Zoopresseschau

Zoo Halle 01.03.2024
Elefanten-Wonneproppen wiegt 100kg – Erstmaliges Wiegen des Elefantenkalbes zeigte perfektes Gewicht
Heute gelang es erstmalig den nunmehr fast 4 Wochen alten Elefanten-Wonneproppen auf die Waage zu locken, was viel Geduld und Leckereien erforderte. Das Ergebnis mit exakt 100kg hat das Team um Zoodirektor und Elefantenkurator Dr. Dennis Müller regelrecht begeistert. „Das ist wie aus dem Lehrbuch“ war der 40-Jährige bekennende Elefantenliebhaber zu vernehmen und deutet auf eine vorbildliche körperliche Entwicklung des in der Nacht zum 4. Februar geborenen Elefantenbullen hin. Gleichzeitig verkündete die zoologische Leitung, dass ab sofort das Elefantenhaus täglich ohne Einschränkungen geöffnet sein wird und das noch namenslose Elefantenkalb und seine gesamte Familie für die Besucher dort zu sehen sind. Mittlerweile ist bei gutem Wetter die gesamte Familie nebst jüngsten nachwuchs nahezu täglich in den frühen Nachmittagsstunden für ein Weilchen auf der Außenanlage zu erleben. Der kleine Bulle nutzt dies ausgiebig um die noch neue Umgebung und alles, was sein Rüssel ergreifen kann zu erkunden und ganz typisch Baby, auch zu verkosten. Das führt dann oft zu lustigen und tollpatschigen Szenen, insbesondere wenn er zum Beispiel versucht aus einer Pfütze zu trinken. Da der Rüssel für den Kleinen noch wie ein Fremdkörper ist, denn es zu beherrschen erst zu erlernen gilt, sieht man ihn häufig fleißig damit üben. Mittlerweile ist auch die gesamte Familie inklusive Großmutter Pori zusammengeführt und ist im Haus sowie auf der Außenanlage in schöner Eintracht zu erleben.

Allwetterzoo Münster 01.03.2024
Wilder Nachwuchs Krönung einer erfolgreichen Wiederauswilderung eines Gibbons
Im Jahr 2013 kam Alina, ein junger weiblicher Kappengibbon, ins ACCB, dem kambodschanischen Artenschutzzentrum des Allwetterzoo Münster. Der Anfang einer besonderen Geschichte, die im Februar 2024 mit Nachwuchs bei diesen bedrohten Tieren einen vorläufigen Höhepunkt gefunden hat. Als der weibliche Kappengibbon Alina aus dem illegalen Handel gerettet wurde, lebte sie bereits den größten Teil ihres Lebens in Gefangenschaft. Sie „einfach“ wieder auszuwildern, das war unseren Experten zu heikel. Sie hatten die Sorge, dasssie nichtselbständig im Wald Leben könnte. Aber es gab Hoffnung… „Zum Ende desJahres 2021 kam regelmäßig Besuch ins Angkor Centre for Conservation of Biodiversity (ACCB), der immer gezielt Alina aufsuchte“, erinnert sich Dr. Philipp Wagner, Leiter des Artenschutzzentrums vom Allwetterzoo Münster. „Es handelte sich dabei um einen männlichen Kappengibbon (Hylobates pileatus).“ Über die Monate hatten die beiden durch (oder trotz) Gehege eine starke Bindung aufbauen können. Das Team vom ACCB konnte sie immer wieder dabei beobachten, wie sie sich gegenseitig das Fell pflegten, Essen teilten und gemeinsam Duette sangen. Diese Beobachtungen hatten die Artenschützer hoffen lassen, dass Alina vielleicht noch mehr von ihrem wilden Verehrer lernen könnte und eine Auswilderung am Ende dennoch wieder möglich sei. Entsprechend viel wurde geplant und diskutiert, was getan werden müsste, um das Überleben von Alina zu sichern. „Das Resultat der Gespräche war, dass die Tür des Geheges zum umliegenden Wald geöffnet wurde“, erinnert sich Wagner. „Es stand Alina damit frei, aus eigenem Antrieb zu kommen und zu gehen, wie es ihr beliebt.“ In den ersten Wochen hieltsie sich dabei in ihrem alten Gehege auf, wo sie sich scheinbar am wohlsten fühlte. Doch mit der Zeit wurde sie vom Team des ACCB dabei beobachtet, wie sie dem wilden Männchen immer häufiger in den Wald folgte – und nicht nur das. Sie ernährt sich von dem, was der Wald fürsie bereithält, Blätter und Wildfrüchte. Aber das Team des ACCB hat auch weiterhin zusätzlich Nahrung für sie bereitgehalten. Doch die Intervalle, in denen Alina zurück zum ACCB kam wurden immer größer. In den vergangenen zwei Jahren hat sich Alina an das Leben im Nationalpark gewöhnt. Das Pärchen konnte aber weiterhin im Blätterdach des ACCB beobachten und insbesondere gehört werden. Denn ihre melodischen Paargesänge sind über weiter Strecken aus dem inneren des Nationalparks bis ins ACCB zu hören. Im Dezember 2023 gab es dann erste Anzeichen dafür, dass Alina schwanger ist. „Und die Zeichen wurden vom Team des Artenschutzzentrums richtig gedeutet“, sagt Philipp Wagner. „Vor rund zwei Wochen hat sie jetzt ihren ersten Nachwuchs zur Welt gebracht.“ Über diesen Erfolg freuen sich alle Teammitglieder des Allwetterzoos sehr. Egal ob vor Ort in Kambodscha oder im Allwetterzoo Münster. Doch einige Sorgen bleiben, denn die wirklichen Herausforderungen stehen Alina noch bevor. Jungtiere des Kappengibbons bleiben in der Regel bis zu einem Alter von zwei Jahren bei der Mutter und bis zu ihrer Geschlechtsreife im Alter von fünf bis acht Jahren auch in der Familiengruppe. Kurator Wagner: „In diesen Jahren lernen sie viel von ihren Eltern, vor allem auch die Aufzucht von Jungen. Das alles kennt Alina aberselbst nicht, was bedeutet, dass sie instinktiv dasJungtier großziehen muss.“ Daher wird das Team des Artenschutzzentrums des Allwetterzoos die drei weiterhin beobachten, in den nächsten Jahren begleiten und Futter anbieten. Fotonachweise: Diese entnehmen Sie bitte direkt den Bildern zu dieser Pressemitteilung. Das Copyright finden sie unter rechts in der Ecke. Infobox: ACCB: Ein Zentrum, drei Schwerpunkte Das Angkor Centre for Conservation of Biodiversity (ACCB) in Kambodscha wurde, basierend auf einer Idee vom Sam Veasna, Roland Wirth, Jörg Adler und Stephan Goetz in Kooperation mit der ZGAP (Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz) im April 2003 mit der Grundsteinlegung gegründet. Seit dieser Zeit befindet es sich in der Trägerschaft des Allwetterzoos in Münster, wurde stetig zu einem der führenden Biodiversitäts- und Artenschutzforschungseinrichtung in Kambodscha aufgebaut und ist damit auch einer der ersten Grundpfeiler der sehr erfolgreichen Artenschutzarbeit des Allwetterzoos. Im Fokus der Arbeit des ACCB stehen drei Themen: Artenschutz, denn das ACCB unterhält Erhaltungszuchten und wildert Nachzuchten aus. Bildung, denn das ACCB organsiert Weiterbildungen für andere Naturschutz-Organisationen, Behörden und buddhistische Mönche. Tierschutz, denn das ACCB ist Auffangstation für verletzt aufgefundene oder beschlagnahmte Tiere bedrohter Arten. Für diese Themen engagieren sich rund 40 Mitarbeitende im ACCB und versorgen über 1000 Tiere, die zu 98 % bedrohte Arten repräsentieren. Mehr unter www.allwetterzoo.de/artenschutz

Zoo Berlin 01.03.2024
Verantwortungsbewusst handeln und den Zugang für alle ermöglichen – Zoo, Tierpark und Aquarium Berlin führen neues Eintrittspreismodell ein
Zoologische Einrichtungen wie die Zoologischen Gärten Berlin spielen eine entscheidende Rolle – nicht nur im Erhalt bedrohter Tierarten, sondern auch als Bildungsorte, an denen aktiv Forschung und Artenschutz betrieben werden. Dieser hohe Anspruch moderner Zoos an Tierwohl, Artenschutz und Bildung ist jedoch mit erheblichen Kosten verbunden, was selbst nachhaltig wirtschaftende Institutionen vor finanzielle Herausforderungen stellt. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben Zoo und Tierpark Berlin ein neues Eintrittspreismodell entwickelt. Dieses soll auch zukünftig die steigenden Kosten decken und gleichzeitig sicherstellen, dass ein Zoo oder Tierpark-Besuch auch für Menschen mit begrenztem Budget erschwinglich bleibt. In diesem neuen Modell werden die Online-Preise flexibel unter der Berücksichtigung verschiedener Faktoren berechnet. Zum Beispiel gilt dann: Je früher eine Karte gebucht wird, desto günstiger ist sie. Anstatt des bisherigen Preises von 20,00 € an den Kassen vor Ort, kann eine Zoo-Tageskarte für Erwachsene online bereits ab 16,00 € erworben werden. Bei Kindern sind es 7,50 € anstatt 9,50 €. Diese Preise beinhalten jeweils den Artenschutzbeitrag von 0,50 €. Umgekehrt wird an besonders beliebten Besuchstagen (für die bereits viele Tickets verkauft wurden) der Preis steigen. Spontane Käufe an den Kassen vor Ort werden somit teurer als bisher. Zwei Aspekte sprechen besonders für dieses neue Modell: Durch den Preisvorteil bei frühzeitigen Buchungen können Berliner*innen und Brandenburger*innen profitieren, die ihre Besuche i. d. R. flexibler planen können als z. B. Tourist*innen. Gleichzeitig soll der Preisanstieg an besonders beliebten Besuchstagen einer „Überfüllung“ entgegenwirken und so ein angenehmeres Besuchserlebnis für alle Gäste schaffen. Die Veränderung betrifft ausschließlich reguläre Tages- und Gruppenkarten. Die Eintrittspreise für Berliner Schulen, Horte und Kitas bleiben unverändert, um weiterhin Bildungseinrichtungen einen einfachen Zugang zu ermöglichen. So können Berliner Schulen die Zoologischen Gärten Berlin nach wie vor für 5,00 € je Schüler*in besuchen, während der Eintritt für Berliner Kitas ganzjährig kostenlos bleibt. Gleiches gilt für den ermäßigten Tarif für Berechtigungsnachweis-Inhaber*innen im Tierpark, der bei 6,00 € bleibt. Die Betriebskosten einer zoologischen Einrichtung steigen nicht nur aufgrund der Kosten für Futter und Versorgung der mehr als 25.000 Tiere, sondern u. a. auch wegen der gestiegenen Energie- und Baukosten sowie der Personalkosten für die etwa 600 gut ausgebildeten Mitarbeiter*innen. Im Jahr 2023 wurde für die Beschäftigten von Zoo, Aquarium und Tierpark Berlin das Entgeltniveau des TVöD Bund und Kommunen übernommen. In diesem Rahmen wird eine weitere Tarifanpassung ab dem 01.03.2024 in Kraft treten – im Vergleich zu 2023 wird dies allein in Zoo und Aquarium Berlin zu Mehraufwendungen bei den Personalkosten von voraussichtlich rd. 3,4 Mio. Euro führen. Nicht zuletzt sorgen die stetig wachsenden Ansprüche einer modernen zoologischen Einrichtung an naturnahe und artgerechte Tierhaltung für steigende Kosten. Berücksichtigt man sämtliche Kosten, so belaufen sich die täglichen Betriebskosten der Zoologischen Gärten Berlin auf etwa 150.000 €. Auch bei den Jahreskartenpreisen wird es Veränderungen geben. Trotz mehrmaliger Anpassung der Tageskartenpreise sind die Jahreskartenpreise seit 2019 stabil und unverändert geblieben. Damit stehen die Preise für Jahreskarten inzwischen nicht mehr im Verhältnis zu den Preisen für Tageskarten und eine Anpassung ist notwendig. Dennoch wurde auch bei den Jahreskartenpreisen auf eine sozialverträgliche Entwicklung geachtet. Mit 129,50 € für eine Zoo-Jahreskarte (inkl. Artenschutzbeitrag von 2,50 €) für eine gesamte Familie (zwei Erwachsene + eigene Kinder) zeigt sich nach der Anpassung, dass die Preise auch weiterhin deutlich unter den Preisen vergleichbarer Einrichtungen liegen. Die Jahreskarte für eine kleine Familie bleibt für alle drei Einrichtungen im Preis unverändert. Ermäßigte Karten hingegen werden in allen Kategorien zukünftig sogar günstiger.

Tierpark Hellbrunn 01.03.2024
Tatütata im Tierpark: Hellabrunn und die Münchner Feuerwehr
Hellabrunn ist ein beliebter, in ganz Deutschland bekannter Ausflugsort. Der Tierpark nimmt die Sicherheit seiner zahlreichen Gäste und dem vielseitigen Tierbestand sehr ernst und arbeitet seit vielen Jahren eng mit der Berufsfeuerwehr München zusammen. Dabei stehen präventive Maßnahmen und verschiedene Notfallübungen im Mittelpunkt – für den hoffentlich nie eintreffenden Ernstfall. Die regelmäßige Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr gehört zu den zahlreichen Schutzmaßnahmen des Tierparks, um Sicherheit aller Tiere, Gäste und natürlich der vielen Gebäude auf dem Gelände zu gewährleisten. Jedes Jahr begeht die zuständige Feuerwache mehrmals Hellabrunn – begleitet vom Hellabrunner Brandschutzbeauftragten und unserem Team. Dabei geht es nicht nur um potenzielle Gefahrenquellen oder präventive Maßnahmen – auch bei der Erstellung von Evakuierungsplänen sowie Notfallübungen ist die Feuerwehr München ein unverzichtbarer Partner des Tierparks. Mehr Schutzmaßnahmen als gesetzlich vorgeschrieben – Brandmeldeanlagen, Nachrüstungen bestehender Sicherheitsmaßnahmen und vorbeugender Brandschutz – die Zusammenarbeit mit der Feuerwache 2 ist wichtig und wird ständig ausgebaut. Hellabrunn geht in Sachen Sicherheit für Tiere und Gäste weit über die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen hinaus. Vor allem der vorbeugende Brandschutz ist ein wichtiges Thema, denn Wildtiere lassen sich nicht einfach per Knopfdruck evakuieren. Ziel von Feuerwehr und dem Tierpark ist es, dass in jeder Wachabteilung bzw. Schicht nach Möglichkeit ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin sitzt, die dank der bestehenden Kooperation einen Einblick in die Örtlichkeiten des Geländes hat. Neben der integrierten Leitstelle erhält der Tierpark im Falle einer ausgelösten Brandmeldeanlage auch einen Alarm, der intern weitergeleitet wird. Im Fall eines Notrufs wird die Feuerwehr am entsprechenden Tor 24/7 von einem zuständigen Mitarbeiter empfangen. Was, wie, wo, wer und wann – mehr Hilfestellungen durch Ortkenntnisse – Bei den regelmäßigen Begehungen kommt nach Möglichkeit eine komplette Wachabteilung (soweit es im Rahmen der Bereitschaft möglich ist). Das Team der Feuerwehr erhält eine Einführung in die tierparkinternen Alarmpläne, einen Überblick über die Besonderheiten auf dem Gelände, alle Zufahrtstore sowie die Besonderheiten, die bei Löscharbeiten mit Wildtieren, insbesondere bei Tieren der Sicherheitsstufe 3 (hier besteht potenzielle Lebensgefahr bei Kontakt) zu beachten sind. Danach werden verschiedene Einsätze im Mühlendorf „simuliert“. Vor allem dieser Bereich ist aufgrund der vielen Gebäude, Übersichtlichkeit und Befahrbarkeit der Wege ein geeigneter Platz für verschiedene Übungen. Für Tierparkdirektor Rasem Baban ist die Feuerwehr München ein unverzichtbarer Partner: „Sicherheit für unsere Tiere, alle Gäste und natürlich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht für uns als Tierpark an oberster Stelle. Die Zusammenarbeit ist für uns von unschätzbarem Wert, um frühzeitig präventive Maßnahmen ergreifen zu können, sodass ein ernster Einsatz möglichst nie nötig sein muss. Mithilfe der Übungen vor Ort stellen wir der zuständigen Feuerwache alle notwendigen Informationen zur Infrastruktur Hellabrunns und unseren Abläufen regelmäßig zur Verfügung, um im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein und schnell eingreifen zu können. Und die Unterstützung der Feuerwehr bewährt sich nicht nur in brenzligen Situationen, sondern auch in extremen Ausnahmefällen wie bei den heftigen Schneefällen im letzten Winter. Auch hier war die Hilfe unverzichtbar, um die Sicherheit von vielen großen Tieranlagen zu gewährleisten und wiederherzustellen. An dieser Stelle möchte ich mich in Namen aller Hellabrunner bei der Feuerwehr für ihre Kooperation mit uns bedanken“, so Baban abschließend. Für Brandamtmann Florian Hörhammer sind die regelmäßigen Übungen sehr hilfreich: „Gerade in einem so abwechslungsreichen Gelände wie dem Tierpark ist es wichtig zu wissen, welche Gebäude wo stehen, wie man fahren kann, wo die Zugänge zu weiteren Wasserentnahmestellen sind und wie der Tierpark generell beim Thema Brandschutz und Brandvorbeugung agiert. Mit Hellabrunn haben wir einen sehr professionellen Partner an unserer Seite, der das Thema Sicherheit und Prävention ebenso ernst nimmt wie wir.“

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 01.03.2024
Internationaler Tag des Artenschutzes – Artenschutz ist eine der Hauptaufgaben des Alpenzoo
Am 3. März ist World Wildlife Day, auch bekannt als Internationaler Tag des Artenschutzes. Dieser Tag soll uns daran erinnern, die Vielfalt der Tierwelt zu feiern und gleichzeitig auf den dringend notwendigen Schutz gefährdeter Arten aufmerksam zu machen. Zoos, und auch der Alpenzoo übernehmen hierbei eine entscheidende Schlüsselrolle. Unterschieden wird beim Artenschutz zwischen dem ex-situ und dem in-situ Artenschutz. Zu ersterem gehört mit Hilfe von koordinierten Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEPs) für hoch bedrohte Arten, genetisch stabile „Reservepopulationen“ in Tiergärten zu schaffen, die dann für wohl geplante und betreute Wiederansiedlungsprogramme in Nationalparks, Naturschutzgebieten und intakten Lebensräumen bereitgestellt werden können. Hier engagiert sich der Alpenzoo seit Jahrzehnten in der Koordination des EEPs für den Waldrapp und damit verbunden auch bei der Waldrappauswilderung. Finanzielle Unterstützungen gibt es zudem z.B. für den Vulture Conservation Fund bzw. der Stiftung Artenschutz vom deutschsprachigen Zooverband (VdZ). Neben der Beteiligung und Durchführung von Auswilderungsprogrammen für Wildkatze, Bartgeier, Mönchsgeier, Europäischer Sumpfschildkröte, und Alpenkrähe sind aber vor allem die seit über 20 Jahren jährlich stattfindenden Steinbockauswilderungen oder aber das seit mehreren Jahren im Alpenzoo bestehende Artenschutzprojekt für die Bayerische Kurzohrmaus Beispiele für Artenschutz im Alpenzoo. Die Bayerische Kurzohrmaus ist eines der seltensten Säugetiere Europas, wenn nicht sogar der Welt. In der Roten Liste der IUCN ist sie als vom Aussterben bedroht (critically endangered), der dritthöchsten Gefährdungskategorie, eingestuft. Aufgrund ihrer ausgesprochen kleinräumigen Verbreitung und der wahrscheinlich sehr speziellen Anforderungen an die Qualität ihres Lebensraumes ist diese Art akut vom Aussterben bedroht. Zudem ist die Bayerische Kurzohrmaus das einzige für Deutschland und Österreich endemische (also nur hier vorkommende) Säugetier. Das letzte rezente, noch existierende (und bekannte) Vorkommen der Art liegt aktuell in Nordtirol, also ganz in der Nähe des Alpenzoo. Ein weiteres Projekt wird gemeinsam mit Partnern seit 2019 in Kooperation mit dem schwedischen Zoo Nordens Ark für den Alpenbock durchgeführt. Mittlerweile wurden einige Alpenböcke aus dem Naturpark Karwendel im Rahmen des Forschungsprojekts im schwedischen Zoo Nordens Ark vermehrt. Nach der erfolgreichen Vermehrung sollen in naher Zukunft die Alpenböcke an geeigneten Standorten bei uns in Tirol/Karwendel wieder ausgesetzt werden, um so den Bestand zu stützen. Es soll aber auch Bewusstsein geschaffen werden, wie wichtig totholzreiche Wälder für die Insektenwelt sind. Dafür gibt es im Alpenzoo eine Totholzstation, um den speziellen Lebensraum der Käfer vorzustellen.

Tiergarten Kleve 01.03.2024
Nachwuchs bei den Rüsselspringern – Am 19.2.24 wurde ein Kurzohrrüsselspringer im Tiergarten Kleve geboren
Rüsselspringer bilden eine eigene, urtümliche Ordnung der Säugetiere und gehören zu den Afrotheria, zu denen auch Elefanten und Seekühe zählen. Daher ist es auf den ersten Blick verwunderlich, dass die 30 Gramm leichten Tiere, die mit ihrem langen Schwanz und ihren langen Hinterbeinen an eine Mischung von Maus und Känguru erinnern, näher mit Elefanten als mit Mäusen verwandt sind. Umso besonderer die Verwandtschaftsverhältnisse, umso schwieriger ist auch die Zucht. „Kurzohrrüsselspringer sind sehr empfindliche Tiere, die leicht gestresst sind und deren Zucht als alles andere als einfach gilt“, so Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Auch wenn sie nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen monogam leben, ist die Paarzusammenstellung sehr schwierig und nicht alle Paare harmonieren. Daher haben wir hinter den Kulissen unseres Zoos 2021 eine große Zuchtanlage für Rüsselspringer errichtet, in der nun erneut Nachwuchs zur Welt gekommen ist.“ Kurzohrrüsselspringer kommen aus Namibia, Botswana und Südafrika und bewohnen hier trockene Regionen wie Wüsten und Halbwüsten. Mit ihrem kleinen, beweglichen Rüssel spüren sie besonders gut Insekten auf, die den Hauptanteil der Ernährung der allesfressenden Säugetiere ausmachen. Aufgrund der Vielzahl an natürlichen Fressfeinden verstecken sie sich oft unter Steinen, Büschen und Wurzeln. Hier hat jedes Versteck meist mehrere Ausgänge, sodass sie jederzeit flüchten können, wenn einer ihrer Ausgänge von Feinden überwacht wird. „Da die Paarung bei Rüsselspringer meist nachts stattfindet, bekommt man hiervon in der Haltung meist nicht viel mit“, so Polotzek. „Hier haben unsere Forschungsergebnisse ergeben, dass der Eisprung bei Rüsselspringern wahrscheinlich durch die Anwesenheit eines Männchens ausgelöst wird. Nach einer Tragzeit von rund zwei Monaten werden dann meist ein bis zwei Jungtiere geboren, die als Nestflüchter eine Miniaturausgabe ihrer Eltern darstellen. Da der Rüsselspringernachwuchs in unserer Zuchtanlage zur Welt gekommen ist, ist er derzeit für unsere BesucherInnen leider nicht zu sehen. Aber die Gäste können im E-Center Schroff-Afrikaterrarium Rüsselspringer gemeinsam mit Spaltenschildkröten live erleben.“

Tierpark Chemnitz 29.02.2024
Straußwachtelpärchen hat Nachwuchs Tierpark Chemnitz: Küken sind im Tropenhaus zu sehen
Im Tropenhaus des Chemnitzer Tierparks gibt es Nachwuchs: Ein Pärchen der dort lebenden Straußwachteln führt zwei Küken. Da Hahn und Henne die Jungen zusammen betreuen, sieht man sie immer in der Nähe ihrer Eltern durch die Halle laufen. Mittlerweile picken sie schon eigenständig ihr Futter auf, ganz wie die Eltern es ihnen vormachen. Straußwachteln weisen dabei eine Besonderheit auf: Anders als viele andere Hühnervögel halten die erwachsenen Straußwachteln den Jungtieren in den ersten Lebenstagen das Futter in der Schnabelspitze vor. Wie bei Fasanenartigen üblich – zu deren Familie sie zählen – unterscheiden sich auch bei den Straußwachteln die Geschlechter deutlich in ihrer Gefiederfärbung. Die Weibchen sind nicht so auffällig gefärbt wie die Männchen. Auch die Jungtiere tragen anfangs eine eher unscheinbare Gefiederfärbung, die zur Tarnung beiträgt. Später bekommen die Männchen dann ihre auffällige rotbraune Haube. Die in Südostasien beheimatete Straußwachtel hat zwar ein relativ großes Verbreitungsgebiet, als Folge der fortschreitenden Zerstörung der Wälder nehmen die Bestände allerdings ab. Daher wird die Art seit 2004 auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten der IUCN als potenziell gefährdet eingestuft – der ersten von drei Gefährdungskategorien. Umso wichtiger ist das erfolgreiche und koordinierte Nachzüchten von solch bedrohten Tierarten. Im Tierpark Chemnitz wird diese Art schon viele Jahre erfolgreich gehalten und gezüchtet.

Tierpark Berlin 29.02.2024
Gestreiftes Glück: Tiger-Nachwuchs im Tierpark Berlin
Sumatra-Tiger bekommen Zwillinge | Nur noch rund 500 Tiger in der Wildnis. Sumatra-Tiger sind akut vom Aussterben bedroht. Nur noch schätzungsweise 400 – 600 Tiere leben in den indonesischen Regenwäldern. Nun gibt er es erneut Hoffnung für den Erhalt der seltenen Tierart: Tiger Weibchen Mayang(13) und Vater Jae Jae (15) sind zum zweiten Mal Eltern geworden. Das erste Jungtier wurde am 25. Februar um 19:59 Uhr geboren und das zweite folgte um 21:57 Uhr. Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem betont die Bedeutung für stark gefährdete Arten wie den Sumatra-Tiger: „Zoos sind der Schlüssel zum Erfolg beim Überleben dieser Art. Die Erhaltungszucht in menschlicher Obhut ist ein wichtiger Baustein im internationalen Netzwerk, welches sich für den Schutz der letzten Tiger einsetzt. Bei der Aufzucht des Tiger-Nachwuchses ist nun Zurückhaltung wichtig. Wir haben volles Vertrauen in Mayang, die ja bereits in der Vergangenheit gezeigt hat, was für eine tolle Mutter sie ist.“ Tiger-Männchen Jae Jae zog im Januar 2022 aus dem Parc des Félins (Frankreich) in den Tierpark Berlin. Der Kater sorgte bereits mehrfach für gesunde Nachkommen und verstand sich mit Mayang auf Anhieb. Noch im gleichen Jahr wurden Louise und Lotte geboren, die inzwischen ihr neues Zuhause im Zoo Berlin gefunden haben. Genau wie vor 2 Jahren bei Luise und Lotte gilt es nun auch wieder Ruhe zu bewahren: „Bisher läuft alles ganz prima. Mutter und Jungtiere sind wohlauf und liegen in der Mutterstube. Wie schon in 2022 ist der Kater Jae-Jae von Anfang an dabei und die Tiger haben die gesamte Innenanlage und rückwärtigen Bereiche zur Verfügung“, berichtet Kurator Matthias Papies. Da das Tierpark-Team den gesamten Bereich um die Wurfhöhle meidet, entdeckten sie den Nachwuchs erst am nächsten Morgen auf dem Bildschirm. In den kommenden Wochen bleibt die Wurfhöhle ganz den Tigern überlassen, um der Tiger-Familie viel Ruhe geben zu können. Die Elterntiere haben die Möglichkeit, sich zwischen verschiedenen Bereichen der Anlage zu bewegen. Auch das Tierpark-Team hält Abstand. Daher werden die Elterntiere zeitweise nicht im Alfred-Brehm-Haus für die Gäste sichtbar sein. Hintergrund Sumatra-Tiger: Der Sumatra-Tiger ist ausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra beheimatet und repräsentiert die südlichste Unterart des Tigers, die noch existiert. Sein natürlicher Lebensraum erstreckt sich von dichten Regenwäldern bis zu feuchten Sumpfgebieten. Die Anzahl der Sumatra-Tiger wurde durch Wilderei, insbesondere für medizinische Zwecke, stark dezimiert. Ein gravierendes Problem ergibt sich zudem aus der fortschreitenden Zerstörung ihres Lebensraums durch Rodung, was zunehmend zu Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung führt.

