Anna Blix: Rund 40 Wochen (Rezension)

40 Wochen dauert es, bis ein menschliches Baby im Bauch der Mutter heranwächst. Anna Blix schaut sich diese Zeitspanne der menschlichen Schwangerschaft an und stellt parallel dazu in jeder dieser Wochen andere Lebewesen vor, die gerade ihre Nachkommen zur Welt bringen. So hat das Bakterium E. coli sich innerhalb von 20 Minuten verdoppelt. Das Graue Riesenkänguru ist nur fünf Wochen schwanger, dann kommt das Baby in der Größe einer Bohne auf die Welt. Warum aber tragen wir als Menschen unsere Babys so lange in unserem Körper? Und gibt es einen Grund dafür, dass Schwangere sich übergeben müssen und ihnen übel wird? Gibt es vielleicht bessere Möglichkeiten zur Reproduktion? Dieses Buch bietet evolutionären Trost für all die Schwierigkeiten einer menschlichen Schwangerschaft und zugleich eine Erklärung, wie wir bis hierher gekommen sind: als klügste Spezies mit der vielleicht ermüdendsten, aber nicht der schlechtesten Weise, uns zu reproduzieren.
Anna Blix ist schwanger. Zum zweiten Mal und während ihr zweiter Sprössling (manchmal liebevoll DER PARASIT genannt) in ihr heranwächst wirft sie einen Blick auf ihre Leidensgenossinnen im Tierreich. Darunter sind Tiere, mit wenig langer Tragzeit, und andere, die viel länger austragen. Dann gibt es Vögel, welche die größten Eier im Tierreich heranreifen lassen und „Fische“, deren Nachkommen bereits im Mutterleib Kannibalismus betreiben. Und das Leben eines jungen Chamäleons ist auch nicht unbedingt von Mutterliebe geprägt. 40 Wochen begleitet Anna Blix ihren Körper und andere und zeigt die Wunder der Schwangerschaft im Tierreich, die sich neben der bekannten Geschlechterrolle auch mit so manch ungewöhnlichen Zusammenstellungen befassen.
Informativ und humorvoll wird der Leser auf die Vielfalt im Tierreich hingewiesen und darf buchstäblich hautnah die Leiden einer Mutter erleben (Vom Neid auf andere mit anscheinend schwerelosen Geburten über die nicht nur morgendlich auftretenden Übelkeiten).
Kurzweilig und unterhaltsam und ein Buch, das zeigt, welche Strapazen Mütter auf sich nehmen müssen … und nicht immer wird es ihnen gedankt (wenn sie bei oder vor der Geburt ihrer Jungen sterben oder ihre Brut von Kuckucken infiltriert wurden).

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(Rezensionsexemplar)

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