TTT: 10 tolle Bücher mit weniger als 200 Seiten

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Mario Ludwig: Faszination Menschenfresser (Rezension)

Als Menschenfresser gelten umgangssprachlich einzelne Tiere, die sich auf das Töten und Fressen von Menschen spezialisiert haben. Dieses Verhalten ist selten, denn es setzt voraus, dass Wildtiere oder Menschen in den jeweils anderen Lebensraum vorgedrungen sind. Bei Großkatzen weicht es von den üblichen Ernährungsgewohnheiten ab. Einige Raubtiere gingen wegen einer großen Zahl menschlicher Opfer als Menschenfresser in die Geschichte ein. Den bekannten Rekord hält die Tigerin von Champawat (in Nordindien) mit 436 registrierten Todesfällen, bis sie 1907 von Jim Corbett erschossen wurde.

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Ingrid Werner: Kalte Schnauzen, heiße Fährten (Rezension)

Katzenkrimis sind besser, aber es ist immer die Frage des Geschmacks und auch ob man sich als Hunde- oder als Katzentyp sieht.
Diese Spürnasen auf vier Pfoten lösen jeden Fall! In den 12 Geschichten spielen die Vierbeiner die Hauptrollen, agieren als unbestechliche Zeugen, verhindern Entführungen, apportieren Beweismaterial oder entlarven den Mörder. Begleiten Sie unsere tierischen Protagonisten durch aufregende Abenteuer und skurrile Begegnungen. Jede Geschichte, verfasst von hundeverliebten Autorinnen und Autoren, bietet ein einzigartiges Zusammenspiel aus Spannung und Humor. Ein Muss für alle Krimifans und Hundeliebhaber!
Ich mag Anthologien, da man dort unterschiedliche Geschichten lesen und neue Autoren entdecken kann. Wenn die Geschichten nicht gefallen, sind sie kurz genug, dass man es verschmerzen kann und nach einer weniger gelungenen Geschichte kann eine gute folgen. Abwechslung bereichert die Anthologie und trotz verschiedener Stile, die nicht immer gefallen, macht mir das Lesen von Anthologien Spaß.
Ausnahmen bestätigen die Regel und ich habe auch schon Anthologien gelesen, deren Geschichten mir alle gefallen haben oder einfach meinen Geschmack nicht getroffen haben. Weiterlesen

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Zoopresseschau

Grüner Zoo Wuppertal 05.04.2024
20.000 Elefanten für Deutschland: Ankündigung vom Präsidenten Botswana
Die Ankündigung des Präsidenten von Botswana, Mokgweetsi Masisi, Deutschland 20.000 Elefanten schenken zu wollen, falls die Bundesregierung die Einfuhrbeschränkungen für Jagdtrophäen wie geplant verschärfen sollte, hat großes mediales Interesse hervorgerufen. Der Grüne Zoo Wuppertal möchte als Leiter des Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EAZA Ex-Situ Programme / EEP) für Afrikanische Elefanten auf die Ankündigung reagieren und sie sachgemäß einordnen. Die skizzierte Ansiedelung von freilebenden Elefanten in der mitteleuropäischen Landschaft ist nicht möglich. Unser Klima ist für ein ganzjähriges Leben im Freien für afrikanischen Elefanten nicht geeignet. Ob dies dank der globalen Erderwärmung zukünftig möglich sein wird, kann jetzt noch nicht beantwortet werden. Zudem ist das Gelände, das den Tieren in unserer stark bebauten, durch Verkehrswege zerschnittenen und eng besiedelten Landschaft als Lebensraum und Nahrungsquelle zur Verfügung stünde, zu zerklüftet und unzureichend. Aktuell ist eine Elefantenhaltungen in zoologischen Einrichtungen nur deshalb möglich, weil die Tiere in strukturierten Gehegen gehalten werden, in denen ihnen ganzjährig ausreichend Futter und Wasser, sowie angemessen warme Innenräume zur Verfügung gestellt werden. Die Ankündigung des botswanischen Präsidenten ist vielmehr als ein Hilfeschrei zu verstehen. Die Idee, eine so große Anzahl nicht heimischer Tiere einfach nach Europa zu bringen, ist natürlich absurd und das wird auch dem Präsidenten von Botswana klar sein. In Deutschland sind schon die Wiederansiedelungen von ehemals heimischen Großsäugetieren wie Wisent und Wolf nicht oder nur sehr schwierig durchführbar und ein vergleichsweise geringer Tierbestand führte hier in der Vergangenheit bereits zu Konflikten mit der Bevölkerung. Da wäre die Situation mit exotischen Großtieren vermutlich wenig erfolgversprechend. Botswana hat es allerdings nicht mit einer Herde von vierzig Wisenten zu tun, sondern mit einer Überpopulation von rund 70.000 Elefanten in den Nationalparks. Die angekündigten 20.000 Elefanten, von denen der Präsident spricht, wären nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Botswana stellt mit seinen Nationalparks und Schutzgebieten, die zusammenaddiert fast 40 % der Landesfläche ausmachen, bereits enorme Teile des Landes dem Arten- und Naturschutz zur Verfügung. In Deutschland machen Nationalparks dagegen gerade einmal 0,6 % der Landesfläche aus und in Nordrhein-Westfalen sind die Diskussionen über die Etablierung eines zweiten Nationalparks neben dem Nationalpark Eifel bisher noch ins Leere gelaufen. Die Überpopulation der Elefanten im südlichen Afrika führt zu einer Reihe von Problemen. Zum einen treten vermehrt Mensch-Tier-Konflikte auf. Dörfer und Ernten werden regelmäßig zerstört und gelegentlich werden auch Menschen von Elefanten getötet. Zum anderen zerstören die Elefanten ihren eigenen Lebensraum und nehmen sich ihre natürliche Nahrungsgrundlage. Die riesige Anzahl an Elefanten belastet das Ökosystem in den Nationalparks stark. Der Gesamtbestand der Elefanten ist zwar insgesamt auf der Welt abnehmend, allerdings steigt die Individuenzahl in den gut geschützten Nationalparks Botswanas seit Jahren stark an. Damit die natürlichen Ressourcen in den Nationalparks nachhaltig von allen dort lebenden Arten genutzt werden können, müssen Perspektiven für ein Populationsmanagement der Elefanten geschaffen werden. Das heißt auch, dass neben dem Management-Werkzeug der Migration, also der Abwanderungen oder der Verbringung (Translokation) von Elefantengruppen in andere afrikanische