Wilhelma Zoo Stuttgart 29.02.2024
Alarmübung für den Ernstfall – Der Bär ist los – Probealarm in der Wilhelma
Am Donnerstag, dem 29. Februar 2024, fand in der Wilhelma gegen 9.30 Uhr eine Alarmübung statt. Getestet wurde die Effizienz von Alarm- und Notfallplänen im Falle eines Tierausbruchs. In diesem konkreten Szenario ging es um einen Brillenbären, der sich außerhalb seiner Anlage bewegte. Ein Mitarbeiter im Bärenkostüm sorgte für eine realitätsnahe Übungssituation. Erstmals kam dabei eine neue Warn-App zum Einsatz: Nach Auslösung des von der Direktion der Wilhelma geplanten, aber nicht angekündigten Alarms wurden die Mitarbeitenden per Smartphone alarmiert und erhielten Handlungsanweisungen. Es galt, den betreffenden Bereich der Wilhelma umgehend zu evakuieren und abzusperren. Alle Besucher*innen, die sich in dem Areal aufhielten, reagierten ruhig und besonnen auf die Anweisungen der Mitarbeitenden. Der sofortig einberufene Krisenstab stellte ein Team aus erfahrenen Tierpfleger*innen und Tierärzt*innen zusammen, welches den „Bären“ binnen weniger Minuten zwischen dem Menschenaffenhaus und dem Asiatischen Schaubauernhof sichern konnte. Im Ernstfall hätte man den Bären mit Hilfe eines Blasrohres narkotisiert: Auch das wurde geprobt, aber selbstverständlich ohne Pfeile. Nur 15 Minuten nach Auslösung des Alarms war die Notfallübung beendet. Die Besucher*innen zeigten großes Verständnis für diese Maßnahme und konnten ihren Weg durch den zoologisch-botanischen Garten fortsetzen. Wilhelma-Direktor Dr. Kölpin betont: „Zum Glück ist bei uns noch nie ein Ernstfall eingetreten. Trotzdem müssen wir darauf vorbereitet sein – schließlich haben wir jeden Tag die Verantwortung für die Sicherheit von Tausenden Besuchenden und Hunderten Mitarbeitenden. Wir sind sehr zufrieden damit, wie professionell und besonnen die heutige Übung abgelaufen ist.“ Die Wilhelma führt in regelmäßigen Abständen Evakuierungsübungen durch, zuletzt im Februar 2023. Damals wurde die Räumung des zoologisch-botanischen Gartens im Falle einer Bombendrohung geprobt.

Kölner Zoo 29.02.2024
Pünktlich zum Weltartenschutztag: Gelege bei den bedrohten Zieglers Krokodilmolchen – Kölner Zoo macht sich mit breitem Engagement für den Erhalt der natürlichen Biodiversität stark
An diesem Sonntag, 3. März, ist Weltartenschutztag. Er wird international aus Anlass der Gründung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora, CITES), eines der bedeutendsten internationalen Abkommen zum Artenschutz, gefeiert. Der Kampf gegen den Artenschwund ist – neben dem Klimawandel – eine der wichtigsten Herausforderungen. Denn wenn immer mehr Arten aussterben, verschwindet langfristig auch die Lebensgrundlage für Homo sapiens selbst – weil z.B. Nahrungsketten zusammenbrechen oder Ausgangsstoffe für Medikamente fehlen. Zoos machen sich mit vielen Initiativen für den Erhalt der biologischen Vielfalt stark. Sei es durch Erhaltungszuchtprogramme, Forschungsarbeit, das Sensibilisieren der Öffentlichkeit für den Wert intakter Ökosysteme oder der Bereitstellung von Know-how und Finanzmittel für Tier- und Artenschutzeinrichtungen in aller Welt. Zieglers Krokodilmolch – erstmals Nachzucht der „Enkelgeneration“ gelungen Passend zum Weltartenschutztag ist dem Aquariumsteam des Kölner Zoos diese Woche erneut die Nachzucht des laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet gelisteten Zieglers Krokodilmolch (Tylototriton ziegleri) gelungen. Dass er in die Luste aufgenommen wurde, gelang auch Erstmals glückte dabei der Aufbau einer F2-Generation, also die Nachzucht der ersten Jungen der Ausgangstiere – es gibt also jetzt Zieglers Krokodilmolch-Enkel im Kölner Zoo. Kontinuierliche Vermehrungen, auch über Generationen, sind von großer Bedeutung für Erhaltungszuchtprogramme. Denn in ihrem Ursprungsgebiet im Norden Vietnams und – wie man seit neuestem wie – auch in angrenzenden Waldgebieten Chinas sind Krokodilmolche bedroht. Das gilt für viele weitere dortige Tierarten – seien es Wirbellose, Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel oder Säugetiere. Der Kölner Zoo rückt daher zusammen mit anderen Zoos und dem Europäischen Zooverband (EAZA) im Rahmen einer int. Kampagne Vietnam und seine bedrohte Tierwelt in den Fokus. Sie trägt den Namen „Vietnamazing“, was die Begeisterung für das südostasiatischen Land und seine Fauna verdeutlicht. Start war im Januar. Die europaweite Kampagne soll durch Fundraising möglichst viel Geld zusammenbringen, um damit zahlreiche Schutzmaßnahmen zu finanzieren. Dazu zählen u.a. Kommunikations- und Umweltbildungsprogramme, Lobbyarbeit und die Vernetzung internationaler Akteure, die weitere Erforschung der Ökosysteme Vietnams sowie die Bereitstellung von Geldern, Technik und Know-how für konkrete Schutzmaßnahmen. So z.B. für den Aufbau von Erhaltungszuchten in Zoos sowohl in Europa, als auch in Vietnam, um Tiere bedrohter Arten später zur Stärkung der natürlichen Bestände auswildern zu können. Rückführung von Krokodilmolchen nach Vietnam geplant – Dies ist auch der Plan des Kölner Zoos mit den Nachzuchten von Zieglers Krokodilmolch. Die Art wurde erst 2013 entdeckt und nach dem Kölner Aquariumskurator Prof. Dr. Thomas Ziegler benannt. Es handelt sich um eine mittelgroße Art der Krokodilmolche. Die Haut ist rau, auf dem Kopf befinden sich ausgeprägte, knochige Leisten. Zwei weitere Leisten sind auf dem Rücken ausgebildet, gesäumt von auffälligen Rippenknoten. Während die Grundfarbe grau bis schwarz ist, können die Rippenknoten orange gefärbt sein, ebenso wie die Finger- und Zehenspitzen sowie die Schwanzunterseite. Zieglers Krokodilmolch ist landlebend, d.h. die meiste Zeit des Jahres unter Laub und Wurzeln versteckt. Die Art sucht nur zur Paarungszeit Gewässer auf, in der Regel dauerhafte oder auch austrocknende Teiche im Karstwald. Die Fortpflanzungszeit in der Natur ist im Frühjahr. Eier werden als Laichklumpen in sicherem Abstand vom Gewässerufer auf dem Boden abgelegt. Nachzuchten dieser Art wurden bereits an andere Zoos in Europa abgegeben, z.B. an die Zoos in Plock, Riga und Warschau sowie an die Bürgerschutzinitiative Citizen Conservation – alles zur Erweiterung des Artenschutznetzwerks. Denn ist eine Art ausgestorben, ist es zu spät; gibt es sie aber noch in Zoos, und wird dort vermehrt, kann sie wieder in die Natur zurückgebracht werden. Derzeit von den vietnamesischen Kooperationspartnern durchgeführte Erhebungen in den Karstwaldgebieten nahe der chinesischen Grenze sollen aufzeigen, wie es um die kleine, verbliebene Restpopulation bestellt ist. Sollten Aufstockungen der natürlichen Bestände nötig sein, kann der Kölner Zoo helfen. So wurden vom ebenfalls im Kölner Zoo sehr erfolgreich vermehrten Vietnam-Krokodilmolch bereits Nachzuchten zurück nach Vietnam geschickt. Hotspot der Artenvielfalt Der Kölner Zoo ist bereits seit vielen Jahren für den Erhalt der natürlichen Ökosysteme Vietnams aktiv. Er betreibt im Norden des Landes zusammen mit dem Institute of Ecology and Biologiacl Resources (IEBR) ein Artenschutzzentrum. Daraus resultieren wichtige Erfahrungswerte und v.a. ein landesweites Netzwerk an Kooperationspartnern, die in die „Vietnamazing“-Initiative einfließen. Der Kölner Zoo hat bereits rd. 20.000 Euro Anschub-Förderung in das Budget der noch jungen Kampagne eingezahlt. Er finanziert aus Mitteln seines Artenschutz-Euros zudem Projekte vor Ort. Arche für den Artenschutz – mitten in Köln – Der Kölner Zoo engagiert sich auf vielen weiteren Feldern massiv für den Artenschutz. Unter den rd. 800 Arten, die der Zoo hält, sind 160, die laut Roter Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht („Critically Endangered“), stark gefährdet („Endangered“) oder gefährdet („Vulnerable“) gelistet sind. Übrigens: Dass auch Zieglers Krokodilmolch in Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens gelistet ist, liegt auch an der Zuarbeit des vom Kölner Zoo angeschobenen internationalen Forschungsteams und seiner kontinuierlich publizierten artenschutzbezogenen Forschung. So konnten in deutsch-vietnamesischen Vorstößen, unterstützt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), schon rd. 60 Arten an Amphibien und Reptilien auf die Anhänge des Washingtoner Artenschutzübereinkommens gebracht werden. Der Anteil bedrohter und hochseltener Tiere an der Gesamtzahl der im Kölner Zoo heimischen Tiere wird stetig ausgebaut. So können seine Biologinnen und Biologen zum einen Reservepopulationen in Menschenhand aufbauen und idealerweise zu einem späteren Zeitpunkt durch Auswilderungen die natürlichen Bestände stärken. Zum anderen kann in Zoos sehr gut die Biologie bedrohter Arten erforscht und verstanden werden – was im Umkehrschluss beim Schutz wildlebender Artgenossen hilft. Schließlich kann man nur schützen, was man kennt. Exemplarisch für all dies stehen die Erfolge des Kölner Zoos beim Schutz der Philippinenkrokodile, der seltensten Panzerechsenart der Erde. Dem Terrariums-Team gelang vor rund zehn Jahren die erste Nachzucht in Menschenhand bei dieser Art in Europa. Man konnte dabei das Fortpflanzungs- und Brutverhalten dokumentieren und das Wissen an Naturschutzeinrichtungen auf den Philippinen weitergeben. Mittlerweile gelang bereits zwei Mal die Rückführung von in Köln geschlüpften Philippinenkrokodilen. Sie werden nach einer Eingewöhnungszeit ausgewildert, um die geschwächten Naturbestände zu stärken. Diese Erfolge sind den Biologen des Kölner Zoos auch bei anderen Arten gelungen. So steuerte der Kölner Zoo über Jahrzehnte die internationale Artenschutzarbeit zum Erhalt der Przewalskipferde. In der Wildbahn bereits ausgestorben, konnte durch Nachzuchten in Zoos und deren Auswilderung Wildbestände in Ungarn und der Mongolei aufgebaut werden. Heute sind es wieder mehrere Tausend Tiere, die durch die Steppen streifen. Auch bei den Wisenten engagiert sich der Zoo. Jüngst wurde eine im Dünnwalder Wildpark aufgewachsene Kuh in Aserbaidschan ausgewildert. Der Kölner Zoo hat allein seit 2010 rd. 2,6 Millionen Euro in Artenschutzprojekte investiert. Vom Flusspferdschutz im afrikanischen Staat Eswatini über den Einsatz für vietnamesische Amphibien und Reptilien bis zum Kampf für den Erhalt der heimischen Wechselkröte in der Kölner Bucht.

Zoo Hoyerswerda 29.02.2024
17.035,50 € für Natur- und Artenschutz – Zoo Hoyerswerda kann den regionalen und internationalen Natur- und Artenschutz weiter ausbauen
Hoyerswerda, den 29. Februar 2024. Der Zoo Hoyerswerda baut sein Engagement für Natur- und Artenschutz weiter aus. Der Fokus liegt dabei auf der Erhaltung der heimischen Biodiversität, der Förderung nachhaltiger Naturschutzprojekte und Umweltbildung. Besucher leisten dafür mit dem Artenschutz-Extra beim Erwerb ihrer Eintrittskarten einen wertvollen Beitrag. Insgesamt kamen so 17.035,50 Euro für den Artenschutz zusammen. Engagement in 2023 – Im vergangenen Jahr hat der Zoo Hoyerswerda damit verschiedene Naturschutzpartner unterstützt. Ein langjähriger Partner ist der Naturschutzstation Neschwitz e.V., eine Wildtierauffangstation, und auch die NABU Ortsgruppe Hoyerswerda, in der der Zoo Hoyerswerda Gründungsmitglied ist, konnten jeweils 1.000 Euro übermittelt werden. Außerdem nehmen in Hoyerswerda geborenen Steinkäuze seit 2018 an Wiederansiedlungsprojekten in Sachsen, Brandenburg und Harz teil. International beteiligt sich der Zoo Hoyerswerda bei der Stiftung Artenschutz (1.000 Euro), Sanccob (Southern African Foundation for the Conservation of Coastal Birds) (1.500 Euro) und der Naturschutzinitiative Zootier des Jahres (500 Euro). Bei der in diesem Jahr der Gecko im Fokus steht. Einen Vertreter dieser Art, ein Querstreifen-Taggecko, können Besucher*innen seit Anfang des Jahres im Tropenhaus frei und in einem Terrarium beobachten. Die WildCats Conversation Alliance, welche sich für bedrohte Raubkatzen in Asien einsetzt, wird mit 5.000 Euro unterstützt. Neues Artenschutz-Extra für noch mehr Unterstützung – Finanziert wurde die Unterstützung der oben genannten Projekte durch den Artenschutz-Extra und den Spendenkegel im Tropenhaus des Zoos. Ab Ende 2020 konnte der Artenschutz-Euro freiwillig zum Eintrittspreis dazu gezahlt werden. Seit März 2023 ist ein Artenschutz-Extra im Eintrittspreis inkludiert. Der Zoo Hoyerswerda hofft, damit einen noch größeren Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt leisten zu können. Aktive Umweltbildung im Zoo – Auch im Zoo Hoyerswerda selbst haben Umweltbildung und -schutz ein größeres Gewicht bekommen. „Wir wollen unseren Besucher*innen zeigen, wie einfach Naturschutz und Arterhaltung sein können, und wie man selbst einen Beitrag, und sei er noch so klein, für eine nachhaltige Zukunft leisten kann“, erklärt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter im Zoo Hoyerswerda. An vielen Stellen auf dem sechs Hektar großen Areal finden Gäste daher Beispiele für gelebten Artenschutz: Laubhaufen, Nistkästen oder Steinhaufen dienen heimischen Tieren als Unterschlupf oder gar als Lebensraum. „Man kann mit den einfachsten Dingen viel erreichen“, sagt Silke Kühn. Die Zooschulpädagogin des Zoos gibt in der Zooschule schon dem Nachwuchs viele Tipps und Beispiele für den Schutz verschiedener Arten im heimischen Garten. Neben der Voliere der Kolkraben hat sie gemeinsam mit den Zoo-Kids und Zoo-Teens der Zoo-AGs einen Bereich für fliegende, kriechende oder laufende Tiere der Lausitz eingerichtet. Dort duftet es nach Kräutern und Blumen, die Insekten als Nahrung dienen, und bunte Nistkästen bieten Vögeln einen Unterschlupf. Der Kompost ist nicht nur ein Kompost. Denn da er offen gestaltet wurde, ist er Lebensraum für viele Kriechtiere oder bietet Igeln im Winter ein warmes Quartier. „Ein kleiner Eimer Wasser, im Boden eingelassen, mit einem Stock als Kletterhilfe, dient den verschiedensten Tieren als Wasserstelle“, weiß Silke Kühn und fügt hinzu: „Besucher*innen können sich in Ökozoonien hinsetzten, das Areal erkunden und Ideen für Zuhause mitnehmen.“ Der Zoo Hoyerswerda trägt mit Zooschulprojekten eine wichtige Rolle zur Umweltbildung bei, sensibilisiert so Besucher*innen und zeigt ihnen, welche Rolle sie selbst im Natur- und Artenschutz einnehmen können. Am 3. März ist World Wildlife Day, auch bekannt als Internationaler Tag des Artenschutzes. Dieser Tag soll daran erinnern, die Vielfalt der Tierwelt zu feiern und gleichzeitig auf den dringend notwendigen Schutz gefährdeter Arten aufmerksam zu machen. Zoos übernehmen hierbei eine entscheidende Rolle oder Schlüsselrolle. So wurden beispielsweise im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP), das durch die Zoos gemanagt wird, von 1978-2022 insgesamt über 500 junge Bartgeier nachgezogen, von denen über 300 an verschiedenen Orten Europas ausgewildert wurden. Durch die Kombination der Maßnahmen wie der Aufzucht und Auswilderung durch die Zoos und der Überwachung der Vögel durch Sender, kann das Projekt einen umfassenden Ansatz zum Schutz und zur Wiederherstellung der Bartgeierpopulation in den Alpen verfolgen.Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) und seine Mitglieder setzen sich nicht nur aktiv für den Schutz bedrohter Tierarten ein, sondern investieren auch beträchtliche Mittel in Artenschutzprojekte weltweit. Im vergangenen Jahr allein wurden über 11 Millionen Euro für mindestens 155 Projekte in fast 60 Ländern bereitgestellt. Diese Anstrengungen zeigen, dass Zoos eine entscheidende Rolle beim Erhalt der Artenvielfalt spielen. Über 42 Millionen Besucherinnen und Besucher kamen im Jahr 2022 mindestens in einen der Zoos des VdZ, während über 1 Million Menschen aus allen Gesellschafts- und Altersschichten an den Bildungsprogrammen der Zoos teilnahmen. Auch das ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz

29.02.2024, Verband der Zoologischen Gärten (VdZ)
Mit Artenschutz unsere Erde erhalten
Zooverband appelliert zum Tag des Artenschutzes für gemeinsames Handeln
Mit Artenschutz unsere Erde erhalten / Zooverband appelliert zum Tag des Artenschutzes für gemeinsames Handeln
Am 3. März ist World Wildlife Day, auch bekannt als Internationaler Tag des Artenschutzes. Dieser Tag soll uns daran erinnern, die Vielfalt der Tierwelt zu feiern und gleichzeitig auf den dringend notwendigen Schutz gefährdeter Arten aufmerksam zu machen. Zoos übernehmen hierbei eine Schlüsselrolle.
„Wie ein Netz sind alle Tiere und Pflanzen miteinander verwoben. Fehlen Tierarten werden die Lücken in dem Netzt immer größer und ab wann das Netzt nicht mehr tragfähig ist, hängt von vielen Faktoren ab. Welche der fehlenden Tierarten wird am Ende ein ganzes Ökosystem zum kippen bringen?“, erläutert Volker Homes, Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten. „Unsere Zoos spielen daher eine wichtige Rolle im Kampf gegen das Aussterben bedrohter Tierarten. Sie bieten nicht nur einen sicheren Ersatzlebensraum für gefährdete Tierarten, sondern sind auch in der Lage, wertvolle Daten und Fachkenntnisse zu sammeln, die den Schutz und die Erhaltung von Wildtieren unterstützen. Gemeinsam müssen wir nach Wegen suchen, wie wir die Welt auch für künftige Generationen erhalten können.“
Dazu passend nimmt der Artenschutztag 2024 moderne Technologien in den Blick und wie sie für den besseren Schutz von Tierarten genutzt werden können. Das Projekt zur Wiederansiedlung von Bartgeiern in den Nordalpen verdeutlicht die Verbindung zwischen den Aktivitäten in den Zoos sowie im ursprünglichen Lebensraum und den Einsatz von moderner Technik, in diesem Fall die Nutzung von Sendern. Der Bartgeier war unter anderem in Deutschland ausgerottet. Seit einigen Jahrzehnten wird die Vogelart in den Alpen durch die Nachzucht in Zoos und die Arbeit weiterer Partner wiederangesiedelt. Ein wichtiger Teil des Projekts ist die Überwachung der Vögel nach ihrer Wiederansiedlung. Dazu werden den Bartgeiern vor der Auswilderung Sender angelegt, die es ermöglichen, ihr Verhalten und ihre Wanderungen in der Natur zu verfolgen. Diese Sender liefern wertvolle Daten über die Aktivitäten und die Nutzung des Lebensraums der ausgewilderten Bartgeier.
Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP), das durch die Zoos gemanagt wird, wurden von 1978-2022 insgesamt über 500 junge Bartgeier nachgezogen, von denen über 300 an verschiedenen Orten Europas ausgewildert wurden. Durch die Kombination der Maßnahmen wie der Aufzucht und Auswilderung durch die Zoos und der Überwachung durch Sender kann das Projekt einen umfassenden Ansatz zum Schutz und zur Wiederherstellung der Bartgeierpopulation in den Alpen verfolgen.
Der VdZ und seine Mitglieder setzen sich nicht nur aktiv für den Schutz bedrohter Tierarten ein, sondern investieren auch beträchtliche Mittel in Artenschutzprojekte weltweit. Im vergangenen Jahr allein wurden über 11 Millionen Euro für mindestens 155 Projekte in fast 60 Ländern bereitgestellt. Diese Anstrengungen zeigen, dass Zoos eine entscheidende Rolle beim Erhalt der Artenvielfalt spielen. Über 42 Millionen Besucherinnen und Besucher kamen im Jahr 2022 mindestens in einen der Zoos des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ), während über 1 Million Menschen aus allen Gesellschafts- und Altersschichten an den Bildungsprogrammen der Zoos teilnahmen. Auch das ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz.

Zoo Heidelberg 28.02.2024
Landesbester arbeitet im Zoo Heidelberg – Tobias Kremer als „Landesbester Tierpflegermeister“ ausgezeichnet
Der Zoo Heidelberg ist stolz: Tobias Kremer, Tierpfleger und stellvertretender Revierleiter im Elefantenrevier, wurde in Berlin als „Bester Tierpflegermeister Landesweit“ ausgezeichnet. Kremer arbeitet seit 25 Jahren als Tierpfleger, 16 davon im Zoo Heidelberg – und nun wurde er bei der Meisterfortbildung zum „geprüften Tierpflegermeister“ in Berlin „Landesbester 2023“. „Ich wollte nochmals etwas lernen und schauen, ob ich das noch kann und mein Erlerntes im Berufsleben anwenden“, erläutert Kremer seine Beweggründe. Die Idee, an die Meisterschule zu gehen, entstand während der Coronazeit, als er über seine berufliche Zukunft nachdachte. Die tägliche Arbeit im Elefantenrevier ist körperlich anspruchsvoll und auch ich werde ja nicht jünger“, sagt Kremer und ergänzt: „Davon abgesehen haben mir organisatorische Geschichten immer Spaß gemacht“. Als Belohnung für sein Engagement schloss er die mündliche Prüfung mit „hervorragend“ ab. In Berlin gibt es die einzige Industrie- und Handelskammer, die einmal im Jahr die Meisterfortbildung anbietet. 20 erfahrene Tierpfleger aus ganz Deutschland nahmen an der Fortbildung teil. Inhaltlich war ein breites Wissen gefordert: Es ging um Personalführung, Recht, Betriebswirtschaftslehre, Arbeitssicherheit, Planung, Beschaffung und Bau. Voraussetzung für die Teilnahme war der Ausbilderschein und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung als Tierpfleger. Seit der offiziellen Preisverleihung am 24. November 2023 ist Kremer nun „Landesbester Tierpflegermeister 2023“. Eine Auszeichnung, die er stolz präsentiert. „Man macht den Meister, um später in einer gehobenen Position, wie z. B. ZooInspektor, zu arbeiten“, berichtet Kremer. „Früher stand der Meister für Ruhm und Ehre und war eher tierlastig. Heute umfasst das Aufgabenspektrum weitaus mehr.“ Mit seinem Meister könnte der 47-Jährige jetzt sogar die Leitung eines Tierparks übernehmen. „Ich darf natürlich auch weiter ausbilden“, erklärt Kremer, der seit August 2023 in Heidelberg die Einführung der Lehrlinge übernimmt. „Ich bin Ansprechpartner und für die Ausbildung unserer Auszubildenden in der Tierpflege zuständig“. Als Meister ist Tobias Kremer bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und möchte mehr Verantwortung übernehmen und sich im Zoo Heidelberg im organisatorischen Bereich einbringen. Die Geschäftsleitung freut sich mit ihm. „Wir sind sehr stolz, dass sich Herr Kremer als bester Meister mit seinem Wissen und seinen Fähigkeiten um die Ausbildung unserer Azubis kümmert“, so Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann

Tierpark Berlin 28.02.2024
Eisbär in Gefahr? Michel Abdollahi und Tierpark Berlin engagieren sich für Eisbärschutz | Start von Crowdfunding-Kampagne für Arten- und Klimaschutz
Wird Eisbärin Hertha im Tierpark Berlin von einem Jäger bedroht? Nein. Doch ihre Artgenossen sind in großer Gefahr, und diese Bedrohung ist äußerst real. In den letzten Tagen kursierte ein Gerücht über einen Jäger durch die sozialen Medien, der vermeintlich von der Jagd auf Eisbärin Hertha fantasierte. Eine kommerzielle Jagdlizenz für Eisbären, welche tatsächlich in Kanada käuflich zu erwerben ist, hielt der angebliche Eisbärjäger vermummt in die Kamera. Nun hat der Tierpark Berlin gemeinsam mit dem Journalisten Michel Abdollahi diese Aktion aufgelöst und ist mit einer Crowdfunding-Kampagne für den Arten- und Klimaschutz gestartet. Die Grundlage der Aktion bildet Abdollahis selbst produzierte fünfteilige Dokumentation „Time to Say Goodbye“, in der er sich dem größten Landraubtier der Erde widmet und der Frage auf den Grund geht: Was tun wir Menschen hier gerade mit unserer Umwelt? Aktuell gibt es weltweit nur noch etwa 25.000 Eisbären. Die größte Bedrohung für diese Tierart sind die steigenden Temperaturen und der verbundene Verlust ihres Lebensraumes. Eisbären sind auf das Eis in der Arktis angewiesen, um erfolgreich zu jagen. Doch mit dem fortschreitenden Klimawandel werden die Zeiten, in denen das Eis verschwindet, immer länger. Dies wirkt sich negativ auf Gesundheit und Fortpflanzung aus und bedroht langfristig das Überleben des Eisbären. Klima- und Artenschutz ist Teamarbeit: Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist bei solch globalen Herausforderungen wie diesen der einzige Schlüssel zum Erfolg. Zoo und Tierpark Berlin engagieren sich für den Eisbärschutz und sind als Arctic Ambassador Center der NGO Polar Bears International Teil eines globalen Netzwerkes. „Wir arbeiten mit anderen Forschenden, um wichtige Grundlagenforschung zu ermöglichen. Nur mit wissenschaftlich fundierten Ergebnissen können wir sinnvolle Maßnahmen – wie zum Beispiel geeignete Schutzgebiete – empfehlen. Viele wichtige Erkenntnisse, etwa zum Aufzuchtverhalten, konnten nur in Zusammenarbeit mit wissenschaftlich geführten zoologischen Einrichtungen gewonnen werden“, erklärt Biologe Dr. Florian Sicks. „Wir sehen uns aber auch in der Verpflichtung, Umweltbildung zu betreiben. Nicht jeder Mensch kann, will und sollte in die Arktis reisen, um den größten Landraubtiere der Erde einmal Auge in Auge gegenüberzustehen. Aber wenn auch nur die Hälfte unserer 5 Millionen Gäste die Begegnung mit unseren Tieren um Anlass nimmt, zu reflektieren, was wir in unserem eigenen Alltag verändern könnten, um den Lebensraum der Eisbären, haben wir etwas bewirkt“, ergänzt er. Michel Abdollahi zeigt in seiner Dokumentation, wie er einen Film über bizarre Orte machen wollte, am Nordpol landete, auf Eisbärenjagd ging und vom Journalisten zum Aktivisten wurde. „Die Begegnung mit einem echten Eisbären ist einfach unbeschreiblich. Doch dieses Privileg, Eisbären im natürlichen Lebensraum zu begegnen, ist nur sehr wenigen Menschen vorbehalten. Der Gedanke, dass dieses Geschöpf möglicherweise schlicht nicht mehr existieren wird, ist vollkommen grotesk“, erklärt Michel Abdollahi. „Und wenn wir das wirklich verhindern möchten, müssen wir uns mit anderen Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft und Institutionen wie dem Tierpark Berlin zusammenschließen und immer und immer wieder Überzeugungsarbeit leisten – jeder für sich und gemeinsam“, ergänzt Abdollahi. Um die Dokumentation möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, ist sie ab heute kostenfrei zu sehen: www.youtube.com/@truth.unscripted[http://www.youtube.com/@truth.unscripted] Um dem Appell auch Taten folgen zu lassen, hat Michel Abdollahi ein Crowdfunding-Projekt ins Leben gerufen, das unter anderem Klima- und Artenschutzprojekte unterstützt. Alle Informationen dazu finden sich hier: www.truth-unscripted.com[http://www.truth-unscripted.com] „Time to Say Goodbye“ in der Filmreihe #2030 Im Rahmen der Filmreihe #2030 der Stabsstelle Bildung für Nachhaltige Entwicklung findet die Premiere am 4. März um 18 Uhr im delphi LUX statt. Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion mit Michel Abdollahi und Eisbärexperten und Kurator im Zoo Berlin Dr. Florian Sicks statt. Tickets gibt es unter: delphi LUX | Yorck Kinos Berlin In der Filmreihe #2030 präsentiert die Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf in Kooperation mit dem delphi LUX und der Berliner Landeszentrale für politische Bildung eine bunte Filmauswahl rund um die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Im Anschluss an den jeweiligen Film berichten engagierte Initiativen, Filmemacher*innen und Akteur*innen zum Thema und kommen mit den Gästen ins Gespräch, um darüber zu diskutieren: Wie können wir uns engagieren und dazu beitragen, die Welt für alle gerechter und nachhaltiger zu gestalten? Schulklassen können alle Filme einen Monat lang zum Vormittagswunschtermin unter (030) 9029 12016 oder sbne@charlottenburg-wilmersdorf.de buchen. Es gibt außerdem eine Online-Filmversion speziell für Schüler*innen. Die Veranstaltungsreihe wird gefördert durch Engagement Global gGmbH im Rahmen des Servicestelle Kommunen in der Einen Welt-Programms mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Tierpark Nordhorn 28.02.2024
Bruchpilot Waldrapp „Horst“ bleibt „Horst“ Federprobe bringt das wahre Geschlecht ans Licht
Eine der beiden spannenden Fragen um Waldrapp „Horst“ ist gelüftet! „Horst“ ist und bleibt „Horst“, denn die Analyse der Federprobe hat bestätigt, dass es sich bei dem Waldrapp, der im Januar entkräftet im Wangerland auf einem Feld aufgegriffen wurde, um ein Männchen handelt. Der Waldrapp hat sich auf den Weg in den Süden Europas völlig verflogen. Statt in der Wärme zu überwintern, war er im nasskalten Winter des Wangerlandes gelandet, dort entkräftet aufgegriffen und in die Auffangstation im Tierpark Nordhorn gebracht worden. Die Waldrappe waren in der Wildbahn fast schon ausgestorben, nur dank des Engagements europäischer Zoos konnten diese faszinierenden Tiere vor dem Aussterben bewahrt werden. Erste Nachkommen dieser Zoopopulationen wurden bereits wieder in der Wildbahn angesiedelt. Nun müssen diese Vögel begleitet von Artenschützern aus Zoos die uralten Flugrouten in den Süden erst mühsam wieder lernen. Bei vielen Vögeln sind die Erfolge bisher vielversprechend. Aber es gibt auch Ausnahmen wie den Bruchpiloten Horst. Dr. Dirk Wewers, Kurator im Tierpark Nordhorn, kann nach der Geschlechtsfeststellung nun die weiteren Absprachen mit der Projektkoordinatorin des Europäischen Waldrapp-Projektes, Regina Kramer, aus Wien forcieren um in den nächsten Wochen die zweite spannende Frage zu klären: Wie geht es nun weiter mit „Horst“? „Das Geschlecht eines Waldrapps kann nur durch eine DNA-Geschlechtsbestimmung in einem Labor einwandfrei bestimmt werden, optisch sehen Weibchen und Männchen gleich aus,“ erklärt der Biologe die Notwendigkeit der Federproben-Analyse. „Nachdem wir nun wissen, dass „Horst“ wirklich „Horst“ und nicht „Horstine“ ist, kann ich mit der Koordinatorin des Projektes die weiteren Schritte absprechen!“ so Wewers weiter. Dabei könnte eine Rolle spielen, dass der Waldrapp die Flugroute nun einmal falsch gelernt hat und damit fehlgeprägt sein könnte. Ob „Horst“ überhaupt wieder ausgewildert werden kann, bleibt damit fraglich. Dem zurzeit noch in Quarantäne hinter den Kulissen des Nordhorner Zoos sitzenden Vogel geht es derweil immer besser. Er frisst gut und kommt daher wieder zu Kräften. Damit ist eine Grundvoraussetzung für weitere Absprachen und Maßnahmen schon mal gegeben, denn das Wohlbefinden des Waldrapps steht bei allen Überlegungen natürlich an allererster Stelle.

Zoo Gelsenkirchen 27.02.2024
ZOOM Erlebniswelt freut sich über Nachwuchs bei den Schlankloris
Es gibt freudige Nachrichten aus der Erlebniswelt Asien: Die Nördlichen Grauen Schlankloris haben zum ersten Mal Nachwuchs bekommen. Am 25. Februar brachte Schlankloriweibchen Chunk Zwillinge zur Welt. Kurz nach 8 Uhr entdeckten die Tierpfleger das erste Jungtier. Um Chunk und ihrem Nachwuchs nach der Geburt ein ruhiges, ungestörtes Umfeld zu schaffen, haben die Tierpfleger die notwendigen Arbeiten im Gehege schnell erledigt und sich anschließend zurückgezogen. Chunk nutzte die Dunkelheit in ihrem Gehege für eine kleine Überraschung, denn kurze Zeit später klammerte sich nicht nur ein Jungtier an den Bauch der Mutter, sondern ein zweites. Nach einer Tragzeit von 157 bis 162 Tagen bringen Schlankloriweibchen in der Regel ein Jungtier zur Welt, Zwillinge wie in der ZOOM Erlebniswelt sind seltener. Die kleinen Schlankloris sind bei der Geburt etwa zehn bis zwölf Gramm schwer. Welches Geschlecht der Nachwuchs hat, ist bislang nicht bekannt. Erst in einigen Monaten, wenn die Mutter die Tiere ablegt, werden die Jungtiere tierärztlich untersucht werden können. Für die fünfjährige Chunk ist es der erste Nachwuchs, um den sie sich vorbildlich kümmert. Wie die ersten Aufnahmen zeigen, werden die Jungtiere am Bauch der Mutter noch gut vor neugierigen Blicken geschützt. Chunk kam im letzten Jahr aus dem Zoo London nach Gelsenkirchen. Seit September teilt sie sich ihr Gehege im ELE Tropenparadies mit dem dreijährigen Männchen Simi, das 2022 aus dem Zoo Frankfurt kam. Das Gehege der nachtaktiven Tiere ist tagsüber in Dämmerlicht getaucht, so dass sie von den Besuchern in ihrer aktiven Phase beobachtet werden können. Beheimatet sind Nördliche Graue Schlankloris in den Trockenwäldern auf Sri Lanka. Sie gehören zu den Primaten und sind nachtaktive Baumbewohner. Auffällig sind die großen Augen, mit denen die Affen besonders gut im Dunkeln sehen können. Laut der Weltnaturschutzorganisation IUCN gelten die Tiere als potentiell gefährdet.

