Kryptiden der Welt – Unbekanntes Amerika (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 28. März 2018)

Bathysphaera intacta
Mapinguari
Montauk-Monster
Onza
Waheela
Bessie
Cadborosaurus
Champ
Igopogo
Ungeheuer vom Iliamna Lake
De-Loys-Affe
Skunk Ape
Big Foot

Donnervogel (Thunderbird)
Der Begriff Donnervogel (englisch: Thunderbird) stammt aus der nordamerikanischen indigenen Mythologie, die mit diesem Fabelwesen einen gewaltigen und mächtigen Vogel assoziiert. Je nach Volk hat er etwa die Gestalt eines gewaltigen Raben, eines Adlers oder auch eines Truthahns. Er ist eines der wenigen Elemente der indianischen Mythologie, die bei nahezu allen indigenen Völkern Nordamerikas zu finden ist. Viele Totempfähle der Nordwestküstenkultur und bildliche Darstellungen bei vielen anderen Ethnien zeugen davon.
In der Sprache der Lakota heißt dieses Fabelwesen „Wakinyan“, was so viel wie „heilige Schwingen“ bedeutet. Die Spannweite seiner Flügel soll die doppelte Länge eines Kanus betragen. Mit dem Schlag seiner Flügel löst er Stürme aus und ballt die Wolken zusammen. Der Donner ist das Geräusch seines Flügelschlages und Blitze sind leuchtende Schlangen, die er mit sich trägt. In den Masken der Ureinwohner wird er vielfarbig dargestellt, mit zwei gedrehten Hörnern auf dem Kopf und manchmal mit einem zahnbewehrten Schnabel.
Je nach Darstellung ist der Donnervogel ein Einzelwesen oder eine Gattung. Immer aber ist er intelligent, mächtig und zorngeladen. Alle Darstellungen stimmen darin überein, dass man ihn tunlichst nicht verärgern sollte. In den Mythen der Ureinwohner an der amerikanischen Pazifikküste lebt der Donnervogel auf dem Gipfel eines Berges und ist ein Götterbote und Diener des großen Geistes.
Die kanadischen Ureinwohner erzählen von einer Gattung Donnervogel, deren Angehörige sich in Menschen verwandeln konnten, indem sie ihren Schnabel wie eine Maske abnahmen und aus ihrem Federkleid schlüpften. Es gibt Geschichten von Donnervögeln, die in menschliche Familien eingeheiratet haben, und Familien, die ihren Ursprung auf solche Ehen zurückführen. Eine andere Geschichte erzählt von reinrassigen Donnervogel-Clans, die an der Nordspitze Vancouvers in menschlicher Gestalt lebten. Ihre Herkunft geriet bei den benachbarten Stämmen schnell in Vergessenheit und als einer dieser Stämme sie eines Tages überfiel und zu versklaven versuchte, legten sie ihr Federkleid wieder an und verwandelten sich zurück in Donnervögel, um Rache zu nehmen.
Bei den Kwakiutl, Haida und Tlingit der Westküste ist der Donnervogel mit Walen assoziiert, die er mit Hilfe der mythischen Lichtschlagen tötet und frisst. In zwei- und dreidimensionalen Darstellungen durch Künstler dieser Völker wird der Donnervogel mit weit ausgebreiteten Schwingen und einem hakenartigen Schnabel sowie meist mit einem eingerollten Fortsatz am Kopf gezeigt. In den Klauen hält er gelegentlich einen Wal oder ein Walgerippe.
In Nordamerika gab es seit der Inbesitznahme durch Siedler immer wieder Sichtungen von gewaltigen Flugtieren. So hat sich vor allem in den nördlicher gelegenen US-Bundesstaaten eine wahre Sichtungswelle ergeben.
Claude Lévi-Strauss und andere Ethnologen interpretierten den Donnervogel als Symbol für die mythisch-logische Verbindung zwischen dem alljährlichen Vogelzug und der Gewittersaison: In jedem Jahr kommen die ersten Gewitter zur gleichen Zeit wie die Zugvögel und enden gleichfalls, wenn die Zugvögel wieder gen Norden fliegen. Die Donnervögel sind in diesem Sinne die Herrscher der Himmelswelt. Mit ihren Augen erzeugen sie die Blitze, ihre Sprache ist das Donnergrollen und die herannahende Wolkenfront repräsentiert ihre Körper. Auf diese Weise entsteht eine symbolische Erklärung für den Wechsel der Jahreszeiten und die Verbindung zwischen Himmel und Erde mit einer eingängigen Personifizierung für die Kräfte, die diese Phänomene verursachen.

