Diana Menschig: Die Legende vom letzten Bücherjäger (Rezension)

Eine Hafenstadt, am Hang gelegen, wo die Kaufleute in Villen leben. Zwei Leuchttürme und eine Burg schmücken die Meeresbucht. Hier ist Jelto im Dienst der Fürstin unterwegs – als Bücherjäger: Jelto hat die besondere Gabe, Papier, Leder, sogar Tinte riechen zu können. Seine Aufgabe ist es, in Häuser einzudringen und Bücher ausfindig zu machen, denn Bücher, das weiß in Brück jedes Kind, sind gefährlich und daher verboten. Die Bücherjäger schwärmen nachts aus und treffen sich am nächsten Morgen, um die gesammelten Bücher zu verbrennen. Sie beschützen die Bewohner Brücks, denkt Jelto, denn so wurde es ihm sein Leben lang erzählt. Eines Abends bekommt er einen geheimnisvollen Auftrag: In einem Kontor im Hafen soll ein ganz besonders magisches Buch versteckt sein. Danach ist in Jeltos Leben nichts mehr wie zuvor. Er weiß nicht, wem er noch trauen kann – bis er die Drachenzüchterin Wyona kennenlernt. Auch Wyona besitzt Bücher, denn die sind, so beginnt Jelto zu verstehen, alles andere als gefährlich …
Ein paar Seiten und … die Geschichte hat mich total gefangen. Es geht um Bücher und um Drachen und es sind nicht die Drachen, die gefährlich sind. Am Anfang hatte ich Probleme mich in die Welt hineinzuversetzen, aber wie gesagt, nach wenigen Seiten war das erledigt und ich konnte in eine sehr spannende Geschichte eintauchen. Der Autorin gelingt es zwei Handlungsstränge, die nicht unbedingt eine Gemeinsamkeit haben (Drachen und Bücher) geschickt zu vereinen, und weder die Läuterung eines fehlgeleiteten Bücherjägers, noch die geheimen Forschungen und Ermittlungen einer Drachenzüchterin, langweilen. Vor allem, weil es die Autorin geschickt schafft, den Leser auf falsche Fährten zu locken, um dann mit einer Überraschung hinter fast jeder Ecke aufzuwarten. Wer sind die Guten? Wer sind die Bösen? Jelto und Wyona sind sehr sympathische Charaktere, die gut dargestellt werden und deren Entwicklung vollkommen nachvollziehbar ist. Auch die Nebencharaktere erweckt die Autorin glaubwürdig zum Leben, auch wenn sie vielleicht hier und da übertreibt (was aber weder der Handlung, noch den Charakteren, noch den Lesefluss stört und nur dazu dient den Leser einzulullen, damit er sich in seiner vorgefertigten Meinung gestärkt fühlt … ach wie schön ist es, wenn man feststellen muss, wie man der Autorin auf den Leim gegangen ist).
Der Schreibstil ist flüssig und schnörkellos, die Handlung nicht nur spannend, sondern auch humorvoll und ein Pageturner der besonderen Art. Nicht nur für Jugendliche.
Vom Cover sollte man sich nicht abschrecken lassen, dass ist furchtbar (und viel zu bunt), aber … wenn man das ebook liest sieht man vom Cover eh nicht viel.
Fantasyfreunde werden viel Spaß mit diesem Buch haben. Es gibt Drachen, Abenteuer und … okay Magie gibt es nicht und Zwerge et al auch nicht … aber DIE LEGENDE VOM LETZTEN BÜCHERJÄGER ist ein Buch das nicht nur Jugendliche begeistern wird.

(Rezensionsexemplar)

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