Im Rahmen einer Österreich-Reise habe ich auch ein paar Zoos besucht, trotz des Wetters. Darunter sogar mir bisher unbekannte Einrichtungen wie den Lainzer Tiergarten und das Schmetterlinghaus in Wien.
In drei der von mir besuchten Zoos (Salzburg, Innsbruck, Haus des Meeres)werden Bayrische Kurzohrmäuse gehalten, meist jedoch hinter den Kulissen. gesehen habe ich sie also noch nicht, aber es scheint so, dass auch der Münchner Tierpark zu den Haltern gehören wird.
Alpenzoo Innsbruck
Mein letzte Besuch im Innsbrucker Alpenzoo war im Oktober 2022. Eigentlich schade, dass ich den Zoo nicht regelmäßiger aufsuche.
Das neue Fuchs/Dachs-Freunde-Haus war während meines Besuchs leider geschlossen. Ich hoffe, dass das bei meinem nächsten Besuch nicht der Fall sein wird, aber wer weiß, wann das der Fall sein wird.
Bei meinem letzten Besuch konnte ich die neueröffnete Weiherburg nicht besuchen. Das konnte nachgeholt werden. Derzeit zu sehen: Die Ausstellung „Faszinierende Vogelwelt“
Zoo Salzburg
In Salzburg (bzw. dem Zoo) war ich zuletzt im August 2024, im Rahmen des Nachtzoos.
Seit dem hat sich einiges getan, beziehungsweise tut sich einiges. Die Pelikane haben den Zoo verlassen, an der Vogelwiese wird gearbeitet. Kommen die Pelikane zurück? Ich weiß es nicht. Auch die Quessantschafe haben den Zoo verlassen. Im Streichelzoo sind jetzt Zwergziegen, die ihren früheren Platz neben der Steinbockanlage für etwas neues geräumt haben. Während meines Besuchs war die Anlage leer, aber inzwischen weiß man, was kommen wird: Schopfmakaken, Hirscheber und Zwergotter werden dort ein neues Zuhause finden. Dass es sich dabei um asiatische Tiere handelt, die sich nun im Parkteil Europa tummeln mag man übersehen.
Das Tropenhaus (die ehemalige Heimat von Lisztaffen, Grünen Leguanen und Fledermäusen) ist Geschichte, es stellt nun Teil der Gastronomie dar.
Zoo Linz
Mein letzter Besuch in Linz war im Juni 2023.
Die ehemalige Javaneraffenanlage wird von Totenkopfäffchen bewohnt und ein Bereich des Zoos wird für südamerikanische Tiere umgebaut. Kleinere Verschönerungsmaßnahmen stellen z. B. die Aussichtsplattform bei den Sikahirschen dar.
Haus des Meeres
Der letzte Besuch im Haus des Meeres war im Juni 2024. Seit dem hat sich viel getan.
05.12.2024, Haus des Meeres
Große Wiedereröffnung im Haus des Meeres!
Nach über einjährigen Bauarbeiten können wir unsere Besucherinnen und Besucher nun endlich offiziell im frisch renovierten Krokipark bzw. in den völlig neu gestalteten Bereichen unserer Südgalerien begrüßen!
Wie viele mitbekommen haben, ist Adam, unser großer Sundagavial, zur Erhaltungszucht nach Leipzig umgezogen. Diese Vakanz haben wir genutzt, um das Becken und auch die Felswand in der Halle nach über 16 Jahren einer Generalsanierung zu unterziehen. Eine neue Bodenabsaugung wurde eingebaut, die Unterwasserfelsen gründlich geschruppt, die große Felswand neu gestaltet und mit eindrucksvollen Kunstbäumen verschönert, die den Affen und Vögeln auch zusätzliche Kletter- und Sitzmöglichkeiten bieten. Weitere große Pflanzwannen sorgen für noch mehr Grün und runden das Gesamtbild ab.
Vor kurzem war es dann soweit: Leila, die neue Bewohnerin des Krokiparks, durfte einziehen. Sie ist ein westafrikanisches Panzerkrokodil, eine stark bedrohte Art, von der es in ihrer Heimat nur noch wenige hundert Tiere gibt.
