9. Zooreise 2024 – Tag 5: Zoos in den Niederlanden …

Heute standen nur zwei Zoos auf dem Programm, der Zoo in Rotterdam und der Vogelpark in Alphen aan de Rjin. Das Wetter war nicht vielversprechend, Regen war angekündigt und Regen haben wir bekommen, aber dramatisch war es nicht und größtenteils blieben wir sogar davon verschont. Hin und wieder ließ sich sogar die Sonne blicken und es wurde angenehm warm. Weiterlesen

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Neues aus Wissenschaft und Naturschutz

30.09.2024, Universität Potsdam
Angepasst – Studie zeigt, dass auch Wildtiere sich an den Menschen gewöhnen
Wildtiere sind weniger anfällig für Störungen durch den Menschen, wenn sie in Gebieten mit großem menschlichen Fuaßbdruck leben. Das zeigt die Auswertung von Potsdamer Forschenden einer groß angelegten Besenderung von mehr als 1.500 Wildtieren für ein internationales Forschungsprojekt. Tiere, die mit Messgeräten wie GPS-Halsbändern ausgestattet werden, erholten sich von der Markierung schneller, wenn sie in ihrem Lebensraum häufiger auf Menschen oder deren Spuren treffen. Sie sind offenbar bereits an derartige Störungen angepasst. Auffällig war, dass Tiere in den ersten Tagen nach der Besenderung unterschiedlich reagierten, je nachdem, ob sie Pflanzen-, Alles- oder Fleischfresser waren.
Pflanzenfresser wanderten weiter und reagierten unterschiedlich aktiv, während Allesfresser und Fleischfresser zunächst weniger aktiv und mobil waren. Die Ergebnisse der Analyse wurden nun im Journal „Nature Communications“ veröffentlicht.
Die Kennzeichnung von Wildtieren liefert wichtige Erkenntnisse über ihre Bewegungen, Physiologie und Verhalten inmitten globaler sich verändernder Ökosysteme. Allerdings kann der Stress, der durch den Fang, die Handhabung und die Markierung ausgelöst wird, sich auf die Fortbewegung und Aktivität der Tiere auswirken und damit auch die Aussagekraft der Messdaten beeinträchtigen. Deshalb haben Potsdamer Forschende um Jonas Stiegler und Niels Blaum, in Zusammenarbeit mit über 100 weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit, die Daten von 1585 Individuen aus 42 Arten analysiert, die mit GPS-Halsbändern ausgestattet worden waren. „Wir haben über einen Zeitraum von 20 Tagen nach der Freilassung analysiert, wie aktiv die Tiere waren und welche Strecken sie zurücklegten, um erkennen zu können, wie sehr die Tiere von ihrem normalen Verhalten abweichen und wie lange es dauert, bis sie sich von der Störung erholen“, erklärt Jonas Stiegler, der Hauptautor der Studie, das Vorgehen.
30 der 42 untersuchten Arten änderten ihr Verhalten in den ersten Tagen nach der Freisetzung deutlich, wobei es zwischen den Arten erkennbare Unterschiede gab. So legten die Raubtiere nach der Freilassung durchschnittlich kürzere Entfernungen zurück, während die meisten Pflanzenfresser längere Strecken absolvierten als normalerweise. Elche (63 % weiter als im Langzeitmittel) und Elenantilope (+52%) waren dabei besonders viel unterwegs, Leoparden (-65 %) und Wölfe (-44 %) besonders wenig. Allgemein zeigten sich Allesfresser und Fleischfresser in den ersten Tagen weniger aktiv, bei den Pflanzenfressern hingegen gab es sowohl erhöhte als auch verringerte Aktivitätsraten. Die Daten offenbarten aber auch, dass die Tiere unterschiedlich schnell „erholten“: Grundsätzlich kehrten alle Arten innerhalb von vier bis sieben Tagen zu ihrem normalen Verhalten zurück. Allesfresser und Fleischfresser waren nach fünf bis sechs Tagen wieder normal aktiv und bewegungsfreudig, Pflanzenfresser kehrten schneller (vier bis fünf Tage) zum normalen Bewegungsradius zurück, aber erst später zur gewohnten Aktivität (sechs bis acht Tage). Außerdem erholten sich größere Tiere schneller als kleinere. „Besonders auffallend war jedoch, dass jene Tiere, deren Lebensraum stärker vom Einfluss des Menschen geprägt ist, sich als erste wieder normal verhielten“, sagt Jonas Stiegler. „Unsere Auswertung zeigt deutlich, dass die Zeiträume, in denen Wildtiere nachverfolgt werden, länger als eine Woche sein sollten, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten und ihr natürliches Verhalten tatsächlich erforschen zu können.“
Publikation:
Stiegler, J., Gallagher, C.A., Hering, R. et al. & Blaum, N. Mammals show faster recovery from capture and tagging in human-disturbed landscapes. Nat Commun 15, 8079 (2024). https://doi.org/10.1038/s41467-024-52381-8 Weiterlesen

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Portrait: Bachstelze

Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Stelzen und Pieper (Motacillidae)
Gattung: Stelzen (Motacilla)
Art: Bachstelze (Motacilla alba)

Bachstelze

Die Bachstelze ist ein schlanker, recht hochbeiniger Singvogel mit einem langen Schwanz, der sich beständig in wippender Bewegung befindet. Von den 16,5–19 cm Körperlänge entfallen etwa 9 cm auf den Schwanz. Das Gewicht liegt bei etwa 25 g. Der Schnabel ist wie Beine und Füße schwarz, im Schlichtkleid zeigt er eine hornfarbene Basis.
Beim Männchen der Nominatform ist im Brutkleid die Stirn bis auf den mittleren Scheitel weiß wie auch eine Partie oben hinter dem Auge, die Kopf- und die Halsseiten. Hinterer Scheitel und Nacken sind wie Kinn, Kehle und Vorderbrust glänzend schwarz und grenzen sich meist sauber gegen die weißen Gesichtspartien und den grauen Rücken ab. Der Bürzel ist schiefer- bis schwarzgrau wie auch die Oberschwanzdecken, von denen die seitlichen auf der Außenfahne weiß gesäumt sind. Das Grau der Schulterfedern geht an den Brustseiten und den Flanken in das reine Weiß der Unterseite über. Die Unterschwanzdecken sind ebenfalls weiß. Der Schwanz ist glänzend schwarz und zeigt, da die beiden äußeren Federpaare nur an Basis und Innenfahne schwarz sind, breite, weiße Außenkanten, die besonders beim auffliegenden Vogel auffallen. Zudem ist das mittlere Paar Steuerfedern schmal weiß gesäumt. Das Flügelgefieder ist schwarzbraun und trägt weiße bis hellgraue Säume. Die Handschwingen sind wie die Handdecken und der Fittich fein weiß gesäumt. Auf den Armschwingen werden die Außenränder zu den Schirmfedern hin breiter und nehmen auf letzteren einen Großteil der Außenfahne ein. Hier sind sie schmutzig weiß bis hellgrau. Die großen Armdecken sind ebenso gesäumt, die inneren tragen eine ausgedehnt weiße, gestufte Spitze. Die mittleren Armdecken zeigen einen breiten Spitzensaum. Die Unterflügeldecken sind schmutzig weiß.
Das Weibchen ähnelt im Brutkleid dem Männchen, jedoch sind die weißen Gesichtspartien meist nicht so deutlich von den schwarzen abgesetzt und teils gräulich meliert. Die schwarze Färbung des Nackens geht in das Grau des Rückens über und ist nicht scharf abgesetzt wie beim Männchen. Außerdem ist das Flügelgefieder meist nicht so kontrastreich hell gesäumt wie beim Männchen. Bei einigen Weibchen kann die Kopfzeichnung genau so oder ähnlich wie beim Männchen ausgeprägt sein.
Im Schlichtkleid fehlen den adulten Vögeln die schwarzen Partien am Kopf. Sie beschränken sich auf ein halbmondförmiges Band auf der Brust und einen teils deutlich abgesetzten Wangenfleck. Die Stirn ist schmutzig weiß bis grau. Kopf, Nacken, Ohrdecken und Wangen sind grau. Die Gesichtspartie kann einen gelblichen Ton aufweisen. Das übrige Gefieder entspricht dem Brutkleid. Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen nur durch den dunkleren, von schwarzen Federn durchsetzten Scheitel.
Beim Jugendkleid ist die Oberseite überwiegend grau, der Rücken etwas heller, Oberkopf und Nacken etwas ins bräunliche spielend. Oben hinter dem Auge findet sich ein Überaugenstreif, der wie die Halsseiten, das Kinn und die Kehle schmutzig weiß sind. Die Ohrdecken sind dunkel schmutzig gelb. Ein halbmondförmiges Brustband sowie ein davon ausgehender Kinnstreif sind braunschwarz bis gelbbraun. Die Brustseiten sind grau, die Unterseite weiß. Flügel- und Schwanzgefieder ähneln den Adultkleidern, bleichen aber schnell aus und zeigen dann nur geringe Kontraste zwischen Zentren und Säumen. Weiterlesen

