Kryptiden der Welt 1 (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 26. November 2013)

Die Kryptozoologie kennt, bzw. vermutet, die Existenz von einigen interessanten Tierarten. Die bekanntesten mögen vielleicht das Ungeheuer von Loch Ness oder diverse menschenähnliche Kryptide (Big Foot, Yeti…) aber es gibt noch zahlreiche mehr …einige davon sind weniger fantastisch als die Vorstellung von überlebenden Dinosauriern oder Menschen(affen). Der Beutelwolf-Blog wird einige der interessanteren (und weniger fantastischen) Wesen vorstellen.
Es wird langsam Zeit, dass sich dieser Blog etwas ausführlicher mit der Kryptozoologie befasst. Schließlich gehören auch die Kryptiden zu unserer Tierwelt, und nur, weil man sie noch nicht entdeckt hat, bedeutet das nicht, das es sie nicht gibt.

Allghoi Khorkhoi
Der Allghoi Khorkhoi (übersetzt: Darmwurm, auch bekannt als Mongolischer Todeswurm) ist ein Kryptid, dessen Existenz bisher unbestätigt ist. Er soll in der Wüste Gobi unter der Erdoberfläche leben.
Laut Beschreibungen Einheimischer hat die Kreatur einen wurmförmigen, weichen, dicken Körper, der zwischen 60 und 120 cm lang ist und eine glatte, leuchtend rote Haut, die bei Gefahr Blasen bildet.
Nach Berichten von Nomaden, die rund um die Wüste Gobi leben, lebt der Allghoi Khorkhoi unter der Erde. Wird er aber von etwas angelockt – er soll auf die Farbe gelb reagieren – bewegt er sich knapp unter der Erdoberfläche auf sein Opfer zu, streckt dann den Oberkörper an die Oberfläche und beginnt sich aufzublähen. Dadurch bilden sich viele kleine Blasen auf seiner Haut, aus denen ein Gift gespritzt wird, das so tödlich ist, dass es einen Mann und sogar ein Kamel bei bloßer Berührung sofort töten kann. Andere sprechen auch vom Tod durch elektrische Schläge.
In der ganzen Gegend um die Wüste Gobi ist die Geschichte eines kleinen Jungen bekannt, der im Freien mit einer gelben Spielzeugkiste gespielt habe, worauf ein Wurm in seine Kiste gekrochen und der Junge an einer versehentlichen Berührung mit dem Wurm gestorben sei. Die Eltern sollen den Wurm daraufhin verfolgt haben, wurden aber dabei angeblich ebenfalls von ihm getötet.
Ein westlicher Forscher, der in jüngerer Zeit dem Todeswurm nachspürte, war der tschechische Autor Ivan Mackerle, der sich bereits mit der Suche nach Nessie einen Namen gemacht hatte. Er erfuhr die Geschichten über den Allghoi Khorkhoi zufällig durch eine mongolische Studentin und machte sich auf zur Wüste Gobi, um dort weitere Nachforschungen anzustellen. Dies erwies sich aber als äußerst schwierig, da – nach seiner Darstellung – die meisten Mongolen Angst hatten, über den Todeswurm zu sprechen. Außerdem behauptet er, das damalige kommunistische Regime habe jegliche Berichte über den Allghoi Korkhoi unterdrückt. Erst 1990, nach dem Fall des Kommunismus, will Mackerle besagte Geschichten erfahren haben. Tatsache ist aber, dass die Legende vom „Olgoj-Chorchoi“ (dies ist die über das Russische in lateinische Buchstaben vermittelte, etwas eigenwillige Transkription des mongolischen Namens für den „Todeswurm“ aus den 1950er-Jahren) keineswegs so unbekannt geblieben ist, wie es Ivan Mackerle glauben machen will. Bereits in den 40er-Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts war sie Gegenstand einer gleichnamigen Erzählung des russischen Science-Fiction-Autors Iwan Jefremow. Jefremow, der in seinen jungen Jahren als Paläontologe selbst die Mongolei und die Gobi bereist hatte, betonte in einer späteren Stellungnahme den phantastischen Charakter der Erzählung. Es handelt sich also nicht um einen Tatsachenbericht. Er wies aber darauf hin, dass der Erzählung ein unter den Araten, also unter den nomadisierenden Viehzüchtern rund um die Wüste Gobi, verbreiteter und weithin ernst genommener Volksglaube zugrunde liegt. In den 1950er-Jahren wurde die Erzählung auch ins Deutsche übertragen und in der DDR mehrfach publiziert. Etwas später, Anfang der Sechziger Jahre, befasste sich der russische Biologe und Autor Igor Akimuschkin in dem Buch „Es gibt doch Fabeltiere!“ ebenfalls mit diesem Thema. Als einer der ersten Ausländer dürfte indessen der Amerikaner Roy Chapman Andrews von dem „Todeswurm“ erfahren haben. Andrews war ein Zoologe und Paläontologe, der vor mehr als achtzig Jahren (etwa 1920 bis 1925) durch die Dinosaurierausgrabungen der von ihm geführten Innerasienexpedition in der Wüste Gobi weltberühmt wurde. Ihm wurde, wie man in seinem berühmten Expeditionsbericht nachlesen kann, der Name des Olgoj-Chorchoi als Allergorhai-horhai mitgeteilt.

