Portrait: Ringelwühle

Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
ohne Rang: Amphibien (Lissamphibia)
Ordnung: Schleichenlurche (Gymnophiona)
Familie: Siphonopidae
Gattung: Siphonops
Art: Ringelwühle (Siphonops annulatus)

Ringelwühle (Dictionnaire D’Histoire Naturelle)

Die 20 bis 40 Zentimeter lange Ringelwühle hat einen wurm- bzw. schlangenartig gestreckten, gliedmaßenlosen Körper, der für Schleichenlurche relativ kurz-gedrungen ist. Die Färbung ist ein Dunkelblau, wobei der Rumpf von zahlreichen weißen Querbinden (Ringen) gegliedert wird. Ringelwühlen können an ihrem Vorderende Schleim absondern, um bei Flucht schneller in den Boden flüchten zu können. Am hinteren Ende können sie ein giftiges Sekret absondern, um eventuelle Verfolger abzuhalten. Ringelwühlen haben in ihrem Ober- und Unterkiefer Giftdrüsen, die über die Zähne Gift injizieren können.

Die Ringelwühle lebt vollständig terrestrisch im nördlichen Südamerika östlich der Anden, in der Regel in Gebieten unterhalb von 800 m NN. Regional kommt sie noch recht häufig vor; in Argentinien, dessen Territorium sie nur im äußersten Nordosten erreicht, gilt die Art jedoch als gefährdet. Das nachtaktive Tier ernährt sich von Regenwürmern und anderen Wirbellosen. Bei Gefahr sondert es ein übel schmeckendes Sekret ab.

Zur Fortpflanzung werden Eier in den Boden gelegt; die Jungen schlüpfen voll entwickelt. Bei dieser Art liegt also eine direkte Entwicklung ohne aquatiles Larvenstadium vor. Die Schlüpflinge ernähren sich zunächst zwei Monate lang von einer milchartigen Flüssigkeit, die aus den Drüsen des Eileiters stammt, und von der Haut ihrer Mutter, indem sie mit ihren Kiefern Hautteile herausreißen. Die Haut regeneriert sich und wird dann von den Jungen erneut abgefressen. Erst mit etwa 15 Zentimetern Körperlänge verlässt der Nachwuchs die Mutter. Jene bleibt, mit einer Gewichtsreduktion von etwa 30 Prozent, ausgemergelt zurück und muss sich von dieser extremen Ausprägung der Brutpflege erholen. Das erklärt möglicherweise, warum sich die Tiere wahrscheinlich nur alle zwei Jahre fortpflanzen.

Schon während der Brutzeit werden Fette und Proteine in die Haut des Muttertieres eingelagert. Dadurch vergrößern sich die Zellen, und der Nährstoffreichtum der Haut nimmt deutlich zu. Über einen Zeitraum von zwei Monaten wird diese Nährhaut dann zweimal in der Woche von 8 bis 16 Jungtieren „abgeweidet“.

Aus der Beschaffenheit der Zähne der jungen Ringelwühlen wird geschlossen, dass es sich bei der Art und ihrem Verhalten um eine evolutionäre Vorstufe zu anderen, lebendgebärenden Blindwühlen handeln könnte. Bei solchen ist es typisch, dass sich die im Mutterleib schlüpfenden Jungen vor allem von Zellmaterial der Eileiterwandung ernähren.

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Portrait: Aurorafalter

Unterstamm: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Weißlinge (Pieridae)
Gattung: Anthocharis
Art: Aurorafalter (Anthocharis cardamines)

Aurorafalter (Jacob Hübner)

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Die Suppenschildkröte in Brehms Tierleben

Suppenschildkröte (Brehms Tierleben)

Die Suppenschildkröte (Chelone viridis, Testudo viridis und mydas, Chelonia viridis, midas, virgata, maculosa, marmorata, formosa und tenuis, Enchelys macropus), ein sehr großes Thier von mehr als 2 Meter Länge und über 500 Kilogramm Gewicht, kennzeichnet sich durch den vorn nicht hakig gekrümmten und vorgezogenen, sondern abgestumpften, übrigens aber scharfen, fein gezähnelten Kiefer, durch die neben, nicht über einander liegenden Platten ihres Rückenschildes und ein einziges Schilderpaar zwischen den Nasenlöchern und dem Stirnschilde. Alle übrigen Merkmale ändern so vielfach ab, daß sie zur Aufstellung von etwa zehn verschiedenen Arten Veranlassung gegeben haben. Die ebensowenig beständige Färbung der Oberseite ist in der Regel ein düsteres Bräunlichgrün, die der Unterseite ein vielfach bläulich und röthlich geädertes Schmutzigweiß. Weiterlesen

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TTT: 10 Bücher, in deren Titel das Wort „Frau“ oder „Mädchen“ vorkommt

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Kristen Perrin: Die Geschichtenwandler 2 – Steinerne Drachen (Rezension)

Enna beherrscht die Magie der grünen Tinte – und als jüngstes Mitglied der geheimen Gesellschaft der Geschichtenwandler hat sie London schon einmal vor dem Untergang gerettet. Da begegnet ihr plötzlich eine ganz neue Art der Magie: Auf dem Wochenmarkt beobachtet sie, wie aus dem Dampf einer Pfanne ein Drache aufsteigt – und von einem fremden Jungen angelockt wird. Und dies ist nicht der einzige Drache, der zum Leben erweckt wird. Was hat es mit dieser mysteriösen Drachenmagie auf sich? Zusammen mit ihrer Freundin Delia macht Enna eine hochgefährliche Entdeckung! Kommt es zum Kampf mit den Drachen – und können die Geschichtenwandler mit ihrer Magie helfen? Weiterlesen

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Diana Menschig: Die Legende vom letzten Bücherjäger (Rezension)

Eine Hafenstadt, am Hang gelegen, wo die Kaufleute in Villen leben. Zwei Leuchttürme und eine Burg schmücken die Meeresbucht. Hier ist Jelto im Dienst der Fürstin unterwegs – als Bücherjäger: Jelto hat die besondere Gabe, Papier, Leder, sogar Tinte riechen zu können. Seine Aufgabe ist es, in Häuser einzudringen und Bücher ausfindig zu machen, denn Bücher, das weiß in Brück jedes Kind, sind gefährlich und daher verboten. Die Bücherjäger schwärmen nachts aus und treffen sich am nächsten Morgen, um die gesammelten Bücher zu verbrennen. Sie beschützen die Bewohner Brücks, denkt Jelto, denn so wurde es ihm sein Leben lang erzählt. Eines Abends bekommt er einen geheimnisvollen Auftrag: In einem Kontor im Hafen soll ein ganz besonders magisches Buch versteckt sein. Danach ist in Jeltos Leben nichts mehr wie zuvor. Er weiß nicht, wem er noch trauen kann – bis er die Drachenzüchterin Wyona kennenlernt. Auch Wyona besitzt Bücher, denn die sind, so beginnt Jelto zu verstehen, alles andere als gefährlich … Weiterlesen

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Reiner Bock: Jetzt verstehe ich die Tiere des Waldes (Rezension)

So erkennen und entdecken Kinder 16 der wichtigsten heimischen Tiere und ihre Spuren im Wald!
Zu den einheimischen Waldtieren gehören nicht nur Säugetiere, wie das Reh oder der Fuchs, auch Vögel, Amphibien oder Insekten haben ihren Lebensraum im Wald. Wenn wir in den Wald gehen, werden wir diese Tiere aber nur selten in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten können. Viele sind nachtaktiv und das Ruhebedürfnis aller Tierarten sollte der Mensch immer akzeptieren. Man kann aber ihre Spuren im Sand oder Schnee, ihre Wohnungen, ihre Federn oder ihre Fraßspuren entdecken.
Roland Bock, Grundschulpädagoge und echter Tierexperte, zeigt uns, auf was wir achten können, um die heimischen Waldtiere zu entdecken. Er zeigt den Kindern auf ganz einfache und reduzierte Weise, was das Besondere an jedem Tier ist – und wie man Spuren des Tieres aufspüren kann. Er ermuntert sie, sich auf die Spurensuche zu begeben und sich als Tierretter oder -retterin für gefährdete Tiere einzusetzen.
Ein Quiz am Ende des Buchs und 16 herausnehmbare Infokarten zu den einzelnen Tierarten zum Mitnehmen in den Wald helfen dabei, das Gelernte zu festigen und vor Ort zu überprüfen.
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Royce Buckingham: Monsteranwalt (Rezension)

Rechtsanwalt Daniel Becker würde zu gerne auch normale Menschen vor Gericht vertreten. Doch seit er sein persönliches Monster-unter-dem-Bett vor dem Gefressenwerden durch den noch monströseren Richter bewahrt hat, suchen immer skurrilere Gestalten seine Kanzlei auf. Als Daniel einen Auftrag der Bürgermeisterin von Seattle erhält, hofft er, endlich in der normalen Welt den Durchbruch als Anwalt zu schaffen. Leider ist auch ihr Anliegen übernatürlicher Art – und es hat auf höchst unbürokratische Weise mit Tentakeln zu tun …
IM ZWEIFEL FÜR DAS MONSTER, der erste Teil der etwas anderen Anwaltsserie um Daniel Becker wurde noch im Buchgelaber vorgestellt. Im Nachhinein frage ich mich warum, denn eigentlich geht es doch sehr tierisch zu. Und das trifft für MONSTERANWALT noch weitaus mehr zu. Weiterlesen

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Michael Stavaric/Michèle Ganser: Faszination Haie (Rezenson)

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Zoopresseschau

Zoo Halle 01.03.2024
Elefanten-Wonneproppen wiegt 100kg – Erstmaliges Wiegen des Elefantenkalbes zeigte perfektes Gewicht
Heute gelang es erstmalig den nunmehr fast 4 Wochen alten Elefanten-Wonneproppen auf die Waage zu locken, was viel Geduld und Leckereien erforderte. Das Ergebnis mit exakt 100kg hat das Team um Zoodirektor und Elefantenkurator Dr. Dennis Müller regelrecht begeistert. „Das ist wie aus dem Lehrbuch“ war der 40-Jährige bekennende Elefantenliebhaber zu vernehmen und deutet auf eine vorbildliche körperliche Entwicklung des in der Nacht zum 4. Februar geborenen Elefantenbullen hin. Gleichzeitig verkündete die zoologische Leitung, dass ab sofort das Elefantenhaus täglich ohne Einschränkungen geöffnet sein wird und das noch namenslose Elefantenkalb und seine gesamte Familie für die Besucher dort zu sehen sind. Mittlerweile ist bei gutem Wetter die gesamte Familie nebst jüngsten nachwuchs nahezu täglich in den frühen Nachmittagsstunden für ein Weilchen auf der Außenanlage zu erleben. Der kleine Bulle nutzt dies ausgiebig um die noch neue Umgebung und alles, was sein Rüssel ergreifen kann zu erkunden und ganz typisch Baby, auch zu verkosten. Das führt dann oft zu lustigen und tollpatschigen Szenen, insbesondere wenn er zum Beispiel versucht aus einer Pfütze zu trinken. Da der Rüssel für den Kleinen noch wie ein Fremdkörper ist, denn es zu beherrschen erst zu erlernen gilt, sieht man ihn häufig fleißig damit üben. Mittlerweile ist auch die gesamte Familie inklusive Großmutter Pori zusammengeführt und ist im Haus sowie auf der Außenanlage in schöner Eintracht zu erleben. Weiterlesen

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