und Schall haben, wie sie kommunizieren, spielen, lieben, Sex haben, Freude und Trauer zeigen. Zu welchen geistigen Leistungen sie fähig sind, wie sie in Gemeinschaften Wissen weitergeben und Kultur entwickeln. Auch wie sie auf uns Menschen reagieren. Wir tauchen ein in eine unglaublich reiche Welt, die wir gewollt oder ungewollt bedrohen. Weiterlesen

Veröffentlicht unter Rezension | Schreib einen Kommentar