Zoo Augsburg, 23.08.2025
Aus dem August-Newletter
Die Neuigkeiten aus dem Vogelbestand müssen urlaubsbedingt auf den nächsten Newsletter verschoben werden. Soviel aber vorab – die Flamingos sind in diesem Jahr sehr erfolgreich. Insgesamt sind bisher fünf Küken geschlüpft, von denen drei überlebt haben.
Ebenfalls geschlüpft ist ein Stelzenläufer.
Geboren wurden außerdem vier Baumstreifenhörnchen.
Geboren wurden außerdem vier Baumstreifenhörnchen.
Außerdem schlüpfte ein Himmelblauer Zwergtaggecko.
Leider sind Geburten nicht immer so erfreulich. Nachdem das Zuchtweibchen der Rüsselspringer das dritte Mal in sechs Monaten Zwillinge zur Welt brachte, hat sie die Geburt leider nicht überlebt. Die beiden Jungtiere leider dann auch nicht. Außerdem gab es eine Totgeburt bei den Kapuzineraffen.
Nach mehreren Jahren wurden endlich wieder madegassiche Hundskopfboas geboren.
Zwei Alpakastuten wurden an den Zoo Karlsruhe abgegeben.
Seit mehreren Jahren zieht der Zoo für den Verein Artenschutz von Rhön bis Rhein Europäische Sumpfschildkröten auf, die dann, wenn sie ein Gewicht von mindestens 100 g erreicht haben, ausgewildert werden. Außer dem Zoo Augsburg sind auch der Opel-Zoo in Kronberg, der Zoo Frankfurt und der Tiergarten Nürnberg Projektpartner dieser Aktion. 14 nicht mehr so kleine Schildkröten wurden für die Auswilderung abgegeben, im Gegenzug kamen neun Schlüpflinge, die jetzt in Augsburg aufwachsen dürfen. Diese werden in den nächsten Tagen mit 27 anderen in den südhessischen Rheinauen ausgewildert. Ziel des Projektes ist, die in den Rheinauen durch vergangene Wiederansieldungen vorhandene -nachweislich bereits erfolgreich reproduktive – Population soweit zu stärken, dass sie sich dauerhaft selbst erhält und vermehrt und somit ihre Rolle im Ökosystem der Rheinauen ausfüllen kann.
Leider verstarb das weibliche Wasserschwein. Eine Obduktion soll die Ursache klären.
Nun geht es richtig los beim Bau der Himalaya-Anlage. Der Kran ist aufgestellt und Unmengen Tonnen Material wird bewegt – zunächst erst einmal auf der Festwiese, bis es anschließend wieder eingebaut, oder entsorgt wird.
Das Kinderfriedensfest spielte sich wie üblich eher im Botanischen Garten, als im Zoo ab, aber auch bei uns haben weit über 1.000 Kinder den kostenlosen Zugang genossen.
Am 12. August standen die Elefanten im Mittelpunkt. Bei vielen Ständen, Führungen hinter den Kulissen des neuen Elefantenhauses, kommentierten Fütterungen und Elefantenduschen konnten sich die Besucher über die Augsburger Elefanten, die Bedrohung der wildlebenden Tiere informieren – und auch darüber wie der Naturschutzfonds des Augsburger Zoos konkret hilft. Ein insgesamt toller Tag mit vielen begeisterten Besuchern.
Zoo Berlin 22.08.2025
Ein Jahr Panda-Glück
Panda-Zwillinge Leni und Lotti feiern 1. GeburtstagEine große, rote Eins aus Holz, viele Eismurmeln aus Rote Beete und Karottensaft und eine Bambus-Geburtstagskerze, so feiern die Panda-Zwillinge Leni und Lotti im Zoo Berlin ihren ersten Geburtstag und durften sich über kühle Überraschungen auf Ihrer Außenanlage freuen. Dabei wurde vorwitzig die Bambuskerze erklommen, neugierig an den Eismurmeln geschleckt und ausgelassen miteinander gerangelt. Vom winzigen, rosa Neugeborenen bis zu quirligen Jungtieren: Leni und Lotti haben in den vergangenen 365 Tagen eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Ihr Geburtsgewicht von unter 200 g haben sie inzwischen mehr als verhundertfacht. Heute bringen die beiden Pandamädchen jeweils rund 21 Kilogramm auf die Waage. Anfangs blind, nackt und völlig hilflos, erkunden sie mittlerweile selbstbewusst ihre Anlage, klettern geschickt und haben bereits einen gesunden Appetit auf Bambus entwickelt, auch wenn Mama Meng Mengs (12) Milch ihnen noch immer am besten schmeckt. Nach einem Jahr hat das Panda-Team die zwei kleinen Racker natürlich schon richtig gut kennengelernt und sogar einige Unterschiede festgestellt. „Lotti ist die etwas wagemutigere von beiden, während Leni häufig einen Tick gelassener bleibt, aber zusammen sind sie ein echtes Dream-Team und ein großer Glücksfall für uns“, erklärt Revierleiter Norbert Zahmel. Die Zwillinge sind nach ihren Brüdern Pit und Paule bereits der zweite Panda-Nachwuchs, der im Zoo Berlin seinen ersten Geburtstag feiert. „Die Geburt von Leni und Lotti war ein besonderes Ereignis für den Zoo Berlin und wir freuen uns sehr, wie prächtig sich die beiden entwickelt haben. Mein herzliches Dankeschön gilt unserem engagierten Team und allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die die Pandafamilie in diesem ersten aufregenden Jahr begleitet haben“, betont Bärenkurator und Biologe Dr. Florian Sicks. „Bei weniger als 2.000 ausgewachsenen Großen Pandas im natürlichen Lebensraum, ist jedes einzelne Jungtier ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser gefährdeten Tierart.“ Gleichzeitig ist der Zuchterfolg im Zoo Berlin auch Ausdruck einer sehr guten internationalen Kooperation mit der Panda Base in Chengdu und dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierfoschung (IZW) ohne die dieser großartige Erfolg nicht möglich gewesen wäre. Seit ihrer Geburt am 22. August 2024 ziehen die beiden kleinen Pandas nicht nur die Aufmerksamkeit des Berliner Publikums, sondern auch internationale Begeisterung auf sich. Der erste Geburtstag der beiden ist daher nicht nur ein Meilenstein für die Pandafamilie im Zoo Berlin, sondern ein riesiger Grund zur Freude für alle, die den Weg der Zwillinge mitverfolgt haben. Auch das chinesische Kulturzentrum hat im Panda-Pavillon mitgefeiert und kleine Überraschungen für die Zoo-Gäste vorbereitet. Hintergrund Ohne Schutzmaßnahmen wäre der Große Panda mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits ausgestorben. Der Große Panda ist ein einzigartiger Spezialist mit spezifischen Bedürfnissen. Dank intensiver Maßnahmen gegen Wilderei und zur Förderung von Schutzgebieten und Verbindungskorridoren haben sich die Bestände zwar etwas erholt, jedoch wird der Große Panda auf der „Roten Liste“ der Weltnaturschutzunion (IUCN) mit knapp 2.000 Individuen im natürlichen Lebensraum als „gefährdet “eingestuft. Die vom Menschen verursachte Fragmentierung des Lebensraumes durch Straßen, Schienen und landwirtschaftliche Nutzflächen ist ein großes Problem für den Einzelgänger. Im Zoo Berlin leben seit Sommer 2017 Deutschlands einzige Große Pandas. Am 22. August 2024 brachte Panda-Dame Meng Meng zwei Baby-Pandas zur Welt. Sie sind erst der zweite Panda-Nachwuchs, der jemals in Deutschland geboren wurde.
Opel-Zoo Kronberg 22.08.2025
Nächste Öffentliche Führung zu den „Tieren, die (fast) keiner kennt“
Am Samstag, 30. August 2025 um 15 Uhr im Opel-ZooUm Tiere, die (fast) keiner kennt und die weniger im Rampenlicht der Besucher stehen, geht es bei der nächsten Öffentlichen Führung im Opel-Zoo. Im Opel-Zoo werden rund 2.000 Tiere in 221 (Stand 31.12.2024) überwiegend aus Afrika, Asien und Europa stammenden Arten gehalten und die Zoobesucher freuen sich vor allem auf die einzigen Elefanten in Hessen, auf Giraffen, Zebras, Erdmännchen und viele andere mehr. Neben diesen „prominenten“ Tierarten werden aber auch solche gepflegt, die bei den Zoobesuchern in der Regel weniger Beachtung finden, über die es aber viel Interessantes zu berichten gibt. Wussten Sie, dass die Europäischen Gleithörnchen es schaffen, mit ihrer behaarten Flughaut 30 bis 60 m durch die Luft zu gleiten? Oder ist Ihnen bekannt, dass die Skorpions-Krustenechse zu den wenigen giftigen Ausnahmen innerhalb der rund 3.000 Echsen gehört? Nicht jedem bekannt ist auch die Tatsache, dass Hirscheber für die medizinische Forschung interessant sind, denn bei den männlichen Tieren wachsen die großen Hauer nach oben heraus und durchbrechen den Nasenrücken, ohne dass es dabei zu Entzündungsreaktionen kommt. Die Führung zu diesen und weiteren interessanten Tieren im Opel-Zoo startet am Samstag, dem 30. August 2025 um 15 Uhr an der Statue des Zoogründers hinter dem Haupteingang. Sie ist kostenfrei, ohne Zuschlag zum Eintrittspreis und eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Alpenzoo Innsbruck 22.08.2025
Rekordjahr für den Alpenzoo: 13 junge Raufußkäuze erfolgreich aufgezogen
Der Alpenzoo freut sich, über einen außergewöhnlichen Zuchterfolg bei den Raufußkäuzen berichten zu können: Gleich zweimal haben die Tiere in diesem Jahr gebrütet und insgesamt 13 Jungvögel großgezogen. Besonders bemerkenswert: Allein aus der zweiten Brut gingen sieben Küken hervor.Das Elternpaar stammt aus zwei europäischen Zoos – das Weibchen aus dem Wildpark Eekholt in Deutschland, das Männchen aus dem Zoo Ostrava in Tschechien. Seit ihrer Ankunft im Alpenzoo im vergangenen Jahr bilden die beiden ein harmonisches Paar. Ihr erfolgreicher Nachwuchs zeigt, wie wertvoll internationale Zusammenarbeit von zoologischen Einrichtungen ist.Momentan kann man die Jungkäuze mit ihren Eltern in ihrer Voliere sehen. In den kommenden Monaten werden sie dann an andere zoologische Einrichtungen weitergegeben. Damit tragen sie dazu bei, den Bestand dieser Vogelart langfristig zu sichern und genetische Vielfalt innerhalb der Population zu bewahren.
Allwetterzoo Münster 21.08.2025
Nachts im Zoo: Ein Abend voller Licht und Erlebnisse
Am 30. August öffnet der Allwetterzoo nach den regulären Öffnungszeiten erneut seine Tore für ein beliebtes Event: Bei „Nachts im Zoo“ erwartet die Besucher*Innen ab 19 Uhr eine stimmungsvolle Abendveranstaltung mit vielseitigem Programm. „Unser Zoo zeigt sich an diesem Abend von seiner außergewöhnlichsten Seite – bunt, kreativ, lebendig. Es ist diese besondere Mischung aus Kunst, Kultur, Musik und Tierischem, die unsere großen und kleinen Besucher*innen immer wieder staunen lässt und jedes Jahr aufs Neue verzaubert “, sagt Zoodirektorin Dr. Simone Schehka.Für dieses stimmungsvolle Event werden Wege des Zoos festlich illuminiert und ausgewählte Tierhäuser geöffnet. Ein Highlight ist die 2.500 Quadratmeter große Meranti-Halle, die in einem besonderen Licht erstrahlt und außergewöhnliche Einblicke bietet. Neben der atmosphärischen Beleuchtung erwartet die Gäste ein abwechslungsreiches Programm: Livemusik, Comedy, Cosplay, Kinderschminken, Livemalerei, sowie zahlreiche Aktionen und Mitmachangebote. Neu ist, dass die traditionelle Feuershow auf dem zentralen Landois-Platz nun nicht mehr zwei Mal am Abend stattfindet, sondern nur noch einmal – dafür größer, imposanter und mit vielen spektakulären Effekten. Zusätzlich zu den zahlreichen Künstlern kommt auch das tierische Programm nicht zu kurz. Interessierte können an Fütterungen bei den Rothunden oder Elefanten teilnehmen, sowie zahlreiche Einblicke hinter die Kulissen erlangen. Auch Mitmachaktionen wie Eier schieren bei den Pinguinen und Blasrohrschießen mit den Tierärzten sind geplant. Das Westfälische Pferdemuseum bleibt ebenfalls länger geöffnet und lockt nicht nur mit einer Sonderausstellung über Pferde und die Tierwelt vor 50 Millionen Jahren, sondern auch mit einer eindrucksvollen Show mit Shire-Horses, der größten Pferderasse der Welt. Sechs Pferde darunter die erst vierjährige, aber schon stattliche 1,80 cm messende Nachwuchs-Shire-Stute „Audra“ und der riesige 1,92 cm große „Warrior“ bestreiten mit einem spannenden Programm den Abend im Pferdemuseum. Details zu den Künstlerinnen und Künstlern, sowie dem tierischen Programm entnehmen Sie bitte unserer Homepage. (https://www.allwetterzoo.de/de/zoo-erleben/veranstaltungen/nachts-im-zoo/). Am Abend der Veranstaltung bieten die Stadtwerke Münster Sonderfahrten an. Die Fahrten von der Haltestelle Zoo / LWL Naturkundemuseum um 21:41, 22:11, 22:41 und 23:11 Uhr in Richtung Innenstadt werden von einem normalen Nachtbus durchgeführt, der nicht vorbestellt werden muss. Die Veranstaltung endet um 23 Uhr. Die Eintrittskarten kosten für Kinder 14,90 Euro, für Schüler*innen und Studierende 17,90 Euro, Senioren zahlen 20,90 Euro und Erwachsene 23,90 Euro. Wir empfehlen die Tickets vorab online zu erwerben, da es zu längeren Wartezeiten an der Abendkasse kommen kann. Das Parken ist für die Gäste der Abendveranstaltung kostenlos. Besucher von Nachts im Zoo erhalten bei Vorlage ihrer Eintrittskarte außerdem 50% Rabatt an der Abendkasse der parallel laufenden Musikveranstaltung “Sommernachtsträume” im Mühlenhof Freilichtmuseum.
Zoo Leipzig 21.08.2025
Habichtskäuze ausgewildert
Die beiden Im Juli in ein österreichisches Auswilderungsprogramm abgegebenen Habichtskäuze aus dem Zoo Leipzig haben die ersten Wochen im Projekt gut gemeistert. Nach zwei Wochen in der Auswilderungsvoliere sind die beiden Vögel jetzt ausgewildert worden, lernen die Region kennen, beginnen Futter zu suchen. Noch werden sie aber zugefüttert um den Start zu erleichtern. Ornithologe Richard Zink, Leiter eines Forscherteams am Konrad- Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung der Veterinärmedizinischen Universität Wien, schätzt ein: „„Die Auswilderung läuft dieses Jahr hervorragend. Die Jungvögel nutzen bisher noch den Futtertisch, entwickeln sich aber zunehmend selbstständig, ganz so wie es sein soll. Bis Ende September sollen sie autonom werden und sich dann vorerst ein Winterrevier und bis zum Frühjahr dann ihr endgültiges Revier suchen.“ Damit meistern die beiden nunmehr vier Monate alten Jungvögel aus Leipzig, ihre große Mission zum Schutz der Art bislang erfolgreich. Zu diesem und vielen anderen Projekten können sich die Zoogäste am Wochenende bei den Entdeckertagen Artenschutz informieren. Infos unter www.zoo-leipzig.de.
Kölner Zoo 21.08.2025
Bedrohte Art erfolgreich vermehrt: Vier Rotgesicht-Hornraben im Kölner Zoo geschlüpft
Wimpern wie ein Model, großer Schnabel, schwarzes Gefieder, leuchtend-rötliche Wangen: Rotgesicht-Hornraben (Bucorvus leadbeateri) sind eindrucksvolle Tiere. Im Kölner Zoo sind vier Küken dieser aus dem südlichen Afrika stammenden Vögel geschlüpft. Die Aufzucht vom Nestling bis zum flugfähigen Jungvogel erfordert bei dieser gefährdeten Art viel Expertise – dem Kölner Zoo-Team ist sie gelungen. Mitte Januar dieses Jahres entnahmen die Tierpflegerinnen und Tierpfleger aus dem Vogelbereich des Kölner Zoos ein Ei aus der Nestbox der Hornraben, nachdem das Elternpaar sein erstes Ei kurz zuvor zerstört hatte. Am 27. Februar schlüpfte dann in der Brutmaschine ein männliches Jungtier. Die ersten Wochen verbrachte es „backstage“ im Kölner in einer Art Kinderstube, in der es vom Tierpfleger-Team liebevoll betreut wurde. Als das Küken groß und kräftig genug war und keine Wärmelampe mehr benötigte, kam es anfangs geschützt durch einen Käfig zurück zu den Eltern. Sie begannen sofort damit, es zu füttern. Schon nach wenigen Tagen wurde der Käfig entfernt. Seither ist der Jungvogel Teil der Gruppe, die aus den Eltern und einem männlichen Jungvogel aus dem vergangenen Jahr besteht. Ei, Ei, Ei – das kommt sehr selten vor Zur Freude des Kölner Zoos legte das Hornraben Eltern-Paar Mitte März nochmals und bebrütete dann auch zuverlässig das Nest. Bei einer Kontrolle nach zwei Wochen stellten die Tierpflegerinnen und -pfleger jedoch überraschend fest, dass sich drei Eier im Nest befanden, was nur sehr selten vorkommt. Alle drei waren befruchtet. Da das dritte Ei jedoch nur halb so groß wie die anderen beiden Eier war, entschloss sich der Zoo, auch in diesem Fall auf Nummer sicher zu gehen und das ganze Gelege erneut in der Brutmaschine ausbrüten zu lassen. Das Tierpfleger-Team schaffte es auch diesmal, alle drei Küken erfolgreich aufzuziehen. Anschließend konnten diese wieder zur Familiengruppe zurückgesetzt werden. Seit einigen Wochen lebt nun der siebenköpfige Hornraben-Clan gemeinsam auf seiner Anlage. Wichtig: Durch diese Form der Aufzucht prägen sich die Jungvögel auf ihre Familie und weisen keinerlei Verhaltensunterschiede im Vergleich mit komplett elternaufgezogenen Jungtieren auf. „In der Wildnis kommt bei einem Zweiergelege in der Regel nur ein Jungtier durch. Durch unsere Methodik schaffen wir es, die Aufzucht-Quote auf nahezu 100 Prozent zu bringen. Das ist wichtig, denn leider ist durch Lebensraumzerstörung auch diese Art immer stärker gefährdet“, so Bernd Marcordes, Vogelkurator im Kölner Zoo. Rotgesichtige Team-Player Der Rotgesicht-Hornrabe bewohnt die südlich des Äquators gelegenen Savannen. Er wird daher auch Südlicher Hornrabe genannt. Die Vögel haben eine Körperlänge von 90 bis 100 Zentimetern. Ihre Flügelspannweite umfasst fast zwei Meter. Männchen wiegen im Schnitt 4, Weibchen gut 3 Kilogramm. Das Gefieder ist schwarz. Die ungefiederten Gesichtspartien, Kehle und Vorderteil des Nackens sind leuchtend rot. Der Schnabel ist schwarz bis grauschwarz. Rotgesicht-Hornraben sind standorttreu und verteidigen ihr Territorium. Sie leben in Gruppen von zwei bis zwölf Tieren. Eine Gruppe besteht aus einem dominanten, brütenden Paar und deren Jungvögeln verschiedenen Alters. Sie sind ständig auf Nahrungssuche, wobei die Tiere langsam über die Erde schreiten und den Boden mit dem Schnabel absuchen. Größere Beute wie Schlangen oder kleine Säugetiere wird von mehreren Tieren gemeinsam erlegt. Rotgesicht-Hornraben bauen ihre Nester in Baumhöhlen. Sie werden vom brütenden Paar und Helfern errichtet und mit Gras und Blättern ausgepolstert. Das brütende Weibchen wird von den Gruppenmitgliedern versorgt. Die Eier sind weiß mit einer körnigen Oberfläche. Aus den beiden Eiern, die das Weibchen legt, schlüpft nach etwa 40 Tagen das erste Küken und wenige Tage danach ein zweites. Dieses verhungert in aller Regel, weil es dem Älteren unterlegen ist. Rotgesicht-Hornraben werden bis zu vierzig Jahre alt, Tiere in Zoos können ein Alter von 60 Jahren erreichen. Die Bestände des Rotgesicht-Hornraben sind rückläufig. Grund ist vor allem die fortschreitende Zerstörung seiner Lebensräume. Die Weltnaturschutzunion stuft die Vogelart in der Roten Liste vom Aussterben bedrohter Arten als „gefährdet“ ein.
