Tierpark + Fossilium Bochum 12.07.2024
Tierpark + Fossilium Bochum wird offizielles BNE-Regionalzentrum für Bochum
Außerschulischer Lernort als Vermittler für Nachhaltigkeit
Was hat die Abholzung der Regenwälder mit meinem Leben zu tun? Welchen Einfluss hat das Korallensterben auf meine Existenz? Stellt Plastikmüll im Meer auch eine Bedrohung für mich dar? Diese und viele weitere Fragen zu den globalen Herausforderungen unserer Zeit, deren Beantwortung und vor allem die Vermittlung von Handlungsalternativen für jede Einzelne und jeden Einzelnen sind die Hauptansatzpunkte einer verantwortungsvollen Umweltbildung im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Dieses von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedete Bildungskonzept verfolgt 17 Nachhaltigkeitsziele und soll dazu beitragen, Menschen auf der ganzen Welt für Krisen, wie Lebensraumzerstörung, Biodiversitätsverlust oder Klimawandel zu sensibilisieren und sie zum Handeln zu bewegen. Der Tierpark + Fossilium Bochum wird in diesem Kontext zukünftig eine noch bedeutendere Rolle als außerschulischer Lernort für Bochum und die Region spielen, da die Tierpark Bochum gGmbH in logischer Konsequenz der seit Jahrzehnten erfolgreichen Umweltbildungsarbeit in Bochum, getreu dem eigenen Leitspruch „Entdecken, Begreifen, Begeistern, Schützen“ und als Fort- und Umsetzung des lokalen und regionalen Bildungsauftrags – begleitet von einer beeindruckenden Diversität aus politischen und gesellschaftlichen Vertreterinnen und Vertretern der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik und der Stadtgesellschaft – zum BNE-Regionalzentrum ernannt wurde. Die Berufung erfolgte zum 01. Juni 2024 durch die Natur- und Umweltschutzakademie (NUA) des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW. Als BNE-Regionalzentrum wird der Tierpark + Fossilium Bochum in seiner Doppelfunktion als zoologischer Garten und anerkanntes Naturkundemuseum nun einen wesentlichen Entwicklungsschritt auf seinem visionären Weg hin zum Umweltbildungszentrum für Bochum machen. Aktuell existieren 32 Regionalzentren in NRW, diese sind leistungsstarke Bestandteile des BNE-Landesnetzwerks NRW und fungieren als Motor für die nachhaltige Bildungslandschaft in der Region. Sie vernetzen darüber hinaus Akteurinnen und Akteure und bieten ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm für verschiedenste Zielgruppen. Sie sorgen für die Bekanntmachung von BNE und der globalen Nachhaltigkeitsziele sowie die Etablierung dieser im Bildungssystem. In der Rolle des BNE-Regionalzentrums soll ein noch dichteres Netzwerk mit bereits bestehenden und neuen Bildungspartnern aufgebaut werden und der Tierpark + Fossilium Bochum – im Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bochum und eingebunden in ein landes- und bundesweites Netzwerk – als Aushängeschild für die Stadt und die Region auftreten. Der Tierpark bringt dazu sein eigenes kommunales, landes-, bundes- und europaweites Netzwerk mit über 100 Partnerschaften, seine 350.000 Jahresbesuchenden und mehr als 25.000 jährliche Nutzerinnen und Nutzer von Umweltbildungsangeboten sowie sein 20-köpfiges Umweltbildungsteam in die Struktur der BNE-Regionalzentren NRW ein und wird in diesem Zusammenhang aus NRW-Landesmitteln vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Zoodirektor Ralf Slabik freut sich über diesen wichtigen Meilenstein, die damit verbundene Würdigung und den neuen Handlungsspielraum im Rahmen von BNE: „Der Tierpark + Fossilium Bochum ist stolz darauf nun als BNE-Regionalzentrum noch besser dazu beitragen zu können, Nachhaltigkeits-Themen in der Region zu verankern. Auch die Vernetzung mit anderen Institutionen der BNE-Landschaft ist ein wichtiger Teil des Aufgabenspektrums eines Regionalzentrums. So wird ein sinnstiftendender Austausch und ein umfangreiches und vielseitiges Angebot für BNE flächendeckend möglich.“ Weiter berichtet er vom Zuspruch, den der Tierpark bereits in der Bewerbungsphase erfahren hat: „Das Projekt ‘Tierpark + Fossilium Bochum als BNE-Regionalzentrum‘ ist ein Vorhaben, bei dem wir parteiübergreifend von einer beeindruckenden Vielzahl an Bundes-, Landes-, und Kommunalpolitikerinnen und -politikern unterstützt wurden – eine Wertschätzung, die uns besonders motiviert hat das umfangreiche Bewerbungsverfahren erfolgreich zu gestalten.“ Zu den künftigen Aufgaben des Bochumer Tierparks als BNE-Regionalzentrum gehören die Entwicklung und Umsetzung von BNE-Bildungsprogrammen für Schulen, Kindergärten und andere Bildungseinrichtungen, die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Organisationen, sowie die Fortbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Es wird an diesem außerschulischen Lernort ganz praktisch erfahrbar sein, wie bedeutsam es ist, Lebensräume zu schützen, Müll zu vermeiden, fair miteinander umzugehen. Besuchende haben hier die Möglichkeit, durch interaktive Programme, Führungen und Workshops mehr über die Tier- und Pflanzenwelt zu erfahren und zu verstehen, wie sich ihr eigenes Verhalten auf die Umwelt und im globalen Zusammenspiel auswirkt. Mithilfe der Bildungsangebote werden Teilnehmende befähigt, bewusste Entscheidungen zu treffen und ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Tatsächlich übernutzen wir Menschen die Natur in einem atemberaubenden und bisher nie da gewesenen Tempo und ohne Zweifel stehen wir aktuell an einem Wendepunkt der Erdgeschichte, an dem es sich entscheiden wird, ob wir den für alle Lebewesen existenzbedrohenden Trend aufhalten können, damit auch zukünftige Generationen auf und von diesem Planeten leben können. Ein besonderer Wert wird auf die Förderung der Fähigkeit des vernetzten Denkens und der Wahrnehmungs- und Kommunikationsfähigkeit gelegt. Tierbegegnungen, die eine emotionale Verbindung herstellen und ein ganzheitlicher Lernansatz stellen die Grundlage für den Aufbau und die Stärkung von prozess- und inhaltsbezogenen Kompetenzen dar und eröffnen bei den Teilnehmenden Bewertungs- und Handlungsoptionen im Sinne von BNE. Die Else-Baltz-Zooschule des Bochumer Tierparks widmet sich seit nunmehr 35 Jahren der Aufgabe Wissen über Tier-, Arten-, Natur- und Umweltschutz an Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu vermitteln. Aufgrund der stetig zunehmenden Naturentfremdung, vor allem in urbanen Räumen, wie es das Ruhrgebiet ist, kommt dieser Bestimmung eine immer größer werdende Bedeutung zu. Die Zooschule war bereits im Jahr 2010 Teilnehmer der Kampagne „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“ der Natur- und Umweltschutzakademie NRW und wurde als Teil des Netzwerks Herner und Bochumer Schulen sowie außerschulischer Partner zweimal von der Landesregierung ausgezeichnet. 2018 erhielt sie für ihre inklusiven zoopädagogischen Angebote das Prädikat „Offizielles Projekt UN-Dekade Biologische Vielfalt“ der Vereinten Nationen und konnte sich 2020 damit sogar rezertifizieren. In 2022 wurde die Else-Baltz-Zooschule dann für ihr beispielhaftes Engagement für BNE und ihren besonderen Einsatz für die Globalen Nachhaltigkeitsziele der Weltgemeinschaft gewürdigt und bekam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Deutschen UNESCO-Kommission die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Im Jahr 2023 folgte, nach einem zwölfmonatigen Bewerbungs- und Prüfungsprozess die Auszeichnung „Zertifizierte Einrichtung Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der NUA NRW. Geschäftsführer Ralf Slabik ergänzt lächelnd: „Seit Jahrzehnten verfolgt unser Unternehmen in seiner gesamtgesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung konsequent Nachhaltigkeitsgedanken, von denen wir an deren Beginn nicht einmal ahnen konnten, dass unser damaliges Handeln unter Leitmotiven wie Mitarbeiterwertschätzung, Leistungsgerechtigkeit, Ressourcenschonung, Qualitätsoffensive, technologische Optimierung, Umweltbildungs-, Energieeinsparungs- und Wassersparkonzepte – um nur einige zu nennen – heute als absolute Innovation in neuem Gewand daherkommt und nunmehr bedeutungsvoll als Nachhaltigkeitsstrategie eine wortgewaltige Renaissance erfährt. Entscheidend waren noch nie die Worte, noch nie die Begrifflichkeiten, entscheidend für den Erfolg oder den Misserfolg ist einzig und allein die tatsächliche Handlungsebene, der kontinuierliche Handlungsfortschritt und die messbare Erreichung relevanter Ziele. Hierzu hat die Tierpark Bochum gGmbH in allen Unternehmensbereichen nachhaltiges Handeln implementiert, ganz im Sinne eines verantwortungsbewussten, unternehmerischen Whole Institution Approach.
Tiergarten Kleve 12.07.2024
133-mal ein Herz für Safira
Crowdfunding für neue Trampeltieranlage im Tiergarten Kleve abgeschlossen
Der Tiergarten Kleve möchte im Laufe dieses Jahres eine neue Anlage für die Trampeltiere Safira, Alessa und Co. bauen. Rund dreimal so groß wie die alte Anlage soll das neue Areal werden und der Trampeltiergruppe im Familienzoo am Niederrhein ein naturnahes, großzügiges Zuhause bieten. „Das nächste Projekt unseres Masterplans ist die neue Trampeltieranlage“, so Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Auf einer dreimal so großen Fläche werden unsere Trampeltiere Safira, Alessa und Co. nicht nur deutlich mehr Platz, sondern auch mit zahlreichen Unterständen, Hügeln und Pflanzbereichen neue Rückzugsmöglichkeiten haben. Und auch für unsere BesucherInnen wird es dank Trocken- und Wassergräben gitterlose Einblicke geben und ein gemeinsamer Unterstand für Trampeltier und Tiergartengast künftig hautnahe, unvergessliche Erlebnisse bieten.“ Da der Tiergarten Kleve bei Neubauprojekten auch immer auf Spenden angewiesen ist, wurde für die neue Trampeltieranlage gemeinsam mit der Volksbank Kleverland ein Crowdfunding gestartet- mit überragender Resonanz. „Über 133 Personen haben beim Crowdfunding für den Tiergarten Kleve mitgemacht und die überragende Summe von 10.821 € gespendet“, so Alfi Niklas von der Volksbank Kleverland. „Damit ist es eines der erfolgreichsten Crowdfunding-Projekte, die wir bisher in unserem Hause durchgeführt haben! Und selbstverständlich haben wir von der Volksbank Kleverland gerne zu den ersten einhundert Spenden je zehn Euro dazugegeben, wodurch die sensationelle Summe von 10.821 € noch schneller erreicht wurde.“ Auch Theo Brauer, Markenbotschafter der Volksbank Kleverland, der gemeinsam mit Alfi Niklas zum Abschluss des Projekts den Tiergarten Kleve besuchte, zeigte sich sichtlich begeistert: „Die Entwicklung, die der Tiergarten Kleve derzeit macht, ist herausragend und eine große Bereicherung für Kleve. Daher unterstützen wir dies als Volksbank Kleverland gerne mit unserem Crowdfunding- getreu dem Motto: Viele schaffen mehr. Ich freue mich schon sehr, im kommenden Jahr das neue Zuhause von Safira, Alessa und Co. zu besichtigen.“ Tiergartenleiter Martin Polotzek bedankt sich bei der Volksbank Kleverland sowie bei allen SpenderInnen für die großartige Unterstützung: „Unsere zahlreichen Projekte sind nicht ohne die Unterstützung durch Klever Unternehmen wie die Volksbank Kleverland und die zahlreichen privaten SpenderInnen möglich. Daher gilt mein besonderer Dank allen SpenderInnen sowie der Volksbank Kleverland, die uns beim Crowdfunding für die neue Trampeltieranlage sowie bei unseren zahlreichen anderen Projekten unterstützt haben und noch unterstützen werden!“
Zoo Krefeld 12.07.2024
Jaguare im Zoo haben eine neue Scheibe – Neuer Zaun für zukünftiges junges Servalpaar
20 Jahre nach Eröffnung der Jaguar-Anlage war es an der Zeit, die große Sichtscheibe zum Gehege zu tauschen. Dabei wurde die 950 Kilogramm schwere und 12,5 Quadratmeter große Scheibe mit Hilfe eines Kranes bewegt. Der Tausch wurde jetzt in enger Zusammenarbeit mehrere Firmen durchgeführt. Zuvor waren einige Vorarbeiten notwendig. Eine auf Stahlnetze spezialisierte Firma löste das Netz über der Anlage, damit die Scheibe problemlos aus ihrer Halterung gezogen werden konnte. Zudem wurde die Aktion zu einer gründlichen Teichreinigung und gärtnerischen Pflegearbeiten in der Anlage genutzt. Die Jaguare werden voraussichtlich ab Freitag, 12. Juli, wieder zu sehen sein. Gleich nebenan wird gerade die Anlage der Servale, einer afrikanischen Kleinkatze, überarbeitet. Nach dem Tod von Kater Nero mit 21 Jahren, steht die Anlage derzeit leer. Die Zeit bis zum Einzug eines jungen Servalpaares wird genutzt, den Zaun und die Besucherplattform zu erneuern.
Zoo Salzburg 12.07.2024
Munteres Trio: Große Freude über ersten Puma-Nachwuchs seit elf Jahren
Mit etwas Glück können Besucherinnen und Besucher des Zoo Salzburg die kleinen Katzen bereits bei ihren, noch eher tapsigen Erkundungstouren, beobachten. Die drei Jungtiere von Amaira und Inigo sind jetzt sechs Wochen alt und werden jeden Tag ein wenig mehr von ihrer Neugierde gepackt, so dass sie sich vor allem zu späterer Stunde gerne im unteren Bereich der Anlage aufhalten. „Manchmal sind auch nur zwei Jungtiere zu sehen und das Dritte bleibt in der Höhle oben am Felsen“, weiß Geschäftsführerin Sabine Grebner, die sich sehr über den ersten Puma-Nachwuchs seit langen elf Jahren freut. „Die Haltung von Pumas hat im Zoo Salzburg eine lange Tradition und somit hat die Geburt der kleinen Raubkatzen eine besondere Bedeutung für uns.“ Als ehemaliger Bergweltzoo Anfang der 60er Jahre eröffnet, waren Pumas oder Berglöwen, mit die ersten Raubkatzen, die am Fuße des Hellbrunner Berges ein neues Zuhause fanden. Für die drei Jahre alten Eltern sind die noch mit einem gefleckten Haarkleid versehenen Mini-Pumas der erste Nachwuchs. Ein Umstand, der auch kritisch werden kann. „Deshalb sind wir umso erleichterter, dass sich Mutter Amaira so vorbildlich um ihre Jungtiere kümmert und sie sich so gut entwickeln“, berichtet Kuratorin Lisa Sernow. „Auch Vater Inigo spielt bei der Aufzucht eine Rolle und erweist sich bereits als gutmütiger Spielgefährte für die Kleinen.“ Insgesamt treten die Elterntiere, die seit zwei Jahren im Zoo Salzburg leben, als eingespieltes und durchaus entspanntes Team in Erscheinung. Das liegt sicherlich auch daran, dass sich Mutter Amaira, die sich im oberen Bereich der Außenanlage mit der natürlichen Höhle unter dem Felsen am wohlsten fühlt, dorthin mit ihren Jungtieren zurückziehen kann. „Die Geschlechter der drei kleinen Pumas wissen wir jedoch erst nach der ersten veterinärmedizinischen Untersuchung. Dann werden wir uns auch um die Auswahl der Namen kümmern“, schließt Sabine Grebner.
Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 12.07.2024
Firma Gaplatec übernimmt Tierpatenschaft in der Wilhelma – Eine Patenschaft für den Brillenbär
Die Brillenbären in der Wilhelma haben einen neuen Paten: Die Gaplatec GmbH aus Großbottwar im Kreis Ludwigsburg. Gaplatec ist ein Unternehmen, welches sich auf die Planung von Systemlösungen für Großküchen in Hotellerie, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung spezialisiert hat. Ende Juni 2024 nahm Gaplatec-Geschäftsführer Michael W. Götze die Patenschaftsurkunde persönlich von Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin entgegen. Michael W. Götze erklärt, wie er zu seinem Patentier gekommen ist: „Wir von Gaplatec setzen uns gerne gemeinnützig ein. Schon lange hatten wir daher mit dem Gedanken geliebäugelt, eine Tierpatenschaft in der Wilhelma abzuschließen. Von Brillenbären hatte ich vorher nie gehört – das macht diese sympathisch wirkenden Tiere für mich so spannend. Und genau darum haben wir die Patenschaft für sie übernommen.“ Dr. Thomas Kölpin bekräftigt Götze in dieser Entscheidung.: „Die Schaffung eines Bewusstseins für die Artenvielfalt unseres Planeten gehört zu den Kernaufgaben der Wilhelma. Wir freuen uns daher sehr, wenn uns Privatleute und Unternehmen durch die Übernahme von Patenschaften für weniger bekannte Arten dabei unterstützen.“ Der Brillenbär ist die einzige in Südamerika lebende Bärenart. Sein Verbreitungsgebiet konzentriert sich auf die Andenregion, wo er in Höhenlagen von bis zu 4.000 Metern über dem Meeresspiegel vorkommt. Aufgrund von Bejagung und Lebensraumverlust gilt sein Bestand als gefährdet. In der Wilhelma sind zwei Brillenbären zuhause: Die 21 Jahre alte Cashu und ihre vor sechs Jahren zur Welt gekommene Tochter Suyana. Über das Ex-Situ Zuchtprogramm (EEP) des europäischen Zooverbandes EAZA steht die Wilhelma in Austausch mit anderen europäischen Zoos, die Brillenbären halten. Auf diese Weise werden gezielt passende Partner für die in den teilnehmenden Zoos lebenden Tiere gesucht und vermittelt, um eine europaweit vernetzte Erhaltungszucht zu ermöglichen.
Tierpark Hellabrunn 12.07.2024
„Mia san Tier“ Folge 114: Kinder fragen – Hellabrunns Direktor Rasem Baban antwortet
In dieser Folge übernehmen Kinder das Podcast-Kommando und haben viele große und kleine Fragen mitgebracht: wie wird man überhaupt Tierpark-Direktor, warum hört Rasem Baban zum Einschlafen die Löwen und hat er eigentlich selbst auch Haustiere? Der Tierpark Hellabrunn aus Sicht von Kindern: ihre Fragen zu internen Abläufen, ihre Wünsche für die Zukunft und ihre Vorschläge für neue Tierarten. Was hat ein Tierpark-Direktor für tägliche Aufgaben? Kennt er wirklich alle Tiere beim Namen? Für wen ist der Apfelsaft in der Futterküche? Fressen Affen wirklich Spargel? Und wo liegt eigentlich das, was nach dem Fressen bei Otto & Co. wieder hinten raus kommt und wie riecht es? Diese und viele weitere Fragen beantworten Futtermeister Martin Schmolinga und Tierparkdirektor Rasem Baban in der aktuellen „Mia san Tier“-Folge einem ganz besonders neugierigen Publikum: interessierten großen und kleinen Kindergarten- und Hortkindern der städtischen Kindertagestätte am Agilolfingerplatz. Zusammen mit „Mia san Tier“ waren die Kinder an unterschiedlichen Orten im Tierpark und teilweise hinter den Kulissen Hellabrunns unterwegs. Von der duftenden Futterwirtschaft mit viel Obst, Gemüse und Eiern ging es zu dampfigen Hinterlassenschaften der Hellabrunn-Bewohner und schließlich zu ganz schön verschlafenen Raubkatzen. Auch der Ablauf des Arbeitstages und sogar der Feierabend des Direktors werden genau beleuchtet, denn der Direktor hat nicht nur umfassende Aufgaben, sondern darf auf dem Tierpark-Gelände wohnen. Auf dem Weg ins Büro heißt es für ihn also Löwengebrüll statt Straßenlärm und lautstarke Affengesänge statt des morgendlichen Hupkonzerts im Berufsverkehr. Mia san Tier – der Podcast aus Hellabrunn In Hellabrunn ist immer was los! Täglich kümmern sich auf dem rund 40 Hektar großen Areal Tierpfleger, Zoologen, Tierärzte, Baufachleute, Architekten, Handwerker und Gärtner um mehr als 500 Tierarten und deren tiergerechte Haltung. Da entstehen viele interessante Geschichten, die erzählt werden wollen. „Mia san Tier“, der Zoo-Podcast aus Hellabrunn, nimmt die Hörerinnen und Hörer mit den beiden Redakteuren Mischa Drautz und Tina Gentner hinter die Kulissen, spricht mit Zoodirektor, Tierpflegern, Zoologen und Tierärzten und hat immer was Spannendes zu berichten. Die aktuelle Folge „Mia san Tier – der Zoopodcast aus Hellabrunn“ und alle bisherigen Folgen sind auf der Website unter www.hellabrunn.de/podcast zu finden.
Zoo Duisburg 10.07.2024
Zoo Duisburg begrüßt Goodfellow-Baumkänguru
‚Wewak‘ ist im französischen Zoo Beauval geboren worden und lebt seit einigen Tagen am Kaiserberg. Seine Art gilt als ‚stark gefährdet‘. Seit einigen Tagen lebt ‚Wewak‘ in Duisburg. Im Koalahaus hat das männliche Goodfellow-Baumkänguru eine eigene Anlage bezogen und die Umgebung bereits neugierig erkundet. Revierleiter Florian Thaller beschreibt seinen neuen Schützling als „aufgeschlossen und freundlich – mit einer großen Leidenschaft für frisches Laub“. Wewak verschlug es auf Empfehlung des zuständigen Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Goodfellow-Baumkängurus nach Duisburg. „Die Aufgabe des EEP liegt darin eine zukunftsfähige Population in Menschenhand aufzubauen. Mit der Haltung von Baumkängurus wollen wir uns hieran beteiligen“, erklärt Biologe Oliver Mojecki. Hochbedrohter Kletterbeutler lebt nur auf Papua-Neuguinea Goodfellow-Baumkängurus leben ursprüngliche auf Papua-Neuguinea – eine Insel nördlich von Australien. Da die Beuteltiere nur hier leben, zählen sie zu den sogenannten endemischen Tierarten. Auf Papua-Neuguinea kommen die Tiere in Bergwäldern bis zu einer Höhe von 2.800 Metern über dem Meeresspiegel vor. Schätzungen gehen davon aus, dass sich ihr Bestand in den letzten Jahrzehnten halbiert hat. Der Grund ist der Mensch: Lebensraumverlust durch Holzeinschlag, Palmölplantagen, der Abbau von Gold und Silber sowie die Jagd setzen Baumkängurus zu. Deswegen werden Goodfellow-Baumkängurus auf der sogenannten Roten Liste als „stark gefährdet“ geführt. Weltweite Zusammenarbeit der Zoos für den Erhalt von Baumkängurus Um das Goodfellow-Baumkänguru vor dem Aussterben zu bewahren, werden seit 2012 im Rahmen des weltweit vernetzten GSMP-Zuchtprogramms (=Global Species Management Programs) zusätzliche Anstrengungen unternommen. Zu ihnen gehören der Erhalt der Tiere in Zoologischen Gärten sowie der Ausbau der Maßnahmen zum Schutz von Baumkänguru-Arten im ursprünglichen Lebensraum. Dazu arbeiten Zoos, die Goodfellow-Baumkängurus halten, mit lokalen Artenschutzpartnern auf Papua-Neuguinea zusammen.
Zoo Berlin 10.07.2024
Geburtstags-Update aus dem Panda Garden: Gewichtszunahme bei Meng Meng | Warten auf den Videobeweis
Schlafen und Fressen – das sind die Lieblingsbeschäftigungen Großer Pandas. Aus dieser Gemütlichkeit gleich eine Schwangerschaft abzuleiten, wäre zu einfach. Doch die Zeichen stehen günstig im Panda Garden: „Seit der künstlichen Besamung am 26. März hat Panda-Weibchen Meng Meng bis zu ihrem heutigen 11. Geburtstag mehr als 15 kg an Gewicht zugenommen und auch die Hormonwerte sehen vielversprechend aus“, berichtet Dr. Andreas Knieriem, Direktor von Zoo und Tierpark Berlin und ergänzt: „Eine optimale Ernährung sicherzustellen, war in den vergangenen Monaten unsere Priorität. Bären müssen sich genügend Energiereserven anlegen, damit die Trächtigkeit erfolgreich verläuft. Nur wer ein gutes Fettpolster hat, hat genügend Milch, um den Nachwuchs zu ernähren. Insofern verläuft hier bei Meng Meng erst einmal alles nach Plan und wir hoffen noch in diesem Sommer auf Nachwuchs bei den Pandas.“ Die verzögerte Implantation, auch bekannt als Keimruhe, ist ein besonderes Merkmal in der Fortpflanzung der Großen Pandas. Anders als bei den meisten Säugetieren tritt bei ihnen keine sofortige Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterwand ein. Stattdessen verbleibt die befruchtete Eizelle für eine gewisse Zeit im Uterus der Mutter in einem Ruhezustand. Dieser Zeitraum der Keimruhe kann mehrere Monate dauern, währenddessen sich der Embryo nicht weiterentwickelt. Erst wenn bestimmte Umweltbedingungen günstig sind und äußere Bedingungen passen, setzt sich die Schwangerschaft fort und der Embryo beginnt sich zu entwickeln. „Bei Großen Pandas beträgt die Trächtigkeit in der Regel drei bis sechs Monate“, berichtet Biologe Dr. Florian Sicks und fügt hinzu: „Aufgrund der Keimruhe sind die Zeichen für eine Trächtigkeit bei Großen Pandas schwer zu deuten. Wir erhalten die endgültige Gewissheit über Nachwuchs erst kurz vor der Geburt, wenn ein Herzschlag auf dem Ultraschall sichtbar ist.“ Prof. Dr. Thomas Hildebrandt, Leiter der Abteilung Reproduktionsmanagement am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, der die künstliche Besamung im Frühjahr 2024 durchgeführt hat, ist weiterhin regelmäßig zu Gast im Zoo. Auch durch seine Funktion als wissenschaftlicher Berater der Chengdu Panda Base gilt er als internationaler Experte bei der Reproduktion von Großen Pandas. Die bisherigen Ultraschall-Ergebnisse stimmen ihn zuversichtlich, dass sich Meng Meng bester Gesundheit erfreut. Ohne Schutzmaßnahmen wäre der Große Panda höchstwahrscheinlich bereits ausgestorben. Die Erhaltungszucht und Erforschung dieser Art in menschlicher Obhut spielen bei der Rettung des Großen Pandas eine besonders wichtige Rolle. Der Große Panda ist ein einzigartiger Spezialist mit einzigartigen Bedürfnissen. Aufgrund des Verlusts ihres natürlichen Lebensraums sind die Bestände in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen, was die Art ernsthaft bedroht hat. Dank rigoroser Maßnahmen zum Schutz vor Wilderei und zur Förderung von Schutzgebieten und Verbindungskorridoren haben sich die Bestände zwar etwas erholt, liegen jedoch mit weniger als 2.000 Tieren im natürlichen Lebensraum immer noch auf einem alarmierend niedrigen Niveau.
Zoo Heidelberg 10.07.2024
Mandschurenkraniche im Zoo haben Nachwuchs
Im letzten Jahr haben sie getanzt – nun sind die Küken da. Die beiden Mandschurenkraniche im Zoo Heidelberg ziehen zwei Küken auf. Außergewöhnlich ist, dass ein so junges Paar gleich mit der ersten Brut erfolgreich ist. Dies wertet der Zoo als gutes Zeichen, dass sich die Tiere in ihrem Gehege sehr wohl fühlen. Die beiden Mandschurenkraniche leben seit 2020 gemeinsam im Zoo Heidelberg. Noch vor zwei Jahren trug das deutlich jüngere Männchen das Jugendkleid und Besucher konnten die Umfärbung auf das Erwachsenenkleid mit der roten Stirn beobachten. Bereits vor seiner Geschlechtsreife umwarb er das Weibchen mit Tanzeinlagen. Im letzten Herbst und Winter wurde aus dem spielerischen Tanz allmählich ein echter Balztanz und wurde von dem Weibchen entsprechend honoriert. Sie zeigte ihr Interesse an dem Partner indem sie in den Tanz einstimmte. Der Paartanz der Kraniche ist besonders beeindruckend zu beobachten, da die Tiere ihre Bewegungen sehr exakt aufeinander abstimmen und mit gespreizten Flügeln teilweise meterhoch in die Luft springen. Das Schauspiel wird mit lauten Rufen begleitet und soll die Paarbildung stützen, die lebenslang halten wird. Im Frühjahr begann das Pärchen mit dem Nestbau im dichtem Schilf des Geysirsees im Zoo Heidelberg, was von den Tierpflegern aufmerksam verfolgt wurde. „Es war für uns sehr spannend zu beobachten, wie das Paar die Brutzeit gestaltet“ erklärt Leonhard Aistleitner, Leiter des Vogelreviers im Zoo „Wir hatten befürchtet, dass der erste Brutversuch vielleicht nicht sofort glückt, zumal das Männchen erst geschlechtsreif wurde und dadurch unerfahren ist “. Als Ende Juni die beiden Jungtiere schlüpften war das ganze Team im Vogelrevier beeindruckt, wie perfekt sich das Paar um den Nachwuchs kümmerte. Die junge Familie lässt sich auf der Anlage gut beobachten. Die Elterntiere sind stets in der Nähe der Jungtiere und durchstreifen mit den beiden kräftigen Küken das naturnah angelegte Gehege rund um den Geysirsee im Zoo. Schon kurz nach dem Schlupf konnte man erkennen, wie weit entwickelt junge Kraniche zur Welt kommen. Ganz anders als junge Störche oder Reiher sind sie von ersten Lebenstag an auf den Beinen und folgen ihren Eltern auf Schritt und Tritt. Überqueren die Eltern auf der Nahrungssuche ein Gewässer, schwimmen die jungen Kraniche hinterher – ein besonders erstaunlicher Anblick für die Besucher des Zoos. Mandschurenkraniche kommen in Japan, im Norden von China, in der Mongolei und auf der koreanischen Halbinsel vor. Sie sind auf das Leben in Feuchtgebieten angepasst und können im winterlichen Hokkaido auch Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt trotzen. Die erfolgreiche Nachzucht spricht dafür, dass sich die Tiere im Zoo Heidelberg wohlfühlen und das Gehege ihre Bedürfnisse voll erfüllt: Die Anlage besteht aus unterschiedlichen Bereichen mit abwechslungsreicher Bepflanzung. Die Wasserfläche ist umgeben von einem Schilfgürtel, der viele Versteckmöglichkeiten bietet und die Uferzone besteht aus kleineren Sumpfstellen und Trockenbereichen mit Ruhezonen. Für die zwei jungen Mandschurenkraniche ein spannendes Terrain, das es zu entdecken gilt.
Tierpark Hellabrunn München 10.07.2024
Hellabrunner Geschäftsbericht 2023 zur Hauptversammlung vorgestellt
Bildung, Forschung, Arten- und Naturschutz sind die wichtigsten Säulen des Tierparks Hellabrunn – vor allem der Erhalt der Biodiversität ist für den Geozoo eine wegweisende Aufgabe. Aber auch in zoologischer, kaufmännischer und bautechnischer Hinsicht kann die Münchener Tierpark Hellabrunn AG in 2023 auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Mit der diesjährigen Hauptversammlung am Mittwoch, 10. Juli 2024, wurde der Geschäftsbericht 2023 veröffentlicht. Im Jahr 2023 war der Tierpark erstmals wieder durchgehend ohne coronabedingte Auflagen ganz regulär geöffnet. Aus diesem Grund bewegen sich die Besucherzahlen 2023 wieder im Bereich der Vor-Corona-Jahre und damit auf einem sehr erfreulichen hohen Niveau. Im Geschäftsjahr 2023 besuchten 2.498.696 Personen den Tierpark Hellabrunn. Die Summe der verkauften Jahreskarten ist um 2,75 Prozent auf 68.153 Stück angestiegen. Tierparkdirektor Rasem Baban zeigt sich mit den Ergebnissen des vergangenen Jahres ebenfalls sichtlich zufrieden: „Hellabrunn entwickelt sich konsequent weiter und ist und bleibt so ein zukunftsweisender zoologischer Garten. Das beinhaltet auch die fundierte wissenschaftlich Arbeit und Forschung, die stetige Fokussierung auf unseren Bildungsauftrag und natürlich die bestmöglichste Haltung für unsere schützenswerten Tierarten. Die Besucherzahlen sprechen für sich – der Münchner Tierpark ist nach wie vor einer der beliebtesten Erholungs- und Bildungsorte in Bayern.“ Auch die Hellabrunner Aufsichtsratsvorsitzende und Münchner Bürgermeisterin Verena Dietl zieht eine positive Bilanz: „Der Tierpark Hellabrunn ist ein wichtiger sowie glaubwürdiger Ort in München für Themen wie Artenschutz, Umweltbildung, Wissenschaft und Tiererlebnisse. Für viele Besucherinnen und Besucher gehört der regelmäßige Besuch zum festen Bestandteil ihrer Freizeit und ist teilweise seit Generationen in den Familien verankert. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei den vielen Unterstützerinnen und Unterstützern Hellabrunns und nicht zuletzt bei allen Mitarbeitenden in Hellabrunn für ihren unermüdlichen Einsatz, die den Erfolg des vergangenen Geschäftsjahres ermöglicht haben“, so Dietl abschließend. Der Tierbestand hat sich dank der konsequent tiergerechten und professionellen Haltung aber auch durch regelmäßige Sanierung und Optimierung der Tieranlagen positiv entwickelt. In 2023 wurden die Dschungelwelt und das Pinguinhaus in der Polarwelt grundlegenden Sanierungsmaßnahmen unterzogen, die in 2024 fortgesetzt werden. Die Anlagen der Luchse, Mesopotamischen Damhirsche und Zebras wurden überarbeitet und teilweise noch im Berichtsjahr fertiggestellt. Die Mähnenrobben haben eine Beschattungsanlage mit automatisch ausfahrbaren Sonnensegeln, die Tiger eine neue Plattform und die Eisbären einen Wackelbaum erhalten. Die Anlage der Rotschulter-Rüsselhündchen, einer neuen Tierart in Hellabrunn, wurde im Urwaldhaus neu aufgebaut und für diese Tierart eingerichtet. Außerdem wurde der Tierbestand durch Nachwuchs, beispielsweise bei den Mähnenwölfen, Erdmännchen oder Mhorrgazellen sowie Neuzugänge wie Darwin-Nandu, Polarfüchse oder Przewalski-Urwildpferd, ergänzt. Insgesamt zählt der Tierbestand des Münchner Zoos im letzten Jahr 524 Arten. Aber nicht nur Zugänge, sondern auch Tierabgänge gab es 2023 – zur wichtigsten Veränderung gehörte die Verkleinerung der Flamingogruppe. Mit der Abgabe von 39 hybriden Flamingos lebt in Hellabrunn nun eine reine Rosa Flamingo-Gruppe. Mit dem Umzug von Elefantenkuh Panang nach Zürich im November 2023 hat sich die Hellabrunner Elefantengruppe ebenfalls verkleinert. „Der Elefantentransport im vergangenen Herbst war mit sehr viel logistischer und tierpflegerischer Organisation verbunden und definitiv kein alltägliches Geschehen in einem Tierpark. Der Umzug hat dank des großen Engagements aller Beteiligten reibungslos funktioniert“, resümiert Baban. Weitere bauliche Optimierungen erfolgten unter anderem mit der Generalüberholung der Brücke zwischen Isar-Eingang und Giraffenanlage (Fertigstellung in 2024) und dem beliebten, aber in die Jahre gekommenen Spielplatzturm mit Großrutsche, welcher neu aufgebaut wurde. Und im Aquarium sorgt seit dem Berichtsjahr ein Treppenlift dafür, dass das Untergeschoss auch für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer erreichbar ist. Auch über den regulären Tierparkbesuch hinaus bietet Hellabrunn seit 2023 wieder ganz regulär verschiedene Parkerlebnisse an. So gab es knapp 500 exklusive und 51 offene Zooführungen mit insgesamt 6.407 Teilnehmenden. Ein Höhepunkt war die Wiedereinführung der beliebten Rendezvous beim Lieblingstier mit insgesamt 101 Terminen und 303 Teilnehmenden. Eines der wichtigsten Projekte im Bereich der Außenkommunikation war die Neukonzipierung der Jahreskarten- und Imagekampagne. Die neue Kampagne zeigt Hellabrunn als einen Ort der biologischen Vielfalt, des Lernens und des Artenschutzes. Der neue Leitsatz „Meisterwerke der Vielfalt“ zeigt in Verbindung mit der Detailaufnahme des jeweils gezeigten Tieres auf künstlerische Weise die Schönheit und Vielfalt der Natur. Insgesamt konnten in München und Umland knapp 10.000 Plakate mit den neuen Motiven gehängt werden.
Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 10.07.2024
Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart stützt Steinbock-Bestand in den Hohen Tauern Steinböcke aus der Wilhelma in Österreich ausgewildert
Am 4. Juli 2024 wurden elf Alpensteinböcke aus europäischen Zoos in den Hohen Tauern in Österreich in die Natur entlassen. Neben der Wilhelma waren auch die Zoos Salzburg Hellbrunn und Ljubljana mit eigenen Nachzuchten beteiligt. Einst war der Steinbock in großen Teilen der Alpen verbreitet. Durch rücksichtslose Bejagung hat der Mensch die Art fast überall ausgerottet. Mit einer Ausnahme: Anfang des 19. Jahrhunderts war noch ein Restbestand von rund hundert Tieren im italienischen Nationalpark Gran Paradiso erhalten – die Vorfahren aller heute in den Alpen lebenden Steinböcke. Dank strengen Schutzes und Wiederansiedlungsmaßnahmen ist die charismatische Wildziege heute wieder in vielen Regionen der Alpen heimisch, so auch in Teilen der Hohen Tauern und angrenzenden Gebirgszügen. Um eine Vernetzung der dort noch nicht dauerhaft miteinander verbundenen Teilpopulationen zu begünstigen, wurden im Gebiet des Großarltals bereits 2023 zehn aus verschiedenen Zoos stammende Steinböcke ausgewildert. Grundlage dieses aus einer lokalen Initiative hervorgegangenen Projekts war eine fundierte Machbarkeitsstudie, welche die Lebensraumeignung für den Steinbock belegen konnte. Nach der ersten erfolgreichen Auswilderung im Vorjahr wurde der Bestand nun mit weiteren Tieren aufgestockt. Die Wilhelma hat seit 1994 insgesamt 23 Steinböcke für bestandsstützende Maßnahmen in verschiedenen Teilen der Hohen Tauern zu Verfügung gestellt. Bei den zuletzt ausgewilderten Wilhelma-Steinböcken handelt es sich um Nachzuchten aus den Jahren 2022 und 2023. Vor dem Transport nach Österreich wurden sie zunächst veterinärmedizinisch untersucht und außerdem mit Ohrmarken versehen, die eine Wiedererkennbarkeit in der Natur ermöglichen. Von Stuttgart aus wurden sie, in Transportkisten verstaut, von Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher und Zooinspektor Thomas Seitz am 3. Juli persönlich nach Österreich gebracht. Am nächsten Tag wurde ein Steinbock zunächst mit einem Sender versehen, damit seine Bewegungen nachvollzogen werden können. Dann ging es per Helikopter bis zum Ort der Auswilderung oberhalb der Baumgrenze. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt dazu: „Der Aufbau von Reservepopulationen von Wildtierarten ist eine der wichtigsten Aufgaben moderner Zoos. Es ist immer ein bewegender Anlass, wenn wir unsere Zoobestände nutzen können, um Populationen im Freiland zu stützen. Besonders freut es mich, wie Zoos aus unterschiedlichen Ländern dabei Hand in Hand zusammenarbeiten.“
Zoo Zürich 10.07.2024
KÜKEN-SPOTTING IM MASOALA REGENWALD
Wer derzeit aufmerksam durch den Masoala Regenwald läuft, kann einige Vogel-Jungtiere entdecken. Manche sind schon etwas älter, andere frisch geschlüpft und noch ist die Brutsaison nicht zu Ende. Besonders erfreulich ist der Nachwuchs bei den Mähnenibissen, den Bernierenten und den Madagaskarenten. Alle drei Arten sind in ihrem Bestand gefährdet, die beiden Enten-Arten gar stark bedroht. Jedes Küken ist wertvoll für den Arterhalt. Unser Tierpfleger und Vogel-Experte Nicolai Becker hat den Nachwuchs daher genaustens im Blick. Bewaffnet mit einem Fernglas zieht Tierpfleger Nicolai Becker derzeit regelmässig seine Runden durch den Masoala Regenwald. Immer wieder bleibt er stehen, beobachtet, schaut durchs Fernglas, beobachtet nochmals und geht im besten Fall zufrieden weiter. Ab und an wird er allerdings auch nervös. Dann, wenn er zwar Jungtiere entdeckt, von den Eltern auf den ersten Blick aber jede Spur fehlt. «Oh, Küken-Notfall. Die haben sich da offenbar verloren. Ich geh mal schnell gucken», sagt er und verschwindet im Dickicht. Kurze Zeit später – Entwarnung. Die Mutter war in das Revier einer benachbarten Ente geraten, nach kurzer Auseinandersetzung geflüchtet und die Küken kamen nicht schnell genug hinterher. Das Rufen der Mutter ist für die Küken aber weithin hörbar, so dass die Familie kurz darauf wieder vereint ist. Arbeitsteilung bei der Aufzuchtl Wenn die Familienzusammenführung nicht auf Anhieb klappt, unterstützt Becker auch mal. Er kennt fast jeden Vogel im Masoala Regenwald persönlich und weiss sehr genau, welcher Nachwuchs zu welchen Eltern gehört. Fünf Bernierenten-Paare haben derzeit Küken. Sechs weitere brüten gerade. Anders, als beispielweise bei den ebenfalls stark bedrohten Madagaskarenten – hier sind die Mütter alleinerziehend – teilen sich die Eltern bei den Bernierenten die Aufzucht. Mit aktuell 19 Paaren hält der Zoo Zürich weltweit den grössten Bestand dieser stark bedrohten Art und leistet durch die sehr erfolgreiche Zucht einen wichtigen Beitrag zum Arterhalt. Bernierenten zählen zu den seltensten Entenarten der Welt. Schätzungsweise weniger als 1900 Tiere leben derzeit noch auf Madagaskar. Bedroht sind die Tiere vor allem durch den Verlust von Lebensraum durch landwirtschaftliche Nutzung sowie teilweise auch durch die Jagd. Blick nach oben lohnt Neben den Enten hat Becker auch die Mähnenibisse derzeit genau im Blick. Vier Paare haben dieses Jahr erfolgreich gebrütet oder sind noch dabei. Ein Paar brütet bereits zum zweiten Mal. Das erste Jungtier ist schon ausgeflogen. Sind die Bedingungen gut, ist dies nicht ungewöhnlich. Ebenfalls besonders, auch das Männchen, das 2004 als erste Mähnenibis-Naturbrut in einem Zoo überhaupt bei uns im Masoala Regenwald durch seine Eltern aufgezogen wurde, brütet nach wie vor selbst erfolgreich. Dieses Jahr hat er mit seiner Partnerin zwei Jungtiere grossgezogen. Mähnenibisse sind Bodenbewohner, die den Waldboden mit ihren langen Schnäbeln nach Fressbaren durchstochern. Wer jedoch ein Nest entdecken möchte, muss nach oben gucken. Denn auch wenn es sich nicht oft beobachten lässt, Mähnenibisse können fliegen. Zum Schlafen und Nisten zieht es sie in die Höhe – zum Schutz vor Fressfeinden. Auch Bodenbewohner können fliegen Alle vier Mähnenibis-Nester sind von den Besucherwegen aus zu sehen. Allerdings braucht es gute Augen, denn durch ihr bräunliches Gefieder sind die Eltern beim Brüten im Geäst perfekt getarnt. Wie bei den Bernierenten herrscht auch bei den Mähnenibissen Arbeitsteilung bei der Aufzucht des Nachwuchses. Sobald ein Junges das elterliche Nest verlässt, ist es jedoch auf sich selbst gestellt. Und so kann unser Tierpfleger aktuell bereits drei Jungvögel beobachten, wie sie durch den Masoala Regenwald streifen. Auch die Mähnenibisse sind in ihrem Bestand gefährdet. Ihr Fleisch und die Eier sind schmackhaft, weshalb sie bejagt werden. Zudem schwindet ihr Lebensraum durch Rodungen und die Umwandlung in Marsch- und Ackerflächen. Ihr aktueller Bestand wird auf weniger als 6700 Tiere geschätzt, Tendenz stark abnehmend. Bereits seit 1995 setzt sich der Zoo Zürich im Bereich Natur- und Artschutz, Bildung und Forschung für den echten Masoala Regenwald auf Madagaskar ein. Mit der erfolgreichen Zucht verschiedener gefährdeter Arten wie der Bernierente, der Madagaskarente und dem Mähnenibis – die weltweit erste erfolgreiche Brut und Aufzucht durch die Mähnenibisse selbst gelang in Zürich – leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz.
