12. Zooreise 2019: Tag 3 – Tag des weißen Goldes

Geplant waren Besuche im Tierpark Chemnitz (trotz der Kälte) und dem Porzellanikon in Selb.
Wir waren nicht die einzigen Besucher im Tierpark. Es scheint so, als ob es manche Besucher auch bei weniger gutem Wetter in den Zoo treibt. Und nicht alle davon hatten Kinder dabei.
Aber natürlich war der Tierpark nicht voll. Aber geht man von der frühen Tageszeit und der Kälte aus, waren es erstaunlich viele Besucher.
Und Tier hat man auch viele gesehen (nur einige der Vögel nicht …).
Danach ging es nach Selb in Bayern.
Selb ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge (Regierungsbezirk Oberfranken) und liegt direkt an der tschechischen Grenze. Sie gehört der grenzüberschreitenden Mikroregion Freunde im Herzen Europas an. Überregional ist Selb als Porzellanstadt bekannt und liegt an der Bayerischen Porzellanstraße.
Bisher kannte ich nur Metropolregionen, aber Mikroregionen scheint es auch zu geben. Dies sind wohl kleinere Verbindungen zwischen Städten, die (zumindest in Deutschland) in Grenznähe sind.
Die „Porzellanstraße“ wurde im Januar 2003 in Nordostbayern eröffnet. Initiator war der 1996 gegründete Verein Porzellanstraße e. V. in Selb. Er will laut Satzung „die Aufmerksamkeit in- und ausländischer Touristen auf das Produkt Porzellan in all seinen Variationen sowie auf die reizvolle Landschaft lenken, in der die Produktionsstätten liegen“.
Auch Tirschenreuth (Hof und Bayreuth) liegen an dieser Straße. In Bayreuth und Hof habe ich aber noch nicht viel von Porzellan gesehen, aber ich habe auch nicht darauf geachtet.
Selb selbst hat einiges zu bieten, allerdings weiß ich das auch erst seit ich diesen Beitrag geschrieben habe. Vielleicht wird die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt erkundet werden. Der heutige Aufenthalt sollte nur im Porzellanikon stattfinden, aber dort kann man durchaus auch Stunden verbringen.

Das Porzellanikon ist ein Museumskomplex, der sich mit der Fabrikation von Porzellan und Keramik in Selb beschäftigt. Es entstand aus dem Zusammenschluss der Porzellanwelt Selb (mit dem Europäischen Industriemuseum für Porzellan, dem Europäischen Museum für Technische Keramik und dem Rosenthal Museum) und dem Deutschen Porzellanmuseum in Hohenberg an der Eger. Letzteres haben wir (noch) nicht besucht.
Seit 2012 ist das Porzellanikon als Mitglied im „Urban Network for Innovation in Ceramics“ in die Europäische Keramikstraße einbezogen.
Der Museumskomplex des Porzellanikon Selb setzt sich aus drei Museen zusammen. Das Europäische Industriemuseum für Porzellan zeigt die Fabrikfertigung von Porzellan. Das Europäische Museum für Technische Keramik beschäftigt sich mit dem Einsatz von Keramik in den Bereichen Medizin, Elektrotechnik und Raumfahrt. Das Rosenthal Museum dokumentiert die Produkt- und Designgeschichte der Rosenthal AG, einem Hersteller von Porzellan- und anderen Haushaltswaren.
Das Europäische IndustrieMuseum für Porzellan befindet sich auf dem ehemaligen Fabrikgelände der Rosenthal AG. Die bereits 1866 gegründete Fabrik ist mittlerweile ein anerkanntes Industriedenkmal. Das Museum zeigt – zum Beispiel an originalgetreu eingerichteten Arbeitsplätzen – die Entwicklung der Porzellanherstellung in einer Fabrik und deren Bedingungen von den Anfängen bis in die Gegenwart. Es ist ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH).
Es wird dargestellt, wie Porzellangeschirr hergestellt wird und wurde. Bildschirme zeigen das Innenleben komplexer Maschinen und machen so deren Funktionsweise nachvollziehbar. Der Einsatz spezieller Software ermöglicht die experimentelle Gestaltung dreidimensionaler Porzellanobjekte. Über Touchscreen-Anwendungen können weiterführende Fragen geklärt werden. Das Museum greift auch sozialgeschichtliche Fragestellungen auf.
Das Europäische Museum für Technische Keramik wurde am 10. Oktober 2005 als Teil des Porzellanikon Selb eröffnet. Es ist das erste Museum in Europa, das sich der Hochleistungskeramik widmet. An seiner Entstehung beteiligten sich zahlreiche Hersteller technischer Keramik sowie der Verband der Keramischen Industrie (Selb).
Mit dem Rosenthal Museum kehrte die Rosenthal AG anlässlich ihres 125-jährigen Jubiläums auf ihr altes Werksgelände zurück. Das Museum ist im alten Brennhaus der ehemaligen Fabrik untergebracht. Das ursprünglich 1889 erbaute Gebäude brannte allerdings 1982 bis auf die Außenmauern nieder. Sein Wiederaufbau berücksichtigte die Idee eines „offenen Raumkonzeptes“. Von den ursprünglich drei hintereinander stehenden Rundöfen wurde der vordere vollständig saniert.
Das Museum zeigt in verschiedenen Themeninseln die Geschichte des Unternehmens und seiner Produkte, die am 30. August 1879 im Schloss Erkersreuth mit der Porzellanmalerei Philipp Rosenthals begann. 1917 erwarb Rosenthal die 1866 von Jacob Zeidler gegründete Porzellanfabrik in Selb-Plößberg. Die Firma nutzte die Fabrikanlagen, bis sie ihre Produktion 1969 nach Rotbühl verlegte.
2009 wurde die Rosenthal-Sammlung des insolventen Porzellanherstellers Rosenthal von der Oberfrankenstiftung gekauft, darunter Originale von Salvador Dalí und Andy Warhol. Die Stiftung überließ den Fundus dem Porzellanmuseum.
Noch bis zum 26. Januar 2020 ist die Sonderausstellung „Stille Star – Keramik in Film und Fernsehen“ zu sehen. Uns hat die Ausstellung allerdings nicht sonderlich gefallen. Das Porzellanikon selbst ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Es gibt (glaube ich) für jeden Geschmack etwas … das Spektrum geht von tod langweilig bis höchst interessant. Während der Öffnungszeiten werden auch verschiedene Vorführungen gezeigt. So sieht man z. B. das Eindrehen von Bechern oder das Gießen von Hohlgeschirr.
An einigen Stationen kann man (sofern alle Gerätschaften vorhanden sind) auch selbst sein Können testen und interessante Entdeckungen machen.

Und die Zeit vergeht wie im Fluge…

Das war die letzte Zooreise in diesem Jahr (und ich meine 2019, nicht das bereits begonnene). Weitere Zoos werden auch nicht mehr besucht, so dass ich zumindest sagen kann: Es war ein ereignisreiches Jahr mit mehr Zooreisen als je zuvor (auch wenn es viele sehr kurze waren).
Und was bringt 2020: Auf jeden Fall Reisen nach Magdeburg, Wien und Dresden …

Tierpark Chemnitz
Selb
Porzellanikon

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