Vivarium Darmstadt 21.08.2025
Schillerglanzstare neu im Zoo Vivarium
Aus dem Zoo Kopenhagen sind vor Kurzem gefiederte Neuankömmlinge in Darmstadts Tiergarten Vivarium eingezogen. Ein Trio der aus Westafrika stammenden Schillerglanzstare bewohnt zusammen mit den Von-der-Decken-Tokos und den Kirk-Dik-Diks eine Voliere am Vogelhaus. Schillerglanzstare sind tatsächlich mit unserem einheimischen Star verwandt. Wie dieser haben sie eine dunkle Gefiederfarbe, brüten in Höhlen, bevorzugen offenes Gelände mit lichtem Baumbestand und treten nach der Brutzeit in Schwärmen auf. Lediglich die Anzahl der Eier pro Gelege ist beim Schillerglanzstar mit drei bis vier geringer als bei unserer einheimischen Art, die bis zu sieben Eier legen kann. Zwar sind die schillernden Stare keine bedrohte Vogelart, dennoch denkt man im Vivarium über Nachzucht nach. In den letzten zwei Dekaden ist die Zucht von Kleinvögeln wie dem Glanzstar in den europäischen Zoos enorm eingebrochen. Viele Zoos mussten die spezialisierten Vogelreviere mit entsprechendem Personal auflösen und konnten die Vögel nur noch halten. Wenn nicht weiterhin Kleinvögel gezüchtet werden, wird es sie in den Zoos bald nicht mehr geben und dies gilt als weiterer Verlust an Biodiversität. Die Biodiversität möchte das Vivarium jedoch weiterhin zeigen können. Bei anhaltendem Artensterben in Afrika könnte der Schillerglanzstar vielleicht in 10 Jahren zu den bedrohten Arten zählen.
Neunkircher Zoo 21.08.2025
Zoofest 2025
Der Neunkircher Zoo feiert das diesjährige Zoofest am 31.08.2025. Das Fest beginnt um 10 Uhr und endet um 17 Uhr. Der Zoo an sich ist regulär von 08:30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.Wie jedes Jahr werden den Gästen des Tages einige tierische Highlights geboten. So erfahren sie Wissenswertes rund um die tierischen Bewohner des Neunkircher Zoos bei kommentierten Ponyhof der Islandpferde und ermöglicht es dort in direkten Kontakt mit den drei Islandpferden zu treten. Natürlich ist auch die Zoofalknerei an diesem Tag geöffnet und die Besucherinnen und Besucher können die beeindruckenden Vögel bestaunen. Es ist dem Neunkircher Zoo eine besondere Freude, dass er erneut einige Kooperationspartner gewinnen konnte, die sich an diesem Tag vorstellen möchten und viele verschiedene Angebote bieten. Die Angebotspalette reicht von tollen Mitmach-Aktionen bis hin zu leckeren kulinarischen Angeboten. Zudem sorgt natürlich auch die Zoogastronomie für das leibliche Wohl der Gäste. Zooschule betreiben und dort köstliche Kuchen zum Verkauf anbieten. Und wie in den Jahren zuvor spielt der Musikverein Lyra Eschringen live vor Ort.
Opel-Zoo Kronberg 21.08.2025
Spätsommer-Highlight im Opel-Zoo
Elefanten-Jungtier „Kaja“ nun auf der Außenanlage zu sehen Für das Elefantenkalb „Kaja“ im Opel-Zoo beginnt nun die Eingewöhnung auf der Elefanten-Außenanlage! Erstmals ist sie in diesen Tagen dabei zu sehen, wie sie an der Seite Ihrer Mutter „Kariba“ und Leitkuh „Lilak“ das weitläufige Gelände erkundet. Auch ein erstes „Bad“ in der Schlammsuhle war bereits dabei. Am 27. Mai war das weibliche Jungtier als erster Nachwuchs der Afrikanischen Elefanten „Kariba“ und „Tamo“ im Opel-Zoo zur Welt gekommen und ist damit der erste Jung-Elefant in Hessen seit 1968. Bisher war „Kaja“ nur im Elefantenhaus für Besucher zu sehen. Dort lernte sie zunächst die Kronberger Leitkuh „Lilak“ kennen, die bereits ihre Mutter „Kariba“ großgezogen hatte und nun auch für „Kaja“ eine wichtige Rolle spielt. Elefanten sind hochsoziale Tiere, bei denen sich neben dem Muttertier immer auch andere weibliche Mitglieder der Herde mit um die Aufzucht der Jungtiere kümmern. „Lilak“ und „Kariba“ kennen jeden Winkel der Außenanlage, trotzdem dauerte es einige Zeit, bis sie beim ersten Mal gemeinsam mit „Kaja“ ins Freie kamen. Doch schon kurze Zeit später nahmen sie das Jungtier in die schützende Mitte, erweiterten ihren Radius und zupften schon bald entspannt das Laub von einem Haufen Äste, die die Tierpfleger vorbereitet hatten. „Kaja“ spielte derweil mit den Ästen, wobei sie ständig den noch ungelenken Rüssel trainiert. Immer wieder suchte sie dabei den beruhigenden Kontakt zu den beiden Kühen und trank beim Muttertier, bevor es weiter ging. Regelmäßig können die Besucher „Kaja“ nun vormittags beim Erkunden der Außenanlage beobachten. Für das Jungtier ist dies ein wichtiger Schritt, bevor sie nach und nach auch die anderen Elefanten näher kennenlernen, mit ihnen zusammentreffen und vollständig in die Herde der Kronberger Elefanten eingebunden wird. Nachmittags ist sie weiterhin im Elefantenhaus zu sehen. Bitte beachten: Das Füttern der Elefanten ist im Elefantenhaus auch weiterhin generell nicht gestattet! Bis das Jungtier anfängt, zusätzlich zur Milch der Mutter feste Nahrung zu sich zu nehmen, wird es noch einige Monate dauern.