Zoo Duisburg 09.07.2024
90jähriges Zoo-Jubiläum: Spannender Thementag rund um Koalas, Kängurus und Co..
Kommentierte Tier-Fütterungen, Bastelaktionen und vieles mehr warten am 14. Juli 2024 auf die Gäste. Duisburg Am 12. Mai 1934 ist der Tierpark am Kaiserberg eröffnet worden – in diesem Jahr feiert der Zoo sein 90jähriges Bestehen und blickt mit verschiedenen Aktionen auf seine Geschichte zurück. Das ganze Jahr über werden die Reviere des Zoos auf besondere Weise vorgestellt. Am 14. Juli 2024 rückt der Zoo die mittlerweile 30jährige Geschichte des Koalahauses in der Zeit von 10.00 – 16.00 Uhr in den Fokus. Das ist am Aktionstag geplant: Kommentiertes Wiegen der Koalas Puschelige Ohren, Knopfaugen und ein flauschiges Fell. Koalas faszinieren Menschen. Am Aktionstag können die Gäste am Kaiserberg einem besonderen Ereignis beiwohnen: Im Rahmen des Wiegens (11.00 Uhr / im Koalahaus) berichten die betreuenden Tierpfleger allerhand Wissenswertes über die Pflege und Haltung ihrer Schützlinge. Herausforderung Beuteltier: Tierpfleger geben Einblicke Unterschiedlicher könnte ein Speiseplan kaum sein: Während die Koalas ausschließlich Eukalyptus fressen, steht auf dem Futterplan der Beutelteufel Fleisch. Auch die Ernährung von Wombats, australischen Vogelarten und den Ameisenigel unterscheidet sich. Einblicke in die tägliche Arbeit mit ihren Schützlingen geben die Mitarbeitenden des Zoos im Rahmen der Tierpflegergespräche um 14.00 und 15.00 Uhr. Treffpunkt ist an der Außenanlage der Koalas. Im Zeichen des Koalas: Aktionsstand mit vielfältigem Angebot Am Aktionstag wird zeitgleich der ‚Save the Koala Day‘ gefeiert – der Tag, an dem der Schutz von Koalas weltweit im Mittelpunkt steht. Am Infostand des Zoos gibt es daher viele Informationen sowie besondere Exponate rund um den Koala zu entdecken. Dabei steht auch der Eukalyptus, die einzige Nahrung der Tiere, im Fokus. Beuteltier-Fans haben am Aktionsstand außerdem die Möglichkeit, das historische Memory zum Koalahaus zu spielen, sich Tiergesichter schminken zu lassen sowie Stoffbeutel mit Australien-Motiven zu gestalten. Australien-Rallye Bei der Australien-Rallye gilt es, Fragen rund um Koalas, Beutelteufel und Kängurus zu beantworten. Sind alle Fragen richtig beantwortet, wartet auf die Teilnehmenden ein eigenes ‚Expeditions-Zertifikat‘ sowie ein Button im Koala-Design. Historische Themenführung Am 24.05.1994 reisten mit Kambara und Blinky Bill die ersten beiden Koalas aus dem Zoo von San Diego ins Ruhrgebiet. Heute, 30 Jahre später, gilt der Zoo Duisburg europaweit als Kompetenz- und Zuchtzentrum für die bedrohten Kletterbeutler. Im Rahmen der historischen Themenführung gehen interessierte Zoogäste auf eine Zeitreise durch das Koalarevier. Hierbei erfahren die Teilnehmenden beispielsweise, wie sich die Koala-Haltung im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat und wieso die Pflege der Beuteltiere eine Herausforderung ist. Eine vorherige Buchung über den Online-Shop des Zoos wird empfohlen. Sofern verfügbar, können freie Plätze am Aktionstag noch an den Tageskassen des Zoos gebucht werden. Der Preis für die rund einstündige Führung beträgt 6 Euro für Erwachsene und 3 Euro für Kinder zuzüglich zum regulären Zooeintritt. Die Führung startet um 12.00 Uhr am Aktionsstand direkt beim Koalahaus. Zoo Duisburg übernimmt Verantwortung – Spenden für Koala-Schutz Den ‚Save the Koala Day‘ nutzt der Zoo Duisburg insbesondere, um auf die prekäre Situation der Koalas aufmerksam zu machen und übernimmt Verantwortung: Für jede am Aktionstag verkaufte Zoo-Jahreskarte wird ein Eukalyptusbaum in Australien gepflanzt. Auch alle Artenschutzeinnahmen sowie die Erlöse des Artenschutzeuros von diesem Tag werden zu 100% für den Koalaschutz eingesetzt. Die Aufforstung des australischen Buschlandes mit Eukalyptusbäumen ist wichtig, denn die Pflanzen dienen den Beuteltieren als Lebensraum und Nahrung. Anderes Futter als Eukalyptusblätter fressen die Tiere nicht. Das Fehlen intakter Eukalyptuswälder ist daher ein Grund, wieso der Koala auf der sogenannten Roten Liste als gefährdete Tierart aufgeführt ist.
Tierpark + Fossilium Bochum 09.07.2024
Bochumer Umweltbildungsoffensive – Natürlich tierisch gut
Für alle ersten Klassen einen kostenlosen Tierparkbesuch – eine Umweltbildungskooperation von Tierpark + Fossilium Bochum und Sparkasse Bochum Vorferienzeit ist Ausflugszeit und so konnten sich auch die Kinder der Klassen 1a und 1b der Don-Bosco-Grundschule in Bochum am Montag, 01. Juli 2024, auf ein lehrreiches und spannendes Naturerlebnis freuen. Wie essenziell Umweltbildung für die Zukunft unserer Gesellschaft ist, erkannte schon einer der Gründungsväter des Tierparks, der damalige Gartenbaudirektor Wilhelm Pick, vor mehr als 90 Jahren und formulierte sein Verständnis von der Zukunftsverpflichtung seines damaligen Tierparks so: „Man kann der Natur nur im Rahmen ihrer Lebensgemeinschaften gerecht werden. Tierhaltung in dieser bedeutenden Parkanlage sollte bei den Bewohnern und der heranwachsenden Jugend unserer Industriegroßstadt Bochum Naturverständnis wecken und der immer stärker aufkommenden Naturentfremdung entgegenwirken.“ Eine Erkenntnis die heute bedeutsamer denn je ist, geht es doch längst um die existenzielle Zukunft unserer Nachfolgegenerationen. Zoodirektor und Geschäftsführer Ralf Slabik erklärt: „In fast 100 Jahren ist es uns als Gesellschaft nicht gelungen der stetig zunehmenden Naturentfremdung, vor allem im urbanen Raum, wie dem Ruhrgebiet, entgegenzuwirken. Weniger Reden und mehr Handeln ist heute Verpflichtung und Gebot unserer Zeit.“ In den letzten zehn Jahren erhielten über drei Millionen Besuchende im Tierpark + Fossilium Bochum wertvolle Informationen über die Lebensräume dieser Erde und deren ökologische Zusammenhänge, davon nahmen mehr als 200.000 Lernende ein themenbezogenes, vertiefendes Bildungsangebot der Zooschule wahr. Rund 3.500 Tiere in 300 Arten machen den Tierpark in seiner Doppelfunktion als zoologischer Garten und als anerkanntes Naturkundemuseum zu einem ganzheitlichen Lernort, der eine feste Größe in der außerschulischen Bildungslandschaft der Stadt Bochum und der Region darstellt und dem es gelingt, Menschen ganz unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialer oder ethnischer Herkunft, ob mit oder ohne Behinderung, für die globalen Herausforderungen unserer Zeit – Lebensraumzerstörung, Biodiversitätsverlust und Klimawandel – zu sensibilisieren. Um dieser Generationenverantwortung gerecht zu werden, laden Tierpark und Sparkasse Bochum schon seit 14 Jahren alle Bochumer Erstklässlerinnen und Erstklässler zu einem Umweltbildungsangebot der besonderen Art ein. Eine Umweltbildungsoffensive, die in der außerschulischen Bildungslandschaft der Stadt Bochum auch im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu einer herausragenden Erfolgsgeschichte geworden ist. Ann-Kathrin Cremer von der Sparkasse Bochum begleitete die Kinder bei ihrem Tierparkbesuch. „Ich erinnere mich noch gut an meinen eigenen Klassenausflug zu Grundschulzeiten in den Tierpark Bochum. Darum freue ich mich, dass die Sparkasse Bochum regelmäßig dazu beiträgt, allen Bochumer Grundschulkindern dieses besondere Erlebnis zu ermöglichen. Für mich ist die Bildungskooperative ein echtes Herzensprojekt mit großem Mehrwert für die ganze Stadt.“ Über 1.500 Grundschulklassen und damit fast 37.000 Grundschülerinnen und Grundschüler stehen bis heute für den großen Bedarf an einer qualitativ hochwertigen Umweltbildung. So ist es wenig erstaunlich, dass auch im Schuljahr 2023/2024 bemerkenswerte 95% der 3.807 Bochumer Grundschülerinnen und Grundschüler dieses von zoo- und museumspädagogischem Fachpersonal begleitete und trotzdem kostenfreie Umweltbildungsangebot genutzt und einen Unterrichtstag in das grüne Klassenzimmer verlegt haben. Hier steht zur Rundumbetreuung ein hochqualifiziertes akademisches Zooschulteam von bis zu 20 Umweltbildnerinnen und Umweltbildnern an 365 Tagen im Jahr fast zu jeder Zeit in der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung. Und gerade dort konnten die 28 kleinen Naturforschenden der Don-Bosco-Schule auf eine spannende Erlebnistour zu den Seehunden in den Nordseewelten und zu den Kletterkünstlern Madagaskars, den Kattas gehen. Seine Umwelt verstehen, heißt seine Umwelt mit allen Sinnen erleben und so gehörte auch die haptische Wahrnehmung von besonderen Handstücken, wie Fellen oder Federn, zum Bestandteil einer jeden Entdeckertour. Bildungsnetzwerke wie dieses in Kombination mit der Ausrichtung der gesamten Innovationskraft des Unternehmens Tierpark + Fossilium Bochum auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sind zukunftssichernde Grundlagen einer ganzheitlichen Umweltbildungsoffensive im Sinne des „Whole Institution Approach“. Und Bildungsnetzwerke wie dieses sind der Zielsetzung hinter dem Zitat des Zoologen und Nobelpreisträgers Konrad Lorenz „Man schützt nur, was man liebt, man liebt nur, was man kennt“ auf Dauer verpflichtet.
Naturschutz-Tierpark Görlitz 09.07.2024
Höckerparade – Trampeltierfohlen auf Sommerurlaub im Naturschutz- Tierpark Görlitz-Zgorzelec
Das Anfang April im Görlitzer Tierpark geborene Trampeltierfohlen „Karuna“ hat Verstärkung bekommen! Ihre zwei gleichaltrigen Halbgeschwister „Boukhra“ und „Yaldur“, verbringen den Sommer mit ihren Müttern auf der Kamelanlage des tibetischen Dorfes. Dafür haben zwei andere Kamele kurzzeitig ausziehen müssen. Sie verleben den Sommer auf der privaten Kamelanlage des Tierparkdirektors Dr. Sven Hammer im Kodersdorfer OT Särichen. „Wie die meisten Jungtiere, genießen es auch Trampeltiere, mit Gleichaltrigen aufzuwachsen. Das Spiel unterstützt die physische und psychische Entwicklung der Tiere und das wollen wir allen dreien ermöglichen“, erklärt Dr. Sven Hammer. Die drei Mütter der Fohlen waren zeitgleich Anfang 2023 auf Hochzeitreise. Nach einer Tragzeit von etwa 13 Monaten kamen die Jungtiere kurz hintereinander auf die Welt. Laut Zuchtbuchanalyse sind die Drei als letzte Nachkommen eines genetisch wertvollen Hengstes besonders wichtig für die weitere Trampeltierzucht. Bis dahin werden aber noch einige Jahre vergehen. Aus Kapazitätsgründen wird der Urlaub der Höckerträger im Tierpark aber nur einige Monate währen. So lange können sich aber unsere Besucher an dem fröhlichen Kamel-Treiben im Tierpark erfreuen. Für eine längerfristige Freude an den Höckerträgern des Tierparks können Tierarten-Patenschaften übernommen werden.
Opel Zoo Kronberg 08.07.2024
In den Ferien in den Opel-Zoo Umfangreiches Sommerferien-Programm
Die hessischen Sommerferien stehen vor der Tür! Im Opel-Zoo gibt es wieder ein umfangreiches Ferienprogramm für alle, die bei „Ferien zu Hause“ eine entspannte Zeit verbringen möchten. An jedem Sommerferien-Dienstag um 11 Uhr findet eine Ferienführung statt, die Themen wechseln wöchentlich: So geht es mal zu den Elefanten, mal zu den verschiedenen Jungtieren, zu den Pinguinen oder es gibt Spannendes zu „Rekorden im Tierreich“ zu erfahren. Wie auch die Öffentlichen Führungen, die jeden 2. Samstag um 15 Uhr starten, dauern die Ferienführungen etwa eine Stunde und sind kostenfrei, Zoobesucher können ohne Zuschlag zum Eintrittspreis und ohne Voranmeldung daran teilnehmen. Treffpunkt ist jeweils an der Statue des Zoogründers hinter dem Haupteingang im Zoo. Mittwochs und donnerstags von 10 bis 13 Uhr ist die Zooschule geöffnet. Hier können Kinder tierische Exponate erkunden, den Zoopädagogen ihre Fragen stellen, basteln und malen und an den Donnerstagen auch einen Blick durchs Mikroskop werfen. Spielerisch werden den kleinen Forschern dabei zoopädagogische Inhalte vermittelt. Auch dieses Angebot ist kostenfrei und die Teil-nahme ohne Voranmeldung möglich. Während der Sommerferien werden auch die Führungen in die Madagaskar-Voliere häufiger, nämlich dreimal täglich um 12, 14 und 16 Uhr angeboten. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl müssen diese Führungen vorab online gebucht werden: www.opel-zoo.de/de/madagaskar-fuehrungen__449/. Die Teilnahme ist für Zoobesucher kostenfrei, aber es wird um Spenden für Artenschutzprojekte des Opel-Zoo gebeten. Zusätzlich bieten die Tierpfleger-Gespräche bei wechselnden Tieren unterhaltsame Einblicke aus erster Hand (montags-freitags um 14 Uhr, weitere Infos online oder am Haupteingang). Täglich um 16 Uhr gibt es außerdem eine kommentierte Schaufütterung bei den Brillenpinguinen. Eingerahmt werden die Sommerferien im Opel-Zoo von zwei Abendführungen mit Fledermaus-Expertin Ulrike Balzer am Freitag, 12.07.24 um 20.30 Uhr sowie zum Ferienabschluss am Freitag, 23.08.24 um 19.30 Uhr. Der Treffpunkt für diese besonderen Führungen ist am Haupteingang. Sie sind ab 8 Jahren geeignet die Teilnahme und kostet 25 € pro Person. Bei schlechtem Wetter gibt es statt des Zoorundgangs mit Detektorortungen einen Fledermaus-Vortrag in der Zooschule. Wer will, kann auch einfach bei einem Getränk auf der Terrasse des Zoorestaurant Sambesi den Blick über die üppig grüne Elefantenanlage mit den großen Tieren schweifen lassen oder den Ausflugstag zu Giraffe, Erdmännchen und Co. bei einem Picknick oder einem Snack an einem der Kioske ausklingen lassen, während sich die Kinder noch auf dem großen Abenteuerspielplatz austoben können.