Bathysphaera intacta
Bathysphaera intacta nannte der Ichthyologe William Beebe eine Tiefseefischart, die er im Jahr 1932 aus seiner Tiefseekugel (Bathysphere) in einer Tiefe von 2100 Fuß im nördlichen Atlantik bei den Bermudas beobachtet haben will. Seit diesen Sichtungen sind die Tiere nie wieder gesehen worden. Beebe lieferte zwar eine Erstbeschreibung, ein Typusexemplar gibt es aber nicht und die Existenz des Tieres wird angezweifelt.
Der Fisch soll sechs Fuß lang gewesen sein und an der Seite eine Reihe blau leuchtender Leuchtorgane gehabt haben. Außerdem soll er zwei Tentakel haben, jedes endete in zwei Leuchtorganen, von denen eines blau, das andere rot geleuchtet haben soll.
Beebe ordnete die Art der Unterfamilie Melanostomiinae innerhalb der Barten-Drachenfische (Stomiidae) zu. Mit einer Länge von sechs Fuß (etwa 1,8 Meter) wäre der Fisch die größte Art der Melanostomiinae und fünfmal so lang wie Echiostoma barbatum, der eine Länge von 36 cm erreichen kann und die längste durch Typusexemplare belegte Art ist.

Beutelwolf

Beutelwolf (E. J. Keller Baker, Washington D.C. National Zoo, ca. 1904)

Beutelwolf (E. J. Keller Baker, Washington D.C. National Zoo, ca. 1904)

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist der Beutelwolf ausgestorben. Dennoch wird immer wieder von Sichtungen lebender Tiere aus Tasmanien berichtet, eindeutige Fotografien oder Videoaufzeichnungen davon existieren jedoch nicht. Zuletzt sorgte eine angebliche Sichtung durch einen deutschen Touristen im Februar 2005 für Aufsehen.
Im Jahr 2000 begannen Wissenschaftler mit der Erforschung der DNA des Tieres, auch um die ausgestorbene Art vielleicht erneut züchten zu können. Fünf Jahre später gaben sie den Versuch auf: Das vorliegende Genmaterial sei zu sehr zerstört, um es zu rekonstruieren. Die Forscher hatten unter anderem mit der DNA eines Fötus experimentiert, der 1886 in Alkohol eingelegt worden war. Bereits drei Monate später teilte Mike Archer von der University of New South Wales allerdings mit, dass das Projekt von einer anderen Gruppe weitergeführt wird.
Am 22. März 2005 setzte die australische Zeitschrift The Bulletin eine Belohnung von umgerechnet 750.000 Euro für den Beweis eines lebenden und unverletzten Tieres aus. Über die Anerkennung würden Experten und schließlich auch ein DNA-Test entscheiden.
Im Jahr 2007 wollten australische Zoologen vom Australian Centre for Ancient DNA der University of Adelaide mit der DNA-Analyse von Kotproben beginnen, die während der 1950er- und 60er-Jahre gesammelt wurden und vom Beutelwolf stammen könnten. Das könnte helfen, die Frage zu klären, ob der Beutelwolf in freier Wildbahn möglicherweise erheblich länger überlebt hat als bisher angenommen.
2008 gelang es Forschern der University of Melbourne und der University of Texas, das aus in Ethanol konserviertem Gewebe isolierte Gen Col2A1 enhancer des Beutelwolfs in eine transgene Maus einzuschleusen, wo es in den Knorpelzellen der Maus die Funktion des orthologen Mausgens erfüllen konnte. 2009 sequenzierte eine andere Gruppe aus Proben von zwei Museumsexponaten das mitochondriale Genom des Beutelwolfs.
Und immer wieder tauchen Hinweise auf, dass der Beutelwolf noch existieren könnte.