Zoo Duisburg 21.08.2025
Artenschutz im Fokus: Großer Aktionstag im Zoo Duisburg
Artenschutzrallye, zahlreiche Infostände und vielfältige Mitmach-Angebote geben Einblick in die weltweite Arbeit zum Schutz der biologischen Vielfalt. Tausende Tier- und Pflanzenarten sind heute weltweit bedroht. Am Artenschutztag (30. August 2025) rückt der Zoo Duisburg gemeinsam mit zahlreichen Partnern den Schutz von Lebensräumen und das Engagement von Zoologischen Gärten im Kampf gegen das Artensterben in den Fokus. Von 10 bis 17 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Programm mit interaktiven Mitmachstationen, einer Artenschutz-Rallye und zahlreichen Infoständen. Mitmachen, lernen, entdecken: Interaktive Artenschutz-Rallye und zahlreiche Highlights beim Zoobesuch Welche Tiere leben auf Madagaskar, wieso sind die Trockenwälder der Insel stark gefährdet und wie engagieren sich Zoologische Gärten für ihren Schutz? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt es an den Infoständen des Zoos am Pelikanteich sowie der Fossa-Anlage. Hier lernen Kinder spielerisch Wissenswertes über die bedrohten Raubtiere Madagaskars, können am XXL-Memory ihr Geschick beweisen und schlüpfen in die Rolle von Rangern. Interaktive wie kreative Mitmach-Angebote runden das Angebot ab. Zeitgleich ist der Infostand am Pelikanteich der Startpunkt der großen Artenschutz-Rallye. Wer alle Fragen löst, erhält ein persönliches Expeditionszertifikat und eine kleine Überraschung. Am Stand des Fördervereins des Zoos schlüpfen Kinder in die Rolle von Tierpflegerinnen und Tierpflegern. Unter Anleitung basteln sie Beschäftigungsmöglichkeiten für verschiedene Tierarten und erhalten somit einen eindrucksvollen Einblick in die vielfältigen Aufgaben der Mitarbeitenden des Zoo Duisburg. Verbotene Souvenirs: Der Zoll Düsseldorf klärt auf Am Artenschutztag ist auch der Zoll Düsseldorf vor Ort. Mit dabei haben die Zöllner eine große Auswahl verbotener Urlaubssouvenirs aus der Asservatenkammer. Hier ist zu sehen, welche Andenken aus dem Urlaub gegen Artenschutzabkommen verstoßen und wieso solche Andenken eine Gefahr für viele Tierarten und ihre Lebensräume sind. Zootier des Jahres 2025: Das Gürteltier im Fokus Das Gürteltier ist das Zootier des Jahrs 2025. Daher dreht sich am Infostand der ZGAP (Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz) alles um den gepanzerten Insektenschreck. Denn auch wenn die Säugetiere durch ihren Panzer gut geschützt zu sein scheinen, Lebensraumzerstörung, Jagd und der illegalen Wildtierhandel Gürteltieren zu. Am Aktionsstand erfahren die Zoogäste daher, wie Zoologische Gärten im Rahmen des „Zootier des Jahres“-Kampagne Gürteltiere schützen. Artenschutz weltweit: Südamerika, Afrika und Asien Die Artenschützer der Organisation Yaqu Pacha e.V. informieren insbesondere darüber, welche Anstrengungen für den Schutz von Delfinen in Südamerika unternommen werden. Im Fokus steht dabei unter anderem der Große Tümmler von Lahille – eine Delfinart, von der es höchstens noch 600 Tiere gibt. Auch über die Gefahren von Müll in den Weltmeeren und den Schutz von Seekühen klärt der Artenschutzpartner des Zoo Duisburg auf. Die Berggorilla- und Regenwalddirekthilfe rückt den Schutz von Menschenaffen in den Fokus. Dabei ist das Spektrum der Artenschutzaktivitäten der Organisation umfangreich. Neben dem Aufforsten abgeholzter Wälder wird die Ausrüstung von Wildhütern finanziert. Am Stand des NABU Duisburg dreht sich alles um Artenvielfalt auf dem Duisburger Stadtgebiet. Auch der Schutz von Insekten, Fledermäusen und Fischarten ist Teil des vielfältigen Angebotes des Artenschutztages im Zoo Duisburg.
Tiergarten Kleve 21.08.2025
Tierisch musikalisch – Tiergarten Kleve und Q-events gehen Kooperation ein
Musical-Highlights unterstützen geplantes Artenschutzzentrum Südamerika Tiere und Musik – zwei Welten, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten, und doch verbindet sie etwas ganz Besonderes: Sie bewegen Menschen, berühren Herzen und erzählen Geschichten. Ob im „König der Löwen“, im „Dschungelbuch“ oder in „Tarzan“ – Tiere spielen in den größten Musicalerfolgen der Welt eine Hauptrolle. Diese Verbindung greift nun auch der Tiergarten Kleve auf und startet eine besondere Zusammenarbeit mit der Eventagentur Q-events aus Uedem. Ab sofort werden bei den Musical-Charity-Shows von Q-events Spenden für das geplante Artenschutzzentrum Südamerika gesammelt. Dieses neue Zentrum soll sich dem Schutz und der artgerechten Haltung südamerikanischer Tierarten widmen – ein weiterer wichtiger Schritt im Wandel des Tiergartens zu einem modernen Natur- und Artenschutzzentrum. „Q-events produziert Musicalshows mit einem besonderen Anspruch an soziale Verantwortung, was mir persönlich sehr gut gefällt. Wir haben hier eine große Übereinstimmung in unseren Werten“, erklärt Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Es freut uns sehr, dass Q-events unsere Arbeit anerkennt und uns beim Aufbau des Artenschutzzentrums Südamerika unterstützt.“ Auch Q-events-Gründer Dirk van der Koelen freut sich über die neue Kooperation: „Die Arbeit des Tiergartens verfolgen wir schon lange und sind beeindruckt von den vielen Projekten der letzten Jahre. Diesen Einsatz für Artenvielfalt, artgerechte Tierhaltung und Nachhaltigkeit möchten wir wertschätzen. Wir holen große Musicalstars aus bekannten Produktionen wie Wicked, Mamma Mia oder Tanz der Vampire an den Niederrhein, machen unsere Shows bezahlbar, setzen ein klares Zeichen für Inklusion – und unterstützen mit den Erlösen Organisationen, die unsere Werte teilen.“ Der Startschuss fällt im Oktober: Am 17. und 18. Oktober 2025 finden im Bühnenhaus Kevelaer zwei große Charity-Galas statt. Mit dabei sind die Original-Hauptdarsteller aus internationalen Musical-Erfolgen wie Les Misérables, Elisabeth oder Der König der Löwen. Besucherinnen und Besucher profitieren gleich doppelt: Mit einem Ticket für die Shows erhalten Sie 15 % Rabatt auf den Tageseintritt im Tiergarten Kleve im Oktober 2025 (gilt nur für Einzeltickets zwischen 9 und 17 Uhr, ein ermäßigtes Ticket pro Musicalkarte). Tickets für die Shows sind im Tiergarten Kleve ab dem 8.9.25 zum Sonderpreis von 25 € statt regulär 29,50 € erhältlich. Weitere Informationen zu den Shows gibt es unter www.q-events.eu sowie auf den Social-Media-Kanälen der Agentur.
Zoo Hof 20.08.2025
Zoo Hof: Liselotte bringt frischen Schwung ins Eselgehege
Im Zoo Hof gibt es Nachwuchs: Barockesel-Stute Jasmin hat ein gesundes Fohlen bekommen. Das kleine Eselmädchen trägt den Namen Liselotte und begeistert schon jetzt durch ihre offene und verspielte Art. Weltweit gibt es nur noch rund 300 Barockesel, sie zählen damit zu den seltensten Haustierrassen Europas. Mit Hengst Albin lebt inzwischen ein reinrassiger Vertreter im Zoo Hof, sodass künftige Fohlen direkt zum Erhalt dieser alten Nutztierrasse beitragen können. Für Hof ist Liselotte aber schon jetzt etwas ganz Besonderes: Sie soll Teil unseres Erinnerungs-Tier-Projekts werden, das Seniorinnen und Senioren in den Heimen besucht und dort für Abwechslung und Freude sorgt. Wenn sie groß ist, soll Liselotte dabei helfen – und mit ihrer neugierigen und zutraulichen Art zeigt sie schon jetzt beste Voraussetzungen dafür. Besonderer Zufall: Auch unser Namensvetter, das Schloss Hof in Niederösterreich, hält Barockesel – bei so wenigen Haltern in Europa eine wirklich außergewöhnliche Verbindung.
Zoo Gelsenkirchen 20.08.2025
Abenteurer aufgepasst: Die ZOOM Erlebniswelt lädt zum Großen Entdeckertag
In der ZOOM Erlebniswelt werden Besucherinnen und Besucher am Großen Entdeckertag zu Forschungsreisenden: Am 7. September lädt der Zoo von 10:00 bis 17:00 Uhr zu einer Rallye in die Erlebniswelten Alaska, Afrika und Asien ein. Zahlreiche tierische Aktionen und interaktive Entdeckerstationen geben faszinierende Einblicke in den Zooalltag sowie in Themen rund um Natur- und Artenschutz. Und wer aufmerksam mitmacht, kann sogar etwas gewinnen. Das Tagesprogramm ist reichlich gespickt mit Aktionen für Jung und Alt. Im Mittelpunkt steht eine Zoorallye, die den Namen des Aktionstages als Großer Entdeckertag in vollen Zügen gerecht wird. Nachdem die Besucherinnen und Besucher ihre Schatzkarte am Forscherzelt erhalten haben, gilt es kniffelige Fragen rund um die Tierwelt zu beantworten. Clevere Teilnehmer dürfen sich am Ende über eine kleine Belohnung im Forscherzelt freuen. In allen drei Erlebniswelten sowie am Grimberger Hof gibt es Entdeckerstationen, an denen Experten einen Einblick in ihre spannende Arbeit geben: Die rollende Waldschule der Kreisjägerschaft Wesel e.V. stellt heimische Tierarten vor, der Zoll präsentiert Exponate und erzählt von kuriosen Urlaubsmitbringseln, die Geschichte der Menschheit wird durch das Neanderthal Museum nähergebracht, um Mammuts geht es am Stand des Emschertal-Museums und der Archäologische Park Xanten macht römische Geschichte erlebbar. Die Imkerei Rosenfeld informiert mit einem echten Bienenvolk über den Nutzen und die Bedeutung der Bienen. Zudem erwarten die Gäste weitere zahlreiche Entdeckerstationen sowie Mitmach- und Bastelstände. Unter anderem ist auch Westenergie vor Ort. Als Patin der Westenergie Zooschule unterstützt das Unternehmen das ganze Jahr über zoopädagogische Angebote in der ZOOM Erlebniswelt. In der Westenergie Zooschule gibt es altersgerechte und pädagogisch aufbereitete Angebote für Kindergärten, Schulen oder Berufskollegs. Der Große Entdeckertag findet am Sonntag, 7. September von 10:00 bis 17:00 Uhr statt. Die ZOOM Erlebniswelt ist geöffnet von 9:00 bis 18:30 Uhr. Es gilt der reguläre Eintrittspreis.
Tiergarten Schönbrunn 20.08.2025
Elefantenkalb im Tiergarten Schönbrunn geboren
Für den Tiergarten Schönbrunn war es eine ganz besondere Nacht. „Es liegen sehr aufregende Stunden hinter uns. Um exakt 4:53 Uhr ist ein kleiner Elefantenbulle zur Welt gekommen. Die Freude ist riesig“, erzählt Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck, ein international anerkannter Elefantenexperte. Nach über 20 Jahren ist es das erste Jungtier, das im Tiergarten Schönbrunn auf natürliche Weise gezeugt wurde. Der Weg zu diesem erfreulichen Ereignis war lange und aufwendig. Im Mai 2023 wurde im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms ein erfahrener Zuchtbulle nach Schönbrunn gebracht, die Anlage wurde für die Geburt adaptiert und alles akribisch vorbereitet. „Ich bin in erster Linie sehr stolz auf unser Team, das großartige Arbeit geleistet hat, und natürlich auch auf die 33-jährige, erfahrene Elefantenkuh, die die Geburt souverän gemeistert hat.“ Für die Elefantenkuh ist es bereits das vierte Kalb. Dennoch ist eine Geburt für das Team immer mit vielen Sorgen verbunden und das Aufatmen nun groß. Das Team kann sich nun in Ruhe einen Namen überlegen. Das Jungtier wirkte von Anfang an fit und wird auf ein stattliches Gewicht von über 100 Kilogramm geschätzt. „Innerhalb von zehn Minuten ist es bereits auf seinen Beinen gestanden. Das ist in der Wildbahn lebenswichtig, denn ein neugeborenes Kalb hat viele Feinde.“ Das erste große Zittern nach einer Elefantengeburt ist immer: Wann trinkt das Kalb? Aber es hat sehr schnell getrunken. „Die nächste Sorge ist, wann die Nachgeburt abgeht – auch das verlief rasch und problemlos“, berichtet Hering-Hagenbeck. Ein Team an Wissenschaftlern stand sofort bereit, um Stammzellen aus der Plazenta und Nabelschnur für wissenschaftliche Fragen zu gewinnen. Die Elefantenanlage im Tiergarten ist bereits sehr veraltet. Das Kalb wurde im hinteren Teil der Außenanlage geboren. Dort wurde alles vorbereitet. Holzbretter und Sandpolsterungen sorgten für Sicherheit. Eine Geburt ist für die gesamte Herde ein besonderes Ereignis. Sichtverbindungen ermöglichten es den anderen Kühen, das Geschehen mitzuerleben. „Eine Geburt ist ein gemeinsames Erlebnis, das Elefanten zusammenschweißt. Unsere Tiere stammen nicht wie in der Wildbahn aus einem natürlich gewachsenen Familienverband. Umso wichtiger ist es, dass so ein Ereignis das Sozialgefüge stärkt“, erklärt der Direktor. Mutter und Kalb bleiben zunächst im hinteren Bereich der Anlage, wo das Jungtier mit etwas Glück zu sehen ist. Schrittweise werden sie auch die Innenanlage und den vorderen Bereich erkunden – und so für Besucherinnen und Besucher zu sehen sein. Das Jungtier ist genetisch für die Zoopopulation wichtig. Die Haltung von Afrikanischen Elefanten in zoologischen Gärten ist von großer Bedeutung, denn die grauen Riesen zählen zu den am stärksten bedrohten Säugetieren der Welt. In den vergangenen 50 Jahren sind die Bestände des Afrikanischen Elefanten um mindestens 60 Prozent zurückgegangen – verursacht durch den Verlust von Lebensraum, zunehmende Mensch-Tier-Konflikte sowie Wilderei für den illegalen Elfenbeinhandel. Der Tiergarten Schönbrunn engagiert sich deshalb auch in Projekten zum Schutz der Tiere in der Wildbahn und arbeitet mit der Organisation „Save the Elephants“ zusammen, um die Zukunft des Afrikanischen Steppenelefanten in seinem natürlichen Lebensraum zu sichern.
Zoo Heidelberg 20.08.2025
Zwischen Zierlauch und Zebras Ehrenamt im Zoo Heidelberg
Vom Pflanzbeet bis zum Aktionstag: Im Zoo Heidelberg bringen sich Ehrenamtliche mit Herz ein und gewinnen dabei nicht nur besondere Einblicke in den Zoo-Alltag. Es ist Donnerstagvormittag im Zoo Heidelberg. Petra Dietel kniet in einem der Beete in der Nähe des Flamingosees und zupft Unkraut. „Was macht die Frau da?“ fragt ein Kind, das mit seinen Eltern vorbeiläuft. Petra lächelt und erklärt: „Ich helfe dabei, den Zoo schön zu halten.“ Das findet das Kind spannend und bleibt stehen, um zuzuschauen. Petra ist keine Gärtnerin, sondern ehrenamtliche Beetpatin. „Ich bin oft als Besucherin durch den Zoo spaziert. Als ich gehört habe, dass man sich hier ehrenamtlich engagieren kann, habe ich gedacht: Das ist genau mein Ding“, erzählt sie. Heute ist sie seit mehr als drei Jahren Teil des Freiwilligenteams und unterstützt das Gärtnerteam bei der Beetpflege, hilft im Herbst beim Stecken von Blumenzwiebeln oder im Sommer beim Unkrautjäten. „Ich bin draußen, tue etwas Sinnvolles und sehe direkt, was ich geschafft habe. Das macht einfach Freude.“ Die aktiven Ehrenamtlichen unterstützen in vielfältigen Bereichen: von der Beetpflege über die Mithilfe bei Veranstaltungen bis hin zu handwerklichen Tätigkeiten. Im Sommer helfen sie zum Beispiel, Blätter zu zupfen und einzufrieren, damit die Affen auch im Winter frisches Grün fressen können oder unterstützen beim Putzen von Gehegescheiben. Jeder Einsatz ist freiwillig, wird individuell abgesprochen und auf die Fähigkeiten und Interessen der Beteiligten zugeschnitten. Koordiniert wird das Freiwilligenteam von Barbara Rumer und Vera Schwenn. Sie stimmen die Einsätze mit den jeweiligen Fachbereichen ab und begleiten die neuen Helfer beim Einstieg. „Niemand wird ins kalte Wasser geworfen. Für jedes Aufgabenfeld gibt es eine Einführung – gerade bei der Beetpflege ist der Austausch mit unseren Gärtnern wichtig“, sagt Schwenn. „Unsere Ehrenamtlichen entlasten unsere Teams bei Dingen, die sonst hintenanstehen würden und bringen gleichzeitig viel Herz und Motivation ein. Dieses Engagement ist ein echter Gewinn für den Zoo.“ Einsätze finden meist unter der Woche statt, teilweise auch an Wochenenden bei Aktionstagen. Die Freiwilligenteams wachsen oft zu eingeschworenen Gemeinschaften zusammen. Neben dem Gefühl, den Zoo mitgestalten zu können ein weiterer Pluspunkt, den das Ehrenamt mit sich bringt. Wer sich engagiert, gewinnt Eindrücke hinter den Kulissen, die man bei einem normalen Zoobesuch nicht erleben kann. „Man ist nicht einfach ein Besucher – man gehört dazu. Das ist ein schönes Gefühl“, bringt es Petra auf den Punkt. Wer Teil des Freiwilligen-Teams werden will, muss mindestens 16 Jahre alt sein. Ob regelmäßig unter der Woche oder gelegentlich bei Aktionstagen: Das Ehrenamt im Zoo ist so flexibel, wie es die Zeit der Freiwilligen erlaubt. Aktuell freut sich das Gärtnerteam besonders über Unterstützung bei der Beetpflege. „Dort gibt es das ganze Jahr über etwas zu tun – und wer Freude an Gartenarbeit hat, findet hier eine schöne Möglichkeit, sich einzubringen“, sind sich die beiden Koordinatorinnen des Ehrenamts im Zoo Heidelberg einig.
Zoo Schwerin 20.08.2025
Löwenjungtier im Zoo Schwerin entwickelt sich sehr gut
Vier Wochen nach der Geburt von Löwin Rubis erstem Jungtier im Zoo Schwerin gibt es erfreuliche Neuigkeiten: Das Löwenjunge entwickelt sich sehr gut und ist inzwischen zunehmend selbstständig im Wintergarten des Rote Liste Zentrums unterwegs. Inzwischen steht auch fest: Rubi ist die älteste bekannte Asiatische Löwin, die ein Jungtier aufzieht. Das Löwenjungtier wurde am 19. Juli geboren und ist somit nun rund vier Wochen alt. Das Geschlecht konnte das Zoo-Team bereits bestimmen: Es handelt sich um ein Weibchen. Mutter Rubi zeigt sich in ihrer neuen Rolle immer sicherer. Sie kümmert sich fürsorglich um ihr neugieriges Jungtier. Mit 16 Jahren ist Rubi nachweislich die älteste bekannte Asiatische Löwin, die erfolgreich Nachwuchs aufzieht. Bei Großkatzen besteht grundsätzlich kein erhöhtes Risiko während einer Trächtigkeit im höheren Alter. Dennoch ist es ein großer Erfolg, über den sich der Zoo Schwerin besonders freut. Erste tierärztliche Untersuchung für September geplant Die erste tierärztliche Untersuchung des Jungtieres ist für Anfang September vorgesehen. Im Zuge der Untersuchung sollen ein allgemeiner Check-up sowie wichtige Impfungen erfolgen. Bereits jetzt ist die kleine Löwin zunehmend neugierig und auf eigene Faust in der Anlage unterwegs. Das Rote Liste Zentrum bleibt zunächst weiterhin geschlossen, um Rubi und ihrem Nachwuchs viel Ruhe zu ermöglichen. Der Zoo schaut von Tag zu Tag, wann eine Öffnung für Besucherinnen und Besucher wieder möglich ist. Die übrigen Löwen halten sich währenddessen auf der großen Außenanlage auf und sind dort wie gewohnt zu sehen. Auch die Kommentierungen finden weiterhin statt, allerdings nicht im Rote Liste Zentrum, sondern entlang der Außenanlage in Richtung der Mähnenspringer. Zoo-Gäste dürfen indes mit Vorfreude auf die erste Begegnung mit dem neuen Rudelmitglied blicken. Beitrag zum Schutz einer stark gefährdeten Art Die Geburt ist nicht nur für den Zoo Schwerin, sondern auch für den Artenschutz ein wichtiges Ereignis. In der Natur leben nur noch rund 350 bis 400 Asiatische Löwen im indischen Gir-Nationalpark. Als Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) trägt der Zoo Schwerin dazu bei, diese stark gefährdete Tierart für die Zukunft zu bewahren.
Zoo Zürich 20.08.2025
SELTENE NUTZTIERRASSEN – ERHALTEN DURCH AUFFRESSEN
Der Tierbestand des Zoo Zürich befindet sich im Wandel. In Zukunft sollen nur noch gefährdete oder forschungsrelevante Arten im Zoo leben. Dieser Anspruch gilt prinzipiell auch für das Zoolino. Weil hier domestizierte Nutztiere leben, liegt der Fokus statt auf gefährdeten Arten auf seltenen Nutztierrassen. Dafür arbeitet der Zoo mit ProSpecieRara zusammen. Die Stiftung wirbt dafür, dass für den erfolgreichen Erhalt seltener Rassen auch deren Nutzung notwendig ist. Ein Prinzip, das der Zoo Zürich durch die Weitergabe von Zuchttieren, aber auch die gezielte Verfütterung der Tiere aktiv unterstützt. Seit Ende Juni durchwühlen zwei neue Bewohner den Boden des Zoolinos. Es sind Schwarze Alpenschweine (Sus scrofa f. domesticus). Diese Schweinerasse weist – wie es der Name bereits verrät – eine besondere Färbung auf. Statt in klischeegeprägtem Schweinchenrosa präsentieren sich die beiden Säue pechschwarz. Rettung in letzter Sekunde Auch hat die Rasse eine besondere Geschichte. Fast hätte es sie nicht mehr gegeben. Früher waren verschiedene robuste Bergschweinrassen im Alpenraum für die Beweidung und als Fleischlieferanten weit verbreitet. Im Zuge der Industrialisierung wurden diese aber weitestgehend verdrängt, auf Schweizer Boden starben sie sogar komplett aus. 2013 wurde in Italien dann ein Zuchtprogramm zur Rettung des Bergschweins ins Leben gerufen, nachdem Forscher*innen auf noch einige Exemplare einer alten Bergschweinrasse gestossen waren. Nach intensiver Suche tauchten weitere Tiere anderer Bergschweinrassen auf. Insgesamt aber nur wenige. Im Rahmen des Programms wurden daher die letzten noch verbliebenen, zuchtfähigen Tiere der noch existierenden Linien zusammengeführt. Daraus entstand das Schwarze Alpenschwein, in welchem die alte Genetik der verschiedenen Bergschweinrassen heute weiterlebt. Besonders geländegängig Das Schwarze Alpenschwein vereint mehrere Eigenschaften auf sich, welche es zum idealen Alpenraum-Bewohner machen. Es hat einen kurzen Körper und lange Beine und ist dadurch auch im steilen Gelände sicher unterwegs. Die dunkle Pigmentierung der Haut und der Borsten schützen vor Sonnenbrand durch intensive Sonneneinstrahlung in den Bergen. Zudem sind Schwarze Alpenschweine wenig anspruchsvoll bei der Nahrungswahl. Sie fressen auch Pflanzen, welche die meisten anderen Alp-Nutztiere wie Kühe verschmähen. Ein Forschungsprojekt hat vor Kurzem aufgezeigt, dass Schwarze Alpenschweine sogar giftigen Adlerfarn fressen. Eine Pflanze, die sich auf Alpwiesen stark und dominant ausbreitet und so die Artenvielfalt verringert. Die Schweine werden daher auch zur Bekämpfung der Pflanze eingesetzt. Rassen bekannt machen Mit der Haltung und künftigen Zucht der Schweine – Ende Jahr wird noch ein Eber im Zoolino einziehen – beteiligt sich der Zoo Zürich nicht nur am Erhalt der Rasse. Er leistet vor allem auch einen wichtigen edukativen Beitrag, damit die Rasse wieder bekannter wird und sich weitere interessierte Züchter*innen für die Rasse engagieren. Aktuell gibt es erst wenige Züchter*innen in der Schweiz. Die Rasse wurde hier erst 2018 wiederangesiedelt, weshalb jeder Beitrag wertvoll ist. Die Schweine können tagsüber im Zoolino beobachtet werden und wechseln jeweils am späten Nachmittag und für die Nacht auf die Weide oberhalb der Lewa Savanne. Schwarze Alpenschweine sind Weideschweine. Auf der Wiese können sie wühlen und lockern so den Boden auf und trainieren im abschüssigen Gelände zudem ihre Kondition. Die Nachzuchten gehen künftig an weitere interessierte Halter*innen, auch zurück auf die Alp. «Erhalten durch Auffressen» Neben den Schwarzen Alpenschweinen leben noch vier weitere ProSpecieRara-Rassen im Zoo Zürich. Das Schweizerhuhn (Gallus gallus ssp.) und das Appenzeller Barthuhn (Gallus gallus ssp.), das Schweizer Dreifarben-Kleinscheckenkaninchen (Oryctolagus cuniculus ssp.) und das Bündner Oberländer Schaf (Ovis gmelini aries). Sie alle sind Nutztiere, die langfristig nur erhalten werden können, wenn sie auch genutzt werden, denn sonst verlieren sie ihren Bestimmungszweck. Sei es als Arbeitskraft, als Lieferant für Rohstoffe wie Wolle oder als Nahrung. So wirbt ProSpecieRara beispielsweise mit den Slogans «Fördern durch Nutzen» und «Erhalten durch Aufessen». Dies unterstützt der Zoo, indem er die Nachzuchten nicht nur an geeignete Züchter abgibt, sondern auch als Nahrung für die Fleischfresser im Zoo nutzt. Zeitgleich ist dies eine nachhaltige Form der Futtertierbeschaffung. Die getöteten und verfütterten Tiere haben ein artgerechtes Leben geführt und der Transportweg entfällt.
Zoo Basel 20.08.2025
Manche mögen es heiss
Im Schaubecken 51 des Vivariums können Besucher:innen neu fünf Steppenagamen (Trapelus sanguinolentus) beobachten. Insgesamt hält der Zoo Basel neun Tiere, vier davon hinter den Kulissen. Die Echsenart ist nicht bedroht, jedoch selten in Zoos zu sehen. In ihrem natürlichen Lebensraum herrschen meist hohe Temperaturen von 28 bis 35 Grad Celsius. Diese nutzt die Echse auch für ihre Brut: Sie legt ihr Gelege in Sandmulden ab, wo die Sonne für eine ideale Bruttemperatur zwischen 27 und 31 Grad Celsius sorgt. Während vielen Lebewesen hohe Temperaturen im Sommer zu schaffen machen können, mögen Steppenagamen (Trapelus sanguinolentus) warme, trockene Lebensräume. In der Wildbahn ist die mit einer Kopf-Rumpflänge von etwa 12 Zentimetern und einer Gesamtlänge von bis zu 30 Zentimetern grosse Echsenart in weiten Teilen Zentralasiens anzutreffen – vom südlichen Russland über Usbekistan, Kirgistan, Turkmenistan und Tadschikistan bis ins nördliche Afghanistan und den Iran sowie in den Nordwesten Chinas. Ihr Lebensraum reicht von Meereshöhe bis auf rund 1’200 Meter über dem Meeresspiegel. Bevorzugt besiedelt sie karge, vegetationsarme und steinige Wüsten und Halbwüsten. Leben in der Hitze Steppenagamen sind in ihrer natürlichen Umgebung einer intensiven Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen ausgesetzt: Im Sommer benötigen die Tiere Grundtemperaturen von 28 bis 35 Grad Celsius, stellenweise bis zu 50 Grad Celsius. Im Terrarium sorgen wechselnde Temperaturen in Kombination mit einer UV-Lichtquelle für ideale Bedingungen. Die zentralasiatischen Trockengebiete sind von starken Jahreszeiten geprägt, sodass die Echsen im Winter auch mit Minustemperaturen auskommen müssen. Ab Oktober ziehen sie sich deshalb in geschützte Winterquartiere wie Höhlen, Spalten oder Felsritzen zurück. Dort verbringen sie die kalten Monate inaktiv in Winterstarre, bis sie Ende Februar oder Anfang März von der kräftigen Frühlingssonne wieder hervorgelockt werden. Brut unter der Sonne Nach der Winterstarre bilden sich bei den Steppenagamen in der Wildnis kleine Haremsgruppen, bestehend aus einem Männchen und mehreren Weibchen. Im Mai und Juni legen die Weibchen ihre Gelege – jeweils sieben bis siebzehn Eier – in Sandmulden ab. Die Sonne sorgt für eine ideale Bruttemperatur zwischen 27 und 31 Grad Celsius. Nach rund 50 Tagen schlüpfen die Jungtiere, die von Anfang an Einzelgänger sind. Sie sind ausgesprochen territorial und verteidigen ihr Revier selbst gegenüber Geschwistern und anderen Artgenossen. Nicht bedroht, aber selten in Zoos Auf der Roten Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) wird die Steppenagame als «nicht gefährdet» eingestuft. In Zoos ist sie relativ selten anzutreffen: In Europa gibt es derzeit nur sechs Einrichtungen, die diese Art halten, die meisten davon in Tschechien. Die neun Steppenagamen im Zoo Basel stammen aus dem Zoo Prag und schlüpften dort im vergangenen Jahr. Fünf von ihnen können die Besucher:innen neu im Schaubecken 51 des Vivariums entdecken. Vier davon hält der Zolli hinter den Kulissen.
Tierpark Olderdissen 19.08.2025
Damhirsch-Nachwuchs: Jungtiere mit Aussicht im Tierpark Olderdissen
In der Olderdisser Damhirschgruppe wachsen derzeit acht Jungtiere heran und können mit ihrem schönen Fleckenkleid inmitten der Gruppe beobachtet werden. Sie sind jetzt zwei Monate alt – das jüngste Damwild als Nachzügler ist erst zwei Wochen und damit aus dem Gröbsten heraus. Die Jungtiere werden von ihrem jeweiligen Muttertier betreut, bilden oftmals einen Kindergarten und damit einen schönen Anblick. „Der Regen der vergangenen Wochen und die aktuellen sommerlichen Temperaturen zusammen ließen das Gras wachsen, das wiederum von den Müttern gefressen wird und die daraus gebildete Muttermilch gibt den Jungtieren gute Nahrung“, berichtet Dr. Benjamin Ibler. „Das ließ die Jungtiere schon schön heranwachsen“, freut sich der Tierparkleiter. Damhirsche sind ausgesprochen tagaktiv, so dass die Tierpark-Besucherinnen und -Besucher es sehr gut beobachten können. Das Damwild-Gehege im Tierpark Olderdissen Das Damwild im Tierpark bewohnt eines der landschaftlich schönsten Gehege im Bielefelder Tierpark: eine grün bewachsen sanft hügelige Landschaft, von deren höchstem Punkt man einen schönen Blick ins Johannistal hat. Im Gehege befindet sich auch die Dachsanlage. Diese nutzt das Damwild mit, indem es nach Belieben hinein und herausspringt. Die Bielefelder Anlage kommt dem natürlichen Lebensraum sehr gut entgegen – ein lichtes Mosaik aus Wald- und Feldfluren auf. Der Boden ist nährstoffreich und bringt eine üppige Strauchvegetation hervor. Der Waldanteil wird nur als Deckung benötigt und muss daher nicht sehr groß sein. Gefressen wird im Wald eher nicht, stattdessen auf offenen Flächen. Über das Damwild Das Geweih der erwachsenen Damhirsche ist ein Schaufelgeweih mit kurzen, dornenartigen Sprossen. Es wird selten mehr als vier Kilogramm schwer. Die Weibchen sind geweihlos. Auffällig ist, besonders bei männlichen Tieren, der vorspringende Kehlkopf. Das Sommerfell ist glatt und dünn, bei wildfarbenen Individuen oberseits rötlichbraun mit lebhaften weißen Flecken und dunklem Aalstrich. Kehle, Halsunterseite, Bauch und Läufe sind heller, stellenweise weißlich. Damwild kann sehr gut sehen. Zusätzlich sind Gehör und Geruch aber auch gut ausgebildet. Auch heute sagen ihnen vor allem warme und trockene Lebensräume zu. Jungtiere werden nach einer Tragezeit von rund 230 Tagen zwischen Anfang Juni und Mitte Juli geboren. Anschließend werden die Jungtiere vier Monate lang gesäugt. Brunftzeit ist zwischen Mitte Oktober und Mitte November. Da Damhirsche warme Temperaturen sehr mögen, ist aktuell genau die richtige Jahreszeit für Nachwuchs. Eine Anpassung der Natur. Damwild stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, da es durch die niedrigen Temperaturen der letzten Eiszeit dorthin verdrängt wurde. In den folgenden Warmzeiten kam es zurück oder wurde wieder ausgebürgert. Die Bezeichnung „Damhirsch“ hat nichts mit „Dämmen“ zu tun, sondern es liegt die gleiche Wortherkunft wie im Englischen bei „Tame“= „zahm“ zugrunde. Damhirsche wurden bereits früh unter menschlicher Kontrolle gehalten. Ursprünglich sicher weniger zur Hege, sondern als „Nahrungsreserve“. Erst später erfreute man sich an den schönen Tieren. In neuerer Zeit kommt auch die Nutzung „Landschaftspfleger“ hinzu, da Hirsche offene Landschaften auch offenhalten können – durch ihre Weidetätigkeit.
Naturschutz-Tierpark Görlitz 19.08.2025
Die Kleinsten machen Platz für die Großen Zwergseidenaffen wegen anstehender Baumaßnahmen aus dem Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec ausgezogen
Im Görlitzer Tierpark tut sich aktuell so einiges. An die Fertigstellung des Baus der neuen Tibetbärenanlage im kommenden Jahr wird sich nahtlos die Neustrukturierung der Nordseite des Tierparks anschließen. Ein Projekt, das den Abbruch zahlreicher älterer Anlagen erforderlich macht. „Die meisten der derzeit dort lebenden Tiere werden auch in Zukunft bei uns zu sehen sein“, erklärt Tierpark-Kuratorin Catrin Hammer. „Für die Bauphase müssen wir jedoch Ausweichquartiere schaffen, manche Tiere vorübergehend in andere Einrichtungen verlegen oder in seltenen Fällen ganz abgeben.“ Den Anfang machten nun die kleinsten Bewohner: Sechs männliche Zwergseidenaffen zogen vergangene Woche gemeinsam in den Zoo Eberswalde um. Die kleinsten Vertreter der Primaten, die der Görlitzer Tierpark seit 2019 hält und erfolgreich züchtet, fanden dort rasch Anschluss. „Nach Rückmeldung unserer Eberswalder Kollegen haben sich Karli, Mola, Tim & Co schnell in ihrer neuen Umgebung eingelebt“, so Hammer.
Zoo Magdeburg 19.08.2025
Tigerkater Kratz zieht von Magdeburg nach Ungarn um – Hoffnung auf weitere Tigerjunge Europäische Erhaltungszucht für Sibirische Tiger – Kratz soll Zucht in Ungarn aufbauen
Der Sibirische Tigerkater Kratz ist am 13. August 2025 auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtpromms für Sibirische Tiger in den Zoo Sóstó/Ungarn umgezogen, um den Aufbau einer neuen Tigerzucht dort zu ermöglichen. „Der Abschied von unserem stattlichen Sibirischen Tigerkater Kratz fiel dem Zoo-Team nicht leicht. Die Gewissheit, dass Kratz für die weitere Stärkung der Population bei dieser stark gefährdeten Raubkatzenart beitragen wird, überwiegt natürlich,“ erklärt Zoodirektor, David Pruß. Es gibt inzwischen weniger als 5.000 wildlebende Tiger, die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat den Tiger als stark gefährdet eingestuft. Kratz kam 2022 aus Orsa/Schweden – dem Rovdjurs Park – nach Magdeburg, um im Rahmen des europäischen Erhaltungszuchtprogrammes für Sibirische Tiger (EEP) im Zoo Magdeburg für Nachwuchs zu sorgen. Kratz ist Vater von den Tigervierlingen Kratz hatte sich nach der behutsamen Eingewöhnungsphase mit Sichtkontakten der Tigerin Sheera annähern können und schon bald Paarungsversuche unternommen. Mit beachtlichem Erfolg: Die Tigerkatze Sheera brachte im Mai 2025 ihre Jungtiere zur Welt. Eine Seltenheit und Herausforderung zugleich! Kratz soll im Zoo Sóstó/Ungarn für Nachwuchs sorgen Der siebenjährige Kratz ist für die Erhaltungszucht im EAZA Ex-situ Programm für Sibirische Tiger vorgesehen und soll im Nyiregyházi Àllatpark – Zoo Sóstó für weiteren Nachwuchs sorgen. Kratz ist wohlbehalten im Zoo Sóstó angekommen, befindet sich noch in der Quarantäne und wird mit beiden Tigerdamen Nachwuchs zeugen dürfen, eine große Aufgabe! Nur durch internationales Agieren ist die Problematik des Erhalts der Biodiversität und des Verlangsamens des Artensterbens weltweit anzugehen. Durch den Schutz der Lebensräume der größten Raubkatze der Welt, partizipieren weitere bedrohte Arten im selben Lebensraum des Tigers – zum Beispiel für den Goral, an dessen europäischen Erhaltungszuchtprogramm auch der Zoo Magdeburg beteiligt ist. Daten Sibirische Tiger im Zoo Magdeburg -Sheera, geb. 22.06.2017 im Zoo Magdeburg, erster Nachwuchs: 5 Jungtiere geb. am 20.05.2025 – vier noch namenlose Sibirische Tiger, geb. 20.05.2025 Über den Zoo Der Zoologische Garten Magdeburg wurde 1950 gegründet und zählt zu den artenreichsten Zoos in Mitteldeutschland. Auf rund 20 Hektar leben fast 700 Tiere aus 150 Arten. Der Zoo engagiert sich aktiv im internationalen Artenschutz und ist Partner zahlreicher Zuchtprogramme. Er ist eine Einrichtung des Artenschutzes und der Forschung. Im Artenschutz WELTWEIT VOR ORT engagiert sich der Zoo Magdeburg in 65 internationalen Zuchtprogrammen und ist an vier weltweite Artenschutzprojekte beteiligt. Jährlich besuchen mehr als 300.000 Gäste die Einrichtung. Als außerschulischer Lernort ist der Zoo ein Bildungszentrum, das vielfältige Möglichkeiten im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Globales Lernen bietet. Jährlich nehmen rund 10.000 Besucher an 1000 Führungen teil. Der Zoo ist Mitglied der WAZA, EAZA, VdZ, VZP
Tiergarten Schönbrunn Wien 19.08.2025
Neues Leben im historischen Bärenkäfig
Viele Jahre lang war der historische Bärenkäfig im barocken Zentrum des Tiergartens ungenutzt. Nun wurde er auf innovative Weise neu belebt und dient ab sofort als Zuhause für zwei stark bedrohte heimische Tierarten: den emsigen Feldhamster und die farbenprächtige Blauracke. „Mit dieser Anlage verbinden wir Geschichte und Gegenwart und setzen zugleich ein starkes Zeichen für den heimischen Artenschutz“, erklärt Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck. Eine Informationstafel erinnert an die Bärenhaltung vor rund 150 Jahren, heute erleben die Besucherinnen und Besucher hier zwei faszinierende Tierarten, die in der Öffentlichkeit wenig bekannt sind. „Den Feldhamster hat vielleicht schon der eine oder andere in der Natur gesehen. Aber bei der Blauracke mit ihrem auffällig türkisen Gefieder denken viele zuerst an einen exotischen Vogel, dabei handelt es sich um eine heimische Art. Unser Ziel ist es, durch das persönliche Erleben Begeisterung zu wecken und gleichzeitig aktiv zum Erhalt beizutragen.“ Die denkmalgeschützte Tieranlage wurde mit viel Liebe zum Detail neu gestaltet und orientiert sich an einem aufgelassenen Streuobstgarten. Im ehemaligen Wasserbecken der Bären entstanden unterirdische Schlafboxen und Gangsysteme für den Feldhamster, die er eigenständig erweitern kann. Sträucher, hohe Gräser und ein Totholzhaufen bieten ihm zusätzliche Versteckmöglichkeiten. In den Ästen alter Apfelbäume kann sich das Blauracken-Paar niederlassen. Für die kälteren Monate steht ihm ein beheizbares Innengehege zur Verfügung, denn als Zugvogel verbringt die Blauracke den Winter in wärmeren Gefilden Afrikas. Lebensraumverlust durch Versiegelung und intensive Landwirtschaft haben das Vorkommen beider Arten in Österreich massiv reduziert. „Das letzte noch vorhandene Brutgebiet der Blauracke in Österreich befindet sich in der Südoststeiermark“, so Kurator Rupert Kainradl, MSc. „Ziel unserer Bemühungen ist es, die dortige Population langfristig zu stabilisieren und damit ihren Fortbestand zu sichern.“ Die exakten Rahmenbedingungen für eine potenzielle Wiederansiedlung einzelner Individuen dieser stark gefährdeten Vogelart werden derzeit mit Expertinnen und Experten im Sinne der Biodiversitätsrichtlinie erarbeitet – ganz im Sinne des One Plan Approach der Weltnaturschutzorganisation (IUCN), der Maßnahmen in menschlicher Obhut und im natürlichen Lebensraum zu einem gemeinsamen Artenschutzkonzept vereint.
Tiergarten Kleve 18.08.2025
Luxkaninchen ziehen in den Tiergarten Kleve ein Tiergarten Kleve eröffnet neues Kontaktgehege für seltene Kaninchenrasse
Der Tiergarten Kleve freut sich über ein neues Zuhause für eine ganz besondere Kaninchenrasse: Die neue Luxkaninchenanlage ist fertiggestellt, und erstmals sind Luxkaninchen in den Tiergarten eingezogen. Die großzügig gestaltete Anlage ist als Kontaktgehege konzipiert – Besucherinnen und Besucher können also direkt zu den Tieren auf die Anlage gehen. Gleichzeitig bietet das Gehege den Luxkaninchen zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten, sodass sie jederzeit selbst entscheiden können, ob sie die Nähe der Menschen suchen oder lieber unter sich bleiben. Die Anlage verfügt über verschiedene Bodengründe, zahlreiche Buddelmöglichkeiten sowie liebevoll gestaltete Holzverstecke. Diese wurden von den Schülerinnen und Schülern des Haus Freudenberg gebaut und bieten den Luxkaninchen nicht nur Schutz, sondern auch spannende Beschäftigungsmöglichkeiten. „Ich freue mich sehr, dass wir mit den Luxkaninchen eine neue bedrohte Nutztierrasse bei uns aufnehmen und uns für deren Rasseerhalt einsetzen“, erklärt Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Mit der neuen Luxkaninchenanlage setzen wir unseren Weg fort, den Tiergarten Kleve zu einem modernen Natur- und Artenschutzzentrum zu entwickeln, das sowohl bedrohte Wildarten als auch seltene, alte Haustierrassen präsentiert.“ Das Luxkaninchen entstand Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland und verdankt seinen Namen und sein Aussehen der auffälligen Fellzeichnung, die an das eines Luchses erinnert: ein silbergraues Fell mit dunkleren Abzeichen und einer hellen Unterseite. Ursprünglich wurde es für die Pelzproduktion gezüchtet, heute gilt es als seltene Rasse, die von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) als „stark gefährdet“ eingestuft wird. Zoologische Einrichtungen wie der Tiergarten Kleve tragen deshalb dazu bei, diese genetische Vielfalt zu bewahren und Besucherinnen und Besuchern den Wert alter Nutztierrassen bewusst zu machen. Mit der Eröffnung der Luxkaninchenanlage setzt der Tiergarten Kleve ein weiteres Zeichen für seinen Wandel: Von einem reinen Tierpark mit überwiegend heimischen Haustieren hin zu einem modernen Natur- und Artenschutzzentrum, das gefährdete Wildtiere aus aller Welt und seltene Nutztierrassen gleichermaßen zeigt. Ein weiterer Höhepunkt steht schon bald bevor: Am 7. September 2025 findet im Tiergarten Kleve der Artenschutztag statt – mit spannenden Mitmachaktionen, Fachvorträgen und Infoständen rund um den Schutz bedrohter Tierarten. Die Schirmherrschaft für den Artenschutztag hat in diesem Jahr die Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW Silke Gorißen übernommen.
Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 18.08.2025
Im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart aufgezogene Störche bei Ellwangen freigelassen
Wilhelma wildert vier Weißstörche aus Am 15. August 2025 wurden auf einer Wiese zwischen den Ellwanger Teilorten Killingen und Dettenroden vier gerade flügge gewordene Weißstörche freigelassen. Aufgezogen wurden die Jungvögel in der Wilhelma in Stuttgart – allerdings weder von ihren eigenen Eltern, noch von Menschen, sondern von einem Paar Schwarzschnabelstörche, einer im äußersten Osten Asiens beheimateten Storchenart. Die Geschichte begann als ein Paar wildlebender Weißstörche kurz vor Ostern 2025 damit anfing, auf dem Schornstein einer Bäckerei in Ellwangen-Röhlingen ein Nest zu errichten. Binnen kürzester Zeit war der Horst fertiggestellt und die Eier gelegt. Da das Nest den Luftabzug aus dem Schornstein beeinträchtigte, bestand die akute Gefahr einer Verpuffung. In Abstimmung mit der Ortspolizeibehörde und den zuständigen Naturschutzbehörden wurde das Storchennest von der Feuerwehr entfernt. Da Weißstörche zu den nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützten Arten zählen, musste aber eine Lösung für die bereits angebrüteten Eier gefunden werden. Und hier kam die Wilhelma ins Spiel: In einem weich gepolsterten und gut isolierten Korb wurden die Eier in den Zoologisch-Botanischen Garten nach Stuttgart gebracht und dort in einer Brutmaschine ausgebrütet. Nach dem Schlupf wurde es spannend. Vogelkurator Andreas Frei erklärt: „Eine Aufzucht durch den Menschen und eine damit verbundene Fehlprägung der Storchenküken wollten wir nach Möglichkeit vermeiden. Stattdessen hatten wir eine andere Idee: Unsere beiden Schwarzschnabelstörche brüteten nämlich zu der Zeit bereits eine Weile auf unbefruchteten Eiern. Wir hatten daher die Hoffnung, dass sie die Weißstorchküken aufziehen würden, wenn wir sie ihnen unterschieben“. Der Plan ging auf: Die Schwarzschnabelstörche nahmen ihre „Kuckuckskinder“ an und zogen sie groß. Schon rund 2,5 Monate nach dem Schlupf waren die Jungstörche bereits voll ausgewachsen und flugfähig. Am 15. August war es also so weit: Die Jungstörche wurden aus ihrer Voliere herausgefangen. Jeder von ihnen wurde mit einem Ring vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie/Vogelwarte Radolfzell am linken Bein markiert. Es handelt sich dabei um Spezialringe, deren individuellen Nummern mit Spektiv sogar aus großer Entfernung gut ablesbar sind. Die wissenschaftliche Beringung hilft in diesem Fall dabei, nicht nur Rückschlüsse auf den Erfolg der Auswilderung, sondern auch auf das Zugverhalten der Jungstörche zu ziehen. Sicher in Transportkisten verstaut, wurden die Störche zunächst in Richtung Ellwangen gebracht, wo sie in ihrem natürlichen Lebensraum freigelassen wurden. Helmut Vaas, Weißstorchbetreuer beim NABU Ellwangen hat damit bereits Erfahrung: „Wir haben dafür in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde ein weitläufiges Wiesengebiet gewählt, in dessen unmittelbarer Nähe sich im Spätsommer und Herbst regelmäßig Weißstörche sammeln und auf Nahrungssuche gehen. Auch in der Vergangenheit haben wir hier schon mehrfach Störche, die vorübergehend in menschlicher Obhut waren, erfolgreich ausgewildert.“ Die Freilassung der in der Wilhelma aufgezogenen Störche war von Erfolg gekrönt. Bereits wenige Minuten nach dem Verlassen der Transportkisten gesellten sie sich zu einigen Artgenossen, die sich auf der Wiesenfläche aufhielten. Auch am Folgetag konnte Vaas sie beobachten, wie sie inmitten teils größerer Gruppen von Störchen auf Beutefang gingen. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin betont die Symbolkraft des Weißstorchs: „Dank intensiver Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlungen in den vergangenen Jahrzehnten gilt der Weißstorch zwar bei uns in Baden-Württemberg zwar nicht mehr als gefährdet. Er ist aber weiterhin ein wichtiger Sympathieträger und Botschafter für den Artenschutz vor der eigenen Haustür.“