Leila hat eine bewegte Geschichte. Irgendwann zwischen Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre von ihrem Besitzer erworben, lebte sie von klein auf bei ihm in der Schweiz, wo er, wie man sich erzählte, Bücher schrieb (er war angeblich Schriftsteller), während er bequem seine Füße auf sie legte. Nach ihrer Beschlagnahmung lebte sie bis 2017 im Zoo von Lausanne und seitdem im Biotropica in Frankreich.
Gleich neben dem Krokipark wurden auf drei Ebenen völlig neue Anlagen errichtet. Die unterste Ebene ist ganz besonderen Amphibien gewidmet. Neben seltenen Titicaca-Fröschen können unsere Besucher hier den beliebten Axolotl und seinen „Vetter“, den noch stärker vom Aussterben bedrohten Achoque, beobachten. Alle drei Arten züchten wir erfolgreich backstage nach, aber auch in der Schau fühlen sie sich derart wohl, dass es auch in den Schaubecken regelmäßig Eier und Jungtiere zu entdecken gibt.
Einen der Höhepunkte dieser Anlage bilden unsere Schlammteufel. Nach fast zwei Jahren administrativer Schwerstarbeit ist es uns gelungen, von unseren Kollegen in Nashville, USA, nachgezüchtete Jungtiere dieser bis zu 60 cm langen Riesensalamanderart zu uns zu holen, um auch hier in Europa ein Zuchtprojekt zu starten. Die Tiere leben sehr zurückgezogen unter Felsen in Bächen und Flüssen Nordamerikas und sind zudem nachtaktiv – dementsprechend haben wir ihnen natürlich auch bei uns viele Versteckmöglichkeiten geboten. Wir hoffen aber, dass man sie nach einer Eingewöhnungszeit öfter zu Gesicht bekommt – schon jetzt konnten wir ab und zu einen der beiden „Teufel“ kurz bewundern.
Im zweiten Stock treffen unsere Besucher auf alte Bekannte. Hier bewohnen zum einen die Segelechsen und Prachterdschildkröten eine neue Anlage und zum anderen unser Krokodiltejus, eine Fransenschildkröte und viele kleine Fische ihr neues Aqua-Terra-Reich.
Die dritte Etage bildet drei Lebensräume des südlichen Afrikas ab. Die erste Anlage bewohnt einer der ungewöhnlichsten Vertreter seiner Gattung. Das Wüstenchamäleon, das seine Beute am Boden jagt, anstatt ihr auf Bäumen aufzulauern, wird weltweit in keinem anderen Zoo gehalten und von uns als erster zoologischer Einrichtung nachgezüchtet.
Daneben dürfen sich Schildkrötenfreunde (und sind wir das nicht alle?) auf Einblicke in die Verstecke der ungewöhnlichen Spaltenschildkröte freuen, die sich bei uns ebenfalls sehr fortpflanzungsfreudig zeigt.
Den Abschluss bildet das große Terrarium für unsere Riesengürtelschweife. Diese Tiere halten wir als einer der ganz wenigen Zoos weltweit und das bereits seit vielen Jahren, allerdings aus Platz- und Umbaugründen in letzter Zeit für unsere Besucher nicht sichtbar im Backstagebereich. Deshalb war es uns ein besonderes Anliegen, für unsere fünf Stachelträger einen großzügigen und lichtdurchfluteten Lebensraum zu schaffen.
Als besonderes Schmankerl bietet jede der drei Ebenen den Besucherinnen und Besuchern neben Einblicken in ganz besondere Lebensräume auch neue Perspektiven auf den Krokipark. Von den Amphibien aus kann man Leila, das Krokodil, erstmals auf Augenhöhe bestaunen – Auge in Auge! Auf der zweiten Ebene ist man auf Höhe der Affen – mittendrin statt nur dabei! Und die dritte Ebene eröffnet den Blick aus der Vogelperspektive über den gesamten Krokipark – durch die Bodenscheibe des Wasserbeckens bis hinunter in den Eingangsbereich.
Die Kosten von knapp über einer Million Euro haben sich voll ausgezahlt und ermöglichen wieder ein tolles Dschungelabenteuer – mitten in Wien!
Während meines Besuchs waren die Bereiche jedoch abgesperrt, es wurde teilweise noch gebaut. Aber das ist etwas, worauf ich mich beim nächsten Besuch freuen kann. Auch nicht gesehen habe ich die Springspinne Phidippus regius.
Ebenfalls neu (und gesehen): Die Blaue Schimmkrabbe.
Neu ist auch ein ganzer Anlagenkomplex. In ein paar Mangrovenbecken sind Fische und Wirbellose zu sehen.
Der Bereich muss während meines letzten Besuchs ebenfalls nicht zu sehen gewesen sein. Daran hätte ich mich erinnert, aber die Mangrovenbecken gibt es schon seit 2023:
05.10.2023, Haus des Meeres
Eröffnung Mangroven-Aquarien
Mit Eröffnung dieser Anlage hat nun auch das letzte Stockwerk im gläsernen Zubau seine Bestimmung gefunden. Für dieses „Tüpfelchen auf dem i“ hat sich das Haus des Meeres etwas ganz Besonderes einfallen lassen nämlich den Lebensraum Mangrove zu thematisieren. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit und Kosten von etwa einer halben Million Euro zeigen nun Aquarien von 200 bis 35.000 Liter verschiedenste Zonen: von den Stelzwurzelbereichen, quasi der Kinderstube vieler Fischarten, die später auch Korallenriffe bevölkern, über Strandabschnitte mit Fischen, die ins Trockene gehen bis hin zu speziellen Ebbe/Flut Aquarien.
Mangroven sind seltene Meereslebensräume, die nur in der Gezeitenzone von flachen, wenig bebrandeten, tropischen Meeresküsten entstehen – nur hier kann sich der feine Schlamm ansammeln, der das Anwachsen der Mangrovenpflanzen erst möglich macht. Mangrovenwälder sind mit ihren von den Gezeitenströmungen bewässerten langen Kanälen und den frei im Wasser stehenden Wurzeln ideale Verstecke für Jungfische, die, sobald sie erwachsen sind, in die angrenzenden Korallenriffe hinüberwechseln.
Deswegen besteht die Fauna der Mangrovenwälder vor allem aus kleinen Korallenriffbewohnern – neugeborene Schwarzspitzen-Riffhaie oder junge Doktorfische sind dort regelmäßig anzutreffen. Es gibt aber auch Fische, die ausschließlich die Mangroven bewohnen. Neben den Schwärmen von Argusfischen und Silberflossenblättern vor allem die Schlammspringer und Vieraugenfische, die auffallen, da sie einen Gutteil ihres Lebens an der Wasseroberfläche oder sogar darüber verbringen. Ihnen ist das größte Aquarium der Anlage gewidmet.
Unter den wirbellosen Tieren sind es die Winkerkrabben, Einsiedlerkrebse und Pfeilschwanzkrebse, die den schlammigen Boden eines Mangrovenwaldes bewohnen und sogar unterirdische Grabbauten anlegen. Diese Tiere zeigen wir zusammen mit den Schlammspringern in einem flachen Aquarium, das eine Bucht des großen Beckens bildet und sogar einen Tunnel aufweist, durch den Kinder gehen können, um durch Bullaugen einen Unterwasserblick in das große Becken zu werfen.
Auch eine Qualle, die Mangrovenqualle Cassiopea hat sich im Laufe ihrer Evolution darauf spezialisiert den engen Lebensraum Mangrovenwald zu bewohnen – anders als ihre
Verwandten im offenen Meer treiben sie nicht mehr durch das Wasser, sondern liegen mit der Schirmoberseite nach unten am Schlammboden – ihnen ist ein eigenes Aquarium gewidmet.
Um die Wirkung der Gezeiten zu veranschaulichen, haben wir ein weiteres Aquarium errichtet in dem Ebbe und Flut gleichzeitig sichtbar gemacht werden, es wird von uns „Gezeitenorgel“ genannt. Der Namen bezieht sich auf die drei nebeneinander angeordneten Aquarien mit verschiedener Wasserhöhe – erinnernd an die unterschiedlich langen Pfeifen einer Orgel.
Auch eine Qualle, die Mangrovenqualle Cassiopea hat sich im Laufe ihrer Evolution darauf spezialisiert den engen Lebensraum Mangrovenwald zu bewohnen – anders als ihre
Verwandten im offenen Meer treiben sie nicht mehr durch das Wasser, sondern liegen mit der Schirmoberseite nach unten am Schlammboden – ihnen ist ein eigenes Aquarium gewidmet.
