Ein Wochenende im Zabergäu

Das Wochenende stand ganz im Zeichen einer kleinen Geburtstagsreise. Zum 50. Geburtstag meiner Schwester musste ich mir etwas Besonders einfallen lassen, sozusagen sie Revanche zu meinem 50. Geburtstag (siehe hier). Aber im November etwas passendes zu finden …. nicht unmöglich aber der Monat, bzw. die Jahreszeit limitiert die Auswahl. Schwer war es aber nicht. Das Highlight sollte eine Übernachtung in einem Baumhaus im Wildparadies Tripsdrill sein.
Und auf dem Weg dorthin sollte das Zabergäu erkundet werden …. Weiterlesen

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Neues aus Wissenschaft und Naturschutz

04.11.2024, Universität zu Köln
Erbgut des Auerochsen entschlüsselt
Forschende bestimmen das Genom aller Unterarten des ausgestorbenen Auerochsen und zeigen die Geschichte ihrer Entwicklung bis zum Hausrind / Veröffentlichung in „Nature“
Die Ergebnisse einer internationalen Studie beschreiben die genetische Entwicklung des Auerochsen (Bos primigenius), des wilden Vorfahren des Hausrindes, während und nach der Eiszeit. Die mitteleuropäische Unterart wurde dabei durch Gen-Sequenzierungen bestimmt. Für diese Untersuchung kamen Proben zum Einsatz, die im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Our Way to Europe“ an der Universität zu Köln entnommen wurden. Die Ergebnisse der Studie „The genomic natural history of the aurochs“ wurden nun in Nature präsentiert.
Bereits 2014 ließen Professor Dr. Andreas Zimmermann und seine Mitarbeiterin Dr. Birgit Gehlen vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln zehn Auerochsindividuen am Kölner Accelerator Mass Spectrometer (CologneAMS) datieren. Die Knochen waren in den 1980er Jahren in Bedburg-Königshoven im damaligen Braunkohletagebau ausgegraben worden. „Sie waren durch das damals verwendete Konservierungsmittel verunreinigt, was zu uneinheitlichen und überwiegend falschen Daten geführt hatte“, erklärt Gehlen. „Die Neudatierungen im Rahmen des SFB ergaben ein Alter von etwa 11.700 Jahren. Damit ist Bedburg-Königshoven eine der seltenen Fundstellen des frühesten Holozäns in Mitteleuropa, ein Zeitalter, das von vor 11.700 Jahren bis heute dauert.“
Die Datierung in die früheste Mittelsteinzeit und die verhältnismäßig große Anzahl an Auerochsenknochen – darunter einige größere Schädelfragmente – erregten das Interesse von Dr. Amelie Scheu von der Paläogenetischen Arbeitsgruppe an der Universität Mainz. Sie entnahm Proben von den zehn Auerochsen. Es stellte sich heraus, dass bei zwei Individuen die aDNA (alte DNA) so gut erhalten war, dass sie sich für Tiefensequenzierungen und weiterführende Untersuchungen eigneten. Diese wurden in den darauffolgenden Jahren im Rahmen eines Projektes am Trinity College der Universität Dublin in Irland durchgeführt.
Die Studie deckte insgesamt große genomische Trennungen zwischen dem europäischen Auerochsen, dem nordasiatischen Auerochsen und dem südasiatischen Vorfahren auf, die während der gesamten letzten Eiszeit, mindestens seit dem letzten gemeinsamen Vorfahren von Ost- und West-Bos primigenius vor ca. 90.000 Jahren, bestehen blieben. Nach dem Höchststand der letzten Eiszeit besiedelten Auerochsen der Iberischen Halbinsel Mitteleuropa wieder. Vor ca. 11.700 Jahren, mit den markanten Klimaverbesserungen am Beginn der Nacheiszeit, begann eine Phase von Migration und Vermischung.
Die Ergebnisse der Studie bestätigen auch ältere Vermutungen, dass Menschen in der Steinzeit nur bei sehr wenigen Gelegenheiten und innerhalb eines bestimmten historischen Zeitfensters Auerochsen einfingen und isolierten. Zudem geht das europäische domestizierte Hausrind auf eine geringe Anzahl von Individuen der wilden Vorfahren in Vorderasien vor ca. 11.000 Jahren im Nahen Osten zurück. Dieser Befund spricht für eine vom Menschen praktizierte Haltung von Auerochsen, die eine absichtliche Fütterung einschließt. Es handelte sich also nicht um einen passiven, schrittweisen Prozess, sondern um eine gezielte Domestizierung innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne.
„Mithilfe der Proben aus Bedburg-Königshoven konnte das Genom des mitteleuropäischen Auerochsen zum ersten Mal vollständig entschlüsselt und die Geschichte der europäischen und asiatischen Wildrinder und der heutigen Hausrinder besser beschrieben werden“, so Dr. Birgit Gehlen.
Originalpublikation:
https://www.nature.com/articles/s41586-024-08112-6 Weiterlesen