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Portrait: Südlicher Tamandua

Überordnung: Nebengelenktiere (Xenarthra)
Ordnung: Zahnarme (Pilosa)
Unterordnung: Ameisenbären (Vermilingua)
Familie: Myrmecophagidae
Gattung: Tamanduas (Tamandua)
Art: Südlicher Tamandua (Tamandua tetradactyla)

Südlicher Tamandua (Zoo Krefeld)

Der Südliche Tamandua ist eine mittelgroße Ameisenbärenart und erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 35 bis 65, gelegentlich auch bis zu 88 cm, zuzüglich eines Schwanzes von 37 bis 67 cm Länge. Die Schulterhöhe beträgt rund 30 cm, während das Gewicht etwa zwischen 3,5 und 7,0 kg variiert; allgemein sind Weibchen etwas kleiner als Männchen. Im Schnitt ist der Südliche Tamandua damit ein wenig größer als seine Schwesterart, der Nördliche Tamandua (Tamandua mexicana). Die Grundfarbe des mit 4 cm Haarlänge recht kurzhaarigen Fells ist cremegelb bis orangegelb am Kopf, dem Rücken und den Beinen sowie am Schwanz. Häufig ist am Oberkörper eine dunklere, an eine Weste erinnernde Zeichnung vorhanden. Im Gegensatz zum Nördlichen Tamandua, der stets eine solche schwarze Weste auf beigefarbenem oder hellbraunem Grund trägt, ist diese beim Südlichen Tamandua weniger deutlich oder verblasst. Lediglich bei den südlichsten Populationen des Südlichen Tamanduas ist eine derartige schwarze Weste deutlich ausgebildet. Die Fellfärbung dient als Tarnung in den Bäumen, da ein potentieller Fressfeind durch die Brechung der Farbe das Tier nicht vollständig erfassen kann. Extrem selten sind bisher albinotische Individuen belegt. Der Schwanz ist weniger buschig behaart als beim Großen Ameisenbären (Myrmecophaga tridactyla), allerdings erreichen die Haare an der Schwanzwurzel bis zu 9 cm Länge, die Schwanzspitze ist aber eher unbehaart und dient als Greiforgan. Der robuste Kopf weist eine verlängerte, konische Schnauze auf, die aber nicht so deutlich ausgeprägt erscheint wie beim Großen Ameisenbär. Das Maul, welches völlig zahnlos ist, beherbergt eine bis zu 40 cm lange Zunge, welche mit einem klebrigen Speichel bedeckt ist. Die Augen sind eher klein und die Ohren deutlich gerundet und mit etwa 5,0 bis 5,4 cm Länge größer als beim Nördlichen Tamandua. Meist haben die Schnauzenspitze und die Augenregion eine etwas dunklere Färbung als der Rest des Kopfes. Die Gliedmaßen sind allgemein kurz, aber kräftig. Am Vorderfuß befinden sich vier Zehen, daher auch das Artepithet tetradactylus – der Vierzehige, mit deutlich ausgeprägten, sichelförmig gebogenen Krallen, wobei die dritte Kralle am längsten ist; ein rudimentär ausgeprägter fünfter Zeh ist krallenlos. Am Hinterfuß, der durchschnittlich rund 9 cm lang wird, sitzen dagegen fünf, etwas verlängerte Zehen mit kürzeren Krallen, die eine Anpassung an das Klettern in Bäumen darstellen. Weiterlesen

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Portrait: Gemeiner Schwarzleguan

Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Toxicofera
ohne Rang: Leguanartige (Iguania)
Familie: Leguane (Iguanidae)
Gattung: Schwarzleguane (Ctenosaura)
Art: Gemeiner Schwarzleguan  (Ctenosaura similis)