Um die Wirkung der Gezeiten zu veranschaulichen, haben wir ein weiteres Aquarium errichtet in dem Ebbe und Flut gleichzeitig sichtbar gemacht werden, es wird von uns „Gezeitenorgel“ genannt. Der Namen bezieht sich auf die drei nebeneinander angeordneten Aquarien mit verschiedener Wasserhöhe – erinnernd an die unterschiedlich langen Pfeifen einer Orgel.
Zoo Schmiding
Ebenfalls im Juni 2024 war ich zuletzt im Zoo Schmiding. Die Biodiversitätsaustellung habe ich diesmal nicht besucht.
Am Vari/Kattahaus wird noch gearbeitet, aber es sieht schon fast fertig aus.
Außerdem gibt es Krokodilmolche im Aquazoo zu sehen:
12.01.2025, Aquazoo Schmiding
Neuzugang im Aquazoo: Krokodilmolche als Botschafter der „Vietnamazing“-Kampagne
Der Aquazoo Schmiding setzt einen weiteren wichtigen Schritt im Artenschutz und freut sich, einen besonderen Neuzugang präsentieren zu können: Krokodilmolche (Tylototriton vietnamensis), eine seltene und bedrohte Amphibienart. Mit ihrem Einzug setzen wir unser Engagement im Rahmen der „Vietnamazing“-Kampagne, die auf den Schutz der hochbedrohten Arten im Vietnam aufmerksam macht, fort, so DDr. Andreas Artmann.
Der vietnamesische Krokodilmolch hat nur ein sehr kleines Vorkommensgebiet ausschließlich in Provincen im Nordvietnam und ist auf bewaldete Gebiete angewiesen. Die Zerstörung des Lebensraums durch Rodung für Landwirtschaft und Bergbau bedrohen das Überleben der Art ebenso wie der Heimtierhandel oder die Sammlung der Tiere für traditionelle Medizin. So wurde bei einer intensiven Erhebung während einer Brutsaison in der größten derzeit bekannten Population nur mehr 216 Individuen gezählt. Daher erfolgte 2016 von der IUCN die Heraufstufung der Art auf „stark gefährdet“. Aufgrund intensiver Erhaltungszuchtmaßnahmen ist es seit 2016 mittlerweile gelungen die Art wieder auf gefährdet herabzustufen. Ein schönes Beispiel für die Möglichkeit der Umkehrung der Bedrohungssituation (Reverse the red) mit Hilfe von umfassenden In-situ/ und ex-situ Bemühungen.
„Unser Ziel ist es durch enge Zusammenarbeit mit vietnamesischen Naturschutz- und Forschungseinrichtungen, sowie der Europäischen Vereinigung der Zoos (EAZA) die Population dieser einzigartigen Art langfristig zu sichern“, so Mag. Daniela Artmann, Zoologin im Zoo und Aquazoo Schmiding. Der Aquazoo wird nicht nur als Botschafter dieser Kampagne auftreten, sondern auch aktiv an der Erhaltungszucht der Krokodilmolche mitwirken, um die Bestände dieser bedrohten Art langfristig zu sichern, und die Wiederauswilderung zu unterstützen.
Neben den Krokodilmolchen werden in den nächsten Monaten auch noch die Vietnamesischen Riesenschnecke im Aquazoo einziehen. Sie ist das größte terrestrische Weichtier in Südostasien. Die hochbedrohten Weichtiere spielen eine essenzielle Rolle im Ökosystem Asiens als Detritivore (Organismus, der sich von toten oder verwesenden Pflanzen oder Tieren ernährt), da sie große Mengen an Laubstreu fressen, und damit den Nährstoffkreislauf in den tropischen Wäldern beschleunigen.
„Die Vietnamazing-Kampagne ermöglicht es uns, Aufmerksamkeit auf die bedrohte Biodiversität Vietnams zu lenken und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Artenschutz zu leisten“, erklärt Thomas Bauer, Revierleiter im Aquazoo „Mit den Krokodilmolchen haben wir eine faszinierende Art, die perfekt als Botschafter für diese wichtige Arbeit steht.“
Wir laden alle Besucherinnen und Besucher herzlich ein, unsere neuen Bewohner kennenzulernen und mehr über den Schutz der einzigartigen Artenvielfalt Vietnams zu erfahren. Gemeinsam können wir einen Beitrag leisten, um bedrohte Arten wie den Krokodilmolch zu schützen!
Mehr zu den Zoos und dem Tierbestand:
Zoopresseschau
Zootierliste