Erwin Scheuchl/Wolfgang Willner: Wildbienen ganz nah: Die 100 häufigsten Arten schnell und sicher unterscheiden (Rezension)

Wildbienen sind faszinierende Insekten. Sie gelten als wichtige Bestäuber vieler Pflanzen und leben – bis auf Hummeln und einige Arten der Furchenbiene – meist solitär. Es gibt sie in zahlreichen Formen und Farben, weshalb sie leicht mit Schwebfliegen oder Wespen verwechselt werden. Dieses neuartige Bestimmungsbuch zeigt die häufigsten und verbreitetsten heimischen Arten. Die typischen Bestimmungsmerkmale sind direkt am Foto erklärt und ein eigenes Kapitel stellt Schutz- und Ansiedlungsmaßnahmen im eigenen Garten vor.
WILDBIENEN GANZ NAH besticht vor allem durch die die fantastischen Makroaufnahmen von Wildbienen mit arttypische Merkmalen direkt am Foto und kurz erläutert.
Nach einem einführende Kapitel, das einen allgemeine Überblick über alles Wissenswertes über Wildbienen bietet folgen die Artenportraits. Fast 390 Seiten nehmen sie ein, mit viele Informationen zur Gattung und Art, darunter die Systematik und Etymologie, Erscheinungsbild und Parasiten, bzw. Wirte, wenn es sich um Kuckucksbienen handelt), aber auch praktische Hilfsmaßnahmen. Denn … es sind die Wildbienen, die unsere Hilfe benötigen (neben anderen Insekten auch), nicht die Honigbiene, bei der es sich strenggenommen um ein Nutztier handelt… scheinbar eine Tatsache, die man nicht oft genug erwähnen kann.
Nun, WILDBIENEN GANZ NAH bietet genau das, 100 Artenportraits mit Bildern, welche die Identifizierung erlauben, nur … in der freien Natur wird man Schwierigkeiten haben die einzelnen Arten genauer zu bestimmen. Da muss man wohl wirklich nah dran, und vielleicht auch entsprechende Hilfsmittel benutzen. Alleine mit den eigenen Augen dürfte eine Bestimmung schwer sein.
Bienen fangen, festhalten oder betäuben ist verboten (töten verständlicherweise auch). Aber mit der entsprechenden Kameraausrüstung ist vieles möglich. Und dann ist auch dieses Buch hilfreich.
Aber das Buch zeigt, dass es mehr als nur Honigbienen (und Hummeln) gibt und dass die Biene (also die Honigbiene) nicht als Modell für alle Bienen gelten kann, denn auch wenn sie verwandtschaftlich verbunden sind, so zeigen sie eine ungewöhnliche Vielfältigkeit. Da gibt es solitär lebende Bienen und (wenige) staatenbildende, Bienen unterschiedlicher Größe und Färbung (man denke an die dunklen Holzbienen) und Brutparasiten.
Ein Buch für Entomologen, Naturschützer und Insektenfreunde!

(Rezensionsexemplar)

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