Katrin Schumacher: Füchse – Ein Portrait (Rezension)

Der Fuchs, seit den antiken Fabeln Sinnbild des listigen und verschlagenen Zeitgenossen, hat sich in den letzten Jahrzehnten zum Sympathieträger des Tierreichs gewandelt. Doch was hat dieser charmante Halunke an sich, dass sein flüchtiges Auftauchen im gleichen Zuge Anziehung und Verunsicherung auslöst, während wir ihm früher unerbittlich mit der Flinte nachjagten? Geschmeidig und klug macht sich Katrin Schumacher in ihrem persönlichen Tierportrait auf einen natur- und kulturgeschichtlichen Beutezug durch Hühnerställe, Kinderbücher und Pelzgerbereien, um schließlich der fernöstlichen Fuchsbesessenheit in Japan nachzuspüren, wo die kleinen Räuber die Menschen als Gottheiten und erotische Dämonen betören. Und auch in unseren Breiten können wir uns auf ein intensiveres Miteinander einstellen: Wohl wissend, dass ihm hierzulande nicht mehr fortwährend das Fell über die Ohren gezogen wird, verlässt der Fuchs seine versteckten, labyrinthischen Baue und macht sich auf in die Städte, um uns zwischen Mülltonnen und Parkgestrüpp selbst auf den Pelz zu rücken.
Ein weiteres Buch aus der NATURKUNDENREIHE des Matthes & Seitz-Verlags und bietet ähnlich wie Esel weit mehr als nur biologische Informationen über Füchse. Der Großteil des kleinen aber informativen Buchs beschäftigt sich mit dem Rotfuchs, nur die Artenportraits am Ende zeigen die wahre Vielfalt der Füchse (von Rot-, über Eis- zu Steppen- und Wüstenfuchs … und andere).
Der Leser bekommt Einblicke in die kulturhistorische Bedeutung de Fuchses, seine Biologie und den Versuch ihn zu domestizieren. Und natürlich wird auch die Jagd (und das Präparieren von Tieren) nicht ausgespart.
Informativ und Vielseitig, manchmal aber auch etwas oberflächlich. Wer Füchse mag (und kennt) wird kaum Neues über Reineke und seine Verwandten erfahren. Wer sich neu mit der „Materie“ Fuchs auseinandersetzen möchte wird kurz und knapp viel über die katzenhaften Hunde erfahren.

Füchse – Ein Portrait dringt nicht tief in die Materie ein, will vielleicht ein bisschen zu viel und wird den Ansprüchen nicht gerecht ein umfassendes Werk über Füchse darzustellen, aber für Fuchsfreunde empfehlenswert.

Dieser Beitrag wurde unter Rezension veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert