Jutta Person: Esel – Ein Portrait (Rezension)

Störrisch, dumm und eigensinnig die Eigenschaften, die dem Esel zugeschrieben werden, sind wenig schmeichelhaft. Und doch spielt kaum ein Tier in der Kulturgeschichte eine so bedeutende Rolle wie der Esel: Er steht für die geschundene Kreatur; auf ihm reitend zog Jesus in Jerusalem ein; Buridans Esel wurde zum philosophischen Paradigma, weil er vor zwei Heuhaufen verhungerte, zwischen denen er sich nicht entscheiden konnte. Jutta Person erzählt die erstaunlich reiche Geschichte dieses Lastentiers, betreibt eine Charakterologie des Esels, trifft seine Züchter und stellt domestizierte und wilde Eselarten sowie das Maultier vor. Nicht zuletzt zeigt sie, wie klug dieses vermeintlich dumme Tier mit den schönen Augen ist und wie viel wir von ihm lernen können.
Esel – Ein Portrait ist weit mehr als ein zoologisches Sachbuch über Equus asinus (und Verwandte). Man erfährt einiges über die Verwandtschaft zum Pferd, lernt einige Arten und Rassen kennen (Arten: Asiatischer und Afrikanischer Wildesel, Rassen: u. a. Martina-Franca-Esel, Poitouesel, Maultier, Muli …) und natürlich werden auch die Eigenarten der sich großer Beliebtheit erfreuenden Tiere beschrieben.
Aber das Buch (wie auch alle anderen aus der NATURKUNDENREIHE des Matthes & Seitz-Verlags) befasst sich auch mit dem Menschen, stellt Vergleiche zwischen Esel und Mensch dar und bietet einen kulturhistorischen (und durchaus amüsanten) kulturhistorischen Überblick.
Ein ungewöhnliches, leicht verständliches Buch für Eselfreunde.
Nach der Lektüre wird man vom Esel ein ganz anderes Bild bekommen. Ebenso wie das beim Betrachten seiner Freunde und Mitmenschen. Und soviel sei gesagt: Das Bild des Esels ist ein schmeichelhafters.

Amüsant und Informativ: Von Eseln und Menschen …

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