Anna Alfianu: Die Reise zur Burg der Seelen (Rezension)

Fliegende Schildkröten und heilkundige Kraken – Ein Abenteuer voll märchenhafter Weisheit Was, wenn man seinen Großvater vermisst? Und er in der »Burg der Seelen« ist, aus der keiner wiederkehrt? Der 10-jährige Val beschließt, diese rätselhafte Burg zu suchen. In Malila, einer Schildkröte, die fliegen kann und in Reimen spricht, findet er eine großartige Weggefährtin. Sie weiß, wer ihnen helfen kann – ob eine Zwergin, ein gelbgrauer Felsen oder der heilkundige Krake Elacaravolturna. Erst geraten die beiden in Schreckensreiche, aus denen sie mit Mut und Einfallsreichtum wieder herausfinden müssen: In einem unterirdischen Labyrinth begegnen sie den Alpträumen der Menschen; in der veränderlichen Stadt erleben sie, wie Zank und Zwietracht wortwörtlich keinen Stein auf dem anderen lassen. Dann kommen sie an ebenso seltsame, doch freundlichere Orte: in das idyllische Städtchen auf Rädern und den Wald des Schweigens oder den Palast der Träume … und endlich sieht Val seinen Großvater! Mit ihrer poetischen Sprache und an Träume erinnernden Bildern entführt uns Ana Alfianu in fantastisch bunte Welten, in denen alles auf eine tiefere Weisheit hindeutet: Eine Geschichte, die wahrlich in der Tradition eines Michael Ende steht.
Ana Alfianu, geboren 1979 in Brasov / Kronstadt, ist eine rumänische Künstlerin, Grafikerin und Restauratorin. In Rumänien ist eine Reihe von Kinderbüchern und Märchenausgaben mit ihren Illustrationen erschienen. 2017 debütierte sie mit der fantasievollen Geschichte ›Val si Cetatea Sufletelor‹ (›Die Reise zur Burg der Seelen‹) auch als Autorin. Aber natürlich fehlen in diesem Buch auch ihre Illustrationen nicht. Ich weiß nicht, ob sie repräsentativ für ihr Gesamtwerk sind, aber wenn man sich an den eigenwilligen Stil gewöhnt hat, stellen sie ein kleines Highlight des Buchs dar. Die Geschichte selbst könnte eine sehr einfache sein, wird aber so fantasievoll erzählt und hat so viel Skurriles zu bieten, dass nicht nur Kinder ihre Freude haben.
Fliegende Schildkröten und heilkundige Kraken, die natürlich auch sprechen können, bilden nur einen kleinen Teil der Kreaturen, die Val begegnen. Und abgesehen von der fantasievollen Geschichte werden auch ernste Themen angesprochen, kindgerecht wird der Tod geliebter Menschen verarbeitet und die Kraft der Träume, über die mit den Verstorbenen in Kontakt getreten werden kann. Und dann natürlich die Erkenntnis dass das Ziel am Ende eines Weges nicht immer das ist, das zu erwarten ist.

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