Stephan R. Bellem: Maske des Mondes (Rezension)

Wenn die Nacht über Londons Straßen hereinbricht, fordert sie ein Leben.
Claire hatte sich das ganz anders vorgestellt. Das schüchterne Hausmädchen wird zum Mittelpunkt einer blutigen Mordermittlung. Gemeinsam mit dem jungen Inspector Powler begibt sie sich auf die Spur des Mörders, in dem Versuch, weitere Gräueltaten zu verhindern.
Als sie bemerkt, dass ein Fremder sie auf Schritt und Tritt verfolgt, ist es für eine Umkehr zu spät.
Lewis van Allingtons Suche nach den Köpfen von Londons Unterwelt führt ihn indessen bis nach Berlin. Doch hinter nächtlichen Festen und Séancen verbirgt die Stadt so manches Geheimnis, das man leicht mit dem Leben bezahlt.
Und als klar wird, dass die Ereignisse in Berlin eine blutige Spur durch London ziehen, beginnt für Lewis und Claire ein Wettlauf gegen die Zeit

Maske des Mondes spielt zeitlich nach Ruf der Rusalka und kann unabhängig davon gelesen werden. Beide Romane sind in sich abgeschlossen. Hier wird die Geschichte um Lewis van Allington fortgesetzt.
Im Gegensatz zum ersten Band wirkt dieser etwas unausgegoren. Es gibt zu viele Schauplätze, zu viele Handlungsstränge, deren Zusammenhang nicht ganz ersichtlich ist. Der im Klappentext angekündigte Ansatz klingt interessant und verspricht einen unterhaltsamen und spannenden Roman. Claire und Powler ermitteln in London, Lewis und Paul zusammen mit Dietrich in Berlin. Nebenbei geht es um Luftschiffe und vermutete Intrigen, leider wird dieser Teil eher am Rande abgehandelt. Chester, der Dürrbächler eine ältere Bezeichnung für den Berner Sennenhund) spielt eine wichtige Rolle, aber dieses Element, das gefühlt einen Großteil des Buchs ausmacht, hätte man auch anders in die Geschichte einbauen können. Ich habe den Eindruck, dass sich der Autor nicht entscheiden konnte was er mit seiner Story anstellen will. Auf der einen Seite Luftschiffe, auf der anderen Seite ein Mord … und der Leser steht vor der Frage: Wie gehört alles zusammen. Die Geschichte hat ihre Längen und kann weniger überzeugen als DER RUF DER RUSALKA, auch wenn es gegen Ende dann doch noch spannend wird. Für meinen Geschmack hätten de Ideen in MASKE DES MONDES für zwei Bücher gereicht, alles in eines zu packen war vielleicht der falsche Weg. Ein historischer Krimi mit Fantasy/Horrorelementen, aber ich hätte mir mehr Luftschiffe und weniger Hund gewünscht.

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