(Erstveröffentlichung am 8. März 2012)
Fliegenschnäpper
Der Sumatra-Blauschnäpper erreicht eine Länge 17 bis 18 Zentimeter. Das Männchen ist überwiegend glänzend indigoblau. Zwischen Augen und Schnabel sowie zwischen den Ohrendecken ist es schwarzblau. Flügel und Schwanz sind dunkelblau gesäumt. Die Kehle ist hellindigoblau, die Brust ist strahlend dunkelblau. Der Bauch und die Unterflügeldecken sind weißlich und schwach bläulich getönt. Die Flanken sind blaugrau. Beim Weibchen ist die Unterseite kastanienbraun. Der Bürzel, die Oberschwanzdecken und der Schwanz sind rötlich kastanienfarben. Der Bauch ist weiß. Die Brust ist schmutzig rötlichbraun. Zur Kehle hin wird die Färbung heller. Beide Geschlechter weisen einen schwarzen Schnabel und dunkle Augen auf. Die Beine sind bleifarben. Bei den Jungvögeln sind die Stirn, der Augenring, Kehle und Brust schmutzig hell kastanienbraun. Die Oberseite zeigt gelbbraune Tupfer. Die Bauchmitte ist weißlich.
Im 19. Jahrhundert will der Vogelsammler M. Rueck, nach dem die Art benannt ist, nach eigenen Angaben zwei Exemplare in Kesang, Malakka, auf der Halbinsel Malaysia gesammelt haben, die heute in Paris aufbewahrt werden. Zwischen 1917 und 1918 sammelte der holländische Vogelsammler August van Heijst zwei weitere Exemplare und brachte sie ins Zoologische Museum der Universität von Amsterdam. Es handelte sich um einen weiblichen Jungvogel und ein erwachsenes Männchen. Die beiden Exemplare wurden ursprünglich als Cyornis vanheysti beschrieben. Der Fundort waren sekundäre Flachlandwälder in der Gegend von Medan in Nordsumatra. Ein Vergleich aller vier Museumsstücke im Jahre 1928 kam zu dem Ergebnis, dass alle Exemplare der gleichen Art angehörten. Heute muss der Fundort Malakka für die ersten beiden Exemplare jedoch als zweifelhaft angesehen werden, da der Sumatra-Blauschnäpper trotz einer intensiven Suche in den 1920er Jahren nicht auf Malaysia gefunden wurde.
Der Lebensraum des Sumatra-Blauschnäppers ist durch Rodung stark zerstört worden. Von der IUCN wird er als „critically endangered“ (vom Aussterben bedroht) eingestuft. Seit 1972 steht er nach dem indonesischen Gesetz unter Naturschutz. Im CITES-Abkommen wird er in Anhang II gelistet.
Drosseln
Die Rotaugendrossel war allgemein aschgrau mit einem weißen Unterbauch. Unterschwanzdecken und die Spitzen der äußeren Schwanzfedern waren ebenfalls weiß. Der Schnabel, die Füße und der nackte Augenring waren rot gefärbt. Die Flügellänge betrug 13,5 cm, die Schwanzlänge 11 cm. Der Schnabel war 2,4 cm lang und die Beine 3,8 cm.
Ihr Lebensraum war im Norden und Nordosten der Insel Grand Cayman. Er bestand aus Mangrovensümpfen mit giftigen Manschinellenbäumen (Hippomane mancinella) sowie aus Gegenden mit messerscharfen Korallenfelsen und dem Kletterkaktus Epiphyllum hookeri.
Charles Barney Cory bezeichnete diese Art bei der wissenschaftlichen Erstbeschreibung als häufig. Doch kurz nach ihrer Entdeckung wurde sie ein begehrtes Objekt für Vogelsammler. Insgesamt 21 Exemplare wurden für vier Kollektionen erlegt. Die ersten vier Individuen im August 1886, drei Exemplare im Jahre 1892 und ein Weibchen im Jahre 1896. Die größte Einzelkollektion bestand aus 13 Vögeln, die der Vogelsammler W. W. Brown, jr. zwischen April und Juli 1916 geschossen hat. Plötzlich war diese Art verschollen und weitere Suchen scheiterten bis der Zoologe C. Bernard Lewis im Sommer 1938 nördlich von East End im Osten von Grand Cayman ein Exemplar beobachtete. Dies war der letzte zuverlässige Report über eine lebende Rotaugendrossel. Ihr Aussterben hängt höchstwahrscheinlich mit der extensiven Waldrodung zusammen. Aber auch die Hurrikane zwischen den Jahren 1932 und 1944 haben ihren Teil zur Lebensraumzerstörung beigetragen.
Die Bonin-Erddrossel erreichte eine Länge von 23 Zentimeter. Die Flügellänge betrug 9,9 Zentimeter, die Schwanzlänge 6,6 Zentimeter, der Schnabelfirst 2,2 Zentimeter und der Lauf 2,8 Zentimeter. Die Oberseite war allgemein olivbraun. Am Bürzel, an den Oberschwanzdecken und am Schwanz ging die Färbung in ein kastanienbraun über. Die Innenfahnen der Federn waren gewöhnlich dunkler und zeichneten auf dem Rücken eine feine schwarze Strichelung. Die Zügel waren dunkelbraun, der Augenstreif dunkel. Die Unterflügeldecken waren braun bis dunkelbraun, schwarz umsäumt und hatten breite olivfarbene Spitzen. Die Außenfahnen der schwarzen Handdecken waren oliv. Die Schirmfedern hatten braune Außenfahnen und olivfarbene Innenfahnen. Die Armschwingen waren braun und oliv umsäumt. Die Handschwingen waren braun. Die Unterseite war olivbraun und ging am Kinn, an der Kehle und an der Bauchmitte in eine Weißfärbung über. Die Unterschwanzdecken waren braun. Oberkopf, Brust und Kehlseiten waren durch eine feine braune Strichelung gekennzeichnet. Schnabel, Beine, Füße und Krallen waren hornfarben.
Der einzige Ort, wo sie jemals vorkam, war Chichi-jima in den Bonin-Inseln. Theoretisch könnte sie auch auf den Nachbarinseln Ani-jima und Otōto-jima gelebt haben, aber dies ist nicht durch Beobachtungen belegt. Die Art wurde nur einmal von einem Naturforscher beobachtet, ihrem Entdecker Heinrich von Kittlitz. Er begegnete dieser Drossel in den Küstenwäldern, wo sie sich gewöhnlich am Boden aufhielt. Vermutlich war sie ein Bodenbrüter.
Als Heinrich von Kittlitz das erste Mal im Jahre 1827 mit der Beechey-Pazifikexpedition die Insel Chichi-jima besuchte, fand er als einzigen endemischen Vogel den Bonin-Kernbeißer vor. Erst bei seiner zweiten Reise auf die Insel im Jahre 1828 entdeckte er die Bonin-Erddrossel, die auf der ersten Expedition übersehen wurde. Beide Vogelarten verbindet ein ähnliches Schicksal. Die Bonin-Erddrossel war bei ihrer Entdeckung noch recht häufig, aber bereits 1828 wurden Hausziegen, Schafe und Schweine als Proviant auf die Insel gebracht. Während Ziegen und Schafe die Vegetation zerstörten, waren die am Boden lebenden Vögel eine leichte Beute für verwilderte Hunde und Katzen sowie für die eingeschleppten Ratten. Um das Jahr 1830 waren sowohl die Bonin-Erddrossel als auch der Bonin-Kernbeißer ausgerottet.
Der Kauaiklarino erreichte eine Größe von 18 bis 20 cm. Die Geschlechter unterschieden sich äußerlich nicht. Die Flügellänge betrug beim Männchen 103 bis 107 mm und beim Weibchen 100 bis 103 mm. Die Lauflänge betrug 33 bis 34 mm und die Schnabellänge 12,5 bis 14 mm.
Bei adulten Vögeln war die Stirn bis zum Scheitel, der Nacken und der vordere Rücken graubraun oder schwach grau beziehungsweise grauoliv im getragenen Gefieder getönt. Der übrige Rücken, das Schultergefieder, der Bürzel und die Oberschwanzdecken waren oliv bis olivbraun. Der Schwanz war braun. Die Steuerfedern und die Basen der äußeren Schwanzfedern waren heller oder olivbraun, die vier äußeren Schwanzfedern waren gelbbraun und die äußersten hatten einen kleinen weißen Fleck an der Spitze. Die mittleren Armdecken waren wie die Schulterfedern gefärbt oder lebhafter olivbraun gesäumt. Die großen Armdecken waren braun mit hell gelbbraunen Säumen. Innen waren die großen Flügeldecken olivbraun. Die Alula war dunkelbraun. Die Handdecken waren ebenfalls dunkelbraun jedoch mit feinen olivbraunen Säumen an den Außenfahnen. Die Hand- und Armschwingen waren braun mit schmalen hell lebhaft braunen Säumen an den Innenseiten der Handdecken. Die Armdecken waren breiter sandbraun. Sie bildeten ein Feld auf dem zusammengelegten Flügel. Die Schirmfedern waren dunkelbraun mit hell olivbraunen Säumen und Spitzen. Auf den Innenseiten der Hand- und Armdecken war ein helles Feld mit orange-braunen oder rost-braunen Basen. Die Unterflügeldecken waren silbrigweiß mit einer hellen gelbbraunen Tönung an den Basen der Hand- und Armschwingen. Die Zügel, die Wangen und die Ohrdecken waren oliv oder olivbraun mit feinen hell gelbbraunen Flecken oder Strähnen.
Der Lebensraum waren dichte Bergwälder und Waldränder. Ab den 1980er Jahren kam die Art nur noch im feuchten Bergwald im Alakai Swamp Reserve vor, wo Niederschlagsmengen von über 6000 mm pro Jahr herrschen. Unbestätigte Sichtungen soll es vom Pihea Ridge Trail oberhalb des Kalalau Valley gegeben haben. In der Vergangenheit kam der Kauaiklarino in Wäldern auf Meereshöhe, in Bergwäldern in tiefen steilwandigen Schluchten oder auf Bergkämmen mit mittelfeuchten oder feuchten Wäldern vor.
Der Kauaiklarino war zutraulich und man konnte sich ihm leicht nähern. Er saß in aufrechter Haltung und rüttelte seine Flügel und seinen Schwanz in aufgeregter Weise. Jedoch verbrachte er auch längere Zeiträume regungslos. Seine Nahrung suchte er auf Bäumen und in Sträuchern. Er war hauptsächlich Fruchtfresser und seine Nahrung bestand aus den Beeren von Cheirodendron trigynum, Metrosideros polymorpha, Broussaisia arguta, Vaccinium reticulatum, Astelia menziesiana, Leptecophylla tameiameiae, Myrsine lanaiensis, Pipturus albidus, aus den Früchten der Weißen Zimthimbeeren, aus Lobelien sowie aus Blüten der Gattungen Coprosma und Freycinetia. Daneben bereicherten Wirbellose, wie Spinnen, Käfer und ihre Larven, Kleinlibellen und Raupen das Nahrungsangebot. Über das Fortpflanzungsverhalten ist nichts bekannt.
Ende des 19. Jahrhunderts war der Kauaiklarino noch sehr häufig und weit verbreitet. Mitte der 1930er Jahre war er zumindest in Teilen seines Verbreitungsgebietes noch ziemlich häufig. Mitte der 1940er Jahre begann ein drastischer Rückgang. Zwischen und 1968 und 1973 wurden 200 Exemplare gezählt, 1981 weniger als 20 Individuen. Seit Beginn der 1980er Jahren wurden die Beobachtungen immer seltener. Die letzte dokumentierte Sichtung war im Jahre 1992, jedoch soll es einen möglichen Nachweis im Januar 1996 gegeben haben. 1994 wurde der Kauaiklarino von der IUCN in die Kategorie „Vom Aussterben bedroht“ (critically endangered) eingestuft. 2004 wurde er in die Liste der ausgestorbenen Vogelarten aufgenommen. Die Gründe für das Verschwinden der Art sind nicht hinlänglich bekannt. Als Hauptverursacher werden Stechmücken angenommen, die die Vogelmalaria verbreiten.
Die Lord-Howe-Inseldrossel (Turdus poliocephalus vinitinctus), von den Insulanern als Ouzel oder Doctor Bird bezeichnet, ist eine ausgestorbene Unterart der Südseedrossel (Turdus poliocephalus), die endemisch auf der Lord-Howe-Insel war.
Sie erreichte eine Länge von 22,9 Zentimetern. Der Kopf war olivbraun, die Oberseite war kastanienbraun, Flügel und Schwanz waren dunkelbraun, Kehle und Kinn waren blassbraun mit einem olivfarbenen Anflug. Die Unterseite war kastanienbraun mit einer lavendelfarbenen Tönung.
1906 war sie noch relativ häufig, aber ab 1913 begann ihre Population abzunehmen. Eingeführte Ziegen zerstörten ihren Lebensraum und Hunde, Katzen sowie verwilderte Schweine stellten ihr nach. Ausschlaggebend für ihr Aussterben war höchstwahrscheinlich der Schiffbruch der SS Makambo im Juni 1918. Nach der Strandung der SS Makambo gelangten Ratten auf die Lord-Howe-Insel und innerhalb von sechs Jahren vermehrten sich die Ratten so stark, dass mehrere Landvogelarten, darunter die Lord-Howe-Inseldrossel, ausgerottet wurden.
Die Norfolk-Inseldrossel (Turdus poliocephalus poliocephalus) ist die ausgestorbene Nominatform der Südseedrossel oder Inseldrossel (Turdus poliocephalus). Sie war auf der Norfolkinsel in der Tasmansee endemisch.
Die Norfolk-Inseldrossel erreichte eine Größe von 21 cm, eine Flügelspannweite von 34 cm und ein Gewicht von 55 g. Das Gefieder war überwiegend braun, Kopf und Oberbrust waren hell graubraun. Der Schnabel, der Augenring und die Beine waren gelb. Männchen und Weibchen ähnelten sich in Größe und Erscheinung.
Die Norfolk-Inseldrossel war ursprünglich in allen bewaldeten Regionen und in Gärten zu finden. Zuletzt wurde sie nur noch im Regenwald am Mount Pitt nachgewiesen.
Die Norfolk-Inseldrossel ging hauptsächlich auf dem Boden auf Nahrungssuche. Ihre Nahrung bestand aus kleinen Wirbellosen, Samen und herabgefallenen Früchten. Das Nest wurde auf Bäumen, auch auf eingeführten Zitronenbäumen errichtet. Die Gelege bestanden aus zwei bis vier Eiern.
Noch in den 1940er-Jahren galt diese Unterart als häufig. 1962 wurde der Bestand auf 100 Exemplare geschätzt, 1969 waren es noch knapp 50. 1975 wurde sie zuletzt nachgewiesen und starb vermutlich Ende der 1970er-Jahre aus. Als Ursachen werden eine Kombination aus Lebensraumzerstörung und Nachstellung durch Ratten und verwilderte Katzen angenommen. Zusätzliche Faktoren waren die Konkurrenz mit eingeführten Singdrosseln und Amseln, mit denen die Norfolk-Inseldrossel unfruchtbaren Nachwuchs produzierte.
Stare
Der Rodrigues-Star ist eine hypothetische Art, deren Existenz auf einem alten Reisebericht, einigen subfossilen Knochen sowie auf einem Museumsexemplar aus Liverpool basiert, das inzwischen als albinotisches Exemplar der noch existierenden Martinique-Spottdrossel identifiziert wurde.
Im Jahre 1726 gab es einen Reisebericht, in dem der französische Forscher Julien Tafforet diese Art unter dem Namen Testudophaga bicolor wie folgt beschrieben hat: „Sein Vorkommen war auf die Insel Ilet au Mát (eine kleine Insel, die in Küstennähe zu Rodrigues liegt) beschränkt. Er soll die Größe einer Amsel erreicht haben, hatte ein vorwiegend weißes Gefieder, einen dunklen Schwanz, dunkle Flügel, gelbe Beine und einen gelben Schnabel. Seine Nahrung soll aus Schildkröteneiern bestanden haben.“
Im Jahre 1874 fand Henry Horrocks Slater subfossile Knochen auf Rodrigues, die als Grundlage für die wissenschaftliche Erstbeschreibung durch Albert Günther und Alfred Newton im Jahre 1879 gedient haben. Günther und Newton hielten den Rodrigues-Star für einen engen Verwandten des Hopfstars (Fregilupus varius) und klassifizierten ihn in den Gattung Fregilupus.
Schließlich wurde noch ein einmaliger Balg aus dem World Museum Liverpool bekannt. Er wurde 1898 von Henry Ogg Forbes unter dem Namen Necropsar leguati beschrieben und vom holländischen Vogelzeichner John Gerrard Keulemans illustriert. Dieses Exemplar wurde 1850 von Edward Smith Stanley, 13. Earl of Derby von Jules Verreaux erworben und befand sich seitdem im Liverpool Museum. Im April 2000 fand man jedoch anhand von DNA-Analysen heraus, dass dieser Balg eindeutig einem albinotischem Exemplar der Martinique-Spottdrossel zuzuordnen ist und die angebliche Existenz des Rodrigues-Stars nach Meinung des amerikanischen Paläontologen Storrs Lovejoy Olson lediglich auf einer Verwechslung und Falschetikettierung basiert hat. (Olson et al., Bull. B.O.C. 125:31, 2003) Im Gegensatz zu Olson geht die IUCN aber noch weiterhin davon aus, dass dieser Vogel authentisch ist, da sie Tafforets Bericht und Slaters Knochen noch immer für einen ausreichenden Beleg für die Existenz dieses Vogels hält.
Der Hopfstar wurde 1669 entdeckt und 1783 von Pieter Boddaert beschrieben. Er erreichte eine Länge von 30 Zentimeter. Die Flügel, die grau-braun gefärbt waren, erreichten eine Länge von 14,7 cm. Der Schwanz war ca. 11,4 cm lang und rötlich-braun. Seinen Namen hat er von einer auffälligen aschgrauen fächerförmigen Federhaube. Er hatte lange, gelbe Beine und ca. 3,9 cm große Fußwurzeln mit gebogenen Krallen. Der Kopf, Nacken und Bauch waren weiß. Zwischen Männchen und Weibchen herrschte Geschlechtsdimorphismus. Das Männchen hatte einen leuchtend hellen etwa 4 cm langen Schnabel, der leicht nach unter gebogen war. Das Weibchen hatte einen kurzen geraden Schnabel. Beim Männchen war die Haube nach vorne gerichtet, beim Weibchen nach hinten. Aufgrund der gefächerten Haube und der Schnabelform hat man lange Zeit gezögert, den Hopfstar in die Starenfamilie einzuordnen. Anfangs wurde er in die Familie der Wiedehopfe (Upupidae) eingestuft, daher auch sein zweiter Name Huppe, der vom französischen Wort für Wiedehopf abgeleitet wird. Nach eingehender Untersuchung von Skeletten gehört er aber seit 1874 eindeutig zu den Staren. Über sein Brutverhalten ist nur bekannt, dass er ein Bodenbrüter war. Dieser Star war endemisch auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean. Sein Lebensraum waren feuchte Sumpfwälder im Hinterland der Insel und montane Küstenwälder. Seine Nahrung bestand aus Getreide, Insekten und Früchten.
Sein Niedergang ist durch Briefe von Naturkundlern aus dem 19. Jahrhundert dokumentiert. Der Hauptgrund für seine Ausrottung waren die eingeschleppten Ratten. Aber auch die Einführung fremder Vogelarten wie dem Hirtenmaina führten ab 1830 zu einem dramatischen Rückgang der Population. Die Jagd auf diese Vögel besiegelte endgültig sein Schicksal, weil die Stare auch die Kaffeebeeren in den Plantagen fraßen. 1837 wurde das letzte Exemplar dieser Spezies geschossen. Nach Ende des Sklavenhandels wurde zudem ab 1848 sein Lebensraum durch Entwaldung und Waldbrände stark zerstört. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll die Art noch bis 1868 existiert haben.
Der Pelzelnstar erreichte eine Größe von 19 Zentimeter. Er war allgemein dunkel mit einer rußig braunen Oberseite. Der Kopf war dunkler und wies eine schwarze Stirn und schwarze Zügel auf. Die Flügel, der Bürzel, die Oberschwanzdecken und der Schwanz waren heller und zeigten eine stärkere Braunfärbung als der Kopf. Die Unterseite war olivbraun verwaschen. Der Schnabel und die Füße waren schwarz. Die Iris war braun. Die Jungvögel ähnelten den Elterntieren, ihr Gefieder zeigte jedoch insbesondere an der Unterseite ein helleres Braun. Sein Ruf bestand aus einem glockenhellen, schrillen see-ay.
Der Pelzelnstar kam in dunklen feuchten Bergwäldern oberhalb von 425 Meter über NN vor, jedoch wurde er auch in Plantagen und in niedrigeren Höhenlagen beobachtet. Das letzte Exemplar wurde in einer Höhe von 750 Meter über NN erlegt.