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Portrait: Zwergaguti

Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Teilordnung: Hystricognathi
ohne Rang: Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha)
Familie: Agutis und Acouchis (Dasyproctidae)
Gattung: Acouchis (Myoprocta)
Art: Zwergaguti (Myoprocta pratti)

Zwergaguti (Zoo Dortmund)

Das Zwergaguti oder Grüne Acouchi wird bis zu 38 Zentimeter lang und bis zwischen 800 und 1300 Gramm schwer. Die Weibchen bleiben meist kleiner und leichter als die Männchen. Das Fell ist grünlich-braun gefärbt. Die Körperunterseite ist deutlich heller gefärbt als der Rücken. Der Kopf ist gelblich bis rötlich gefärbt. Die Rückenhaare können bis zu zehn Zentimeter lang werden. Zur Abschreckung von Feinden ist es in der Lage das Fell aufzuplustern. Die Ohren sind relativ klein. Die Beine sind kräftig und enden in hufartigen Krallen. Es kann mit den Krallen gut laufen allerdings nicht graben. Die meist einzelgängerischen Tiere sind tag- und dämmerungsaktiv. Die sehr scheuen Tiere flüchten bereits bei der geringsten Gefahr. Aufgrund der fehlenden Fähigkeit zu graben übernehmen sie Bauten von Gürteltieren oder anderen Tieren ähnlicher Größe. Es kommt auch vor das sie in hohlen Baumstämmen wohnen. Ihr Revier umfasst rund zehn Quadratkilometer. Weiterlesen

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Portrait: Zebrafinken

Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Prachtfinken (Estrildidae)
Unterfamilie: Poephilinae
Gattung: Zebrafinken
Arten: Zebrafink  (Taeniopygia castanotis), Timor-Zebrafink (Taeniopygia guttata)

Zebrafink (Tierpark Eisenberg)

Die Zebrafinken (Taeniopygia) sind eine Gattung innerhalb der Familie der Prachtfinken (Estrildidae). Ihr natürliches Verbreitungsgebiet reicht von Lombok bis einschließlich Australien. Seit spätestens 2022 werden zwei Arten unterschieden:
Der Australische Zebrafink (Taeniopygia castanotis (Gould, 1837)) ist in Australien (mit Ausnahme von Nordost-Queensland, der Kap-York-Halbinsel, Tasmanien, und kühleren Regionen im Süden) verbreitet. Als Neozoon kommt er in Puerto Rico und Portugal vor. Er ist ein beliebter Ziervogel.
Der Timor-Zebrafink (Taeniopygia guttata (Vieillot, 1817), auch Sunda-Zebrafink) lebt auf den Kleinen Sundainseln von Timor bis Lombok. Er wird im Gegensatz zum Australischen Zebrafinken selten als Ziervogel gehalten oder gar gezüchtet
Zebrafinken wurden früher als eine einzige Art Zebrafink (Taeniopygia guttata) mit den Unterarten T. g. guttata (Timor-Zebrafink) und T. g. castanotis (Australischer Zebrafink) betrachtet. 2016 teilten IUCN und BirdLife International, 2022 die IOU den Zebrafinken in zwei Arten auf. Grund hierfür waren Unterschiede im Gefieder, in der mtDNA sowie assortative Paarung der beiden Spezies in Gefangenschaft.
Der eng verwandte Ringelastrild (Stizoptera bichenovii) wurde in der Vergangenheit außerdem als Taeniopygia bichenovii zur Gattung gezählt. Hybridisierungen mit jener Art wurden sowohl in freier Wildbahn als auch in Gefangenschaft beobachtet. Weiterlesen

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Portrait: Diskusfische

Ordnung: Buntbarschartige (Cichliformes)
Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
Unterfamilie: Cichlinae
Tribus: Heroini
Gattung: Diskusfische (Symphysodon)
Art: Echter Diskus (Symphysodon discus), Symphysodon aequifasciatus, Symphysodon tarzoo, Symphysodon haraldi, Symphysodon axelrodi

Symphysodon aequifasciatus (Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe)

Von allen anderen Cichliden (außer den nahe verwandten Skalaren) unterscheiden sich Diskusfische durch ihren stark zusammengedrückten und hochrückigen Körperbau. Gemeinsam mit den nicht verlängerten, gerundeten Rücken- und Afterflossen, die aufgrund ihrer starken Beschuppung kaum angelegt werden können, dem langen rundlichen Stirnprofil und der sehr kurzen Schnauze mit kleinem Maul und wulstigen Lippen, bieten sie das Erscheinungsbild der namensgebenden Diskusscheibe. Auch die transparenten, relativ großen Brustflossen, die bis zur Körpermitte reichen, sind abgerundet. Demgegenüber laufen die schmalen und langen Bauchflossen spitz zu. Die jeweilige Körperzeichnung setzt sich in den unpaarigen und den Bauchflossen fort. Immer liegt ein breiter Vertikalstreifen über dem dunkelbraunen bis leuchtend roten Auge. Insgesamt sieben bis neun weitere Transversalstreifen verteilen sich über den Körper; der letzte liegt immer an dem ebenfalls stark beschuppten Schwanzflossenansatz. Je nach Art beziehungsweise Vorkommen treten diese Bänder stimmungsabhängig mehr oder weniger intensiv hervor. Wiederum nach Art oder Vorkommen unterschiedlich treten verschieden intensive blaue und wellige Horizontalstreifen auf. Manchmal nur an der Stirn oder im Kopfbereich, manchmal nur unterhalb der Rückenflosse, aber auch dicht über den ganzen Körper verteilt. Wenige Populationen tragen zwischen der hoch am Körper liegenden Seitenlinie und der Afterflosse eine rötliche Sprenkelzeichnung. Diskusbuntbarsche verfügen über eine deutlich reduzierte Bezahnung des Schlundknochens. Aber die Symphyse, die Nahtstelle zwischen den beiden Kiefern, trägt wenige einspitzige Zähne. Auf dieses besondere anatomische Merkmal nimmt der wissenschaftliche Gattungsname Bezug. Die Größe adulter Tiere beträgt in freier Natur, in der Regel, zwischen 12 und 16 Zentimeter, kann aber bei Nachzuchten oder unter optimalen Umwelt- oder Haltungsbedingungen auch bis zu 20 Zentimeter erreichen.
Diskusfische sind beliebte, wenn auch anspruchsvolle Auqarienfische, von denen es zahlreiche Farbschläge gibt.
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Zoobesuche im Oktober

Im Oktober wurden nur wenige Zoos besucht. Die einzige Zooreise machten wir Ende des Monats im Rahmen eines kleinen Halloween-Specials nach Thüringen. Dort wurde in Gotha und Erfurt in den Zoos Halloween gefeiert, auf sehr unterschiedliche Weise.
Nachdem wir den Thüringer Zoopark in diesem Jahr schon besucht haben, das war im August, haben wir auf einen Besuch bei Tag verzichtet. Der Besuch in Gotha war allerdings schon etwas her (siehe hier), also war auch ein Besuch bei Tage geplant. Weiterlesen

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TTT: 10 Buchtitel, die mit DAS anfangen

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Christian Klepp: Wunderwerk Natur (Rezension)

Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist!
Unsere Natur ist wunderschön und einmalig – doch sie ist gefährdeter als je zuvor. Extremwetter wie Hitzewellen, zerstörerische Stürme und Überschwemmungen bedrohen nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unser tägliches Leben. In seinem neuen Buch nimmt uns SPIEGEL-Bestsellerautor Dr. Christian Klepp mit auf seine Reisen zu unberührten Orten in Island, den Rocky Mountains und Neuseeland. Er zeigt eindrücklich, wie der Klimawandel die Natur verändert – und warum wir ihn nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Chance und Aufbruch in eine nachhaltige Zukunft begreifen können. Er appelliert an unsere Werte wie Liebe, Respekt und Achtsamkeit und fordert uns auf, nicht in Angst und Frustration zu verfallen. Stattdessen können wir gemeinsam für ein friedliches Miteinander eintreten und uns mit Wissen, Engagement und Dialog für den Schutz unserer Erde einsetzen. 
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Vollrath Wiese: Die Landschnecken Deutschlands

Dieses in der Praxis bestens bewährte Bestimmungsbuch behandelt alle in Deutschland vorkommenden Landschneckenarten. Ausgehend von brillanten Fotos, die alle zur sicheren Bestimmung nötigen Details erkennen lassen, wird jede Art, geordnet nach Familien, ausführlich vorgestellt und beschrieben. Darüber hinaus enthält es alle wichtigen Informationen zu Lebensräumen, Verhalten und zum Schutzstatus. Neben einem Register nach deutschen und lateinischen Namen vereinfacht eine praktische Tabelle die gezielte Ansprache zu allen Jahreszeiten. Diese 3. Auflage berücksichtigt Änderungen in der Systematik und Nomenklatur sowie inzwischen neu im Gebiet aufgetretene oder beschriebene Arten. Weiterlesen

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Magdalena Sorger: Ameisen (Rezension)

Ameisen – eine wie die andere? Keineswegs!
Mit diesem Buch gehen wir auf eine Safari, die vor unserer Haustür startet und uns um die ganze Welt führt. Vom Abenteuer, einen Ameisenhügel im Wald nebenan genauer zu betrachten, bis hin zu verblüffenden wissenschaftlichen Entdeckungen im Dschungel von Borneo: Machen wir uns mit der Insektenforscherin und Ameisenexpertin auf in die faszinierende Welt der Meisterinnen der Zusammenarbeit!
Ob Königin oder Arbeiterin, Ameisen sind die Dienerinnen unserer Natur
Ohne die Schwarmintelligenz der kleinen Insekten, die vor allem über Gerüche kommunizieren und in hochkomplex organisierten Kolonien leben, würden ganze Ökosysteme zusammenbrechen. Dank ihrer vielen, oft überraschenden Talente sind sie auch die Überlebenskünstlerinnen unseres Planeten: Seit fast 150 Millionen Jahren passen sie sich mit ihren Nestern an Lebensräume an nahezu jedem Ort der Welt an. Das zeigt sich auch in ihrer Vielfalt: Fast 15.000 verschiedene Arten sind bekannt, von den roten Feuerameisen über eine der kleinsten Arten, die Pharaoameisen, bis hin zu den mysteriösen fliegenden Ameisen. Mindestens zwanzig Billiarden Ameisen leben laut neuesten wissenschaftlichen Schätzungen auf unserem Planeten – auf jeden Menschen kommen also rund zwei Millionen Ameisen!
Sie alle haben dabei viel mehr mit uns gemein, als wir denken: Sie bewirtschaften ihr Land, halten Nutztiere, bauen komplexe Behausungen und sind wahre Teamplayerinnen. Ein Buch, das uns eine verborgene Welt eröffnet – viel verblüffendes Wissen, von dem auch unser menschliches Zusammenleben profitieren kann!
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