Im Laufe der vergangenen Jahre habe ich einige dieser Hinweise gesammelt. An Aktualität haben sie nach wie vor nicht verloren, weshalb ich sie an dieser Stelle wiedergebe:
Tiermedizinportal, 2012:
Schon wieder rückt ein Jahr auf sein Ende zu – nur noch wenige Wochen, und Silvester steht vor der Tür. Während die meisten Zweibeiner das Zischen, Krachen und Knallen der Silvesterböller als pures Vergnügen empfinden, ist der Silvesterlärm für viele Hunde jedoch das bloße Grauen. Und auch die Herrchen und Frauchen solch empfindsamer Vierbeiner leiden mit und sind oft ratlos, wenn ihr Hund mit eingezogener Rute geduckt durch die Wohnung läuft und sich zitternd in den hintersten Winkel verzieht. Was kann man also tun, wenn der Hund den Silvesterlärm fürchtet?
Warum fürchten sich Hunde vor Lärm?
Ängstliches Verhalten von Hunden auf laute Geräusche wie Silvesterknaller kann mehrere Ursachen haben. Zum einen ist die Lärmempfindlichkeit von Hunden individuell sehr unterschiedlich. Auch gibt es bestimmte Hunderassen (z.B. Hüterassen wie der Australien Shepherd oder der Border Collie), bei denen eine gewisse Neigung zu Geräuschängsten erblich bedingt ist.
Zum anderen spielt das Verhalten des Hundebesitzers eine wichtige Rolle. Reagiert zum Beispiel ein Welpe ängstlich auf Lärm, und erhält er von seinem Besitzer daraufhin Mitleid oder gar ein Leckerli zum Trost, kann es passieren, dass der Hund die Geräuschangst regelrecht erlernt.
Was kann man gegen die Lärmangst von Hunden tun?
Eine Methode, die Lärmangst bei Hunden in den Griff zu bekommen, besteht in einer Verhaltenstherapie, genauer gesagt in einer Desensibilisierung. Dabei soll der Hund an das angstauslösende Signal schrittweise gewöhnt werden. Viele Tierärzte bieten zu diesem Zweck spezielle CDs an, auf denen laute Geräusche zu hören sind. Zunächst spielt der Besitzer diese in einer mäßigen Lautstärke ab. Toleriert der Hund diese ohne Anzeichen von Angst, erhält er eine Belohnung. Auf diese Weise kann man die Lautstärke allmählich steigern, bis der Hund letztlich auch laute Geräusche gelassen hinnimmt. Dieses Training erfordert allerdings meist mehrere Wochen Geduld und sollte schon viele Monate vor Silvester begonnen werden.
Eine weitere, kurzfristige Möglichkeit, um bei Hunden die Angst vor Silvesterlärm zu lindern, besteht in einem Pheromon-Zerstäuber. Die enthaltenen Pheromone sind Geruchsbotenstoffe, die den Hormonen ähneln, die von säugenden Hündinnen im Bereich der Zitzen abgegeben werden. Sie sollen den aufgeregten Hund beruhigen und ihm ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln. Der Zerstäuber lässt sich einfach an die Steckdose anschließen und verteilt dann seinen Inhaltsstoff gleichmäßig im Raum. Ratsam ist, den Pheromon-Zerstäuber bereits ein bis zwei Wochen vor Silvester einzusetzen. Auch homöopathische Mittel, welche beruhigend und angstlindernd wirken, helfen in manchen Fällen gegen die Lärmangst bei Hunden. Verabreichen Sie diese aber nur auf Anraten eines Tierarztes.
Beruhigungsmittel in schweren Fällen von Lärmangst
Lässt sich die Angst des Hundes an Silvester nicht lindern, kann der Tierarzt bestimmte Beruhigungsmittel, sogenannte Sedativa, einsetzen. Allerdings können sie Nebenwirkungen, wie Übelkeit und Erbrechen, verursachen. In seltenen Fällen kann eine sogenannte paradoxe Reaktion auftreten, was bedeutet, dass sich die Aufregung des Hundes noch weiter steigert. In jedem Fall sollten Sie Ihren Hund nicht unbeaufsichtigt lassen, um eingreifen zu können, wenn Nebenwirkungen auftreten. Lassen Sie Ihren Hund daher nicht alleine zu Hause an Silvester, wenn Sie ihm ein Beruhigungsmittel gegeben haben!