Nahuelito
Nahuelito, auch Der patagonische Plesiosaurier genannt, ist der Name eines Seeungeheuers, das angeblich im Nahuel-Huapi-See in Argentinien leben soll.
Der Nahuelito wird als ein Reptil mit schwanenhaftem Hals und krokodilähnlichem Körper beschrieben. Viele sehen in ihm einen Plesiosaurier. Häufig hat er eine Länge von 4,50 bis 6 Metern, es wurden aber auch schon Tiere mit bis zu 45 m Länge gesichtet.
Clement Onelli, der Direktor des Zoos von Buenos Aires, hörte seit 1897 immer wieder Berichte über ein unbekanntes Tier. 1922 informierte ihn der amerikanische Goldsucher Martin Sheffield über einen namenlosen See, in dem eine rätselhafte Kreatur mit einem schwanenartigen Hals und krokodilähnlichem Körper leben sollte. Nach der Schilderung des Goldsuchers beschloss Onelli, eine Expedition solle das mysteriöse Seeungeheuer suchen. Doch die von dem Oberaufseher des Zoos, José Cihagi, geleitete sowie mit Dynamit und Panzerbüchsen ausgerüstete Expedition blieb erfolglos.
Am 6. April 1922 erregte ein in der kanadischen Zeitung Toronto Globe erschienener Artikel großes Aufsehen. Der Manager George Garett schilderte seine Sichtung eines unbekannten Tieres aus dem Jahre 1910: Er entdeckte in etwa 400 Metern Entfernung ein Monster mit einem Durchmesser von ca. 4,50 bis 6 Metern, das schätzungsweise 1,80 Meter aus dem Wasser ragte und nach einigen Minuten wieder verschwand. Als er davon seinen Nachbarn erzählte, erzählten ihm diese, Indios sprächen oft von großen Wassertieren, die sie von Zeit zu Zeit sehen würden.
In neuerer Zeit tauchen immer wieder Filmaufnahmen von Nahuelito auf, die aber alle nur Wellen zeigen, die von dem Tier verursacht worden sein sollen.
Manche Kryptozoologen halten Nahuelito für einen Angehörigen der Plesiosaurier, die als seit Millionen Jahren ausgestorben gelten.
Auch einige abwegige Theorien wurden zur Existenz von Nahuelito verfasst. So sollen die Tiere Resultat der in den 1950er Jahren durchgeführten Atomtests sein. In einem Artikel der New York Post vom 17. Februar 1960 unter der Überschrift The Monster Rally Down Argentine Way wurde behauptet, Nessie sei 13.000 Kilometer von Schottland nach Patagonien geschwommen.

Titanoboa

Titanoboa cerrejonensis (© N. Tamura)

Titanoboa cerrejonensis (© N. Tamura)

Titanoboa ist der Name einer ausgestorbenen Gattung der Boas (Boidae) aus dem Paläozän von Südamerika. Die einzige der Gattung zugeordnete Art ist die Typusart T. cerrejonensis. Sie ist die längste bekannte Schlange der Erdgeschichte.
Titanoboa wurde 2009 wissenschaftlich beschrieben auf der Basis einer Reihe von Rückenwirbeln aus der Cerrejón-Kohlenmine (Cerrejón-Formation) im Departamento de La Guajira im Nordosten Kolumbiens. Der Fund bestand aus einem fast vollständigen Rückenwirbel sowie insgesamt 184 weiteren Wirbeln und Rippenknochen von insgesamt 28 Individuen. Es handelt sich um die größten bekannten Schlangenwirbel aller bekannten fossilen und rezenten Arten. Auf der Basis dieses Fundes wurde für die Art eine Gesamtlänge von etwa 13 Metern und ein Gewicht von 1.135 kg angenommen. Damit ist Titanoboa die größte bekannte Schlangenart.
In der Lebensweise ähnelte Titanoboa wahrscheinlich der heute in Südamerika lebenden Anakonda (Eunectes murinus).
Bei den poikilothermen oder wechselwarmen Tierarten, zu denen auch die Schlangen gehören, besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der maximalen Körpergröße und der Temperatur der Umgebung. Große Arten benötigen besonders hohe Umgebungstemperaturen, um eine Stoffwechselrate für ein entsprechendes Wachstum zu besitzen. Aufgrund der geschätzten Körperlänge von 13 Metern wird eine durchschnittliche Jahrestemperatur von 30 bis 35 °C für den Lebensraum der Schlange angenommen. Damit stellt die Schlange einen Indikator für deutlich höhere Temperaturen der neotropischen Region dar als bisher angenommen.
Der Gattungsname leitet sich ab von den Titanen, riesigen Prä-Gottheiten der griechischen Mythologie, und „Boa“ als Typusgattung der Boinae. Der Artname wird von der Cerrejón-Mine als Fundort abgeleitet, der Name bedeutet also „Riesen-Boa von Cerrejón“.

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