Neues aus Wissenschaft und Naturschutz

20.03.2025, Technische Universität Berlin
Schwindende Artenkenntnisse und Naturverbundenheit unter der Jugend
Forschende untersuchten das Wissen über einheimische Pflanzen, Vögel und Schmetterlinge und konstatieren einen Zusammenhang zwischen Alter und der Bereitschaft, sich für Fauna und Flora einzusetzen
Die Kenntnis häufiger Tier- und Pflanzenarten, die Naturverbundenheit unter den Generationen und deren Bereitschaft, sich für die Natur einzusetzen, nehmen von älteren zu jüngeren Menschen ab. Das ist ein wesentliches Ergebnis der Studie „From nature experience to pro-conservation action: How generational amnesia and declining nature-relatedness shape behaviour intentions of adolescents and adults“. Unter Leitung von Prof. Dr. Tanja Straka und Prof. Dr. Ingo Kowarik wurde erstmals systematisch untersucht, wie sich Jugendliche, junge Erwachsene und ältere Erwachsene hinsichtlich ihres Naturkontakts, der Artenkenntnis, der Naturverbundenheit und der Bereitschaft, sich für die Natur einzusetzen, unterscheiden. Durchgeführt wurde die Studie am Institut für Ökologie der TU Berlin.
An der Studie nahmen insgesamt 600 Menschen teil: darunter 252 Berliner Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren sowie 215 junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren und 133 ältere Erwachsene zwischen 30 and 76 Jahren aus ganz Deutschland.
Phänomen der Generationenamnesie
Eine weitere wichtige Erkenntnis: Trotz der Unterschiede zwischen den Altersgruppen bestand durchgängig eine direkte (oder indirekte) Verbindung zwischen Artenkenntnis, Naturverbundenheit und der Bereitschaft, sich für die Natur einzusetzen. Demnach fördert ein gutes Artenwissen die Naturverbundenheit, also die emotionale, kognitive und erfahrungsbezogene Verbundenheit mit der Natur. Ist diese erhöht, steigt wiederum die Bereitschaft, sich für die Natur einzusetzen. „Es lohnt sich also, die Artenkenntnis und Naturverbundenheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu fördern. Dabei sollte auch die Chance genutzt werden, Wissen und Erfahrungen über Natur über Generationen hinweg weiterzugeben“, sagt Prof. Dr. Tanja Straka, die Erstautorin der Studie. Mittlerweile lehrt und forscht sie an der FU Berlin.
Wie notwendig das ist, belegen die abnehmenden Artenkenntnisse im Übergang von älteren zu jüngeren Teilnehmenden der Studie. Verschiedene Organismengruppen sind zudem unterschiedlich gut bekannt: Schmetterlinge weniger als Vögel, und Vögel weniger als Pflanzen. So können 73 Prozent der Jugendlichen die Brombeere richtig benennen, aber nur 29 Prozent die Elster und nur noch 3 Prozent den Tagfalter Kleiner Fuchs. Im Vergleich dazu erkennen immerhin 22 Prozent der älteren Erwachsenen diesen in Deutschland verbreiteten Schmetterling, 61 Prozent die Elster und 84 Prozent die Brombeere. Das bestätigt das Phänomen der ‚generational amnesia‘, das einen Verlust an Kenntnissen über die Natur im Übergang von älteren zu jüngeren Generationen annimmt.
Den Tagfalter Kleiner Fuchs kennt kaum jemand
Insgesamt sollten die 600 Teilnehmenden zwölf Arten bestimmen: Bei der Gruppe der Vögel das Rotkehlchen, die Amsel, die Elster, den Haussperling. Als Schmetterlinge den Kleinen Kohlweißling, den Zitronenfalter, das Tagpfauenauge, den Kleinen Fuchs und bei den Pflanzen die Brombeere, die Brennnessel, die Silber-Birke sowie die Rosskastanie als wichtigen Stadtbaum. Die Arten, die über alle drei Gruppen hinweg am häufigsten richtig benannt wurden, waren Brennnessel (86 Prozent), Haussperling (67,3 Prozent) und Zitronenfalter (58,2 Prozent). Die Arten, die über alle drei Gruppen hinweg am seltensten richtig benannt wurden, waren die Rosskastanie (52,8 Prozent), die Elster (41,5 Prozent) und der Kleine Fuchs (10,8 Prozent). Keine der zwölf Arten wurde von allen Teilnehmenden richtig benannt.
Weiterhin sollten die Teilnehmenden Angaben zur Häufigkeit ihrer Grünflächenbesuche machen sowie dazu, inwieweit sie sich mit der Natur verbunden fühlen und sich für sie einsetzen würden. Während es bei der Häufigkeit der Grünflächenbesuche keine Unterschiede zwischen den Altersgruppen gab, nahmen die Naturverbundenheit und die Bereitschaft, sich für die Natur einzusetzen, signifikant von älteren hin zu jüngeren Teilnehmenden ab. Der Wert für Naturverbundenheit sank von 3,98 auf 3,09, und der Wert für die Bereitschaft, sich für die Natur einzusetzen, betrug 3,76 bei älteren Erwachsenen, aber nur noch 2,82 bei Jugendlichen.
Veränderte Lebensstile von Kindern und Jugendlichen
„Der Schutz der biologischen Vielfalt ist eine Herausforderung für heutige und zukünftige Generationen – auf globaler wie lokaler Ebene. Viele Studien haben nachgewiesen, wie wichtig Naturerfahrungen, eine emotionale Verbindung zur Natur sowie Wissen über Tier- und Pflanzenarten sind, damit Menschen sich für die Natur einsetzen. Allerdings wurde auch gezeigt, dass aufgrund veränderter Lebensstile Kinder und Jugendliche häufig weniger Kontakt zur Natur haben und auch weniger als Erwachsene über Natur wissen. Damit wird die Befürchtung verbunden, dass sich zukünftige Generationen weniger für die Erhaltung der Natur einsetzen werden“, sagt Prof. Dr. Tanja Straka.
Ein überraschendes Ergebnis der Berliner Studie kam bei der Auswertung der Häufigkeit des Grünflächenbesuchs zutage, ein etablierter Indikator für Naturerfahrungen. Anders als erwartet, gab es hier keine Unterschiede zwischen den Altersgruppen. „Die Bereitstellung von Grünflächen und anderen naturnahen Gebieten in Städten reicht nicht aus, wenn wir Naturerfahrungen und die damit verbundenen positiven Effekte für Naturverbundenheit und Einsatzbereitschaft für die Natur fördern wollen“, sagt Prof. Dr. Ingo Kowarik, der von 1999 bis 2021 das Fachgebiet Ökosystemkunde, insbes. Pflanzenökologie der TU Berlin leitete. Insofern lege die Berliner Studie, so der Ökologe, zwei Konsequenzen nahe: „Die erste ist, verstärkt Zugänge zur Kenntnis unterschiedlicher Organismengruppen zu vermitteln, vom Kindergarten bis hin zur universitären Ausbildung. Die zweite Schlussfolgerung: Besonders Kinder und Jugendliche sollten darin unterstützt werden, sich nicht nur im Grünen aufzuhalten, sondern dort auch über die Natur zu lernen und positive emotionale Erfahrungen mit Natur zu gewinnen.“
Weiterführende Informationen:
Link zur online frei verfügbaren Veröffentlichung „From nature experience to pro-conservation action: How generational amnesia and declining nature-relatedness shape behaviour intentions of adolescents and adults: https://link.springer.com/article/10.1007/s13280-025-02135-7 Weiterlesen