Damit sich der Hund entspannen kann, ist auch das Verhalten seines Besitzers wichtig. Denn Gefühle und Stimmungen übertragen sich leicht von Mensch zu Tier. Bleiben Sie ruhig und gelassen, reden Sie mit gedämpfter Stimme und strahlen Sie Sicherheit aus, so hilft dies auch Ihrem Hund, gut durch die Silvesternacht zu kommen.
Der Bund Deutscher Tierfreunde, 2012:
Bund Deutscher Tierfreunde gibt tierische Silvester-Tipps
Die stressigste Nacht des Jahres für unsere Haustiere – Rücksicht auf Haustiere nehmen Lautes und buntes Feuerwerk mit Krachern, Raketen, Wunderkerzen – für viele Menschen gehören sie zu einem fröhlichen Jahreswechsel dazu. Bei unseren Haustieren hingegen lösen Lärm und Lichteffekte erheblichen Stress aus, warnt der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. (BDT) mit Sitz in Kamp Lintfort. Häufig reagieren die Tiere in Panik, manchmal auch mit körperlichen Folgen wie beispielsweise Durchfall. Der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. hat einige Tipps zusammengestellt, wie Heimtiere die Silvesternacht möglichst unbeschadet überstehen können.
Am Silvestertag und besonders in der Nacht sollten weder Hunde noch Katzen nach draußen gelassen werden, betont der Bund Deutscher Tierfreunde. Katzen, Kleintiere oder Vögel überstehen die laute Nacht am besten, wenn sie in einem ruhigen Zimmer mit geschlossenen und verdunkelten Fenstern untergebracht werden können. Fürsorgliche Tierhalter bleiben in der Silvesternacht bei ihren vierbeinigen Hausgenossen oder organisieren eine zuverlässige Betreuung. Auf keinen Fall sollten die Tiere Silvester allein zu Hause bleiben, rät der überregionale Tierschutzverein Bund Deutscher Tierfreunde e.V. Speziell Hunde sollten bereits an den Tagen vor Silvester in bewohnten Gebieten nur noch an der Leine Gassi gehen. Plötzlich gezündete Knallkörper können sie so aufschrecken, dass sie in Panik davonlaufen. Der Bund Deutscher Tierfreunde appellierte an alle Freunde der lauten Böllerei, dass Zünden von Feuerwerkskörper zumindest nur auf die Silvesternacht zu beschränken und nicht auch an den anderen Tagen die Tiere zu verschrecken.
In der Nähe ihrer Menschen fühlen sich Hunde am sichersten. Trotzdem sollten sie während des Feuerwerks um Mitternacht keinesfalls mit ins Freie genommen werden – die anhaltende Knallerei ist für sie eine riesige Belastung. Außerdem kann der Schwefeldampf aus gezündeten Knallkörpern ihre Schleimhäute stark reizen. Achtung: Ängstliche Hunde sollten nicht getröstet werden, sie fühlen sich dadurch in ihrer Panik noch bestärkt. Hundehalter sollten ruhig undgelassen bleiben und die Furcht des Hundes ignorieren – so überträgt sich die Gelassenheit auf das Tier, rät der Bund Deutscher Tierfreunde. Bei Tieren, die extrem ängstlich sind, hat sich der Einsatz sanfter Beruhigungsmittel bewährt, Tierärzte halten entsprechende Präparate bereit.
Die Silvesterknallerei belastet auch die wild lebenden Tiere in Wald. Daher sind Feuerwerke an Waldrändern, -lichtungen oder in Parkanlagen zu vermeiden. Wer einen Beitrag zum Tier- und Naturschutz leisten möchte, sollte einfach auf Raketen und Feuerwerkskörper verzichten – das so gesparte Geld kann auch anders eingesetzt werden, rät der Bund Deutscher Tierfreunde. Und noch ein Tipp auch für „ruhige“ Bräuche: Beim Bleigießen etwa sollten Tierhalter darauf achten, dass ihr Tier auf gar keinen Fall mit dem verwendeten Wasser in Berührung kommt, da sonst schwere Bleivergiftungen drohen könnten, so der Bund Deutscher Tierfreunde.
Und auch viele Zoos bitten darum, in der Nähe der Zoos zu böllern, teilweise wird das sogar verboten … und wenn ich ehrlich bin … ist ein organisiertes Feuerwerk nicht schöner als das Planlose Herumgeballere. Und das Geld, das für Böller ausgegeben wird kann anderweitig besser genutzt werden.
Und neben den Tieren in unserer Obhut darf nicht vergessen werden … wir sind nicht alleine auf diesem Planeten.
