Kwame Mbalia: Tristan gegen die Götter (Hörbuch)(Rezension)

Wer es mit den Göttern aufnehmen will, braucht einen guten rechten Haken
Normal war Tristans Leben noch nie, aber seit er mit einer Puppe um das Tagebuch seines besten Freunds gekämpft hat, ist »normal« für ihn ein Fremdwort. Okay, dass bei dem Kampf aus Versehen ein Riss zwischen den Welten entstanden ist, war vielleicht ein kleines bisschen seine Schuld. Aber dass er jetzt von Eisenmonstern verfolgt und für das bevorstehende Ende der Welt verantwortlich gemacht wird … das ist echt nicht cool. Aber hey, wenn sich jemand da durchboxen kann, dann Tristan!

Tristan gegen die Götter: Mythenweber …. ruft Erinnerungen an PERCY JACKSON wach und das ist auch beabsichtigt. Und so gibt es zwischen Tristan und Percy auch Ähnlichkeiten und doch sind beide Reihen unterschiedlich. Percy schlägt sich mit griechischen Göttern herum während sich Tristan in der westafrikanischen Mythologie herumtreibt und so zumindest den weißen Europäer Neuland betreten lässt. Und das ist auch die Stärke der Geschichte, weil Wege betreten werden, die zumindest mir fast unbekannt sind. Und so treffen wir zusammen mit Tristan auf Anansi, den Gott des Schabernacks, Nyame, dem Himmelsgott, John Henry, ein amerikanischer Volksheld, dem nervigen Gum Baby und viele mehr. Ein Sammelsurium an Volkssagen und Mythologien treffen aufeinander und sorgen für die eine oder andere Überraschung (wenn Gum Baby nicht so nervig wäre, aber das erwähnte ich bereits). Vielleicht ist das auch etwas zu viel, vor allem mit demjenigen, der mit dieser Mythologie nicht so vertraut ist, weniger wäre mehr gewesen und so ganz springt der Funken auch nicht rüber. Die Erzählweise war teilweise sehr langatmig (da konnte selbst das oder die nervige Gum Baby nichts ändern). Stellenweise wurde es zwar richtig spannend, aber dann gab es Szenen, die so vorhersehbar waren, dass selbst die Exotik daran nichts ändern konnte. Eigentlich schade. Gut in Szene gesetzt wird das Buch von Sprecher Patrick Abozen (bekannt u. a. aus dem Kölner TATORT), der vor allem das nervige Gum Baby noch nerviger macht (und ja, das ist mein Lieblingscharakter, nervig hin oder her).
Leider hilft seine Stimmbegabung nicht darüber hinweg, dass die meisten Charaktere trotz ihres interessanten Hintergrunds eher farblos bleiben und man diesen wohl kennen muss, um sich besser in die Geschichte einfinden zu können. Ein bisschen wie Percy Jackson, aber doch eigenständig und kein Klon, aber … bei weitem nicht so gut wie das, was Rick Riordan schreibt (bezogen auf die Kane-Chroniken oder Percy Jackson)

Mythenweber ist der erste Teil einer Trilogie.

(Rezensionsexemplar)

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