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Portrait: Nebelkrähe

Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Rabenvögel (Corvidae)
Unterfamilie: Corvinae
Gattung: Raben und Krähen (Corvus)
Art: Nebelkrähe (Corvus cornix)

Nebelkrähe (Berlin)

Die Nebelkrähe gleicht in der Gestalt der Rabenkrähe. Mit Ausnahme von Kopf, Kehle, Flügeln, Schwanz und Schenkelfedern, die schwarz und meist glänzend sind, ist das Gefieder der Nebelkrähe aschgrau. Der kräftige Schnabel und die Beine sind schwarz; die Iris dunkelbraun. Der ausgefranste schwarze Brustlatz variiert in der Größe. Im Herbst findet wie bei anderen Krähenarten nur eine Mauser statt. Männliche Nebelkrähen sind in der Regel größer als weibliche, obwohl die beiden Geschlechter ansonsten ähnlich aussehen. Ihr Flug ist langsam, schwer und normalerweise gerade. Die Länge der Nebelkrähe variiert zwischen 48 und 54 cm und ähnelt stark der Rabenkrähe. Ihre ausgebreiteten Flügel erreichen eine Spannweite von etwa einem Meter. Beim ersten Schlüpfen sind die Jungen schwärzer als die Eltern. Jugendliche haben ein stumpferes Gefieder mit bläulichen oder gräulichen Augen. Das Gewicht der ausgewachsenen Vögel beträgt etwa 400 bis 600 g bzw. durchschnittlich 510 g.
Die Nebelkrähe mit ihren kontrastierenden Grau- und Schwarztönen unterscheidet sich optisch sowohl von der Rabenkrähe als auch von der Saatkrähe, aber die kraa-Rufe der Nebelkrähe und der Rabenkrähe sind fast nicht zu unterscheiden. Weiterlesen

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Portrait: Rabenkrähe

Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Rabenvögel (Corvidae)
Unterfamilie: Corvinae
Gattung: Raben und Krähen (Corvus)
Art: Rabenkrähe (Corvus corone)

Rabenkrähe (Tiergarten Schönbrunn)

Rabenkrähen erreichen ausgewachsen eine Körperlänge von 45 bis 47 cm und eine Spannweite von 93 bis 104 cm. Ihr hoher, etwas gebogener und kräftiger Schnabel, ihre kurzen, anliegenden Schenkelfedern und ihr voluminöses Körpergefieder verleihen ihnen ein kompaktes, gedrungenes Erscheinungsbild. Ihre Flügel sind relativ lang und moderat gefingert, ihr Schwanz breit und leicht gerundet. Die Flügelspitzen ragen im angelegten Zustand knapp über die Schwanzspitze hinaus. Zwischen Männchen und Weibchen besteht statistisch ein Geschlechtsdimorphismus: Weibliche Rabenkrähen bleiben im Mittel geringfügig kleiner und sind etwas schlanker gebaut. Das Körpergewicht adulter männlicher Tiere liegt bei 418–740 g, das weiblicher Tiere bei 370–670 g. Der männliche Flügel misst zwischen 292 und 387 mm, weibliche Tiere erreichen Flügellängen von 283 bis 370 mm. Der Schwanz der Männchen wird 173–202 mm lang, der der Weibchen 170–191 mm. Der Lauf misst 57–68 mm bei männlichen, 53–62 mm bei weiblichen Rabenkrähen. Der Schnabel der Vögel erreicht Längen von 52–65 mm (Männchen) beziehungsweise von 50–57 mm (Weibchen). Aufgrund ihrer Größe hat die Rabenkrähe nur wenige Fressfeinde, nur spezialisierte Vogeljäger wie Habicht (Accipiter gentilis), Wanderfalke (Falco peregrinus) oder Uhu (Bubo bubo) sind in der Lage, ausgewachsene Tiere zu schlagen.
Die Rabenkrähe zeichnet sich in frischem Gefieder durch einen matten, metallischen Glanz aus, der sich zwischen Grün und Blau bewegt und weniger ausgeprägt ist als etwa bei Saatkrähen (C. frugilegus) oder Kolkraben (C. corax). Die Ansätze der Brust- und Bauchfedern sind hellgrau. Mit zunehmender Tragedauer verliert das Gefieder an Sättigung und Glanz und verfärbt sich vor allem auf den Schwungfedern leicht bräunlich.
Die Beine und der Schnabel sind schieferfarben, die Iris adulter Vögel ist dunkelbraun. Juvenile Rabenkrähen zeichnen sich gegenüber ausgewachsenen Tieren durch ihr weniger voluminöses Gefieder und ihre etwas schlankere Silhouette aus. Darüber hinaus sind die Farben des Gefieders bräunlich getönt. Weiterlesen

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Portrait: Dohle

Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Rabenvögel (Corvidae)
Unterfamilie: Corvinae
Gattung: Raben und Krähen (Corvus)
Untergattung: Dohlen (Coloeus)
Art: Dohle (Coloeus monedula)

Dohle (Zoo Stralsund)

Die Dohle ist ein mittelgroßer Rabenvogel von 33–39 cm Körperlänge. Sie wirkt – vor allem im Vergleich mit den meisten Raben und Krähen – gedrungen und besitzt einen stämmigen, kräftigen Schnabel sowie relativ kurze Beine. Der Schwanz der Dohle ist im Gattungsvergleich mittellang und leicht gerundet, ihre Flügel sind rund, schwach gefingert und fallen im angelegten Zustand leicht hinter den Schwanz zurück. Männliche Dohlen werden im Schnitt größer als Weibchen, auch wenn es bei den Maßbereichen Überschneidungen gibt: Männchen erreichen eine Flügellänge von 208–255 mm und eine Schwanzlänge von 122–138 mm. Ihr Schnabel wird von den Nasenlöchern bis zur Spitze 20,6–21,5 mm lang, der männliche Laufknochen misst 42,3–49,0 mm. Das männliche Gewicht liegt bei 174–300 g. Mit 205–250 mm Flügellänge, 115–134 mm Schwanzlänge, einem 19,8–23,2 mm langen Schnabel und 41,2–46,5 mm Lauflänge sowie einem Gewicht von 175–282 g erreichen Weibchen nur unwesentlich geringere Höchstmaße, aber deutlich kleinere Mittelwerte. Weiterlesen

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TTT: Frühlingsspecial

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Martin Heimberger: Der Mörder und ein Chinchilla (Rezension)

Die Bankangestellte Viktoria Specht wird im Homeoffice erschlagen. Während der Untersuchung des Tatorts fallen merkwürdige Details auf: Ein wütender Kakadu, der immer wieder „Litschi“ ruft, ein vereinsamtes und verwirrtes Chinchilla, sowie die Tatsache, dass Viktoria an diesem Tag mehrere unerwartete Besucher hatte. Kommissar Schiemann und die Tierflüsterin Kira Mauerfuchs folgen den Hinweisen von Spechts Tieren und erleben eine Überraschung. Dabei ist Kira abgelenkt, denn am selben Tag deckt sie neue Untaten der Pharmafirma auf, die sie für den Tod ihrer Mutter verantwortlich macht. Doch durch Kiras Ermittlungen gerät ausgerechnet ihr Freund Sebastian in ernsthafte Schwierigkeiten …
Folge 8 der CosyTierkrimireihe DER BULLE UND DER SCHMETTERLING. Fans der Serie bekommen was sie kennen und erwarten dürfen: Seichte (unblutige) kurzweilige Unterhaltung mit sympathischen, gut harmonierenden Protagonisten und nebenbei auch ein paar kleine Hinweise auf Haustierhaltung und Artenschutz, aber nur soweit, dass es sich sanft in die Handlung einbettet, ohne irgendwie in Richtung extremes Tierrecht abdriftet. Auch wenn Kira in ihren Ansichten durchaus extrem ist und auch nicht vor kriminellen Taten zurückschreckt (sehr zum Leidwesen ihres Freundes Sebastian). DER MÖRDER UND EIN CHINCHILLA weiß zu unterhalten, auf amüsante und auch spannende Weise. Diesmal steht auch eher das Verhältnis Kira/Sebastian im Vordergrund und das Ende der Geschichte ist … überraschend, unglaublich und … ein fieser Cliffhanger. Neben dem Chinchillas und diversen Papageien (die eine größere Rolle als der kleine Nager spielen) geht es auch mit den Ermittlungen gegen die Pharmafirma, die für den Tod von Kiras Mutter verantwortlich ist weiter. Aber.. wirklich voran kommt Kira damit nicht. Man darf gespannt sein. Nicht nur in dieser Hinsicht (aber die Sache mit Sebastian sollte ich nur andeuten … das wäre ja sonst spoilern).
Freunde der Serie werden sich gut unterhalten fühlen und wer Tierkrimis auf sehr Cosy Art mag, der sollte der Reihe ebenfalls eine Chance geben.

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Zoopresseschau

Olfen / Eversum 14.03.2025
WIR KAUFEN EINEN ZOO!
Aus dem Gut Eversum in Olfen entsteht nach einer Schließung nun der GRIMPINGER HOF Wildtierpark und Traumland
„Wir möchten nicht nur unseren Traum erfüllen, sondern auch unseren Gästen ermöglichen, jeden Tag einen anderen Traum zu leben!“
Über ein ehrgeiziges Projekt, die Erfüllung eines Kindheitswunsches und riesige Felsbrocken die wie Berge im Weg stehen.
Die hölzerne Tür des alten Gut Eversum öffnet sich, das Schloss knarrt und beim Betreten duftet es nach frischem Holz. Im neu ausgebauten Eingangsbereich wird es
bald nicht mehr so still sein wie jetzt, hoffen die neuen Betreiber Jeanette Heindorf und Markus Köchling. Sie sind voller Tatendrang, schon im Sommer den ersten Teil des
Parks zu eröffnen.
Ein einzigartiges Projekt
Einen Zoo kauft man nicht mal eben so
JA wir kaufen einen Zoo – und nein, wir sind nicht reich geboren und auch kein Konzern, wir sind einfach nur Jeanette und Markus und wir hatten schon als Kind den
Traum, Zoodirektor zu werden. Zunächst pachten wir die Flächen und Gebäude, und werden die Anlage kaufen, sobald Baurecht und die Flächennutzungsplanänderung
umgesetzt sind. Der Vertrag ist ganz frisch unterzeichnet und es ist einfach super aufregend.
Die Ausbildungen und fachlichen Voraussetzungen bringen die beiden Unternehmer mit, da sie schon seit 2016 als einer der wenigen Full-Service-Dienstleister in Europa für
Einrichtungen wie Wildparks, Zoos, Aquarien, Freizeitparks, Tierparks, Auffangstationen und Artenschutzeinrichtungen arbeiten. Neben der Arbeit im Zoo, wo sich die beiden
Geschäftspartner vor 15 Jahren kennengelernt haben, haben sie zum Beispiel auch fünf Jahre lang das Safariland in Stukenbrock in der Zoologie, dem Vertrieb und dem
Baumanagement als Leitung unterstützt. Den Wunsch, das eigene Unternehmen weiter auszubauen, hat die Zeit in Stukenbrock noch einmal verstärkt. Nach gut zehn Monaten
Verhandlung und Abstimmung ist der Hammer also kürzlich gefallen. „Wir legen los und gehen ALL INN“, berichtet Jeanette Heindorf.
Es ist für uns die Erfüllung eines lang ersehnten Traums
Ein lang ersehnter Lebenstraum auf 55 000 Quadratmeter. Jeanette Heindorf und Markus Köchling sind bereits fast zehn Jahre auf der Suche nach einem passenden
Objekt. „Mit Cornys Maislabyrinth haben wir unseren ersten Park vor fünf Jahren ins Leben gerufen“, blickt Markus Köchling zurück. „Jetzt entwickeln wir mit dem
Grimpinger Hof unser Cornys-Konzept deutlich weiter und bleiben unserer Philosophie, dass wir sehr viel Liebe und Engagement in unsere Ideen stecken, treu.“ Beiden ist
bewusst, dass dies eine Entscheidung fürs Leben wird. In den nächsten Jahren werden rund drei Millionen Euro investiert, „und natürlich haben wir nicht so viel Geld und
arbeiten hier mit unserer Bank eng zusammen. Eine für uns unvorstellbare Summe“, berichtet Markus Köchling mit Respekt. „Wir möchten, dass wir das Umgesetzte in den
Park stecken können, um ihn immer weiter zu entwickeln.“
Wir bekommen so viel positives FEEDBACK!
„Die Nachricht verbreitet sich mittlerweile wie eine kleine Sensation, bisher haben sich schon ein paar Menschen gemeldet, die uns bei den Umbauarbeiten ehrenamtlich
unterstützen wollen“, sagt Köchling. Heindorf berichtet, dass „wir jede Unterstützung gebrauchen können, die Zeit wird leider sehr sehr knapp. Die Menschen aus der Region
freuen sich sehr mit uns, dass der Tier- und Freizeitpark nach fast zwei Jahren Schließung wieder eine Zukunft bekommt.“
An den Wochenenden gibt es die meisten Einsätze für Helfer und Helferinnen – und für alle, die unser Projekt begleiten wollen, gibt es schon Facebook-, Instagram- und
TikTok-Kanäle, die die beiden neuen Parkbetreiber unter dem Namen „Grimpinger Hof Wildtierpark und Traumland“ eingerichtet haben. Folgen absolut erwünscht.
Die Steine auf dem Weg wirken wie Felsbrocken – und dann kommt noch ein Brand dazu
„Alles noch ganz frisch, wir arbeiten erst seit drei Wochen im Park und es kommt jeden Tag eine neue Baustelle dazu. Direkt in der ersten Woche einen Brand im Park zu haben,
wirft uns von der Planung stark zurück“, berichtet Jeanette Heindorf, die eigentlich zukünftig in dem abgebrannten Haus eine Wohnung einrichten wollte. Dank der
Feuerwehr, die den Brand in der Nacht gelöscht hat, ist Gott sei dank kein Mensch und auch kein Tier verletzt worden! Die Genehmigungsverfahren werden ebenfalls noch
intensiv bearbeitet und kosten sehr viel Zeit und Aufwand, den keiner sieht, die die Arbeitstage aber jeden Tag bis spät in die Nacht ziehen. Weiterlesen

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Neues aus Wissenschaft und Naturschutz

11.03.2025, Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart
Triassic Life: Urlurche, Krokodilverwandte, frühe Dinosaurier und Vorfahren der Säugetiere
Ein Forschungsteam des Naturkundemuseums Stuttgart stellt einen umfassenden Überblick der Trias-Landwirbeltiere und ihrer Umwelt im Mitteleuropäischen Becken vor.
Die Trias war eine der wichtigsten erdgeschichtlichen Epochen in der Entwicklung des Lebens auf der Erde. Nach einem der größten Massenaussterben vor 252 Millionen Jahren entstanden in dieser Zeit nicht nur die Dinosaurier, sondern auch viele andere Gruppen von Landwirbeltieren, die zahlreiche Lebensräume eroberten. Das Mitteleuropäische Becken ist seit dem frühen 19. Jahrhundert eine historisch bedeutsame Region für die Erforschung der Trias und liefert bis heute eine Fülle neuer spektakuläre Funde. Vor allem in Südwestdeutschland sind Gesteinsschichten und Fossilien aus dieser Zeit besonders gut erhalten. Ein internationales Forschungsteam des Naturkundemuseums Stuttgart um die Paläontologen Dr. Eudald Mujal und Prof. Dr. Rainer Schoch hat nun einen umfassenden Überblick über die triassischen Landwirbeltiere, die so genannten „terrestrische Tetrapoden“, des Mitteleuropäischen Beckens vorgelegt. In diesem Grundlagenwerk haben die Wissenschaftler*innen sowohl alle bekannten fossilen Skelettreste als auch alle bekannten versteinerten Fußabdrücke erstmals gemeinsam analysiert. Zahlreiche Belege stammen aus den umfangreichen paläontologischen Sammlungen des Naturkundemuseums Stuttgart. Die in der Fachzeitschrift „Earth-Science Reviews“ veröffentlichte Forschungsarbeit ermöglicht eine detaillierte Rekonstruktion der triassischen Landwirbeltierfauna, ihrer Paläoumwelt, Ökologie und Evolution.
Die Trias in Südwestdeutschland:
Die erdgeschichtliche Periode der Trias umfasst den Zeitraum von vor 251 bis vor 201 Millionen Jahren. Das Gebiet des heutigen Baden-Württemberg war ein zentraler Teil des Mitteleuropäischen Beckens. Aufgrund des außergewöhnlichen Fossilienreichtums und der großflächigen Aufschlüsse von Gesteinen in dieser Region lassen sich die damaligen Ökosysteme gut rekonstruieren.
„Die Trias ist ein wichtiges Fenster in die Vergangenheit, um Evolutionsmuster, Anpassungen und die Entstehung ökologischer Nischen zu verstehen. Besonders faszinierend sind die Landwirbeltiergemeinschaften. In der Trias begann der Aufstieg der Dinosaurier, es gab bereits Vorläufer der heutigen Säugetiere und räuberische Krokodilverwandte trafen auf riesige Amphibien. Die Erforschung der Umwelt und der Tiergemeinschaften ist für uns extrem spannend“, sagt Dr. Eudald Mujal, Paläontologe am Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart und Erstautor der Studie.
Ökologie, Biodiversität, Klimawandel:
Die Forschung zeigt, dass die Trias eine wichtige Periode in der Erdgeschichte war, in der die Grundlagen für die Entwicklung komplexer Lebensformen und der terrestrischen Wirbeltier-Ökosysteme, wie wir sie heute kennen, gelegt wurden. Durch die Kombination verschiedener Forschungsansätze können die Wissenschaftler*innen umfangreiche Aussagen zur Biodiversität, zur Ökologie der einzelnen Arten oder über die wechselnden klimatischen Bedingungen der damaligen Zeit machen. Die Vielzahl der untersuchten Fossilien deutet zugleich auf eine größere Diversität der Landwirbeltiere in der Trias hin als bisher angenommen.
„Wir haben alle Fossilienfunde miteinander in Beziehung gesetzt. So können wir verstehen, wie sich die triassischen Tetrapodengemeinschaften in ihrer Umwelt entwickelt haben und wie sie zum Beispiel auf Klimaveränderungen reagierten. Unsere Ergebnisse können auch als Modell für heutige Ökosysteme dienen. Ein umfassender Überblick über eine erdgeschichtliche Periode, wie die Trias, kann uns auch heute helfen, die langfristigen Folgen von Klimawandel und Biodiversitätsverlust abzuschätzen“, so Dr. Eudald Mujal.
Bedeutendes Grundlagenwerk für die Paläontologie:
Die Fossiliensammlungen des Stuttgarter Naturkundemuseums sind von weltweiter Bedeutung und eine Referenz für die Erforschung der Trias. Die jetzt veröffentlichte Übersichtsarbeit wurde durch die Zusammenarbeit einer interdisziplinären Forschungsgruppe am Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart ermöglicht, in der Spezialist*innen zu verschiedenen Aspekten und Wirbeltiergruppen der Trias arbeiten.
„Unser Team hat für dieses wichtige Projekt alle relevanten Fossilien und geologischen Schichten der Triaszeit in Süddeutschland und anderen Teilen Europas analysiert und verschiedene Forschungsansätze miteinander kombiniert. Gleichzeitig wurde eine umfassende Literaturübersicht erstellt. Insgesamt leistet die Publikation einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Erdgeschichte und der Entwicklung der Organismen auf der Erde“, so Prof. Dr. Rainer Schoch, Leiter der Paläontologie am Naturkundemuseum Stuttgart.
Sonderausstellung „Triassic Life“ in Stuttgart:
Zahlreiche Funde von Landwirbeltieren aus der Triaszeit sind im Museum am Löwentor in Stuttgart zu sehen: Darunter Krokodilverwandte – die Top-Räuber ihrer Zeit, riesige Superlurche, die älteste Schildkröte der Welt, die ersten Dinosaurier Europas, Panzerechsen und Überreste der ersten winzigen Vorfahren der heutigen Säugetiere. Ab dem 17.10.2025 zeigt das Naturkundemuseum Stuttgart zusätzlich die Große Sonderausstellung Baden-Württemberg „Triassic Life – Aufbruch in die Zeit der Saurier“ mit weiteren spannenden Funden aus der Trias.
Originalpublikation:
Eudald Mujal, Hans-Dieter Sues, Raphael Moreno, Joep Schaeffer, Gabriela Sobral, Sanjukta Chakravorti, Stephan N.F. Spiekman, Rainer R. Schoch: Triassic terrestrial tetrapod faunas of the Central European Basin, their stratigraphical distribution, and their palaeoenvironments. Earth-Science Reviews.
Publikationsdatum: 04.03.2025
DOI: https://doi.org/10.1016/j.earscirev.2025.105085 Weiterlesen

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Portrait: Sachsenente

Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Anatinae
Tribus: Schwimmenten (Anatini)
Gattung: Eigentliche Enten (Anas)
Art: Stockente (Anas platyrhynchos)

Sachsenente (Tiergarten Worms)

Die Sachsenente ist eine 1934 erstmals von Albert Franz in Chemnitz vorgestellte sächsische Züchtung mit blau-gelbem Farbenschlag.
1924 begann Albert Franz mit einer Rouenente und einem blauen Pommernentenerpel die Rasse zu erzüchten. Erst acht Jahre später kamen die ersten ansprechenden Tiere dem Farbwunsch nahe. Später folgte die Einkreuzung der Deutschen Pekingente. Eine mögliche Einkreuzung von Orpingtonenten ist umstritten.
Franz stellte die neue Rasse erstmals 1934 in Chemnitz-Altendorf vor. Da nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nur noch wenige Tiere vorhanden waren, musste Albert Franz 1952 erneut mit der Züchtung beginnen. Ab 1957 ist die Rasse in der damaligen DDR anerkannt. 1958 folgten die Gründung der Spezialzuchtgemeinschaft und die Anerkennung in der BRD.
Wegen ihres Erfolgs als Wirtschaftsrasse erlangte die Züchtung schnell internationale Verbreitung: 1965 in der Schweiz und 1968 in Frankreich, später folgten England und USA. Heute wird die Sachsenente weltweit gezüchtet, in Europa gelten die deutschen Standardvorgaben vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter.

Sachsenente (Zoo Plzen)

Das Zuchtziel der Rasse ist eine kräftige aber nicht zu plumpe Form ähnlich den Landenten mit waagerechter Haltung, breiter Brust, gewölbtem Bauch, nicht zu dünnem Hals, klaren Farben, fest anliegenden Federn und vielen Daunen. Der Erpel ist am Kopf und Hals bis zum geschlossenen, weißen Halsring blau gefiedert, die Brust ist kastanienrot gefärbt. Die Ente hat erbsengelbe, orangefarbige Federn. Das Gesicht ist auf beiden Seiten mit zwei fast weißen Streifen gezeichnet, wobei der obere sich bis hinter das Auge zieht, der untere endet unter dem Auge.

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Portrait: Somaliaschaf

Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Antilopinae
Tribus: Ziegenartige (Caprini)
Gattung: Schafe (Ovis)
Art: (Armenisches) Wildschaf (Ovis gmelini)
Unterart: Hausschaf (Ovis gmelini aries)

Somaliaschaf (Tierpark Haag)

Das Somaliaschaf (u. a. auch Somali-Schaf, Schwarzkopfschaf oder Berbera Blackhead genannt) ist eine Hausschafrasse aus Ostafrika. Es handelt sich um ein hornloses Haarschaf, das zu den Fettschwanzschafen (erkennbar am Fettpolster im Schanz) zählt und an aride Verhältnisse angepasst ist. Sein Kopf ist schwarz und farblich klar vom hellen übrigen Körper abgegrenzt, ältere Böcke besitzen oft eine Hals- und Nackenmähne.
Somaliaschafe erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 80 bis 110 cm, eine Schulterhöhe 80 bis 110 cm und können ein Gewicht von 50 – 80 Kilogramm erreichen.
Vom Tier wird neben der Milch, auch die Wolle und das Fleisch genutzt.
Ihre Schwanzwurzel dient als Fettspeicher und kann bei guter Ernährung einen enormen Umfang erreichen. Dabei können sie bis zu zehn Kilogramm Fett als Notreserve speichern.

Fettschwanzschafe stammen aus den Steppengebieten Asiens. In Afrika sind sie wahrscheinlich seit Jahrtausenden präsent, wann genau sie dorthin kamen, ist jedoch nicht bekannt. Das Somaliaschaf wird traditionell von den Somali am Horn von Afrika und weiteren Volksgruppen in afrikanischen Trockengebieten gehalten.
Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Südafrika aus dem Somaliaschaf die Rasse Blackhead Persian gezüchtet.

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