Weltbienentag

Am 20. Mai ist Weltbienentag. Es ist der Geburtstag von Anton Janscha.

Anton Janscha oder auch Anton Janša wurde am 20. Mai 1734 in Greznica geboren.
Aus den Tagen seiner Kindheit und Jugend ist bekannt, dass sich Anton Janscha schon recht früh für die Imkerei begeistert hat und an den väterlichen Bienenständen mitgeholfen haben soll. Im Jahre 1766 absolvierte er mit seinen Brüdern, Lorenz und Valentin, an der K & K Akademie der bildenden Künste in Wien eine dreijährige Ausbildung zum Kupferstecher.
1769 ordnete Kaiserin Maria Theresia die Errichtung einer Bienenschule an. Verantwortlich für den Aufbau zeichnete die niederösterreichische Ökonomiegesellschaft, die Anton Janscha als geeigneten Kandidaten für das Amt des Direktors vorschlug. In einem kaiserlichen Hofdekret vom 7. April 1770 wurde angeordnet, „(…) den in der Bienenzucht besonders erfahrenen Maler Janscha (…)“ zum K & K Lehrer der Bienenzucht zu berufen. Die neu gegründete Schule wurde in den Wiener Augarten verlegt und erhielt den Namen Theresianische Imkerschule.
Janscha dozierte über die Bienenzucht und hielt praktische Vorführungen vor Mitgliedern des Adels und des Bürgertums ab. Er konzipierte die erste Zargenbetriebsweise, bei der die rückwärtige Wand verschoben und somit der Volksstärke angepasst werden konnte, obwohl die bewegliche Wabe damals noch vollkommen unbekannt war.
Ferner förderte er die Wanderung mit Bienen in der Buchweizentracht.
Neben der Lehre befasste sich Janscha auch mit wissenschaftlichen Erkenntnissen über Bienen. Er entdeckte als erster Imker die im Bulbus-Abschnitt liegenden verdickten Chitinplatten, die sich als Begattungszeichen der Weisel beim Ausstülpungsvorgang während der Paarung von der Haut ablösen und ausgestoßen werden.
Janscha konnte auch nachweisen, dass die Bienenkönigin von mehreren Drohnen in der Luft befruchtet wird. Er verfasste in seinen Schriften erste Handlungsanweisungen über die Nachzucht von Weiseln und gab praktische Hinweise über die Behandlung drohnenbrütiger Völker und betrieb die sogenannte Drohnenzucht. Bei Untersuchungen über den Schwarmtrieb der Bienenvölker stellte er fest, dass der sog. Vorschwarm mit der alten Königin den Stock verlässt. Ferner erfand er eine Fangvorrichtung für entflohene Schwärme, den sog. Schwarmfängerstock.
Ebenfalls lehrte er die Königinnenzucht (Weiselzucht) und wie man mit seinem Zuchtprogramm drohnenbrütige Völker heilt. Bei der sog. Drohnenbrütigkeit ist keine begattete Königin mehr im Bienenvolk vorhanden. In einem drohnenbrütigen Volk werden unbefruchtete Eier gelegt, dies kann durch eine unfruchtbare Königin oder von sog. Afterweiseln geschehen. Dieses Vorgehen führt über einen längeren Zeitraum zum Aussterben des ganzen Volkes, weil keine Arbeitsbienen mehr hervorgebracht werden, die das Volk mit Nahrung versorgen können.
Janscha stellte bei seinen Beobachtungen fest, dass auf jeder Brutwabe eine gewisse Ordnung in der Verteilung des Honigs, des Pollens und der Brut herrscht.
Janscha gilt als Erfinder des Krainer Bauernstockes, den er aus den in der Krain üblichen Horizontalbeuten entwickelte. Das Hauptmerkmal dieses flachen Kastens war sein abnehmbares Stirnbrett. Das Bodenbrett konnte ebenfalls entnommen werden, um somit eine genaue Volksinspektion durchzuführen. Mit dieser Konstruktion konnte der Imker ins Innere des Bienenstocks schauen, ohne die Bienenwaben zu beschädigen.
Anton Janscha starb am 13. September 1773 in Wien.

Der Weltbienentag (Worlds Bee Day) wurde von Slowenien im Rahmen der Organisation der Vereinten Nationen vorgeschlagen und am 20. Dezember 2017 angenommen. Damit soll an die Bedeutung der Biene für die Menschheit erinnert werden. Und auch wenn man erst an Honigbienen denkt, so sind eigentlich alle Bienen gemeint, was auch die Hummeln einschließt). Und wer sich Gedanken über Wildbienen macht, der macht sich auch Gedanken über Lebensräume und wer sich aktiv für deren Schutz einsetzt hilft nicht nur den (Wildbienen).
Allerdings sollte man sich auch bewusst werden, dass Wild)Bienen ganzjährig unsere Aufmerksamkeit brauchen, nicht nur heute.

Sarah Wyndham Lewis: Unsere Wildbienen
Johanna Prinz/Chantal Deschepper: Bienen – Die wilden Helfer der Natur
Erwin Schweuchl/Wolfgang Willner: Wildbienen ganz nah

16.05.2025, Deutsche Wildtier Stiftung
Teils winzig, meist wählerisch und oft bedroht
Fünf Fakten über Wildbienen
In Deutschland sind derzeit 604 Wildbienenarten nachgewiesen. Aber wie sehen die wilden Verwandten der Honigbiene aus? Produzieren sie auch Honig? Und können sie stechen?
Woran erkennt man Wildbienen?
Wildbienen können sehr unterschiedlich aussehen. Manche sind nur wenige Millimeter groß, andere sind dicke Brummer. Manche sind bunt, andere schwarz gefärbt. Die meisten Wildbienenarten haben eine pelzige Behaarung. Oft besitzen die Weibchen an den Hinterbeinen oder unter dem Bauch spezielle Vorrichtungen für den Pollentransport – hier finden sich besonders feine oder gegabelte Haare, an denen viel Pollen hängen bleibt. Aber es gibt auch Wildbienenarten ohne auffällige Behaarung. Kuckucksbienen, parasitische Bienen, die keinen eigenen Pollen sammeln, sind kaum behaart und auffällig gelb- oder rot-schwarz gefärbt. Sie können leicht mit Wespen verwechselt werden. Auch die Maskenbienen – mit ihren auffälligen weißen Gesichtsmasken und oft weniger als einem Zentimeter Körperlänge – werden häufig eher für eine kleine Wespe oder gar fliegende Ameise als für eine Biene gehalten. Die kleinste deutsche Biene, die Steppenbiene, ist nur drei bis vier Millimeter lang und spärlich behaart. Sie kommt nur noch an wenigen Sandstandorten in der Oberrheinebene, zum Beispiel in den Sandhausener Dünen in Baden-Württemberg vor.
Produzieren Wildbienen Honig?
Nein. Anders als die Honigbiene, die im Sommer Honig als Wintervorrat für das ganze Volk produziert, leben Wildbienen meist solitär – also allein – und benötigen daher keine großen Vorräte. Eine Ausnahme sind Hummelvölker, die für ihre Nachkommen Vorräte anlegen können.
Können Wildbienen stechen?
Ja. Die Weibchen besitzen einen Wehrstachel, mit dem sie sich im äußersten Notfall verteidigen können. Aber: Wildbienen sind äußerst friedfertig und bei den meisten Arten ist dieser Stachel so fein, dass er unsere Haut nicht durchdringen kann. Eine Ausnahme sind Hummeln – die auch zu den Wildbienen zählen. Doch auch ihr Stich hat in der Regel nicht die Wirkung eines Honigbienenstichs. Gereizte Hummeln senden zudem zunächst Warnsignale aus, bevor sie zustechen: Sie brummen sehr laut und präsentieren dem Angreifer ihren Stachel.
Kommen Wildbienen auch in Städten vor?
Ja, sogar relativ häufig. Mehr als die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten – darunter viele bedrohte und hoch spezialisierte – kommen in Städten gut zurecht. Denn die Vielfalt in Parks und Grünflächen, in Gärten und auf Balkonen erhöht die Chance, dass selbst anspruchsvolle Arten dort die passenden Blüten und Nistplätze finden.
Was machen Wildbienen im Winter?
Die meisten Wildbienen sterben im Herbst. In den Wochen zuvor haben sie noch emsig Pollen und Nektar gesammelt, damit ihre Nester mit dem Nachwuchs für das nächste Jahr versorgt sind. In hohlen Pflanzenstängeln, selbst gegrabenen Gängen in der Erde oder in Totholz ruht dann die nächste Generation – gut versorgt mit einem Vorrat aus Nektar und Pollen. Die fertigen Bienen kommen im Frühjahr aus dem Nest und der Kreislauf beginnt von vorn. Bei den Hummeln überwintern nur die jungen Königinnen. Mit einer reich gefüllten Nektarblase suchen sie sich ein geschütztes Versteck im Erdboden, im Laubhaufen oder in einer Mauerritze. Dank körpereigener Frostschutzmittel oder durch Dehydrierung überstehen sie je nach Art und Entwicklungsstadium problemlos Temperaturen von -10 bis -20 °C.
Mehr Infos zu den wilden Verwandten der Honigbiene finden Sie hier: www.wildbiene.org

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