(Erstveröffentlichung am 13. September 2011)
Und so sah der Plan für Tag 2 der Zooreise aus:
Leipzig – Zoobesuch (9-11)
Leipzig – Halle (11-12)
Halle – Zoobesuch (12 -14)
Halle-Bernburg (14 – 15)
Bernburg-Zoobesuch (15-17)
Hannover -Abendessen/Abendprogramm/Übernachtung
Um sieben klingelte der Wecker und nach einem ausgiebigen Frühstück (ich liebe Hotelfrühstücke und genieße diese, vor allem, da ich normalerweise nicht frühstücke. So wird aus dem Frühstück im Hotel etwas Besonderes) ging es nach Gondwanaland, äh, dem Leipziger Zoo.
Kurz vor neun standen wir am Eingang, aber nicht alleine, einige Reisegruppen (fünf bis acht, das änderte sich innerhalb von fünf Minuten und dann waren noch die regulären Gäste) und sobald das Eingangstor öffnete marschierten wir (nachdem wir unsere Eintrittskarten gelöst hatten) nach Gondwanaland, voller Vorfreude, auf das was da noch kommen sollte …Schopftinamus, diverse Fische und ein kleiner Nachttierbereich und dann kam die Haupthalle, aber halt, der Nachttierbereich … Das erste Gehege war von Tüpfelbeutelmardern bewohnt, jedenfalls sagte das das Gehegeschild. Aber egal, wie oft man den Namen Tüpfelbeutelmarder auch laut sagte, ob als Solist, oder im Chor, die Tiere wollten sich nicht zeigen. Dafür habe ich den Namen hunderte Mal gehört, scheinbar musste jeder Besucher den Namen laut vorlesen und dabei ist es kein sehr ungewöhnlicher Name (wie etwa Kowari, die ebenfalls im Nachttierbereich waren, aber deren Namen habe ich nicht so oft gehört, vielleicht, weil man die gleich gesehen hat und für Wüstenspringmäuse gehalten hat).
Bei Heidi, dem altersschwachen Opossum hatte ich mehr Glück. Etwas später, nachdem wir erneut unser Glück bei den Tüpfelbeutelmardern versucht hatten, hatte sich auch Heidi verzogen, aber vor ihrem Gehege (Terrarium klingt mehr nach Schlangen und Eidechsen) war eine Schlange gierig fotografierender Touristen, bis irgendjemand sagte: „Das ist nicht Heidi, das ist Paul, bitte nicht fotografieren.“ Nur weil Paul nicht schielt…
Aber nun zum eigentlichen Gondwanaland: Groß, bombastisch, sehr grün … aber im Endeffekt doch eine Enttäuschung. Der interessante Tierbesatz war nur selten oder gar nicht zu sehen und vom Komodowaran hätte ich mir mehr erwartet, als nur eine Schwanzspitze. Und der Luftraum über den Bäumen ist leer. Ich kann verstehen, dass man durch Vögel oder Fledermäuse, die Kontinente nicht verwässern will, trotzdem wirkte Gondwanaland auf mich, wie andere Tropenhallen auch, nur die Größe ist vielleicht bemerkenswert.
Aber der Leipziger Zoo besteht nicht nur aus Gondwanaland, obwohl man an manchen Stellen wünschen würde, dass dem so wäre …Leoparden und Schneeleoparden haben kleine Gehege, in denen sie auch nicht richtig zur Geltung kommen, man kann sie leicht übersehen und das haben diese besonderen Tiere nicht verdient. Die Brillenbären hausen in der Bärenburg, ein bombastisches Gebäude, das früher fünf Bärenarten beheimatete. Die zwei Tiere, die wir gesehen haben, wirkten etwas verloren und fehl am Platze.
Leipzig hat natürlich auch schöne Gehege und einen Tierbesatz, der sich sehen lassen kann und so war es nicht verwunderlich, dass wir länger blieben als geplant, wobei man auch bedenken muss, dass man für Gondwanaland alleine schon eine Stunde braucht.
Sehenswert ist auch das Baden der Elefanten (das hätte ich fast vergessen, obwohl sich dort wieder eine Szene aus der Rubrik ahnungslose Eltern zutrug: Da wurde aus dem Schuppentier mal kurzerhand ein Gürteltier): Erst wollte er (bzw. sie) nicht so wirklich und dann gab es Handstände und halbe Purzelbäume.
Nach Leipzig ging es nach Halle. Der Bergzoo war viel kleiner und wir haben uns mehrmals auf unserem Rundweg verlaufen. Natürlich kann er mit keinen großartigen Sehenswürdigkeiten wie Gondwanaland aufwarten, aber auf seine Art ist er ein kleiner, aber feiner Zoo.
Und obwohl ich es schon aufgegeben hatte, sind wir doch noch nach Bernburg gefahren.
Obwohl (flächenmäßig) größer als Halle, war der Rundgang schnell erledigt, der Zoo ist nett und übersichtlich. Und dann ging es nach Hannover.
Unterwegs mussten wir uns von ein paar Lampen verabschieden, aber dank Internet fanden wir einen Händler unweit des Hotels, aber um diesen Teil der Reise kümmere ich mich morgen, nachdem dieser auch zu Tag 3 gehört.
Und wie man sich denken kann: Es gab auch kein richtiges Abendprogramm, sieht man von einer Runde Carcassone im Hotelrestaurant ab …
Zoo Leipzig
Bergzoo Halle
Tiergarten Bernburg