John Scalzi: Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster (Rezension)

Sie sind groß, gefährlich und vom Aussterben bedroht … Jamies Traum war es, bei einem Tech Start-up in New York City groß herauszukommen. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: auf eine demütigende Entlassung folgt ein schlecht bezahlter Job als Lieferfahrer inmitten einer Pandemie. Es sieht düster für ihn aus, doch schließlich trifft er beim Ausliefern einer Bestellung einen alten Bekannten wieder. Tom hat dringend eine Stelle in seinem Team zu vergeben: Die Bezahlung ist gut, und Jamie hat Schulden – die Entscheidung ist klar. Doch erneut sieht er sich in seinen Erwartungen getäuscht … Und dieses Mal steht sein Leben auf dem Spiel. Toms „Tierschutzorganisation“ ist nicht das, was sie zu sein scheint: Die Tiere, die sie retten will, befinden sich nicht einmal auf der Erde! Zumindest nicht auf unserer. In einer anderen Dimension ist sie tropisch warm und nicht von Menschen bevölkert, sondern von riesenhaften dinosaurierähnlichen Bestien. Die Kaijū mögen die größten und gefährlichsten Tiere ihrer Welt sein – doch sie brauchen Hilfe, um zu überleben. Toms „Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster“ wollen ihnen beispringen, andere jedoch wollen Profit aus ihnen schlagen. Wenn sie nicht aufgehalten werden, könnte die Trennung zwischen den Welten fallen – mit verheerenden Folgen.
Wer Kaijus mag wird Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster lieben. Statt Godzilla bekommen wir Bella und Edward (mehr Bella als Edward, aber was solls) und auf Monster, die Städte zertrampeln muss man auch verzichten. Aber warum muss es bei Kaiju-Filmen immer darauf hinauslaufen. MONARCH war anders und auch Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster schlägt andere Wege ein. Aber auf Trash und viel Spaß muss man nicht verzichten, auch wenn man etwas braucht um zu erkennen um was es geht, aber dann wird es vorhersehbar (auch wenn immer noch kein Kaiju Amok läuft).
Aber ich habe mich nie gelangweilt und was die Kaiju-Forschung der Gesellschaft anbelangt so ist das nie langweilig und wirft ein interessantes Bild auf Godzilla und Co. Wobei man das wohl auch mit Augenzwinkern betrachten darf. Die Kaijus sind aber nur der Hintergrund, Scalzi erschafft eine eigene Welt und führt den Leser glaubwürdig durch explodierende Monster und verfressene Parasiten. Und ja, auch wenn man weiß wohin die Reise geht, steht die Spannung und die Action im Vordergrund, gespikt mit einer nicht gerade geringen Prise Humor und zahlreiche Anspielungen auf Literatur und Film.
Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster ist eine Geschichte mit unkonventionellen Ideen und liebenswerten Charakteren. Gewöhnungsbedürftig ist das gendern, das ständige xier ist etwas störend, aber wird wohl in nächster Zeit in vielen Büchern vorkommen… wäre aber auch schön in dieser Beziehung eine einheitliche Lösung zu finden, die weder die Sprache noch den Lesefluss von Büchern zerstört. Ein anderes Manko des Romans ist die Kürze … zu schnell liest sich die unterhaltsame Geschichte und am Ende wünscht man sich, dass es weitergehen würde. Es muss mehr geben als Bella und Edward und dass Kaijus viel zu erzählen haben zeigt die japanische Filmindustrie seit Jahrzehnten.

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