Gemeiner Schwarzleguan (Aquarium Berlin)

Der Gemeiner Schwarzleguan ist eine relativ große Leguanart, Männchen erreichen eine Körperlänge von 1,3 Meter und ein Gewicht von zwei Kilogramm, die kleineren Weibchen etwa 87 Zentimeter Länge und ein Kilogramm Gewicht. Die Schwanzlänge ist mittelmäßig, sie erreicht etwa 60 bis 67 Prozent der gesamten Körperlänge (bei Adulti).
Der Schwanz ist im Umriss zylindrisch oder schwach dorsoventral (von oben nach unten) abgeplattet, er trägt auffallende Wirtel aus abstehenden Dornen, woran die Art von den meisten verwandten Arten gut unterscheidbar ist. Die ersten zehn Dornquirle sind gegeneinander abgesetzt durch eine oder zwei dazwischen liegende Reihen kleiner glatter Schuppen, die – selten – fehlen können.
Ein Kamm aus vergrößerten Schuppen entlang der Mittellinie des Rumpfes ist bei adulten Männchen am stärksten ausgeprägt. Adulte Tiere beider Geschlechter sind grau, gelblich oder hellbraun gefärbt, die Oberseite ist gezeichnet durch vier bis sechs undeutlich begrenzte, dunkle Querbänder, die zumindest entlang der Mittellinie durch gelbe oder weißliche Zwischenräume voneinander getrennt sind; die dunklen Bänder können durch helle Zwischenstreifen aufgespalten sein.
Die Gliedmaßen tragen ähnlich dunkle Querbänder, manchmal zusätzlich rote oder gelbe Punkte und Flecken, auch der Schwanz ist hell und dunkel gebändert. Bei alten Tieren kann diese Zeichnung, besonders am Vorderkörper, undeutlich werden, manchmal ist der gesamte Vorderkörper dann schwarz gefärbt. Jungtiere sind hingegen meist leuchtend grün gefärbt – sie können beim Schlupf auch hell braun mit dunkler Netzzeichnung sein, färben dann aber bald nach grün um. Weiterlesen

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Steckbrief: Le Monde Sauvage

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9. Zooreise 2024 – Tag 4: Belgische Zoos, Aachener Printen aber … keine belgische Schokolade

Heute standen auf dem Weg nach Rotterdam zwei belgische Zoos auf dem Programm, der Pakawipark in Olmen und der Zoo in Antwerpen.
Davor hatten wir aber auch noch die Gelegenheit Printen (und Printenlikör) zu kaufen …
Beide Zoos haben wir nicht zum ersten Mal besucht, auch wenn das letzte Mal schon länger her ist. Weiterlesen

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TTT: 10 Buchtitel, die mit DIE anfangen

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Heimische Vögel – Wochenkalender 2025 (Rezension)

Also … was erwartet man von einer Rezension zu einem Kalender?
An meinen Wänden hängen Kalender, die Tiere zeigen (meist Zootiere, weil es sich um Zookalender handelt). Und auch wenn mir nicht immer alle Motive gefallen, so sind die gezeigten Bilder doch als hochwertig zu bezeichnen und zeigen auch Tiere, die nicht unbedingt im Fokus des durchschnittlichen Zoobesuchers stehen. Jeden Monat ein anderes Tier …
Hier ist es nun anders. Dieser Wandkalender im Format 24 x 20 cm stellt Woche für Woche heimische Singvogelarten (Ausnahmen bestätigen die Regel) vor. Jede Woche also eine neue Vogelart … okay so ist es nicht, manche Vögel zieren das Motiv mehrerer Wochen, aber für Abwechslung ist immer gesorgt. Die Fotografien sind kleine hochwertige Kunstwerke und zeigen die heimische Singvogelwelt in großer Vielfalt. Jeder Vogel wird in einem kleinen Portrait vorgestellt, das in Kürze wichtige Informationen über die Tierart bietet.
Interessant für jeden Vogelfreund … und eine kleine Augenweide an der Wand, wenn sich Gimpel und Mauerläufer die Ehre geben und schon von Anfang an zeigen, dass Deutschland nicht nur kleine braune Vögel zu bieten hat.

Der Wochenkalender bei amazon

(Rezensionsexemplar)

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Florian Schäfer: Verborgene Fabelwesen der Meere (Rezension)

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