Kaspar Panizza: Fischkatz (Rezension)

Äußerst makaber, wenn ein Toter im Englischen Garten auf Münchens Top-Attraktion, der Eisbachwelle, surft. Vor allem, wenn er mit einem Strick um den Hals am Brückengeländer hängt und wie ein Hüpfball auf der Welle reitet. Ein Highlight für Schaulustige und Touristen, ein verzwickter Fall für Kommissar Steinböck und sein Team. Die Spuren führen sowohl zu einer dubiosen Sekte als auch zu einem ungelösten Mord. Und zu all dem kommt die nervige Katze Frau Merkel, die ihre Vorliebe fürs Angeln entdeckt hat …
Frau Merkel und ihr Kommissar gehen in die siebte Runde … und Freunde der Serie bekommen genau das geboten was sie erwarten und was die Reihe auch ausmacht: Witzige Dialoge, liebenswerte Charaktere und eine durchaus ernstzunehmende Krimihandlung gewürzt mit Münchner Dialekt und Lokalkolorit. Alles ist wie immer … nur … diesmal bleibt auch die Ostsee vom bayrischen Charme nicht verschont. Und auch wenn dadurch etwas Neues hinzugefügt wird, finde ich es doch auch schade, dass Steinböck und sein Team auseinander gerissen werden, auch wenn es nur von kurzer Dauer ist.
FISCHKATZ hat vielleicht ein weniger brisantes Thema zu bieten als der eine oder andere Vorgängerband, aber Frau Merkel und ihre Gang wissen auch so zu überzeugen. Und auch wenn dem Leser ein interessanter und abwechslungsreicher Kriminalfall geboten wird, wichtiger und weitaus amüsanter finde ich das Zusammenspiel der Charaktere, das so perfekt ist und absolut überzeugt. Zudem hat Kommissar Steinböck eine Anzahl an skurrilen Charakteren um sich geschart, da mag man kaum Glauben dass der Autor es trotzdem schafft sich hin und wieder auf den Krimi zu konzentrieren.
Freunde von Katzenkrimis werden auf ihre Kosten kommen (wenn sie Band 1 – 6 bereits kennen), Fans von Frau Merkel (der Katze) werden sowieso nicht enttäuscht werden und wer Markus Söder (de Ministerpräsidenten) nicht mag, der wird seinen Gastauftritt höchst unterhaltsam (wenn auch übertrieben) finden.

Kaspar Panizza schafft auch mit FISCHKATZ einen spannenden Krimi mit viel Humor und ungewöhnlichen Charakteren zu würzen. Und ein bisschen Münchner Kultur wird auch noch vermittelt.

(Rezensionsexemplar)

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