Peter Prokosch: Die Ostatlantische Vogelzugroute (Rezension)

Eine der spektakulärsten und längsten Zugrouten für Küstenvögel ist der „East Atlantic Flyway“, auf dem Knutts, Pfuhlschnepfen, Ringelgänse & Co. bis zu 16.000 Kilometer zurücklegen – und das zweimal im Jahr! Doch was wissen wir eigentlich über die Marathonflüge dieser Vögel? Wie schaffen sie es, solche ungeheuren körperlichen Leistungen zu erbringen? Mit diesen Fragen hat sich eine Gruppe namhafter Forscher über Jahrzehnte intensiv beschäftigt und dabei Erstaunliches über die Zugstrategien der Küstenvögel herausgefunden. Hierbei wurde eines immer klarer: Das Wattenmeer an der Nordseeküste der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks ist die lebensnotwendige Nahrungs- und Energietankstelle und damit der „strategische Hub“ für Millionen von Küstenvögeln! Auf dieser Erkenntnisgrundlage gelang es im Rahmen beispielloser Gemeinschaftsleistungen, eine „Perlenkette“ notwendiger Schutzzonen entlang dieser gesamten faszinierenden Zugroute zu schaffen. Dieses Buch gibt nicht nur spannende Einblicke in die Zugstrategien der Küstenvögel, sondern erlaubt auch einen intensiven Blick auf die Stationen ihrer langen Reise zu den Überwinterungs- und arktischen Brutgebieten. Schließlich stellt es aber auch heraus, was internationale Freundschaften und der intensive Austausch von Watvogel- und Gänseforschern auf dem Gebiet des Natur- und Artenschutzes bewirken können. Weiterlesen

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Let’s talk about … Brontosaurus

Brontosaurus m Wasser, Diplodocus an Land (1920, Charles R. Knight)

Der Brontosaurus war, neben Tyrannosaurus rex, einer der bekanntesten Dinosaurier meiner Kindheit. Nie werde ich Bilder der Riesen vergessen in denen der große Brontosaurus in einer Sumpflandschaft im Wasser stand während der Tyrannosaurus (könnte auch ein Allosaurus gewesen sein, so genau sind die Erinnerungen dann doch nicht) am Ufer gierig darauf wartete, dass der Pflanzenfresser das Wasser verließ. Nun, heutzutage weiß man es besser und ich bin mir gar nicht mehr so sicher, ob Brontosaurus überhaupt noch so berühmt ist wie damals. Inzwischen hat sich ja einiges in der Dinosaurierforschung getan und dank diverser Mainstreamfilme sind andere Arten weitaus berühmter.
Und natürlich hat sich auch das Wissen um Brontosaurus und andere Dinosaurier verändert. Weiterlesen

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Der Afrikanische Schlammspringer in Brehms Tierleben

In den Küstensümpfen und brackigen Gewässern unweit der Meere des heißen Gürtels, insbesondere in West- und Ostafrika sowie vielen Eilanden des Indischen und Stillen Weltmeeres, leben Grundeln, welche vermöge des Baues ihrer Kiemen noch länger außerhalb des Wassers leben können als die Verwandten, dem entsprechend fast den größten Theil des Tages in feuchtem Schlamme verbringen und hier in sonderbarer Weise sich bewegen. Man nennt sie Schlammgrundeln (Periophthalmus). Ihre Brustflossen sind sehr lang, sozusagen armförmig und beschuppt, die Bauchflossen verwachsen, die Kopfseiten beschuppt. Die einander nahegestellten, vortretenden Augen lassen sich durch ein unteres Lid bedecken. Die Kiemen bilden nur eine Ritze. Die kegelförmigen Zähne stehen senkrecht in den Kiefern. Weiterlesen

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Neues aus Wissenschaft und Naturschutz

08.12.2023, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Anpassung an Sauerstoffmangel: Zooplankton beeinflusst Effizienz der biologischen Kohlenstoffpumpe im Humboldtstrom
Organismen im Ozean spielen eine entscheidende Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. Pflanzliches Plankton nimmt Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf und bindet es in organischem Material, das in die Tiefsee absinken und dort über lange Zeiträume gespeichert werden kann. Bislang wurde vermutet, dass dieser Prozess besonders effizient in sauerstoffarmen Gebieten ist. Eine neue Studie von GEOMAR-Forschenden legt nahe, dass der Einfluss bestimmter tierischer Planktonarten auf die sogenannte biologische Kohlenstoffpumpe bislang unterschätzt wurde. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen jetzt im Fachmagazin Communications Earth & Environment veröffentlicht.
Im Ozean sinken organische Partikel aus dem sonnenbeschienenen Oberflächenwasser nach unten. Dieser Prozess ist ein wichtiger Teil der so genannten biologischen Kohlenstoffpumpe. Sie bindet Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre und versorgt die Ökosysteme der Tiefsee mit Energie. Bisher ging die Forschung davon aus, dass die biologische Pumpe in Gebieten mit einer Sauerstoffminimum-Zone (Oxygen Minimum Zone, OMZ) unterhalb der Oberflächenschicht besonders effizient ist. Durch den Sauerstoffmangel könnten Partikelkonsumenten wie Zooplankton den Kohlenstoffexport in die Tiefsee nicht wirksam reduzieren. Forschende des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel widerlegen diese Annahme in einer neuen Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift Communications Earth & Environment veröffentlicht wurde. Am Beispiel des tropischen Auftriebsgebietes vor der Küste Perus konnten sie zeigen, welchen Einfluss Zooplanktonarten auf die Effizienz der biologischen Kohlenstoffpumpe in diesen Gebieten haben können.
Die Forschenden konnten nachweisen, dass Zooplanktonarten, die tolerant gegenüber Sauerstoffmangel sind, absinkende Partikel fressen und so den Kohlenstofftransfer in die Tiefsee hemmen. Sie untersuchten die Kohlenstoff-Flüsse und deren Abschwächung vor der Küste Perus in einem Gebiet, in dem sich seit Jahrtausenden eine permanente Sauerstoffminimum-Zone befindet. Dazu sammelten die Wissenschaftler:innen auf zwei Expeditionen mit dem Forschungsschiff METEOR (M136 und M138) im April und Juni 2017 Proben im Humboldtstrom. Sechsmal setzten sie treibende Sinkstofffallen aus, um absinkende Partikel in der Sauerstoffminimum-Zone, in Tiefen zwischen 50 und 600 Metern, aufzufangen und chemisch zu analysieren. Zudem nutzte das Team vertikale Multinetzfänge, die Plankton-Proben aus verschiedenen Tiefen sammeln, und einen Unterwasser-Vision-Profiler (UVP5), eine druckfeste Unterwasserkamera, um hochauflösende Daten über das Vorkommen verschiedener Zooplanktonarten zu erhalten.
„Auf der Grundlage mehrerer unabhängiger Methoden liefern unsere Ergebnisse konsistente Belege dafür, dass Zooplankton mit absinkenden Partikeln auch in sauerstoffarmen Systemen interagiert und dadurch den Kohlenstoffexport in die Tiefsee reduziert. Die vor Peru gefundenen Arten sind gut an ein Leben mit Sauerstoffarmut angepasst. Sauerstoffarme Zonen, die sich in jüngerer Zeit, zum Beispiel aufgrund von Überdüngung, gebildet haben, werden von Tieren weitgehend gemieden“, sagt die Erstautorin der Studie, Dr. Anja Engel, Professorin für Biologische Ozeanographie und Leiterin des Forschungsbereichs Marine Biogeochemie am GEOMAR.
Die Ergebnisse stellen die bislang vorherrschende Annahme einer durchgehend effizienten biologischen Kohlenstoffpumpe in Sauerstoffminimumzonen infrage. „Zooplankton erweist sich erneut als Schlüsselakteur bei der Regulierung der Kohlenstoffpumpe“, erläutert Dr. Engel. Angesichts ihrer Ergebnisse fordern die Autor:innen, dass die Beobachtungen und das Wissen über die Ökosysteme im tiefen Ozean erheblich ausgeweitet werden, um zuverlässige Vorhersagen über den marinen Kohlenstoffkreislauf treffen zu können.
Originalpublikation:
Engel, A. et al (2023): Hypoxia-tolerant zooplankton may reduce biological carbon pump efficiency in the Humboldt current system off Peru. Communications Earth & Environment. https://doi.org/10.1038/s43247-023-01140-6 Weiterlesen

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Portrait: Braunbauch-Flughuhn

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Pteroclidiformes
Familie: Flughühner (Pteroclidae)
Gattung: Eigentliche Flughühner (Pterocles)
Art: Braunbauch-Flughuhn  (Pterocles exustus)

Braunbauch-Flughuhn (Zoo Heidelberg)

Das Braunbauch-Flughuhn ist 28–33 cm groß, das Männchen wiegt zwischen 170 und 290, das Weibchen zwischen 140 und 240 g, die Flügelspannweite beträgt 48 bis 51 cm. Der Vogel ist somit relativ klein mit langen zentralen Schwanzfedern, dunkler Flügelunterseite und schwärzlicher Unterseite. Der Kopf ist schlicht gefiedert. Das Männchen ist gelblich-sandbraun, hat ein schmales schwarzes Brustband und eine kastanienbraune, in Schwanzrichtung dunkler werdende Unterseite, Wange, Kinn und Kehle sind dunkelgelb, der Schnabel ist schieferfarben mit dunkler Spitze, der Augenring blass grünlich. Das Weibchen ist auf der Oberseite stärker gebändert und schwarz gefleckt mit Ausnahme der gelblich-braunen Kopfseiten und der Kehle und des Kinnes und zeigt eine dreifarbige Färbung der Unterseite. Beim Jungvogel ist der Schwanz kurz, die Oberseite deutlicher gebändert und die Unterseite weniger kontrastreich. Die Unterarten unterscheiden sich hauptsächlich in der Zeichnung auf der Oberseite. Im Fluge ist die dunkle Unterseite mit spitzem Schwanz und dunklen Flügel kennzeichnend. Weiterlesen

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Portrait: Mittelamerikanischer Tapir

Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Unpaarhufer (Perissodactyla)
Familie: Tapire (Tapiridae)
Gattung: Tapire (Tapirus)
Art: Mittelamerikanischer Tapir  (Tapirus bairdii)

Mittelamerikanischer Tapir (Joseph Wolf)

Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von rund 200 cm, einer Körperhöhe von bis zu 120 cm und einem Gewicht von 150 bis zu 300 kg ist der Mittelamerikanische Tapir oder Baird-Tapir nicht nur der größte neuweltliche Tapir, sondern auch das größte wildlebende Säugetier der amerikanischen Tropen (Neotropis). Er sieht dem Flachlandtapir sehr ähnlich, ist aber größer und hat eine kürzere Nackenmähne. Die Haut ist vor allem im hinteren Körperbereich sehr dick. Das Fell zeichnet sich durch eine dunkelbraune Tönung aus, die Wangen und die Kehle sind markant gelblich-grau. Wie für Tapire typisch hat der Mittelamerikanische Tapir einen schwerfällig wirkenden Körperbau mit schlanken, aber kräftigen Beinen. Die Vorderfüße enden in vier und die Hinterfüße in drei Zehen, der Schwanz ist nur ein kurzer Stummel. Das Gesicht ist wie bei allen Tapiren durch den kurzen Rüssel charakterisiert.
Der Schädel des Mittelamerikanischen Tapirs ist rund 40 cm lang und relativ schmal. Im Gegensatz zum Flachland- und zum Bergtapir besitzt dieser aber keinen ausgeprägten Scheitelkamm, sondern seitlich an der Gehirnkapsel ansetzende knöcherne Erhebungen (parasagittale Rücken), zwischen denen sich eine flache Scheitelebene befindet. Das Hinterhauptsbein weist eine eher rechtwinklige Form auf und ist kurz. Ebenso ist das Nasenbein, welches sich für Tapire typisch weit hinter dem Zwischenkieferknochen befindet, deutlich gekürzt und gehört zu den am stärksten reduzierten unter allen Tapiren. Die Reduktion einzelner Knochen des vorderen Gesichtsbereiches ist ein Resultat aus der Entwicklung des Rüssels, der eine Verschmelzung der Nase mit der Oberlippe darstellt.
Der Unterkiefer ist bis zu 31 cm lang und weist einen eher niedrigen Knochenkörper auf. Weiterlesen

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Portrait: Braunauge

Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
Unterfamilie: Augenfalter (Satyrinae)
Gattung: Lasiommata
Art: Braunauge (Lasiommata maera)

Braunauge (Jacob Hübner)

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Der Braunbrustigel in Brehms Tierleben

Braunbrustigel (Brehms Tierleben)

Unser Igel (Erinaceus europaeus) ist bald beschrieben. Der ganze Körper mit all seinen Theilen ist sehr gedrungen, dick und kurz, der Rüssel spitzig und vorn gekerbt, der Mund weit gespalten; die Ohren sind breit, die schwarzen Augen klein. Wenige schwarze Schnurren stehen im Gesichte unter den weiß- oder rothgelb, an den Seiten der Nase und Oberlippe aber dunkelbraun gefärbten Haaren; hinter den Augen liegt ein weißer Fleck. Das Haar am Halse und Bauche ist lichtrothgelblichgrau oder weißgrau; die Stacheln sind gelblich, in der Mitte und an der Spitze dunkelbraun; in ihre Oberfläche sind feine Längsfurchen, 24 bis 25 an der Zahl, eingegraben, zwischen denen sich gewölbte Leisten erheben; das Innere zeigt eine mit großen Zellen erfüllte Markröhre. Die Länge des Thieres beträgt 25 bis 30 Centim., die des Schwanzes 2,5 Centim., die Höhe am Widerrist ungefähr 12 bis 15 Centim. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen außer seiner etwas bedeutenderen Größe durch spitzigere Schnauze, stärkeren Leib und lichtere, mehr grauliche Färbung; auch ist die Stirn bei ihm gewöhnlich nicht so tief herab mit Stacheln besetzt, und der Kopf erscheint hierdurch etwas länger. An den meisten Orten unterscheiden die Leute zwei Abarten des Igels: den Hundsi gel, welcher eine stumpfere Schnauze, dunklere Färbung und geringere Größe haben soll, und den Schweinsigel, dessen hauptsächlichste Kennzeichen in der spitzigeren Schnauze, der helleren Färbung und der bedeutenderen Größe liegen sollen. Diese Unterschiede beruhen offenbar bloß auf zufälligen Eigenthümlichkeiten; auch sind die Ansichten der so fein unterscheidenden naturkundigen Alleswisser keineswegs dieselben, und wenn man der Sache genau auf den Grund geht, wird man regelmäßig mit geheimnisvollen Bemerkungen abgespeist, aus denen, trotz aller Bemühungen, kein Sinn zu entnehmen ist. »Ich erinnere mich noch sehr wohl«, sagt Vogt, »daß mir die Bauern in der Wetterau, in dem Geburtsdorfe meines Vaters, wo wir gewöhnlich die Ferien zubrachten, mit Abscheu von den Franzosen erzählten, sie hätten sogar Hundsigel am Spieße gebraten und mit großer Befriedigung verzehrt. Wir suchten damals alle Igel zusammen, deren wir habhaft werden konnten, um den Unterschied kennen zu lernen: der alte Bauer aber, welcher unser Orakel war, erklärte sie insgesammt für uneßbare Hundsigel und fügte endlich mit boshaftem Lächeln hinzu, daß die Schweinsigel wohl viel eher an anderen Orten als im Felde zu finden seien.« Weiterlesen

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Susanne Hoischen-Taubner: 111 Dinge über Hühner, die man wissen muss (Rezension)

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Let’s talk about … Gojirasaurus

Über Godzilla habe ich hin und wieder im Blog berichtet (da der Blog sich nicht nur mit realen Tieren befasst):
Gojira
Godzilla (seit 2004)
Als Kind dachte ich, dass Godzilla ein mutierter Tyrannosaurus ist, aber in irgendeinem Film (ohne Gewähr, da ich mir nicht sicher bin und nur in meiner Erinnrung grabe … ich kann aber nicht sagen in welchem) wird ein Brontosaurus, der Strahlung ausgesetzt wurde. Einer anderen Erklärung nach ist Godzilla der (vermutlich) letzte Vertreter einer Dinosaurierart, dem „Godzillasaurus“. Natürlich ist auch hier atomare Strahlung nicht ganz unbeteiligt.
Godzillasaurus sieht aus wie eine Mischung aus Godzilla und Tyrannosaurus rex und hatte einen Auftritt in „Godzilla – duell der Megasaurier“ (1991).
Aber wer weiß … vielleicht gibt es mehrere Godzilla mit unterschiedlichen Ursprüngen und vielleicht reagiert Dinosaurerdna auf Strahlung immer gleich und das Ergebnis ist ein Godzilla. Es ist ja auch nicht von der Hand zu weisen, dass Godzilla unterschiedlich aussieht und es auch einen Unterschied zwischen Zilla (dem ersten „amerikanischen“ Godzilla) und Godzilla. Weiterlesen

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