Maria Henk: Als Rangerin im Politik-Dschungel (Rezension)

Maria ist Mitte dreißig und arbeitet seit Ewigkeiten in der Politik. Sie hat mehrere Wahlkämpfe mitgerockt, unzählige Politikerinterviews begleitet und so manche Krisenkommunikation gewuppt. Doch von der anfänglichen Euphorie im Job ist nichts mehr zu spüren. Das Kribbeln im Bauch ist einer abgeklärten Routine gewichen. Kaum ein Shitstorm kann sie mehr aus der Ruhe bringen. Sie beschließt, eine Auszeit zu nehmen, und beginnt eine Rangerausbildung in Botswana. Echte Wildnis statt Politik-Dschungel. Elefantentrompeten statt Politikerreden. Lagerfeuerabende statt Talkshowbesuche. Doch schnell erkennt sie: Politik-Dschungel und afrikanische Wildnis haben mehr gemeinsam, als sie je geahnt hätte …
Ich muss gestehen, dass ich mir einige Gedanken gemacht habe, ob ich das Buch lesen soll oder nicht … ich war mir nicht sicher in wieweit der politische Teil des Buch dominieren würde, beziehungsweise wie sich Politik und Natur verbinden lassen. Aber manchmal sollte man einfach nicht zu viel denken… denn ich bereue nicht, dass ich das Buch gelesen habe.
Ja, es geht um Politik, aber eher von der erheiternden Sorte und man bekommt u. a. Einblicke in die Kleidungsfragen mancher PolitikerINNEN und natürlich auch den politischen Alltag. Aber abgesehen davon ist ALS RANGERIN IM POLITIK-DSCHUNGEL ein interessantes Buch einer Pressereferentin und ihrer Erfahrungen in der afrikanischen Wildnis. Amüsant zu lesen zeigt Maria Henk den Alltag ihrer Rangerausbildung und stellt (durchaus naheliegende) Vergleiche zu ihren politischen Beobachtungen und Erfahrungen an, immer mit einem Augenzwinkern.
Kurzweilig lässt die Autorin den Leser an ihren Erfahrungen teilnehmen und ich gestehe, dass mir die politischen vergleiche gefallen haben. Man muss nicht unbedingt ein großes Interesse an Politik haben, die beschriebenen Politiker sind größtenteils bekannt (und ständig präsent in den Medien … oder waren es) und nebenbei bekommt man auch Einblicke in die Arbeit einer Pressereferentin.
ALS RANGERIN IM POLITIK-DSCHUNGEL ist keine schwere Kost, aber gefahrlos geht es auch nicht von statten, weder in der Wildnis noch in der Politik. Und am Ende bleibt dem Leser selbst die Entscheidung ob ihm ein Leben als Pressereferent mehr zu sagt als das Leben als Ranger. Aber man kann immer einen anderen Weg wählen und das Buch zur Unterhaltung lesen. Denn das bekommt man: Gute Unterhaltung mit viel Herzblut und Ironie geschrieben.

(Rezensionsexemplar)

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert