Zoopresseschau

Zoo Leipzig 23.03.2024
Getauft: Kiano, der Wirbelwind Zoosaison offiziell gestartet
Eindeutiges Voting: Tamikas Sohn heißt ab sofort Kiano. Insgesamt 3.741 Teilnehmer haben für diesen Namen gestimmt, der in der Übersetzung aus dem Afrikanischen „die Freude“ und „Wirbelwind“ bedeutet. „Wirbelwind beschreibt gegenwärtig sehr gut seinen Charakter“, weiß Bereichsleiter Jens Hirmer zu berichten und ergänzt, dass sich Kiano sehr neugierig auf der Savanne zeigt, gern mal einen kleinen Zwischensprint unternimmt und mit seiner Halbschwester Niara spielerisch interagiert. Insgesamt lässt sich feststellen, dass er seit seiner Geburt am 4. Januar 2024 eine vorbildliche Entwicklung nimmt. Die Taufe des jüngsten Sprosses unter den Leipziger Rothschildgiraffen (Giraffa camelopardalis rothschildi) wurde inmitten zahlreicher Zoobesucher durch Zoodirektor Prof. Jörg Junhold, die Pfleger der Savanne und mit Unterstützung der beiden Morgenmoderatoren von HITRADIO RTL heute Vormittag vollzogen. Aus mehr als 1.700 Namensvorschlägen wählten die Pfleger der Kiwara-Savanne ihre fünf Favoriten und stellten sie zur Abstimmung. Auf dem zweiten Platz landete mit 2.044 Stimmen der Name Taio („geboren, um glücklich zu sein“) und auf dem dritten Platz Jabari („der Mutige“), der 1.623 Stimmen erhielt. Die weiteren Favoriten Dayo und Tafari erhielten die wenigsten Votings. „Für uns ist die zweite Giraffengeburt innerhalb eines Jahres ein absoluter Glücksumstand, vor allem mit Blick auf das Jubiläumsjahr der Kiwara-Savanne. Nach wie vor zählt die Savanne zu den Lieblingsorten unserer Besucher und zeichnet sich durch modernste Tierhaltung und einen besonderen Tierbesatz aus. Die Idee, eine afrikanische Savannenlandschaft inmitten von Leipzig zu realisieren, wurde perfekt in die Tat umgesetzt, und die Savanne selbst hat auch nach 20 Jahren nichts an ihrer Faszination verloren. Die regelmäßigen Zuchterfolge bei all den Tierarten der Savanne sind für uns auch ein Beleg für eine gelungene Gemeinschaftshaltung“, schwärmt Zoodirektor Jörg Junhold Taufe, Ostern & ETC Spezial stimmen auf die Zoosaison ein: Die Taufe anlässlich des Jubiläums ist zugleich auch der Auftakt in eine tierisch spannende Zoosaison, die von Geburten und Neuzugängen oder auch zahlreichen Veranstaltungen, wie den Entdeckertagen oder dem Benefizkinderfest K!DZ, flankiert wird und längere Öffnungszeiten bietet. Bereits in der nächsten Woche vom 30. April bis 1. Mai lädt der Zoo zum traditionellen Osterspektakel ein und bietet wieder ein abwechslungsreiches Programm Einer der Höhepunkte wird in diesem Jahr zudem eine Insektenausstellung sein, die mit überlebensgroßen Exponaten die Insektenarten und ihre Bedeutung für die Biodiversität in den Fokus rückt und den Zoospaziergang in allen sechs Erlebniswelten begleiten wird. Auch in diesem Jahr wird der Artenschutz eine der Kernaufgaben sein und im Mittelpunkt zahlreicher Aktivitäten stehen. Ein „Elefant, Tiger & Co. Spezial: Einsatz für bedrohte Arten!“ am 29. März ab 20.15 Uhr im MDR-Fernsehen schaut den Pflegern, Kuratoren und Zoologen des Zoo Leipzig bei ihrer täglichen Arbeit zugunsten des Artenschutzes hier vor Ort und im Primatenschutz- und Forschungszentrum in Vietnam über die Schulter und zeigt einmal mehr auf, worin die Herausforderungen im Schutz der Artenvielfalt bestehen. Weiterlesen

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Der Lotsenfisch in Brehms Tierleben

Lotsenfisch (Brehms Tierleben)

Der Lotsenfisch (Naucrates ductor, noveboracensis, indicus und Koelreuteri, Gasterosteus ductor und antecessor, Scomber ductor und Koelreuteri, Centronotus conductor, Thynnus pompilus) vertritt die nur wenige Arten zählende Sippe der Leitfische (Naucrates), welche sich durch folgende Merkmale kennzeichnet. Weiterlesen

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Neues aus Wissenschaft und Naturschutz

18.03.2024, Georg-August-Universität Göttingen
Vögeln in der Agrarlandschaft gezielt unter die Flügel greifen
Die Intensivierung der Landwirtschaft hat ihren Preis: Sie macht Landschaften strukturell einheitlicher und trägt so zum Rückgang der biologischen Vielfalt bei. Wie müssen Agrarlandschaften beschaffen sein, um Biodiversität zu fördern? In aktuelle Diskussionen zu dieser Frage fügt sich eine neue Studie von Forschenden der Universität Göttingen, des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) e. V. und des Thünen-Instituts ein.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass zum Schutz von Agrarvögeln eine kleinteilige, vielfältige Agrarlandschaft notwendig ist. Die Größe der Felder und die Vielfalt der Feldfrüchte sind dabei wichtige Stellschrauben. „One size fits all“-Lösungen reichen jedoch nicht aus: Der Anteil an Feldgehölzen und Hecken und die Ansprüche der Arten an ihren Lebensraum müssen den Forschenden nach stärker in den Blick genommen werden. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Journal of Applied Ecology veröffentlicht.
Die Forschenden verknüpften Daten aus dem Monitoring häufiger Brutvögel für die Jahre 2017 bis 2019 mit detaillierten Karten zu landwirtschaftlichen Anbauflächen und Feldfrüchten, die aus Satellitendaten abgeleitet wurden. Sie ermittelten für mehr als 800 Flächen in Deutschland den Anteil an Feldgehölzen und Hecken, die Größe der Felder sowie die Vielfalt der Feldfrüchte und setzten die Daten in Beziehung zur Vielfalt und Häufigkeit von Agrarvögeln wie Goldammer, Kiebitz und Bluthänfling.
Anders als oft angenommen, führen kleinere Felder und eine größere Vielfalt an Feldfrüchten laut Studie nicht immer zu einer größeren Vielfalt oder Häufigkeit von Agrarvögeln. Stattdessen werden diese Zusammenhänge wesentlich vom Anteil an Feldgehölzen und Hecken in der Landschaft und von den Ansprüchen der Arten an ihren Lebensraum beeinflusst. Claudia Frank, Doktorandin an der Universität Göttingen und Mitarbeiterin des DDA, betont: „Die Ergebnisse verdeutlichen die Komplexität der Zusammenhänge zwischen landwirtschaftlicher Bewirtschaftung und Vogelvielfalt. Kleinere Felder können das Vorkommen von Agrarvögeln insbesondere dort fördern, wo Hecken und Feldgehölze in der Landschaft fehlen. Eine größere Vielfalt an Feldfrüchten wirkt sich hingegen positiver auf die Agrarvögel aus, wenn bereits viele Gehölzstrukturen vorhanden sind.“
Naturnahe Lebensräume sind daher ein wichtiger Baustein von Agrar-Umweltmaßnahmen, wie Dr. Sebastian Klimek vom Thünen-Institut für Biodiversität unterstreicht: „Bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verkleinerung von Feldern und Erhöhung der Vielfalt an Feldfrüchten sollte der Anteil naturnaher Lebensräume in der Landschaft berücksichtigt werden. Es ist also eine gezielte räumliche Lenkung der Maßnahmen notwendig.“ Dr. Norbert Röder vom Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen ergänzt: „Eine Umsetzung dieser neuen Ergebnisse in Fördermaßnahmen ist derzeit nicht so einfach möglich, sollte aber in Zukunft stärker vorangetrieben werden.“
Bei der Gestaltung effektiver Maßnahmen ist auch zwischen Artengruppen zu unterschieden: Vögel, die im Randbereich von Feldern brüten, können durch kleinere Felder und eine hohe Feldfruchtvielfalt gefördert werden. Für Arten, die auf den Feldern brüten, ist das nicht unbedingt der Fall, wie Frank erklärt: „Feldbrüter wie Feldlerche und Kiebitz sind den direkten Anbaupraktiken auf dem Feld ausgesetzt. Zusätzliche Maßnahmen, die die Intensität der Bewirtschaftung reduzieren, sind daher für Feldbrüter unerlässlich.“
Originalpublikation:
Claudia Frank, Lionel Hertzog, Sebastian Klimek, Marcel Schwieder, Gideon Okpoti Tetteh, Hannah GS Böhner, Norbert Röder, Christian Levers, Jakob Katzenberger, Holger Kreft, Johannes Kamp. Woody semi-natural habitats modulate the effects of field size and functional crop diversity on farmland birds. Journal of Applied Ecology (2024). DOI: 10.1111/1365-2664.14604 Weiterlesen

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Portrait: Weißschwanz-Olalla-Fingerratte

Teilordnung: Hystricognathi
ohne Rang: Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha)
Familie: Stachelratten (Echimyidae)
Unterfamilie: Bambusratten (Dactylomyinae)
Gattung: Olalla-Fingerratten (Olallamys)
Art: Weißschwanz-Olalla-Fingerratte (Olallamys albicauda)

Weißschwanz-Olalla-Fingerratte (Joseph Smit)

Diese recht große Nagetier erreicht mit Schwanz eine Länge von 535 bis 580 mm, wobei der Schwanz 319 bis 343 mm einnimmt. Die Hinterfüße sind 38 bis 41 mm lang und die Länge der Ohren beträgt 20 bis 22 mm. Oberseits ist langes, dichtes und weiches Fell vorhanden, das eine intensiv rotbraune Färbung besitzt. Auf der Unterseite kommt weißliches Fell vor und der Schwanz trägt Haare, die wie die Oberseite gefärbt sind. Er wird zur Mitte hin dunkler aufgrund grauer Haarspitzen. Die Schwanzspitze ist weiß. Die Art hat pro Kieferhälfte einen Schneidezahn, keinen Eckzahn, einen Prämolar und drei molare Zähne, was 20 Zähne im Gebiss ergibt.

Die Weißschwanz-Olalla-Fingerratte ist von wenigen Funden aus Gebirgen in Kolumbien bekannt. Sie hält sich auf 2000 bis 3200 Meter Höhe auf. Dieses Nagetier lebt in feuchten Bergwäldern mit einem Unterwuchs aus Bambus. Zusätzlich kommt die Grasart Chusquea tessellata häufig vor.

Die Tiere klettern in Bäumen und bauen ein Nest im Geäst. Bei einer Studie wohnten drei Exemplare im Bau. Reste der Art wurden im Kot des Maikong (Cerdocyon thous) gefunden.

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Portrait: Ophisurus serpens

Kohorte: Elopomorpha
Ordnung: Aalartige (Anguilliformes)
Familie: Schlangenaale (Ophichthidae)
Unterfamilie: Ophichthinae
Gattung: Ophisurus
Art: Ophisurus serpens

Ophisurus serpens (Andrews Smith)

Der Körper von Ophisurus serpens ist schlank und schlangenförmig. Die Brustflossen (14–16 Strahlen) sind vorhanden, während Schwanz- und Bauchflossen fehlen. Die Funktion der fehlenden Schwanzflosse wird von der weit nach hinten reichenden Rücken- und Afterflosse übernommen. Der Ansatz der Rückenflosse befindet sich kurz hinter der Spitze der Brustflosse. Wie bei allen Vertretern der Familie Ophichthidae ist auch bei Ophisurus serpens das Ende des Schwanzes versteift, was ihm das Eingraben mit dem Schwanz voran in den Sand erleichtert. Die Afteröffnung befindet sich in der vorderen Körperhälfte. Weiterlesen

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Portrait: Kleiner Kohlweißling

Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Weißlinge (Pieridae)
Unterfamilie: Echte Weißlinge (Pierinae)
Gattung: Pieris
Art: Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)

Kleiner Kohlweißling (Jacob Hübner)

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Der Flughahn in Brehms Tierleben

Flughahn (Brehms Tierleben)

Außergewöhnliche Entwickelung der Brustflossen, welche aus einem doppelten Fächer bestehen, deren Vordertheil nur wenige Strahlen enthält, während der hintere von zahlreichen fast leibeslangen Strahlen gespannt wird, kleine Rückenflossen, vor denen sich einige freie, harte Stacheln erheben, unbewehrte Hauptkiemendeckel, aber mit langen Dornen bewaffnete Vordeckel und kleine Pflasterzähne in den Kiefern allein sind die Merkmale der Flatterfische (Dactylopterus), deren bekannteste Art, der Flughahn (Dactylopterus volitans, europaeus, communis und pirapeda, Trigla volitans, tentabunda und fasciata, Polynemus sexradiatus, Gonocephalus macrocephalus), das Mittelländische Meer bewohnt. Seine Verwandtschaft mit anderen Panzerwangen scheint geringer zu sein, als sie wirklich ist, weil sich der Gesammteindruck dieses Fisches von dem seiner Familienangehörigen wesentlich unterscheidet. Die Schnauze ist kurz, sehr steil abfallend, der obere Theil des Schädels platt, nur ein Theil der Backen mit Schuppen bekleidet, der Kiemendeckel klein, abgerundet, die Maulöffnung klein, der Leib ziemlich gestreckt und mit harten, am Rande gekerbten, theilweise auch gekielten Schuppen bekleidet. Ein schönes Hellbraun mit dunkler Marmel- und Fleckzeichnung färbt den Rücken; die Seiten des Kopfes und Leibes sind hellroth, silbern überlaufen, die unteren Theile rosenroth; die großen Brustflossen zeigen auf dunklem Grunde blaue Flecke, Linien und Bänder, die Rückenflossen auf grauem Grunde braunwolkige Flecke, während die Schwanzflosse rothbraun gefärbt und durch Fleckbänder gezeichnet wird. In der ersten Rückenflosse zählt man sieben Stachel strahlen, deren beide ersten von den übrigen getrennt sind und durch Länge und Stärke sich auszeichnen; die zweite wird von acht, die kleine, unter den Brustflossen eingelenkte Bauchflosse von einem und vier, die Brustflossen von sechs und neunundzwanzig bis dreißig, die Afterflosse von sechs, die Schwanzflosse von elf und zwölf getragen. Sehr große Stücke erreichen eine Länge von funfzig Centimeter. Weiterlesen

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TTT: 10 Buchtipps von Selfpublishern

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Jürgen Tautz: Auch Bienen haben Schweißfüße (Rezension)

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Tierstudien 20: Extinction (Rezension)

Das sechste Massenaussterben von Flora und Fauna hat bereits begonnen. Die politischen Maßnahmen und zivilgesellschaftlichen Kampagnen, die darauf abzielen, die Katastrophe noch zu stoppen oder wenigstens einzudämmen, werden meist damit begründet, dass Tiere und Pflanzen verloren gehen könnten, die Menschen das Überleben sichern oder die der Menschheit in Zukunft nützlich sein könnten. In dieser Ausgabe von Tierstudien wird der Blick umgekehrt und das Artensterben von den Tieren aus perspektiviert, um auf weniger anthropozentrische Weise für den Erhalt von Arten und Individuen zu argumentieren.
Dabei werden die unterschiedlichen Narrative analysiert, die sich in den wissenschaftlichen Debatten und künstlerischen Verhandlungen von Artensterben formiert haben. Aus ihrer jeweiligen disziplinären Perspektive reflektieren und deuten die Autor*innen das gegenwärtige Verschwinden bzw. den drohenden Verlust von Arten und zeigen, wie beides in Texten, Kunstwerken, Filmen und Museen als Denkfigur und ästhetische Größe produktiv gemacht wird.
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