ohne Rang: | Toxicofera |
Unterordnung: | Schlangen (Serpentes) |
Überfamilie: | Pythonartige (Pythonoidea) |
Familie: | Pythons (Pythonidae) |
Gattung: | Rautenpythons (Morelia) |
Art: | Grüner Baumpython (Morelia viridis) |
Männchen erreichen eine Länge von etwa 130 bis 150 cm sowie ein Gewicht von bis zu 1,4 Kilogramm. Weibchen erreichen eine Maximallänge von bis zu 200 cm sowie ein Gewicht von 2,4 Kilogramm. Die Grundfärbung ist ein leuchtendes grün, olivgrün oder hellgrün. Die Musterung kann je nach Verbreitungsgebiet stark variieren. Es sind in der Regel gelbliche bis weiße Flecken oder Bänder, die sich längs zur Wirbelsäule über den ganzen Rücken verteilen. Die Pupillen sind senkrecht geschlitzt und von gelblicher bis rötlicher Färbung. Aufgrund ihrer Nachtaktivität verfügt der Grüne Baumpython nachts über ein sehr gutes Sehvermögen.
Die Bestimmung der Geschlechter ist nicht leicht. Sie lassen sich nur anhand der Kloake unterscheiden. In der Kloake der Männchen liegt der Hemipenis. Als überwiegend baumbewohnende Schlange kann sie sehr gut klettern und nutzt ihren Schwanz als Greiforgan. Die Art gilt als sehr aggressiv und schnappt nach allem was sich bewegt. Mittels ihrer langen Fangzähne packt sie ihre Beute und erwürgt sie. Die vorderen Fangzähne sind sehr lang.
Das Verbreitungsgebiet des Grünen Baumpythons erstreckt sich auf die tropischen Regenwälder auf Papua-Neuguinea, dessen vorgelagerte Inseln sowie auf die Kap-York-Halbinsel in Australien. Es wurden Vorkommen bis 2.000 Meter über dem Meeresspiegel nachgewiesen. Als westlichster Fundort wird die Insel Gag verzeichnet, als östlichster Punkt wurde die Insel Normanby gemeldet, eine Neuguinea vorgelagerte Insel. Die Entfernung zwischen diesen beiden Punkten beträgt circa 3.000 Kilometer Luftlinie.
In den Regenwaldgebieten ist keine Veränderung des Klimas in Zusammenhang mit der Jahreszeit zu verzeichnen. Die Niederschlagsmenge ist deutlich höher als die Verdunstungsrate und schwankt im Verbreitungsgebiet des Grünen Baumpythons standortbedingt zwischen 2.100 und 3.400 mm pro Jahr. Entsprechend ist auch die relative Luftfeuchtigkeit sehr hoch und beträgt tagsüber 70 bis 85 Prozent und steigt nachts auf Werte von 95 bis 100 Prozent an. Die Temperatur schwankt tagsüber zwischen 27 bis 32 Grad Celsius und sinkt nachts auf 22 bis 25 Grad ab.
Der Grüne Baumpython verbringt den Großteil seines Lebens in Bäumen oder Sträuchern. Im Nordosten Australiens halten sich Jungtiere in Höhen bis maximal 10 m auf, während adulte Exemplare meist Bäume über die gesamte Höhe nutzen und oft in Höhen über 25 m festgestellt werden. In den Ruhephasen nehmen die Tiere eine charakteristische Stellung ein. Dabei hängt der Körper in mehreren engen Schlingen über einem Ast, wobei der Kopf in der Mitte aufliegt.
Die Art ist ein Lauerjäger. Die wesentliche Jagdstrategie ist das bewegungslose Warten an einer geeigneten Stelle, bis Beute in Reichweite kommt. Der Grüne Baumpython ist dabei sehr standorttreu, an einer geeigneten Stelle halten sich die Tiere bis zu 14 Tage lang auf. Bei der Lauerjagd formt der Python mit dem vorderen Körperdrittel in einer Ebene eine annähernde „8“, so dass er mit dem Kopf sehr schnell eine bestimmte Distanz überbrücken und zubeißen kann. Für Jungtiere beträgt diese Distanz etwa 10 cm, bei größeren Tieren etwa 40 cm.
Baumpythons ernähren sich hauptsächlich von am Boden gefangenen Säugetieren wie Ratten und Tiere ähnlicher Größe. Jungtiere fressen zudem auch Reptilien, Amphibien und Vögel. Beutetiere werden durch Wärmesensoren des Grubenorgans ausgemacht und blitzschnell gefasst.
Wie alle Pythons ist auch der Grüne Baumpython eierlegend (ovipar). Er ist eine nichtsaisonale Schlange. Das bedeutet, dass die Paarung, die Eiablage und der Schlupf der Jungtiere zu jeder Zeit des Jahres erfolgen können. Die meisten Paarungen finden von September bis Ende Oktober statt. Wenn die Schlangen ihre Geschlechtsreife im Alter von zweieinhalb bis drei Jahren erreicht haben, begeben sie sich auf die Suche nach einem Geschlechtspartner. Trifft das Weibchen mehrere Männchen zur Paarung an, sind auch Mehrfachpaarungen mit wechselnden Geschlechtspartnern möglich. Weibchen stellen einige Zeit nach der erfolgreichen Paarung die Nahrungsaufnahme ein und beginnen mit der Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz. Bevorzugt werden höher gelegene Höhlen in Bäumen aufgesucht, wobei aber jede versteckte Stelle, die genügend Schutz vor Feinden und ausreichende Feuchtigkeit bietet, als Brutplatz angenommen wird. Das Weibchen legt gegen Februar bis März, nach 70 bis 90 Tagen Trächtigkeit seine 5 bis 35 Eier im Versteck ab. Die Größe des Geleges hängt mit der Größe und dem Alter des Weibchens zusammen. Wie die meisten Pythonarten betreibt auch der Grüne Baumpython Brutpflege. Das Weibchen legt 45 bis 65 Tage lang seine Körperschlingen um das Gelege und hält mit kräftigen Muskelkontraktionen die Temperatur auf 29,5 Grad Celsius. Steigt die Temperatur darüber, lockert es die Schlingen und lässt Luft an die Eier. Die Weibchen fasten von der Paarung bis zum Schlupf der Jungtiere für einen Zeitraum von vier bis fünf Monaten. Die Männchen nehmen dagegen bereits nach der Paarung wieder Nahrung auf. In freier Natur lebende Tiere haben vermutlich nur alle zwei Jahre Nachwuchs. Bei einigen Weibchen kann es mit Beginn der Trächtigkeit zu einer Umfärbung ins Blaue oder Türkise kommen. Nach dem Schlupf der Jungtiere färben sie sich dann zurück in den ursprünglichen Zustand. Selten bleibt auch eine leicht blaue Färbung erhalten.