Stefanie Mühlenhaupt: Bienentod – Das Monopol (Rezension)

Nahe Zukunft: Die Bienen sind ausgestorben, der Klimawandel zeigt sein hässliches Gesicht. Das gesamte Ökosystem ist aus dem Gleichgewicht geraten, die Sonne brennt unerbittlich vom Himmel. Lebensmittel sind knapp, die Menschheit dem Untergang geweiht. Eine alles verzehrende Hitze und steigende Meeresspiegel treiben Millionen von Menschen ins Gebirge.
Im Auftrag einer mächtigen Forschungsfirma entwickelt die Wissenschaftlerin Sophie Bergmann Bienen, die gegen alle Umwelteinflüsse resistent sind. Sie handelt in dem festen Glauben, mit ihrer Hilfe den Hunger zu bekämpfen. Doch dann macht sie eine tödliche Entdeckung, die alles in Frage stellt. Steht Sophie wirklich auf der richtigen Seite? Und wem kann sie noch trauen? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

Die Idee ist gut (und durchaus aktuell) und es hätte ein spannender, actionreicher Thriller werden können und ich gebe zu, dass das auch teilweise gelungen ist. Die zweite Hälfte hat mich doch sehr überrascht, auch wenn ich die Rebellen vielleicht einen Tick übertrieben fand (zu gut organisiert), anhand der Ressourcen, die zur Verfügung standen, hätten sie aggressivere Methoden gegen FoodTec anwenden können. Von daher fand ich die Rebellion etwas unglaubwürdig. Andere Dinge haben mir dagegen gefallen, z. B. die Charaktere, die eine interessante Entwicklung durchmachen (nicht nur Sophie).
Die Thrillerelemente sind eher klassisch zu nennen, der Kampf gegen einen übermächtigen Gegner (die Chancen hätten fast gleich sein müssen), Freunde, die zu Feinden werden oder Freunde, die man unterschätzt hat, gepaart mit ein bisschen Familiendrama.
In dieser Hinsicht weiß Bienentod mit kleinen Abstrichen zu überzeugen. Die Welt wird gut beschrieben, die Probleme sind nachvollziehbar.
Allerdings dauert es etwas, bis sich der wahre Thriller offenbart und man erfährt zuvor einiges über Sophies Arbeit, das zwar langatmig, aber auch etwas schwammig ist … und leicht fehlerhaft, denn meines Wissens werden die Waben der potentiellen Bienenköniginnen Weiselzellen genannt (da die Bienenkönigin oft auch als Weisel bezeichnet wird) und nicht Geißelzellen (die sucht man meines Wissens im Bienenstock vergeblich).

Fazit: Ein Thriller mit kleinen Fehlern, der aber durchaus zu unterhalten weiß. Sich allerdings auch nicht aus der Masse an Thrillern hervorhebt, trotz der aktuellen Thematik des Insektensterbens.

Dieser Beitrag wurde unter Rezension veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert