Rotraut Schöberl: Mord auf leisen Pfoten (Rezension)

Rotraut Schöberl ist nicht nur von ganzem Herzen Buchhändlerin, ihre Liebe zu Katzen ist so groß wie ihre Leselust und ihre Krimileidenschaft. In Mord auf leisen Pfoten bringt sie beides zusammen: Denn ob die Katze beim Morden nachhilft oder bei der Lösung kniffliger Verbrechen auch im Krimi läufts mit den sensiblen, aufmerksamen Fellnasen einfach besser. Mit ihren beiden Zimmerlöwinnen Ginger und Chili versammelt Rotraut Schöberl in dieser Anthologie Lieblingsgeschichten von E. A. Poe bis Patricia Highsmith, von Dorothy L. Sayers bis Agatha Christie. Katzenaffine Autor*innen aus Deutschland und Österreich haben weitere kriminell gute Katzengeschichten beigesteuert und Katzenfreundin Livia Klingl ihre bezaubernden Zeichnungen.
Katzenkrimis erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, ich selbst lese sie gerne (obwohl ich keine Katze habe und eine Anschaffung auch nicht in Planung ist) und finde sie meist unterhaltsamer als Hundekrimis.
Auch Kurzgeschichten lese ich gerne, da ist es natürlich, dass eine Anthologie mit Katzenkrimis mein Interesse weckt, vor allem wenn es sich dabei um eine bunte Mischung aus klassischen und neuen Autoren und Autorinnen handelt. So findet man neben Geschichten von Lilian Jackson Braun, Rita Mae Brown(mit Sneaky Pie Brown), Patricia Highsmith, Edgar Allan Poe und Agatha Christie auch neue Geschichten von deutschsprachigen Autoren.
19 Geschichten mit Katzen habe sich in Mord auf leisen Pfoten angesammelt, da dürfte für jeden Katenfreund etwas dabei sein.
Mich hat die Anthologie etwas enttäuscht, trotz der großen Namen. Ich würde nicht sagen, dass die Geschichten schlecht sind, aber (egal ob es bekannte oder weniger bekannte Autoren sind) abgesehen von einer Ausnahme fand ich die Storys eher durchschnittlich, auch wenn jede einzelne auf ihre eigene Art versucht den Leser zu überzeugen.
Die Ausnahme: Der weiße Tod von Justin Scott, eine Geschichte über Hunde, Katzen und Kojoten. Diese hat mir ausgesprochen gut gefallen und hob sich angenehm über den Durchschnitt der anderen Geschichten empor (ob das an den Kojoten lag, kann ich allerdings nicht sagen).
Im Großen und Ganzen ist aber auch Mord auf leisen Pfoten eine Anthologie wie jede andere auch, auch wenn die Geschichten keine Highlights sind Die Geschmäcker sind verschieden und ich bin mir sicher, dass jeder Katzenfreund die eine oder andere Geschichte lieben wird.

Aber ich kenne kaum eine Anthologie, bei der mir alle Geschichten gefallen haben. Und die Ilustrationen von Livia Klingl kann man meiner Meinung nach ignorieren (mein Geschmack sind sie nicht, aber sie tun auch nicht weh und sind nur dezent in die Geschichten eingewebt)
100% empfehlen kann ich die Anthologie nicht. Aber der Katzenfreund muss auch nicht unbedingt die Finger davon lassen.

(Rezensionsexemplar)

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