2. Zooreise 2024 – Tag 5: Nach Hause

Auf dem Heimweg wollte ich eigentlich ein paar Türmchen besuchen/besteigen, aber da diese dann doch irgendwie zu weit voneinander entfernt waren und das die Reisezeit unnötig in die Länge gezogen hätte verzichtete ich auf einige und beließ es beim Jentower in Jena und der Himmelsleiter in Pottenstein. In Jena war auch ein Besuch im Planetarium vorgesehen. Und natürlich konnten wir auf einen Besuch im Zoo Halle nicht ganz verzichtet.
Die Kulissen der Magischen Lichterwelten standen noch (das Spektakel wurde auch bis zum 2. März verlängert), daran sieht man, dass unser letzter Besuch noch nicht so lange her war (auch wenn er 2023 war, siehe hier). Weiterlesen

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Neues aus Wissenschaft und Naturschutz

20.02.2024, Georg-August-Universität Göttingen
Vom Regenwald zur Plantage: Umwandlung prägt Nahrungsnetze und Biodiversität
Forschungsteam untersucht Auswirkungen veränderter Landnutzung auf Ökosysteme in Sumatra
Jeden Tag werden große Flächen Regenwald in Plantagen umgewandelt. Die Biodiversität und das Ökosystem verändern sich dabei drastisch. Das Wissen über die Folgen ist jedoch lückenhaft: Bisherige Studien befassten sich entweder mit der Vielfalt von Arten oder mit der Funktionsweise des Ökosystems. Nun hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universitäten Göttingen und Bogor (Indonesien) beide Aspekte in einer Studie vereint.
Die Forschenden erfassten Tiergemeinschaften von mikroskopisch kleinen Milben im Boden bis zu Vögeln in den Baumkronen und analysierten Nahrungsnetze im Regenwald und auf Kautschuk- und Ölpalmenplantagen in Sumatra, Indonesien. Ihre Studie gibt erstmals Aufschluss über die Weitergabe von Energie zwischen den Tieren des Bodens und der Baumkronen in tropischen Ökosystemen, die besonders artenreich sind. Sie zeigt, dass sich mit der Umwandlung von Regenwald in Plantagen die Nahrungsnetze grundlegend verändern. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.
Die Forschenden verglichen 32 Standorte im Regenwald und auf Plantagen im Hinblick auf das Vorkommen von Tieren und Pflanzen sowie die Funktionsweise der Nahrungsnetze anhand ihrer trophischen Struktur, ihrer Biomasse und der Energieflüsse. Mit vielfältigen Methoden erhoben sie Daten zu den Arten mit ihren jeweiligen Individuenzahlen und ihrer Biomasse: Arthropoden der Baumkronen wie Insekten und Spinnen wurden durch „Fogging“ ermittelt, Vögel durch Tonaufnahmen und Beobachtung und Arthropoden des Bodens sowie Regenwürmer aus Bodenkernen. Anschließend analysierten die Forschenden die Daten anhand von Modellen, die Merkmale wie die Körpergröße und Ernährungsweise der Tiere berücksichtigen. So rekonstruierten sie die Nahrungsnetze für jeden Standort und jede Tiergemeinschaft. Die Ergebnisse dienten als Maß für die Verteilung der Energie und den Verbrauch von Ressourcen wie Pflanzen, Tieren, Pilzen und Bakterien in Nahrungsnetzen oberhalb und innerhalb des Bodens. Dieses Vorgehen erlaubt Rückschlüsse auf den Beitrag von Tieren zu Zersetzungsprozessen und ihre Bedeutung als Räuber von beispielsweise Raupen und Käfern.
Bei den Tiergemeinschaften im Regenwald floss laut Studie ein Großteil der Energie zu den Arthropoden im Nahrungsnetz des Bodens. Auf Plantagen verteilte sich die Energie dagegen anders: Die Nahrungsnetze in den Baumkronen waren weniger reichhaltig und weniger komplex. Auch die Nahrungsnetze im Boden waren verändert. Statt einer vielfältigen Gemeinschaft von Arthropoden dominierten hier invasive Regenwurmarten, die den Energiefluss durch das gesamte Nahrungsnetz prägten. Dieser Umstand erklärt den Forschenden zufolge, dass es auf den untersuchten Plantagen nur wenige Räuber, dafür aber relativ viele pflanzenfressende Insekten wie Raupen und Käfer gab.
„Es ist faszinierend, wie all diese Organismen miteinander verbunden sind, von winzigen Arthropoden bis zu Vögeln, vom Boden bis zu den Baumkronen. Diese Verbindungen müssen über die verschiedenen Teilbereiche des Ökosystems erforscht werden. Besonders die Biodiversität im Boden unter unseren Füßen erfordert mehr Aufmerksamkeit“, sagt Erstautor Dr. Anton Potapov, der während der Datenerhebung an der Universität Göttingen und anschließend am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) beschäftigt war.
„Die fortschreitende Umwandlung von Regenwald in Plantagen führt nicht nur zu einem massiven Rückgang der Biodiversität. Sie verändert auch die Funktionsweise dieser Ökosysteme“, betont Prof. Dr. Stefan Scheu, der die Abteilung Tierökologie an der Universität Göttingen leitet und die Studie betreut hat. „Für ein nachhaltiges Management umgewandelter Ökosysteme müssen wir die Auswirkungen auf die darin vernetzten Bestandteile verstehen. Dann kann ein ganzheitlicherer Ansatz entwickelt werden, um das Funktionieren der Ökosysteme ober- und unterirdisch zu fördern.“
Die Forschung wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Sonderforschungsbereichs (990) „Ökologische und sozioökonomische Funktionen tropischer Tieflandregenwaldtransformationssysteme EFForTS“ gefördert. Ebenfalls an der Studie beteiligt waren Forschende der Universitäten Hohenheim, Bern und Cambridge.
Originalpublikation:
Potapov, A. M. et al. Rainforest transformation reallocates energy from green to brown food webs. Nature (2024). DOI: https://doi.org/10.1038/s41586-024-07083-y Weiterlesen

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Portrait: Segelfalter

Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Ritterfalter (Papilionidae)
Unterfamilie: Papilioninae
Gattung: Iphiclides
Art: Segelfalter (Iphiclides podalirius)

Segelfalter (Jacob Hübner)

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Portrait: Arabischer Thar

ohne Rang: Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Antilopinae
Tribus: Ziegenartige (Caprini)
Gattung: Arabitragus
Art: Arabischer Tahr (Arabitragus jayakari)

Arabischer Thar (Joseph Smit)

Wie alle Tahre hat der Arabische Tahr ein ziegenähnliches Aussehen. Er ist mit einem Gewicht von rund 23 Kilogramm die kleinste Tahrart. Er hat einen stämmigen Körperbau mit kräftigen Beinen und breiten, gut zum Klettern geeigneten Hufen. Das lange, etwas zottelige Fell ist rötlichbraun, entlang des Rückens erstreckt sich ein dunkler Streifen. Der Nacken ist mit einer Mähne bedeckt, die Vorderbeine haben Kötenzöpfe. Männchen und Weibchen haben nach hinten gebogene Hörner, die der Männchen sind länger und dicker. Weiterlesen

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Portrait: Hornhecht

Überordnung: Ährenfischverwandte (Atherinomorphae)
Ordnung: Hornhechtartige (Beloniformes)
Unterordnung: Belonoidei
Familie: Hornhechte (Belonidae)
Gattung: Belone
Art: Gewöhnlicher Hornhecht (Belone belone)

Hornhecht (Illustrations de Ichtyologie ou histoire naturelle générale et particulière des Poissons)

Der Gewöhnliche Hornhecht wird maximal etwa 90 Zentimeter lang und kann 1,3 kg schwer werden. Er bleibt aber für gewöhnlich bei einer Länge von 45 bis 70 Zentimeter und erreicht nur selten ein Gewicht von über einem kg. Die einzige Rücken- und die Afterflosse sitzen auf gleicher Höhe weit hinten, kurz vor dem Schwanzflossenstiel. Sie werden von 16 bis 20 bzw. von 10 bis 23 Flossenstrahlen gestützt. Die Schwanzflosse ist gegabelt. Die Wirbelzahl beträgt 75 bis 84. Beide Kiefer sind verlängert und bilden einen pinzettartigen Schnabel, der von vergleichsweise großen und weit außen platzierten Zähnen besetzt ist. Der Unterkiefer ist ein wenig länger als der Oberkiefer. Bei Exemplaren von mehr als 20 cm Länge ist auch das Pflugscharbein bezahnt. Das Skelett und die Gräten des gekochten Gewöhnlichen Hornhechts sind grün („Grünknochen“). Diese ungewöhnliche Färbung wird von dem harmlosen Farbstoff Biliverdin verursacht. Weiterlesen

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2. Zooreise 2024 – Tag 4: Weniger Museum als geplant …

Auf dem Weg nach Halle waren nur Besuche im Landesmuseum Hannover und im Kriminalpanoptikum in Aschersleben geplant.

Sambesi (Erlebniszoo Hannover)

Von Hamburg nach Halle kommt man ja praktisch vorbei, weshalb wir noch einmal einen Abstecher dort machten. Aber Zoos sind für mich das was Licht für Motten ist und weil das Wetter einigermaßen schön war fuhren wir nicht ins Landesmuseum sondern in den Zoo. Auf dem Sambesi fuhren wir nicht, das ist nur zur Hauptsaison möglich. Das Wasser des Flusses war abgelassen und an der Technik wurde gearbeitet. Es gab noch andere kleine und große Baustellen, aber im Großen und Ganzen sahen wir fast alle Tiere, die wir sehen wollten. Leider regnete es zwischendurch mal wieder, aber nicht so stark, dass man sagen könnte der Zoobesuch ist ins Wasser gefallen. Einen Großteil des Regens saßen wir in Yukon Bay aus.
Danach ging es weiter nach Aschersleben ins Kriminalpanoptikum.

Kriminalpanoptikum

Das Kriminalpanoptikum im 1896 eingerichteten ehemaligen Stadtgefängnis am Gerichtsgebäude zeigt die Geschichte der Kriminalpolizei in Deutschland. Es berichtet von Gaunergeschichten am authentischen Ort, denn das Gebäude war bis 1982 Untersuchungsgefängnis der Stadt. Im Jahre 2003 wurde im sanierten Haus das Museum eröffnet, in dem Tatwerkzeuge, Schlagstöcke, eine Fesselsammlung mit Hand- und Fußfesseln und Folterinstrumente aus dem Mittelalter, aber auch Uniformen und Ausrüstungsgegenstände der nationalen und internationalen Polizei ausgestellt sind. Eine eingerichtete Gefängniszelle, ein Verbrecheralbum sowie Bilder und Requisiten der Kriminalfotografie und der Daktyloskopie werden ebenfalls gezeigt. Kuriose Kriminalfälle und Geschichten rund um das Gefängnismilieu werden dargestellt.
Klein, fein, günstig beim Eintritt und sehenswert. Auch wenn man viel lesen muss, kann oder darf.
Das nächste Ziel war dann Halle, unser Stammibis und natürlich der Wenzel, in dem wir lecker aßen und tranken.

Erlebniszoo Hannover
Kriminalpanoptikum

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TTT: Meine 10 Lieblingsreihen für Jugendliche

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Katja Reider/Alexandra Helm: Kater Chaos – Au Backe ein Hamster

Eine lustige Geschichte für Katzen-Fans und die ganze Familie
Eine lustige Geschichte über den Umgang mit Veränderungen und die Wichtigkeit von Freundschaft, zum Vorlesen und Selberlesen.
Kater Pommes, selbsternanntes Familienoberhaupt und Haustier erster Klasse, liebt es, im Mittelpunkt seiner Zweibeiner zu stehen. Doch eines Tages droht Konkurrenz: Der süße Hamster Herr Mimi zieht ein. Frechheit! Will der ihm etwa die Schau stehlen? Kater Pommes, von seiner Familie gerne auch Kater Chaos genannt, ist wild entschlossen, den Neuzugang wieder zu vergraulen! Bis er merkt, dass auch kleine Hamster große Freunde sein können…

Das perfekte Geschenk für Mädchen und Jungen ab 7 Jahren zum Selberlesen und zum Vorlesen ab 5 Jahren… liebevoll illustriert von Alexandra Helm. So die Verlagswerbung … und ja, die Illustrationen sind wirklich liebenswert und hätten auch gerne mehr Platz einnehmen können. Die Geschichte selbst ist ganz nett, aber weniger lustig als erwartet (oder sie hätte sein können), auch wenn Humor ja immer eher subjektiv ist. Mein Humorzentrum wurde nicht angesprochen.
Kater Pommes ist der Erzähler dieser Geschichte, die mehrere Episoden aus seinem Leben mit einem Hamster beschreibt.
Auch wenn das Buch nicht unbedingt eines wäre, dass ich weiter empfehlen würde so gibt es doch auch abseits jeglicher Vermenschlichung, Verniedlichung und sprechender Tiere auch Dinge, über die man sich als (werdender) Haustierbesitzer auch Gedanken machen muss. Und das ist altersunabhängig.

KATER CHAOS bei amazon

(Rezensonsexemplar)

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Lauren St. John: Die weiße Giraffe (Rezension)

„Du hast die Gabe!“ flüstert Grace der elfjährigen Martine zu, die nach dem Tod der Eltern in einem südafrikanischen Wildreservat gestrandet ist. Hält Gwyn Thomas, die hier das Sagen hat, ihre Enkelin deshalb von allen Tieren fern? Nur der Wildhüter Tendai nimmt Marine ab und zu auf einen Streifzug durch das Reservat mit. Als eines Nachts eine weiße Giraffe am Wasserloch steht, setzt sich Martine über alle Verbote hinweg. Und bald begreift sie, dass sie und das Tier in höchster Gefahr sind.
Diese teilweise sehr mystische Geschichte hat ihre Vorzüge, aber auch ein paar Schwächen. Anfangs wirkt die Geschichte sehr bekannt und dadurch auch nicht wirklich spannend. Waise wird aus ihrer bekannten Umgebung gerissen und muss zu einer entfernten Verwandten, die offensichtlich nichts mit ihr anfangen kann und sie augenscheinlich ablehnt. Dann wird Martine in der Schule wegen ihrer Hautfarbe gemobbt. Aber Martine ist ein starker Charakter dessen Beschreibung der Autorin gut gelungen ist. Auch das Wildreservat mit seiner Landschaft und mit seinen Bewohnern kann man sich gut vorstellen. Lauren St. John versucht eine liebenswerte Geschichte mit ernsten Gedanken zu schreiben, aber ganz erreicht mich die Geschichte nicht. Man hätte ein spannendes kindgerechtes Wildererabenteuer erwarten können, aber oft hatte ich das Gefühl, dass sich die Autorin etwas zurückgehalten hat und eigentlich viel besser ihre Botschaft verbreiten wollte. Irgendwie schade, denn der Schauplatz und die Weiße Giraffe, inklusive Martines Besonderheiten, hätten Potential geboten. Vielleicht interpretiere ich aber in die Geschichte zu viel hinein … aber in manchen Dingen wäre es schön gewesen, wenn sich die Autorin nicht von Klischees leiten ließe, auch wenn sich im Laufe der Handlung noch einige Überraschungen offenbaren.
Ein guter Ansatz, hat mich aber nicht erreicht und auch nicht das Interesse an weiteren Abenteuern von Martine geweckt.

DIE WEISSE GIRAFFE bei amazon

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Ilaria Demonti/Camilla Pinto: Nenn mich nicht Hase (Rezension)

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