Er war ein Standvogel und verteidigte meist paarweise ein Revier. Er ging tagsüber auf Nahrungssuche. Seine Nahrung bestand aus den Blüten, Beeren und Samen von immergrünen Sträuchern und Bäumen sowie aus Insekten und Maden. Berichte, dass er sein Nest in Baumhöhlen gebaut hat, sind nie bestätigt worden.
Der Pelzelnstar wurde vom polnischen Ethnologen Johann Stanislaus Kubary (1846–1896) entdeckt und 1876 vom deutschen Ornithologen Otto Finsch beschrieben. Der Holotypus, der einige Zeit im Museum Godeffroy in Hamburg aufbewahrt wurde, befindet sich heute im Museum Naturalis in Leiden. Anfang der 1930er Jahre scheint dieser Vogel noch ziemlich häufig gewesen zu sein. 60 Exemplare wurden während der Whitney South Sea Expedition unter der Leitung von William Coultas in den Jahren 1930 und 1931 auf Pohnpei geschossen und befinden sich heute im American Museum of Natural History. 1948 erlegte der Ornithologe Lawrence P. Richards ein weiteres Exemplar und übersandte es dem Bishop Museum in Honolulu, Hawaii. 1956 war der Ornithologe Joe T. Marshall der vorerst letzte westliche Wissenschaftler, der diesen Vogel fangen konnte. Marshall fand zwei Exemplare und übersandte die Bälge dem Smithsonian Institution in Washington, D. C.. Danach war diese Art verschollen. 1973 oder 1974 wurde angeblich ein Paar am Nantolemal Point beobachtet und nachdem in den 1970er Jahren immer wieder unbestätigte Berichte von den Inselbewohnern auftauchten, gab es 1976, 1977 und 1983 Suchexpeditionen, die allerdings keinen Erfolg brachten. 1990 wurde er von der IUCN als ausgestorben eingestuft, bis der Ornithologe William T. Buden am 4. Juli 1995 ein Weibchen erwarb, das 1994 von einem einheimischen Führer während einer herpetologischen Expedition geschossen wurde. Dies ist bis heute der letzte Nachweis der Art.
Die Gründe für ihr Verschwinden sind unbekannt. Konkurrenz mit anderen Vogelarten und die Vogeljagd haben sicherlich eine wichtige Rolle gespielt und wie bei vielen anderen Inselarten gab es auch auf Pohnpei starke Nestplünderungen durch Ratten. Auch wenn zwischen 1975 und 1995 37% des Hochlandwaldes gerodet wurden, so ist doch ein großer Teil ihres Lebensraumes unberührt geblieben.
Der Norfolk-Star wurde 1836 von John Gould als monotypische Starenart von der Norfolkinsel und der Lord-Howe-Insel beschrieben. Der australische Ornithologe Gregory Macalister Mathews erkannte jedoch 1928, dass das Gefieder der Lord-Howe-Insel-Rasse bräunlicher und weniger grau als das der Norfolkinsel-Rasse war und splittete Aplonis fuscus in die Nominatform Aplonis fusca fusca (Norfolk-Star) und die Unterart Aplonis fusca hulliana (Lord-Howe-Star). Bei den Insulanern von Norfolk und Lord Howe hießen sie „Rotauge“ oder nach ihrem Ruf „cúdgimarúk“. Beide Rassen sind ausgestorben.
Der Norfolk-Star erreichte ein Größe von 20 cm. Die Flügellänge betrug 9,8 bis 10,3 cm, die Schwanzlänge 6,3 bis 6,8 cm, die Schnabellänge 1,3 cm und der Lauf 2,5 cm. Er war allgemein gräulich braun. Das Männchen war vom Kopf bis zur Kehle glänzend metallisch grün. Der Rücken, der Bürzel, die Oberschwanzdecken, die Flügeldecken und die Unterseite war grau, aber die Unterschwanzdecken weißlich. Der Schnabel war schwarz und die Augen rotorange. Das Weibchen war ähnlich wie das Männchen gefärbt. Der grünliche Glanz war allerdings matter und eine graue Kehle kontrastierte mit den hellbraunen Flanken. Die untere Brust war ockerfarben verwaschen. Der Bauch und die Unterschwanzdecken waren gelblich weiß.
Die Gründe für sein Aussterben sind unklar. Überjagung und Lebensraumzerstörung haben vermutlich eine wichtige Rolle gespielt. Berichte, dass er wie sein Verwandter von der Lord-Howe-Insel durch Ratten ausgerottet wurde, sind unzutreffend, da es eine Rattenplage auf der Norfolkinsel erst in den 1940er Jahren gegeben hat. Er starb 1923 aus.
Der Lord-Howe-Star erreichte eine Länge von 18 cm. Der Kopf, der Nacken, der Mantel und die Kehle waren glänzend metallischgrün. Der Rücken war schiefergrau mit einem stumpf grünlichen Schimmer. Der Bürzel und die Unterseite waren grau. Der Schwanz war grau mit bräunlichen Federspitzen. Die Flügel waren lebhaft braun. Die Iris war orangerot.
Der Lord-Howe-Star war ein Waldbewohner, der paarweise lebte. Während der Brutzeit wurden die Nester in Höhlen von abgestorbenen Bäumen oder in Baumfarnen errichtet. Das Gelege bestand aus vier bis fünf blauen Eiern mit rötlichen Flecken.
Der Lord-Howe-Star verschwand 1919, nachdem Ratten nach der Strandung der Makambo bei Ned’s Beach die Lord-Howe-Insel überrannten und innerhalb von zwei Jahren 40 Prozent der endemischen Vogelarten auslöschten.
Der Schlichtstar erreichte eine Länge von 19,2 Zentimetern. Der Schnabelfirstlänge betrug 2,56 Zentimeter, die Lauflänge 2,74 Zentimeter, die Schwanzlänge 6,4 Zentimeter, die Flügellänge 10,5 Zentimeter und die Flügelspannweite 32 Zentimeter. Die Oberseite und Unterseite waren schwarzbraun mit helleren braunen Federsäumen. Der Kopf zeigte einen schwachen bräunlichen Glanz. Die Handschwingen und der Schwanz waren dunkler. Die Iris war gelb. Die Füße waren dunkelbraun, der Schnabel hellbraun.
Der geografisch nächste Verwandte ist der Rarotonga-Star, der größer ist und ein gräuliches Gefieder mit hellgrauen Federsäumen aufweist. In seiner gesamten Erscheinung sieht der Schlichtstar der Südseestar-Unterart Aplonis tabuensis tenebrosus von den Inseln Niuatoputapu und Tafahi im Königreich Tonga am ähnlichsten. Der Samoa-Star ist um etwa ein Drittel größer und hat eine schwarze Iris.
Das einzige bekannte Exemplar, das sich im Natural History Museum in London befindet und unter der Katalognummer 12.192 registriert ist, wurde am 9. August 1825 von Andrew Bloxam, einem Naturforscher von der «HMS Blonde», auf Mauke geschossen. Bloxam notierte, dass er nur zwei Jahre nach Ankunft der Europäer „große Ansammlungen von Ratten mit langen Schwänzen sah, die sich von der Pazifischen Ratte unterscheideten, in Fellfarbe und Größe aber der Wanderratte gleichten“. In Anbetracht der Gefährdung anderer Aplonis-Arten durch Ratten kann angenommen werden, dass das Taxon bald nach der Ausbreitung der Ratten auf Mauke ausstarb.
Der Kosrae-Singstar erreichte eine Länge zwischen 20 und 25,4 Zentimeter. Er war krähenähnlich, allgemein glänzend schwarz und hatte einen langen gekrümmten Schnabel sowie einen langen Schwanz.
Der Kosrae-Singstar ist nur durch fünf Exemplare bekannt, die zwischen Dezember 1827 und Januar 1828 erlegt wurden. Drei Bälge befinden sich in der Russischen Akademie der Wissenschaften von Sankt Petersburg und zwei weitere im Museum Naturalis in Leiden. Bereits um das Jahr 1880 konnte eine Expedition unter Leitung von Otto Finsch kein Exemplar mehr nachweisen. Eine weitere Suche der Whitney-Expedition des American Museum of Natural History im Jahre 1931 brachte schließlich die Gewissheit, dass diese Art ausgestorben war. Sein Verschwinden ist vermutlich auf das Nachstellen durch Ratten zurückzuführen (anscheinend hatte er wie der Hopfstar den Fluchtinstinkt verloren), die von vor Kosrae ankernden finnischen Walfangschiffen entkommen konnten und sich auf der Insel ausgebreitet haben.