Alexander von Humboldt: Ansichten der Natur (Rezension)

Faszinierende Farben der Vegetation, endlose Weiten der Wüste, nächtliches Tierleben im Urwald: Viele Jahre lang reiste Humboldt durch den amerikanischen Kontinent, beobachtete, untersuchte und skizzierte. Dabei interessierte ihn nicht nur Naturforschung, sondern ihn trieb die Frage nach dem großen Ganzen an. Dokumentiert hat er dies in seinen 1808 erschienenen Aufsätzen, in denen sich die sinnliche Wahrnehmung von Natur auf einzigartige Weise mit wissenschaftlicher Erkenntnis und literarischer Qualität verbindet.
Ansichten der Natur“ macht anschaulich, wie Humboldt zu seinem außergewöhnlichen enzyklopädischen Wissen kam. Und wie auch bei seiner Südamerika-Reise steht dieser Kontinent im Mittelpunkt. Dabei findet man keine Wiederholungen und beide Werke ergänzen sich sehr gut (auch wenn ich zugeben muss dass meine Ausgabe der Ansichten unvollständig ist, da die zahlreichen wissenschaftlichen Anmerkungen des Autors fehlen).
Allerdings sind die Ansichten etwas schwer zu lesen, von Humboldts Schreibstil ist seiner Zeit angepasst, aber für den heutigen Leser nicht leicht zu verstehen und manche Sätze klingen für heutige Ohren umständlich und benötigen einige Zeit des Verstehens. Aber das Wissen, dass man daraus ziehen kann ist durchaus nicht zu verachten, auch wenn vieles inzwischen nicht mehr dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht und wohl nur noch für den historisch interessierten Leser von Belang.
Humboldts authentischster und zeitnahster Reisebericht, da viele seiner Erkenntnisse vor Ort geschrieben wurden und mehr oder weniger unbearbeitet zu den Ansichten führte.

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