28.11.2025, Deutsche Wildtier Stiftung
Silvesterfeuerwerk: Stadtvögel leiden in der Silvesternacht am meisten
Anfang der Woche veröffentlichte das statistische Bundesamt Zahlen, die Artenschützer aufhorchen ließen. Demnach wurden in den ersten neun Monaten des Jahres über 42.000 Tonnen Feuerwerkskörper nach Deutschland importiert – knapp 63 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und mehr als je zuvor seit Beginn der Erhebung im Jahr 2001. „Die Zahlen deuten darauf hin, dass es einen besonders lauten Jahreswechsel geben wird, mit den entsprechenden Auswirkungen auf wildlebende Tiere“, sagt Lea-Carina Hinrichs, Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung.
Denn während Böllerfreunde es krachen lassen, leiden die Wildtiere – allen voran Vögel in der Stadt wie Enten, Gänse, Tauben, Möwen sowie Raben- und Singvögel. Sie werden unvermittelt aufgeschreckt, während sie wie die meisten Wildtiere gerade im winterlichen Ruhemodus sind. „Das unerwartete Pfeifen, Zischen und Blitzen von Raketen, der ohrenbetäubende Krach von Böllern sowie die teils spürbaren Druckwellen versetzen die Vögel in Panik“, sagt Hinrichs. Um der Bedrohung zu entkommen, steigen sie in große Höhen auf und fliegen teils kilometerweit umher. „Oft kehren sie auch erst Tage später an ihren angestammten Platz zurück“, sagt Hinrichs. Das kostet die Vögel sehr viel Kraft, die sie bis zum Ende der nahrungsarmen Jahreszeit dringend brauchen. Auf ihrer hektischen Flucht fliegen sie häufig auch gegen Gebäude, Bäume oder Stromleitungen – viele sterben dabei.
Auch Säugetiere sind gefährdet: Jedes Aufschrecken kann lebensbedrohlich sein, wenn sie in Städten über Straßen flüchten. Füchse, die nachts in Siedlungen auf der Suche nach Nahrung sind, kehren unter Umständen nicht in ihr gewohntes Versteck zurück, sondern suchen Zuflucht in Gärten und Garagen. Igel und Bilche wie die Haselmaus oder der Gartenschläfer liegen zwar im Winterschlaf, aber störanfällig sind sie trotzdem. „Die Erfahrung zeigt, dass starker Lärm und Vibrationen ihre Winterschlafphasen stören können“, sagt Hinrichs.
Das ist bei Fledermäusen anders – sie stört der Krach in ihren Höhlen, Tunneln und alten Gemäuern in der Regel weniger. Gefährlich wird es für sie aber, wenn Menschen Böller in Tunnel werfen, in denen sie ihren Winterschlaf halten. Der Lärm und die Rauchgase, die sich dann bilden, können zum Aufwachen der Tiere führen.
„Natürlich ist es am naturverträglichsten, wenn man die Knallerei ganz sein lässt – das schont die Ohren von Tier und Mensch und vermeidet zudem Müll und andere Belastungen für die Umwelt“, sagt Hinrichs. Wenn geböllert wird, sollten Gärten, Parks und Gewässer inklusive der Uferbereiche tabu sein. Für Feuerwerk eigneten sich große, versiegelte Flächen, auf denen sich nur selten Wildtiere ansiedeln. „Der Jahreswechsel soll gefeiert werden – aber nicht auf Kosten der Wildtiere“, bittet Lea-Carina Hinrichs.
Und ja, dieser Beitrag taucht immer kurz vor Silvester auf und verschwindet wieder, aber … er verliert nicht an Aktualität. Und eigentlich sollte man ihn immer in Erinnerung behalten, wenn es um Feuerwerke geht.

In der Tat ist das wohl wahr mit dem Lärm! Wir haben 2 Hundekatzen ‚Main Coon‘ und die beiden Kätzchen werde sich morgen Abend wieder sehr erschrecken und irgendwo im Haus verstecken! Im Prinzip sollte man auf Grund des Klimawandels alleine schon ein Böllerverbot aussprechen zu Silvester!
Es gibt immer wieder Leute, die irgendetwas in die Luft schießen wollen …. fängt ja schon Tage vorher an. Die Gefahren werden sowieso unterschätzt und/oder verdrängt, an Tiere wird dabei nicht gedacht und der Klimawandel wird oft vorgeschoben um diverse Dinge zu unterbinden oder zu verbieten, bei anderen Dingen wird er dann ignoriert. Je nachdem wer Nutzen davon trägt.
Organisierte Feuerwerke ja (davon gibt es nicht so viele), planloses (privates) böllern nein.