Zoo Landau in der Pfalz 08.07.2024
Dromedarnachwuchs im Zoo Landau in der Pfalz – MALIKA, die Königin, heißt das Stutfohlen, das zu den aktuellen Publikumslieblingen zählt
Es gibt einen neuen tierischen Publikumsliebling im Zoo Landau in der Pfalz: Am 12. Juni wurde erneut ein Dromedarstutfohlen geboren und ist inzwischen mit der ganzen Dromedarfamilie regelmäßig auch auf der Außenanlage zu sehen. Es ist bereits das fünfte Fohlen, das die Zuchtstute JAQUELINE, die selbst im 2010 im Zoo Landau geboren wurde, zur Welt gebracht hat und erfolgreich aufzieht. Dementsprechend sah das Zooteam der Geburt einigermaßen gelassen entgegen, war aber doch erleichtert, dass bei der Geburt alles gut gegangen ist! Das erfahrene Muttertier kümmerte sich sofort nach der Geburt vorbildlich um das Jungtier. Getauft wurde das junge Dromedar am 1. Juli von der Jakob-Reeb-Schule aus Landau. Die Klasse T18 unter Leitung der Klassenlehrerin Frau Kramer hatte im Rahmen eines Wettbewerbs der Zooschule als Sonderpreis die schöne Aufgabe erhalten, den Namen für den jüngsten Neuzugang im Huftierrevier auszusuchen. Das Tierpflegeteam hatte eine Auswahl weiblicher, arabischer Namen zusammengestellt, aus denen die Schülerinnen und Schüler den wohlklingenden Namen MALIKA wählten. Auf Deutsch bedeutet der Name „Die Königin“. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich sogar in anrührender Weise anlässlich des Vor-Ort-Tauftermins auf der Dromedaranlage Segenssprüche in deutscher und arabischer Sprache herausgesucht, die MALIKA für ihr weiteres Leben mit auf den Weg gegeben wurden. „Gerade in dem diesjährigen von den Vereinten Nationen verkündeten ‚Jahr der Kamele‘ ein besonders schönes Zeichen,“ sagt Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel als bekennender großer Dromedarfan. Ganz zurecht stehen nach seiner Ansicht Kamele wegen ihrer besonderen Fähigkeiten und ihrer großen Bedeutung für das Überleben von Millionen Menschen besonders im Fokus.
Tierpark Olderdissen 08.07.2024
Ein Hauch von Hochgebirge: Nachwuchs bei Alpensteinbock und Alpengämsen im Tierpark Olderdissen
Der Tierpark freut sich über Nachwuchs bei den Hochgebirgs-Arten: Ein junger Steinbock und drei Alpengämsen sind die jüngsten Bewohner auf den Felsblöcken mitten in Olderdissen. „Der Teutoburger Wald wird wohl ehrenhalber zum Hochgebirge befördert werden müssen“, lacht Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. „Denn offensichtlich fühlen sich hier auch unsere Hochgebirgsbewohner sehr wohl!“ Dabei hat der Tierpark eine besonders langjährige Tradition bei zwei besonderen Hochgebirgs-Arten, die sich zwar den gleichen Lebensraum teilen, aber in der Obhut von Menschen nicht zusammengehalten werden können. Die Alpensteinböcke (Capra ibex ibex) sind bereits seit 1962 im Tierpark Olderdissen beheimatet. Damals wurde der erste Steinbockfelsen gestaltet – zu dieser Zeit der einzige zwischen Ruhrgebiet und Hannover – und war dementsprechend eine große Attraktion für Bielefeld. Grundsätzlich sind Steinböcke Bewohner des Hochgebirges und besiedeln hier besonders gerne steile Südosthänge. Das künstliche Gebirge im Tierpark ist sehr wichtig, damit sich die Tiere ihre scharfkantigen Hufe oder Schalen an den harten Steinen abnutzen können. Von diesen rutscht auch im Winter der Schnee ab, so dass die kargen Pflanzen darunter als Winternahrung dienen können. Der Steinbock wurde durch die Menschheit fast ausgerottet. Nur ein kleiner Bestand überlebte im Nationalpark Gran Paradiso in Italien. Ausgehend von dort konnte er sich im vergangenen Jahrhundert wieder ausbreiten. Auch in Bielefeld werden regelmäßig Kitze geboren und großgezogen, aber dennoch ist es immer wieder etwas Besonderes. Das diesjährige Jungtier ist ein Bock. Bei den Gämsen (Rupicapra rupicapra), die gleich neben den Steinböcken beheimatet sind, gibt es außerhalb der Alpen nur einige wenige Populationen in Mittelgebirgen wie etwa dem Elbsandsteingebirge bei Dresden oder in Mittelfranken nahe Nürnberg. In den Alpen leben nicht alle Gämsen ganzjährig oberhalb der Waldgrenze. Vielmehr nutzen sie die Hochlagen im Sommer und ziehen im Winter runter in die tieferen Lagen. Im Sommer besteht die Nahrung aus den Gräsern und Kräutern der Bergmatten, im Winter geht der Nahrungsbedarf zurück und es werden auch alle trockenen Pflanzen genommen, die sich finden lassen. Dann kommt es aber manchmal auch zu Strauchverbiss. Die Gämsen sind dem Leben in Höhen sehr gut angepasst und verfügen über ein großes voluminöses Herz und sehr viele rote Blutkörperchen im Blut, damit jedes Gewebe bei der dünnen Gebirgsluft und großer körperlicher Leistung dennoch gut mit Sauerstoff versorgt werden kann. Die Hörner der Gämsen heißen Krucken oder Krickel, was den seltenen Namen „Krickelwild“ eingebracht hat. Passend zum Lebensraum ist auch das Gehege in Olderdissen als Klettergehege gestaltet. Weibchen und Jungtiere bilden das ganze Jahr über Gruppen, während die älteren Böcke allein leben oder von schwächeren Böcken begleitet werden. Regelmäßig werden auch Gämsen im Tierpark Olderdissen geboren. 2024 sind es sogar drei, wobei die drei Geschlechter noch nicht sicher bekannt sind. Der Tierpark hofft auf ein gutes Aufwachsen der drei Nachkommen.
Zoo Gelsenkirchen 08.07.2024
ZOOM Erlebniswelt: Erfolgreiche Nachzucht bedrohter Feldhamster
Die ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen freut sich über den ersten Zuchterfolg bei den Feldhamstern: Am 3. Juni 2024 brachte Feldhamsterweibchen Fenja neun Jungtiere zur Welt. Feldhamster gehören zu einer vom Aussterben bedrohten Art, deren genaue Anzahl in der Natur unbekannt ist. Gemeinsam mit der AG Feldhamsterschutz Niedersachsen, möchte die ZOOM Erlebniswelt mit der Nachzucht und Auswilderung der Tiere aktiv einen Beitrag zum Arterhalt leisten. Seit November 2023 leben die drei Feldhamster Slupi, Fenja und Ferdinand in der ZOOM Erlebniswelt. Die nachtaktiven Tiere benötigen eine sehr ruhige Umgebung, verbringen am Tag die meiste Zeit in ihrem Bau und werden erst zur Dämmerung aktiv. Um den Bedürfnissen der Feldhamster gerecht zu werden befindet sich ihr Gehege hinter den Kulissen und ist für die Besucher nicht zu sehen. Feldhamster sind Einzelgänger. Nur zur Paarungszeit darf sich das Männchen kurzzeitig dem Bau des Weibchens nähern. Unmittelbar nach der Verpaarung gehen Männchen und Weibchen wieder getrennte Wege. Nach etwa drei Wochen bringt das Weibchen die Jungtiere in einem unterirdischen Wurfnest zur Welt. Die Jungtiere sind bei der Geburt fast nackt, die Augen und die Gehörgänge sind noch geschlossen. Im kommenden Jahr sollen die Nachzuchten aus der ZOOM Erlebniswelt im Raum Göttingen wiederausgewildert werden. Solange bleiben die Tiere in ihrem Gehege hinter den Kulissen des Gelsenkirchener Zoos. Feldhamster leben auf bewirtschafteten Äckern, sodass es nicht möglich ist, diese Art durch Schutzgebiete zu schützen. In Kooperation mit den Landwirten werden verschiedene Feldhamsterschutzmaßnahmen, wie Blühstreifen mit Luzerne oder Wildblumen, umgesetzt und eine feldhamstergerechte Bewirtschaftung in die Arbeit der Landwirte integriert. In diesen Gebieten werden die Tiere dann wieder ausgewildert und sollen für weiteren Feldhamsternachwuchs und eine stabile Population in der Natur sorgen.