Länder, auch die Mortalität, also die Entnahme durch das kontrollierte Schießen von Elefanten, zum Management von Populationen möglich sein muss. Wie dies gestaltet wird, sollte den Entscheidungsträgern in Botswana überlassen bleiben. Erlegte Elefanten können von Menschen und Tieren als Nahrungsquelle genutzt werden. Durch eine koordinierte, legale Trophäenjagd, wäre es Botswana außerdem möglich, weitere Gelder für den Arten- und Naturschutz zu generieren. So könnten vor Ort langfristig die Habitate entlastet und alle Arten, einschließlich des Elefanten, effektiv und nachhaltig geschützt werden. Dabei ist es unerheblich, wie man zur Trophäenjagd generell steht, solange man die Tatsache akzeptiert, dass hierdurch wertvolles Geld für den Naturschutz generiert und gleichfalls ein unbedingt notwendiges Populationsmanagement betrieben werden kann. Daneben ist es natürlich außerdem wichtig, Land zu erwerben und Wanderkorridore für bedrohte Tiere zu schaffen. Nur so können fragmentierte Tierpopulationen zusammenfinden und sich auf Nahrungssuch begeben ohne hierbei auf menschliche Siedlungen oder landwirtschaftliche Nutzflächen ausweichen zu müssen. Allerdings werden diese Maßnahmen ohne ein fachlich fundiertes und nachhaltiges Populationsmanagement langfristig die aktuell bestehenden Probleme nicht lösen, denn jeder Lebensraum hat auch in Botswana eine gewisse Kapazitätsgrenze, welche die Menge und Art der in und von ihm lebenden Organismen begrenzt. Die Tiere in europäischen Zoos unterzubringen ist keine denkbare Alternative. Die europäische Zoopopulation der Afrikanischen Savannenelefanten ist stabil und es ist nicht notwendig und auch nicht beabsichtigt Tiere aus der Natur zu entnehmen, um sie in den hiesigen Zoos unterzubringen. Elefanten können bereits im Rahmen des Europäischen Erhaltungsprogramms ohne die Hinzunahme wilder Individuen nachhaltig gezüchtet werden. Naturentnahmen wären erst dann denkbar, wenn die Bestände des akut vom Aussterben bedrohten Waldelefanten so rapide sinken würden, dass man beschließen müsste eine ex-situ Reservepopulation für diese Art aufzubauen. Die erfolgreiche Savannenelefantenhaltung zeigt bereits, dass das in Zukunft auch für Afrikanische Waldelefanten möglich wäre, wenn es denn erforderlich würde. Das Populationsmanagement ist allerdings nicht nur in Botswana wichtig. Auch in unseren Zoos spielt ein fachlich fundiertes und gut koordiniertes Populationsmanagement eine zunehmend wichtige Rolle. Zwar geht es in diesem Fall nicht wie in Botswana um die Generierung von Geldern für den Naturschutz, um die Entlastung der Lebensräume oder um den Gewinn oder den Schutz menschlicher Nahrungsmittel, aber es geht sehr wohl um Tierwohl. Denn um eine tierwohlgerechte Haltung und eine gesunde Populationsstruktur vieler Zootiere zu ermöglichen, müssen auch in unseren zoologischen Einrichtungen gelegentlich Tiere, die für eine weitere Zucht ungeeignet sind, aus der Population entnommen werden. Nur so wird den Tieren das Bilden von artgerechten Familienstrukturen und Sozialverbände, vielfältige soziale Interaktion mit Artgenossen sowie die Fortpflanzung als einer der wichtigsten Arterhaltungstriebe im Tierreich ermöglicht. Gleichzeitig werden die entnommenen Tiere nachhaltig genutzt, da sie ein hochwertiges und artgemäßes Futter für die in Zoos gehaltenen und teils hoch bedrohten Raubtiere darstellen. Die Tiere, die in der Obhut des Zoopersonals herangewachsen, tierschutzgerecht getötet und innerhalb des Betriebes zu den Raubtieren gebracht werden, können nach tiermedizinischer Untersuchung als ganze Tierkörper an Großkatzen, Hundeartige oder Greifvögel verfüttert werden. Diese entsprechen der natürlichen Nahrung der Fleischfresser und stellen für diese eine enorme Verhaltensanreicherung dar. Weiterlesen

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Steckbrief: Meeresaquarium Oberwiesenthal

Das Meeresaquarium im www
Das Meeresaquarium im Blog

Größe: 70 qm

Zu finden in: Oberwiesenthal, D-09484

Zu sehen sind: Fische, Wirbellose, Amphibien, Reptilien

Besonderheiten:  Selten gezeigte Tiere in Zoos und Aquarium, 17 Meter langen Amazonasbecken, Krokodile, Kurort Oberwiesenthal – Skigebiet mit historischer Seilbahn und Schmalspurbahn

Begehbare Anlagen: keine

Begehbare Häuser: keine

Streichelgehege: Nein

Füttern erlaubt: Nein

Hunde nicht erlaubt

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Steckbrief: Zoo Liberec

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3. Zooreise – Tag 4: Nach Hause … über Tschechien

Nandu (Tierpark Chemnitz)

Auf dem Heimweg waren Besuche im Tierpark Chemnitz und im Meeresaquarium Oberwiesenthal geplant. Außerdem wollten wir uns den Bismarckturm in Eger anschauen.
Im Chemnitzer Tierpark hatten wir wohl Glück. Wir bekamen einen Parkplatz direkt vor dem Zoo und an der Kasse mussten wir nicht anstehen. Als wir den Zoo verließen, nicht ganz zwei Stunden später, hatte sich vor der Kasse eine lange Schlange gebildet. Nun ja, auch verständlich … ein schöner Ostertag, da bietet sich ein Zoobesuch an.
Im Tierpark selbst sahen wir in der begehbaren Südamerika-Anlage einen Nandu im Besucherbereich. Wir haben uns gefragt wie er dort hin gekommen ist, aber mit einem eleganten Sprung bewies er uns, dass er die kleine Steinmauer mühelos überwinden konnte. Weiterlesen

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Steckbrief: Tierpark Zittau

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Neues aus Wissenschaft und Naturschutz

25.03.2024, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Wie viele Fische machen einen Schwarm?
Auch Physiker interessieren sich für Fische – vor allem, wenn sie die Bildung von Strukturen erforschen. Ein Forschungsteam der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und der Universität Bristol (Vereinigtes Königreich) untersuchte das Schwarmverhalten von Zebrabärblingen (Danio rerio, auch als „Zebrafische“ bekannt) mit Methoden der Vielteilchenphysik. In der Fachzeitschrift Nature Communications erläutern sie, dass sich schon drei Fische ähnlich wie große Fischschwärme bewegen, zwei Fische dagegen ein ganz anderes Verhalten aufweisen.
„Three is a Crowd“ – dieser englische Spruch scheint nicht nur für „Die drei ???“ und die Drei Musketiere zu gelten. Auch bei verschiedenen Phänomene in den Naturwissenschaften – wie den Grundfarben oder den Raumdimensionen – genügen drei Zahlen, um verschiedene Zustände zu charakterisieren.
Physikerinnen und Physiker untersuchten nun, wie sich verschieden große Gruppen von Lebewesen verhalten. Sie wollten wissen, ab welcher Größe sich die Bewegungsmuster der einzelnen Mitglieder zu einer koordinierten Gruppenbewegung ändert. Tatsächlich scheint für Zebrafische die Drei die entscheidende Zahl zu sein.
Ein Aquarium in Bristol bestückten die Physiker dazu mit synchronisierten Kameras, um so die dreidimensionalen Schwimmtrajektorien ihrer Zebrafische zu messen. Sie nahmen diese Bahnen systematisch für verschiedene Gruppengrößen – zwei, drei, vier und fünfzig Fische – auf.
In den Schwimmtrajektorien suchten sie dann in einem nächsten Schritt Ordnungseffekte. Sie fanden verschiedene Bewegungsmuster: Entweder schwammen die Fische alle in dieselbe Richtung oder sie drehten sich gemeinsam im Kreis. Bewegten sie sich in dieselbe Richtung, dann schwammen sie entweder neben- oder hintereinander.
Ein isoliertes Paar aus zwei Fischen bewegt sich vorzugsweise hintereinander – ein Fisch führt, der andere folgt. Drei Fische schwimmen aber nebeneinander; anscheinend will keiner von ihnen der letzte sein. Und: Solches Nebeneinanderschwimmen charakterisiert auch einen großen Fischschwarm.
Im großen Schwarm markierten die Forschenden anschließend auch kleine Teilgruppen. Sie stellten fest, dass sich Dreiergruppen innerhalb des Schwarm sehr ähnlich wie eine isolierte Dreiergruppe bewegt. Markierten sie dagegen nur zwei Nachbarn, dann verhielten sich diese im Schwarm anders als in einer isolierten Zweiergruppe. Dr. Alexandra Zampetaki aus Düsseldorf (jetzt Wien), die zusammen mit Dr. Yushi Yang Erstautorin der nun in Nature Communications erschienenen Studie, stellt fest: „Drei Fische bilden praktisch einen Schwarm, aber zwei reichen dafür nicht.“
„Dieses einfache Ergebnis gilt erst einmal nur für Zebrafische. Die Konzepte können aber auch auf andere Beispiele der Fauna übertragen werden“, betont der Korrespondenzautor Prof. Dr. C. Patrick Royall von der Universität Bristol, der jetzt an der EPSCI in Paris arbeitet. Royall weiter: „Dazu zählen andere Fischschwärme wie solche aus Goldfischen oder Sardinen, aber auch Vogel- und Insektenschwärme wie fliegende Stare und tanzende Mücken.“
Die Idee zu dem gemeinsamen Forschungsprojekt entstand während mehrerer Besuche des von der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichneten Bessel-Preisträgers Prof. Royall an der HHU bei Prof. Dr. Hartmut Löwen. „Es war eine neue Herausforderung, traditionelle Methoden und Konzepte aus der Theorie der Flüssigkeiten wie Paar- und Triplettkorrelationen auf Fische anzuwenden. Denn diese Konzepte stammen aus dem thermodynamischen Gleichgewicht, aber ein lebender Fischschwarm ist weit von einem Gleichgewichtszustand entfernt“, so Löwen, der das Institut für Theoretische Physik II der HHU leitet.
In Düsseldorf wurde die grundlegende Klassifizierung der Vielteilcheneffekte vorgenommen. Darüber hinaus simulierte Dr. Alexandra Zampetaki die Fischtrajektorien: „Wir haben unser Modell so modifiziert, dass die Schwimmbewegung der Fische realistisch nachgebildet wird. Die Simulation bestätigte das experimentelle Ergebnis ‚Drei machen einen Schwarm‘.“
In die Zukunft gedacht, wollen die Forschenden ihre Erkenntnis auf das Gruppenverhalten von Menschen anwenden, wie diese sich zum Beispiel bei Partys oder Massenveranstaltungen verhalten. Löwen: „Ob dafür dann auch die einfache Grenze der Zahl Drei Bestand hat, muss sich zeigen.“
Originalpublikation:
A. Zampetaki, Y. Yang, H. Löwen, C. P. Royall. Dynamical Order and Many-Body Correlations in Zebrafish show that Three is a Crowd. Nature Communications. Nature Communications 15, 2591 (2024). Weiterlesen

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Portrait: Amazonas-Stachelratte

Teilordnung: Hystricognathi
ohne Rang: Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha)
Familie: Stachelratten (Echimyidae)
Unterfamilie: Eumysopinae
Gattung: Amazonas-Stachelratten (Mesomys)
Art: Amazonas-Stachelratte (Mesomys hispidus)

Amazonas-Stachelratte (Proceedings of the Zoological Society of London 1876)

Die Kopf-Rumpf-Länge der Amazonas-Stachelratte beträgt in der Region Guyanas durchschnittlich 161 mm und im westlichen Teil des Verbreitungsgebiets 178 bis 186 mm. Das borstige bis stachlige Fell der Oberseite ist hell gelbbraun, wobei die Haarspitzen orange gefärbt sind. Auf dem Schwanz kommen zwischen den Schuppen einige schwarze Haare vor und am Schwanzende bilden längere Haare eine Quaste, die mit bis zu 25 mm langen Haaren kürzer als bei Mesomys occultus ist. Zusätzlich hat diese Art einen kürzeren knöchernen Teil der Schnauze (Rostrum). Der letzte obere Prämolar und die drei oberen Molaren pro Seite sind auf der Krone stark gefaltet. Der diploide Chromosomensatz enthält 60 Chromosomen (2n=60).

Dieses Nagetier ist vom östlichen Ecuador, östlichen Peru, nördlichen Bolivien und südlichen Kolumbien über das südliche Venezuela bis in die Region Guyanas und das nordöstliche Brasilien verbreitet. Die Ferreira-Stachelratte erreicht in den Ausläufern der Anden 1000 Meter Höhe. Die Art bewohnt vorwiegend immergrüne Wälder sowie Wolken- und Nebelwälder. Aufgrund einer guten Anpassungsfähigkeit besucht sie Rodungsgebiete sowie Siedlungen und ruht dabei unter Dächern.
Weibchen können sich zu allen Jahreszeiten fortpflanzen. Ein Wurf enthält meist ein Neugeborenes und selten bis zu drei Nachkommen.

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