Ordnung: | Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung: | Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) |
Familie: | Hörnchen (Sciuridae) |
Unterfamilie: | Schönhörnchen (Callosciurinae) |
Gattung: | Echte Schönhörnchen (Callosciurus) |
Art: | Pallashörnchen (Callosciurus erythraeus) |
Pallashörnchen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 20 cm; der buschige Schwanz verdoppelt fast die Länge des Tiers. Die zahlreichen Unterarten des Pallashörnchen sind in ihren Merkmalen, sowohl in den Körpermassen wie auch der Färbung des Pelzes, sehr variabel und es ist schwierig, eine einheitliche Merkmalsbeschreibung zu formulieren. Die Variabilität geht so weit, dass sich die zahlreichen Unterarten durch ihre Formenvielfalt auch nur schwer von anderen, sehr ähnlichen Arten der Gattung unterscheiden lassen und starke Merkmalsüberschneidungen aufweisen.
In der Regel ist das Pallashörnchen an der Rückenseite unauffällig olivgrün. Der Bauch ist deutlich rötlich gefärbt, wobei diese Färbung von kastanienbraun über leuchtendes rot bis hell creme-orange reichen kann. Die Tiere verfügen über starke Krallen an den Fingern und Zehen, deren Knöchel extrem drehbar sind, was ihnen ermöglicht, schnell auf Bäume zu klettern. Dank der Position ihrer großen Augen können die Pallashörnchen auch nach hinten schauen, ohne den Kopf zu drehen.
Das Pallashörnchen hat seine Heimat im zentralen und östlichen Südchina, inklusive der Inseln Hainan und Taiwan, und großen Teilen des südostasiatischen Festlandes von Vietnam bis nach Bangladesch und Nordindien.
Durch den Menschen wurde das Pallashörnchen inzwischen auch in Frankreich und Belgien (seit 2005) verbreitet. Weitere Länder, in die das Pallashörnchen eingeführt wurden, sind Argentinien, Japan und die Niederlande. Möglicherweise sind die Pallashörnchen eine Bedrohung für die in Europa heimischen Eichhörnchen (Sciurus vulgaris).
Das Pallashörnchen ist 2016 in die „Liste der unerwünschten Spezies“ für die Europäische Union aufgenommen worden.
Der natürliche Lebensraum der Pallashörnchen sind die Wipfel von subtropischen Bergwäldern, in China auch von subalpinen Nadel- und Mischwäldern. Man trifft sie aber auch auf Bäumen in Stadtparks an.
Die Hörnchen gelten auch als wichtige Samenverbreiter für verschiedene Baumarten. Neben Samen, Getreide, Nüssen und Früchten ernähren sich Pallashörnchen auch von Insekten.
Pallashörnchen haben wechselnde Geschlechtspartner. Sind die Weibchen empfängnisbereit, versammeln sich mehrere Männchen um sie und beginnen zu rufen. Dann fangen die Männchen an, gegeneinander zu kämpfen. Der Sieger bewacht dann oft das Weibchen nach der Paarung noch eine Zeit lang, um sicherzugehen, dass er der Vater des Nachwuchses wird. Wird die Anzahl der Herausforderer allerdings zu hoch, kann es vorkommen, dass der Bewacher aufgibt und auch andere Männchen zum Zuge kommen. Das Weibchen baut während der Wurfzeit im Frühling und Herbst ein Nest für den Nachwuchs. Nach der Geburt der Jungen kümmert es sich um sie bis zu ihrer Selbstständigkeit.
Die konkrete taxonomische Abgrenzung gegenüber anderen Arten und die Unterteilung in Unterarten befindet sich aktuell in der Diskussion. So wird vor allem Callosciurus erythraeus flavimanus häufig als Unterart betrachtet, während es von einigen Bearbeitern auch als eigene Art betrachtet wird. Innerhalb der Art werden heute neben der Nominatform Callosciurus erythraeus erythraeus zahlreiche weitere Unterarten unterschieden. Insgesamt gelten etwa 26 bis 30 Unterarten als bestätigt: