Portrait: Arabischer Thar

ohne Rang: Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie: Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie: Antilopinae
Tribus: Ziegenartige (Caprini)
Gattung: Arabitragus
Art: Arabischer Tahr (Arabitragus jayakari)

Arabischer Thar (Joseph Smit)

Wie alle Tahre hat der Arabische Tahr ein ziegenähnliches Aussehen. Er ist mit einem Gewicht von rund 23 Kilogramm die kleinste Tahrart. Er hat einen stämmigen Körperbau mit kräftigen Beinen und breiten, gut zum Klettern geeigneten Hufen. Das lange, etwas zottelige Fell ist rötlichbraun, entlang des Rückens erstreckt sich ein dunkler Streifen. Der Nacken ist mit einer Mähne bedeckt, die Vorderbeine haben Kötenzöpfe. Männchen und Weibchen haben nach hinten gebogene Hörner, die der Männchen sind länger und dicker.

Arabische Tahre bewohnen ausschließlich das Hadschar-Gebirge im Sultanat Oman und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ihr Lebensraum sind trockene, felsige Gebirgsregionen bis in 1800 Meter Seehöhe.

Arabische Tahre sind dämmerungs- oder nachtaktive Tiere. Sie ernähren sich von Pflanzen, darunter Blätter, Früchte und Gräser. Im Gegensatz zu vielen anderen Bewohnern trockener Regionen sind sie auf regelmäßiges Trinken angewiesen.

Im Gegensatz zu den anderen Tahren leben diese Tiere nicht in Herden, sondern einzelgängerisch oder in kleinen Familiengruppen, die aus einem Weibchen samt Nachwuchs oder einem Männchen, einem Weibchen und einem Jungtier bestehen können. Auffällig ist das sonst unter Hornträgern selten entwickelte Territorialverhalten: die Reviere werden mit Urin, Drüsensekreten oder Kratzspuren markiert.

Über die Fortpflanzung ist wenig bekannt. Die Geburten können vermutlich das ganze Jahr über erfolgen, die Tragzeit beträgt 140 bis 145 Tage.

Der Arabische Tahr bildete ursprünglich gemeinsam mit dem Himalaya– und dem Nilgiri-Tahr die Gattung Hemitragus, die damals somit alle Tahre einschloss. Nach molekulargenetischen Untersuchungen von Ropiquet und Hassanin 2005 sind die Tahre jedoch nicht sehr nahe miteinander verwandt und eine gemeinsame Gattung daher nicht aufrechtzuerhalten. Diesen Untersuchungen zufolge ist der Arabische Tahr näher mit dem Mähnenspringer verwandt, daher schlugen die Autoren vor, die Art in eine eigene Gattung, Arabitragus, zu stellen.

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