- Wisent (Wildpark Schwarze Berge)
- Rothirsch (Wildpark Tambach)
- Heckpferd (Wildpark Knüll)
Große Pflanzenfresser sind in Mitteleuropa weitgehend ausgestorben, geraten aber zunehmend wieder in den Fokus von Öffentlichkeit und Fachwelt. Das liegt sowohl an der natürlichen Rückkehr von Wisent, Elch & Co. – aber auch an der steigenden Anzahl von Naturschutzprojekten, in denen große Pflanzenfresser als Lebensraumgestalter eingesetzt werden.
Wie stark haben große Pflanzenfresser unsere Lebensräume vor deren Kultivierung durch den Menschen tatsächlich geprägt? Gibt es in Mitteleuropa überhaupt genügend Platz für frei lebende große Pflanzenfresser? Wie könnte ein Nebeneinander von Mensch, Wisent und Co. funktionieren?
Das vorliegende Buch stellt die »großen Fünf« – Elch, Wisent, Rothirsch, Pferd, Rind – vor, führt ein in Grundlagen des Wildtiermanagements und diskutiert Beweidungsprojekte im Naturschutz und neue Konzepte wie das Rewilding. Das Buch möchte Wege aufzeigen, die ein Zusammenleben von großen Pflanzenfressern und Menschen in Mitteleuropa ermöglichen. Es richtet sich sowohl an Wissenschaftler, Naturschutzpraktiker als auch an interessierte Laien. Zahlreiche Illustrationen, Karten und Fotos veranschaulichen den Inhalt.
Wolf, Luchs, Bär … über die einst heimischen (und teilweise wieder heimischen) großen Raubtiere wird viel geredet. Sie reißen Haus- und Nutztiere und stellen eine Gefahr für den Menschen dar … viel wird getan, um das Image aufzufrischen und Vorurteile abzubauen, kaum vorstellbar, dass es andere Tiere gibt, die sich im Schatten der Raubtiere aufhalten, und die meist weniger Beachtung finden, wenn überhaupt. Die Rede ist von den großen Pflanzenfressern, die bis vor kurzem in Deutschland nur durch den Rothirsch vertreten waren. Aber auch hier muss ein Umdenken erfolgen, der Hirsch wird oft nur als Schädling oder Jagdwild gesehen, aber im Rahmen von Beweidungsprojekten geraten auch andere Pflanzenfresser in den Focus. Und dann ist es schon fast keine Seltenheit mehr, wenn Elche aus den Nachbarländern über die ihnen nicht bekannten Grenzen treten.
DIE RÜCKKEHR DER GROSSEN PFLANZENFRESSER zeigt nun die Bedeutung von Rothirsch, Elch und Wisent, sowie von Hausrindern und -pferden. Der Nutzen steht im Vordergrund, aber es zeigt sich immer wieder, dass sich große Tiere nicht an ihnen zugewiesene Gebiete halten, wenn diese nicht umzäunt sind (aber dann kann man auch nicht mehr von echten Wildtieren reden). Und so muss man sich auch Gedanken über den zu erwartenden Schaden machen. Kaum ein Aspekt der dieses Buch nicht anspricht.
Sebastian Brackhane/Klaus Hackländer vereinen Beiträge zahlreicher Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen und richten sich an jeden, der ein Interesse an den großen Pflanzenfressern hat. Die ökologische Bedeutung von Rothirsch und Co. wird ebenso wenig vernachlässigt wie die wirtschaftliche, Vorteile werden Nachteilen entgegen gestellt. Beispiele zeigen, wo sich große Pflanzenfresser etabliert haben und wie sich dort die Umwelt verändert.
Im Großen und Ganzen wird nach der Lektüre auch ersichtlich, dass der Mensch sich nicht nur mit Wolf und Bär auseinandersetzen muss, sondern auch Regeln für das Zusammenleben mit Rothirsch und Co. erstellen muss.
(Rezensionsexemplar)
Das Buch befasst sich nicht nur mit Wildtieren, in vielen Teilen Deutschlands werden im Rahmen von Beweidungsprojekten oder Rewilding auch Haustiere (Hausrind, Hauspferd, Wasserbüffel) eingesetzt. Auch sie finden in DIE RÜCKKEHR DER GROSSEN PFLANZENFRESSER Beachtung.