Bunyip

Bunyip (J. Macfarlane)

Bunyip (J. Macfarlane)

Der Bunyip ist ein sagenhaftes Tier, das nach Erzählungen der Aborigines in den Flüssen, Wasserlöchern und Sümpfen Australiens hausen soll.
Das Aussehen des Bunyips variiert in den verschiedenen Überlieferungen beträchtlich. Wird es in einigen Darstellungen als große Schlange mit Bart und Mähne beschrieben, schildern andere Aborigines das Wesen als ein halbmenschliches Tier mit dichtem Pelz und einem langen Hals mit einem Vogelkopf. Die Legende besagt, dass Bunyips in jeder Wasserstelle lauern können und dort auf unvorsichtige Tiere oder Menschen warten, um diese in ihre nasse Ruhestätte zu ziehen und sie dort zu verschlingen. Das furchterregende Gebrüll der Bunyips soll vor allem nachts zu hören sein.
Obwohl sich auch die Kryptozoologie mit dem Bunyip beschäftigt, halten die meisten Australier den Bunyip für ein reines Fabelwesen aus der Mythologie der Aborigines. Eine Theorie der Kryptozoologen besagt jedoch, dass es sich bei dem schrecklichen Bunyip auch um eine ausgestorbene Beuteltierart, das Diprotodon, handeln könnte, das vor seinem Verschwinden Eingang in die Mythologie fand und dort zu einem bösen Geist, der im Schutze des Wassers lauert, umgedeutet wurde.

Cait Sith
Die Cait Sith (schottisch-gälisch:[kʰaht̪ ˈʃiː]) oder Cat Sidhe (irisch:[kat̪ˠ ˈʃiː], Cat Sí in neuer Rechtschreibung) ist eine Sagengestalt der keltischen Mythologie. Es handelt sich um eine große schwarze Katze, die in den Highlands leben soll. Wegen ihrer vermuteten Verbindung mit der sogenannten Kellas-Katze, die erstmals im Jahr 1984 gesichtet wurde, wird sie auch der Kryptozoologie zugeordnet.
Die Katze besitzt einen weißen Fleck auf der Brust und ist, davon abgesehen, gänzlich schwarz. Sie ist ebenso wie der Feenhund Cu Sith ein Wesen, das mit den Feen (siehe Sidhe) in Verbindung gebracht wird. Im Gegensatz zum Hund jedoch ist die Katze nicht grün und sieht, abgesehen von der etwas ungewöhnlichen Größe, normal aus. In manchen Erzählungen ist die Cait Sith eine verwandelte Hexe.
Geschichten über das Tier werden sich im schottischen Volksglauben erzählt, vereinzelt jedoch auch im irischen. Der Name bedeutet übersetzt „Feenkatze“ (cait = Katze; sidhe = keltische Fee). Die Cait Sith ist üblicherweise nicht darauf aus, dem Menschen zu schaden. Jedoch, sollte man sie alleine in abgelegenen Orten überraschen oder sie bedrohen, dann kann sie sehr wild und gefährlich werden.
Die Kellas-Katze wurde am 19. September 1984 in der Forres Gazette aus Moray in Schottland erstmals erwähnt. Eine große unbekannte Katze sei drei Monate zuvor im Hochland auf der Revack Lodge nahe Grantown-on-Spey in einer Fuchsfalle gefangen worden. Nach einer eher oberflächlichen Untersuchung wurde dem Kadaver das Fell abgezogen, das aber unbrauchbar war. Ein zweites Exemplar wurde bei Kellas am Fluss Lossie geschossen, daher auch der Name, und ausgestopft. Bei weiteren Untersuchungen wurde schließlich festgestellt, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Hybride von Hauskatzen mit Wildkatzen handelt.

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