Kryptiden der Welt 10: Affenmenschen 3 (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 17. Oktober 2014)

Yeti
Als Yeti (tib.: g.ya‘ dred) oder Schneemensch bezeichnet man ein zweibeiniges, behaartes Fabelwesen des Himalaya. Die Sherpa leiten sich den Begriff aus Ye ‚Fels‘ und The ‚Tier‘ her. In Tibet wird der Yeti als Migö (Wilder Mann) oder auch Gang Mi (Gletschermann) bezeichnet. Die Lepcha haben viele Sagen über den Yeti erhalten und nennen ihn Lomung (Berggeist) oder auch Chumung (Schneegeist), wobei sie ihn als Gott der Jagd und Herrn allen Rotwilds verehren.
Man beschreibt das Wesen in der Regel als etwa zwei bis drei Meter groß und über 200 Kilogramm schwer, mit Fußabdrücken von bis zu 43 Zentimetern Länge. Lepcha und Tibeter beschreiben ihn als Affentier, mit einem eiförmigen und spitz zulaufenden Schädel sowie kärglicher, rötlicher Behaarung. Die Fußabdrücke im Schnee wurden mehrmals und von unterschiedlichen Expeditionen auf 5000–7000 Meter Höhe gefunden und über längere Strecken nachverfolgt.
Kryptozoologen – insbesondere Ivan T. Sanderson – und auch einzelne Anthropologen, wie George A. Agogino (1921-2000) von der University of Wyoming, betracht(et)en dagegen die Annahme als plausibel, dass es sich bei den Yetis um Angehörige der Relikt-Population einer noch unbekannten Hominiden-Art handelt. In der Wissenschaft ist das jedoch eine Minderheitsmeinung. Einige Zoologen und auch der Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner in seinem Buch Yeti – Legende und Wirklichkeit vertreten die Auffassung, dass der Yeti mit dem Tibetischen Braunbären oder Tibetbären identisch sei. So sei in einigen Himalaya-Sprachen Yeti das Wort für Bär. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam 2003 der Japaner Makoto Nebuka nach zwölfjähriger Recherche im Himalaya.
Für die Verwaltungsbehörde der sibirischen Oblast Kemerowo ist die Existenz des Yeti, ihrer eigenen Darstellung und darauf fußenden Medienberichten zufolge, inzwischen bewiesen. Ein internationales Forscherteam habe auf einer Expedition im Altai-Gebirge Spuren des Schneemenschen gefunden, teilte die Verwaltung der russischen Provinz Kemerowo in der zweiten Oktoberwoche 2011 mit. Eine „Forschergruppe“ habe „Fußabdrücke, seine mutmaßliche Schlafstätte und verschiedene Markierungen gefunden, mit denen der Yeti sein Revier kennzeichnet“, hieß es in einer auf der Internetseite der Provinz veröffentlichten Mitteilung. In einem der Fußabdrücke habe ein Forscher sogar Haarreste gefunden, die möglicherweise vom Yeti stammen könnten. Diese Behörde möchte allerdings auch den Tourismus in der Region ankurbeln. Laut Zoologen der Universität Oxford handelt es sich bei den Haaren um Pferde- und Bärenhaare.
Eine Mitte 2014 im Fachjournal Proceedings of the Royal Society B veröffentlichte Studie untersuchte die DNA von 37, angeblich von Affenmenschen stammenden, Proben. Dabei wurden zwar Hinweise auf eine, möglicherweise noch lebende unbekannte Großbärenart im Himalaya gefunden, aber keine Hinweise auf eine unbekannte Primatenart.

Bigfoot
Bigfoot (engl. „Großfuß“) bezeichnet ein Wesen der nordamerikanischen Folklore mit überdimensionalen Füßen, erheblicher Größe und starker Fellbehaarung, das in fast allen Gebirgen der USA und Kanadas, insbesondere in den Rocky Mountains und den Appalachen, angeblich gesichtet wurde. Es gibt aber auch vermeintliche Sichtungen in den Waldgebieten von Texas. Bigfoot wird in Kanada auch Sasquatch genannt, was in der Sprache dort ansässiger Ureinwohner für „stark behaarter Mensch“ steht.
Bislang konnten keine Beweise für die Existenz von Bigfoot gefunden werden. Ton- und Bildaufnahmen erwiesen sich entweder eindeutig als Fälschungen oder sind sehr umstritten.
Am bekanntesten ist ein 1967 von Roger Patterson und Robert Gimlin veröffentlichter 16-mm-Film, der ein kryptozoologisches Wesen zeigt, das nach Meinung von Skeptikern ein Mensch in einem Gorillakostüm ist. Im Dezember 2002 erklärte Michael Wallace, der Sohn des verstorbenen Holzfäller-Unternehmers und Bigfoot-Forschers Ray L. Wallace, dass sein Vater seit ca. 1958 Bigfoot-Fußspuren mit aus Holz geschnitzten Füßen gelegt habe. Die Veröffentlichung der Wallace-Geständnisse und der Fotos von Michael Wallace mit großen Holzfüßen in der Hand fand ein starkes Echo in den amerikanischen, aber auch in internationalen Medien. Tenor: „Bigfoot ist tot!“.
Bigfoot-Forscher behaupten, die häufig gefälschten Bigfoot-Fährten seien leicht von „echten“ zu unterscheiden; die Gewichtsverlagerung eines lebendigen Wesens könne nicht durch einfache Holzstempel oder Latexfüße nachgebildet werden.
Doch es sollen auch Knochen der Affenmenschen vorliegen. Auch Berichte über erschossene Kreaturen machen die Runde. Etwa aus dem Jahre 1549, als nahe der bolivianischen Stadt Caracas die Leiche eines dort Ukumar (ukumari, Quechua: „Bär“) genannten Wesens gefunden worden sein soll. Oder nahe Tafi Valley, wo ein Ukumar angeblich sogar lebend gefangen wurde. So berichtete es Pedro de Cieza de León in seiner Chronik von Peru (La Crónica del Perú).
Zwei Männer behaupteten im Juli 2008, dass sie in nördlichen Wäldern des amerikanischen Bundesstaates Georgia eine Bigfoot-Leiche gefunden hatten. Wie am 19. August bekannt wurde, handelte es sich dabei aber lediglich um ein handelsübliches Bigfoot-Kostüm, welches von den Beiden offensichtlich in betrügerischer Absicht eingefroren wurde.

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