Zoo Landau in der Pfalz 27.02.2024
Zoo-Safari für Ferienkinder im Zoo Landau in der Pfalz am Donnerstag, 28. März, von 14 bis 16.30 Uhr
Auch in den Osterferien bietet die Zooschule des Zoo Landau in der Pfalz in Kooperation mit dem Büro für Tourismus der Stadt Landau in der Pfalz für Kinder von 6 bis 12 Jahren, die in Landau und in der Region ihre Ferien verbringen, wieder einen tollen Erlebnisrundgang mit vielen Informationen rund um die Landauer Zootiere an. Auf geht’s zur Zoo-Safari am Donnerstag, 28. März, von 14 bis 16.30 Uhr! Auf ihrem Rundgang werden die Pädagoginnen und Pädagogen der Zooschule viele spannende Materialien zu den Tieren, wie z.B. Eier, Felle, Federn und Schädel zum Berühren und Bestaunen dabeihaben. Ein besonderes Highlight der Führung wird die hautnahe Begegnung mit einem der Terrarientiere in der Zooschule sein. Das zweieinhalbstündige Programm bietet interessante Einblicke in das Leben der Zootiere und in die Arbeit eines modernen zoologischen Gartens. Wofür sind Zoos 2 heute da? Wo kommen die Zootiere her? Was fressen sie und was brauchen sie, um sich wohlzufühlen? Natürlich können die Kinder auch ihre eigenen Fragen stellen!

Tierpark Hagenbeck Hamburg 27.02.2024
Hagenbecks Dschungel-Nächte sind zurück Tropische Klänge, Shows und Exotik am 15.06. + 22.06. + 29.06.2024
Spektakuläre Akrobatik, mitreißende Shows, fesselnde Musik sowie bunte Aktivitäten für Kinder und farbenfrohe Walk-Acts sorgen für ein außergewöhnliches und exotisches Sommererlebnis für Groß und Klein. Nach vier Jahren Pause kehren die beliebten Dschungel-Nächte in den Tierpark Hagenbeck zurück. An drei Abenden im Juni verwandelt sich der Park von 18 bis 23 Uhr in eine exotische Bühne für Musiker, Tänzer und Künstler aus der ganzen Welt inmitten von mehr als 1.400 Tieren. Mehr als 50 Akteure auf drei großen Hauptbühnen, verschiedenen Nebenschauplätzen und entlang der Wege sorgen inmitten von mehr als 1.850 Tieren für einen unvergesslichen Abend. Unterschiedliche Köstlichkeiten runden das exotische Angebot mit kulinarischen Genüssen aus Lateinamerika, Afrika und Asien ab. Das genaue Programm der Dschungel-Nächte wird zeitnah unter www.hagenbeck.de veröffentlicht. Ein ganz besonderes Dankeschön an alle treuen Hagenbeck-Freunde: Für die Dschungel-Nächte ist kein Aufpreis auf das reguläre Tagesticket notwendig.

Tierpark Nordhorn 26.02.2024
GI Grafschafter Immobilienmanagement spendet 2500 Euro für seltene Holländerkaninchen
Als Archepark setzt sich der Tierpark Nordhorn für den Erhalt seltener Haus- und Nutztierrassen ein. Dieses Engagement unterstützt die GI Grafschafter Immobilienmanagement GmbH mit einer großzügigen Spende von 2500,- Euro an den Förderverein des Tierparks und ermöglicht damit den Bau einer neuen Kaninchenanlage für die seltenen „Holländerkaninchen“. „Wir freuen uns, unseren Tierpark bei seiner Entwicklung unterstützen zu können!“ so die Geschäftsführer der GI, Helmut Schütman und Frank Legtenborg, als sie dem Vorsitzenden und dem Schatzmeister des Fördervereins Dietmar Brookmann und Hermann Swart den Scheck überreichten. In seiner historischen „Vechtewelt“, benannt nach dem deutsch-niederländischen Grenzfluss Vechte, zeigt und züchtet der Tierpark Nordhorn bereits viele seltene alte Haus- und Nutztiere. Eine wirklich alte Rasse sind die Holländerkaninchen. Bereits auf Gemälden aus dem Mittelalter sind solche Kaninchen verewigt worden. Die Ursprünge der Rasse liegen in den Niederlanden und Belgien. Über England kam die Rasse dann bereits im Jahr 1880 nach Deutschland und bereits 1898 wurde der Rassestandard festgelegt, nachdem bis heute gezüchtet wird. Wie bei vielen anderen alten Rassen nehmen auch die Bestände der Holländerkaninchen ab. Wurden im Jahr 2006 noch rund 6000 Holländerkaninchen in der Statistik geführt, waren es nur 13 Jahre später nur noch knapp über 3000 Kaninchen. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) hat diese Rasse deshalb mittlerweile auf ihre „Rote Liste“ unter Beobachtungsstatus gesetzt. Mit der neuen Haltung will der Familienzoo in Nordhorn nun aktiv auf den Bedrohungsstatus für diese Rasse hinweisen und einen Beitrag zum Erhalt leisten. Zoodirektor Dr. Nils Kramer freute sich sehr über die Unterstützung: „Dank dieses Engagements aus der Unternehmerschaft können wir in diesem Jahr ein zusätzliches Projekt realisieren!“

Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma 26.02.2024
Ein hohes Tier zieht an den Neckar Giraffenbulle Tilodi neu in der Wilhelma
Die Giraffendamen der Wilhelma haben wieder männliche Gesellschaft: Ende Februar 2024 ist der 2022 in Kopenhagen geborene Netzgiraffenbulle Tilodi im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart eingezogen. Bisher bestand die Netzgiraffengruppe in der Wilhelma aus drei Weibchen: Der sieben Jahre alten Sala, der elfjährigen Lindani und der bereits 23 Jahre alten Nyiri. Bei der Netzgiraffe handelt es sich um eine seltene Unterart der Nordgiraffe. Ihr Verbreitungsgebiet ist auf die Dornbuschsavannen im Norden Kenias und angrenzende Regionen in Äthiopien und Somalia beschränkt. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN geht dort von nur noch 15.000 Tieren aus – bei abnehmender Tendenz: Der Bestand ist in den letzten 30 Jahren um 56 % gesunken. Wilderei und Lebensraumverlust sind die Hauptgründe, warum die Netzgiraffe in ihrer ostafrikanischen Heimat als bedroht gilt und sie fast nur noch in Schutzgebieten vorkommt. Die Wilhelma hat eine lange Erfahrung in der Haltung von Netzgiraffen: Schon seit 1951 begeistern hier die langhälsigen Publikumslieblinge die Besucher*innen. Von 1970 bis 2015 kamen in der Wilhelma rund 40 Giraffenkälber zur Welt und trugen maßgeblich zum Aufbau einer stabilen Reservepopulation in menschlicher Obhut bei. Nachdem der Zuchtbulle Hanck 2021 verstarb, gab es in der Wilhelma zeitweise keinen Giraffennachwuchs. Umso größer sind die Erwartungen, dass Tilodi zukünftig im Rahmen des Ex-Situ Zuchtprogramms des Europäischen Zooverbandes EAZA für Nachkommen sorgen wird. Noch müssen sich die Besucher*innen der Wilhelma damit aber etwas gedulden. Huftier-Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher erklärt: „Tilodi ist 20 Monate alt und kommt gerade erst in die Pubertät. Wir hoffen aber, dass er nach Einsetzen der Geschlechtsreife der neue Zuchtbulle der Wilhelma wird.“

Tiergarten Schönbrunn Wien 26.02.2024

Welteisbärentag: Schönbrunner Eisbären als Botschafter für bedrohte Artgenossen
Besonders am morgigen Welteisbärentag sind die Eisbären-Männchen im Tiergarten Schönbrunn wichtige Botschafter für ihre wildlebenden Artgenossen. Denn während die beiden im Wasser planschen und genüsslich Fisch verschlingen, schmilzt den Eisbären in der Arktis wortwörtlich das Eis unter den Pfoten weg. „Die Folgen der Klimaerwärmung stellen für die Tiere eine massive Bedrohung dar. Denn diese bedeuten eine zunehmende Veränderung und den damit einhergehenden Verlust des natürlichen Lebensraumes. Das Packeis, das Eisbären für die Jagd auf Robben benötigen, friert im Herbst immer später zu. Im Frühling schmilzt es wiederum immer früher. Das verkürzt die Jagdsaison der Eisbären auf ihre Hauptnahrungsquelle. Sie müssen den Sommer über immer länger an Land fasten oder auf alternative Nahrungsquellen ausweichen“, erläutert Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Der Hunger treibt die Eisbären schließlich auch in besiedelte Gebiete. Dadurch nehmen Mensch-Tier-Konflikte zwangsläufig zu. Wie schwierig es für Eisbären ist, sich an diese Änderungen anzupassen, hebt eine vor Kurzem veröffentlichte Studie hervor. Anstatt wie angenommen im Energiesparmodus zu rasten, suchen viele hungernde Eisbären während der ungewollten „Fastenzeit“ an Land nach alternativen Nahrungsquellen, wie Beeren, Vögeln oder Abfällen. Dabei verbrennen die Tiere aber so viel zusätzliche Energie, wie sie über die karge Ausbeute zu sich nehmen. Vor allem junge Eisbären drohen zu verhungern, wenn die Zeit ohne Packeis immer länger andauert. Auch der Tiergarten Schönbrunn leistet zur Erforschung von Eisbären einen wesentlichen Beitrag. „Wir unterstützen die Organisation ‚Polar Bears International‘ (PBI) unter anderem bei der Besenderung von Eisbären in der Arktis. Mitfinanziert wird der GPS-Sender des 19-jährigen Eisbären-Weibchens Arctic Ambassador“, so Folko Balfanz, zoologischer Kurator im Tiergarten Schönbrunn. Aktuell bewegt sich der Sender erfreulicherweise nicht, da das Weibchen vermutlich in einer Wurfhöhle seine Jungtiere aufzieht. Mit etwas Glück wird es die Höhle bald mit seinem Nachwuchs verlassen, um sich auf Nahrungssuche zu begeben.

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