Ines Plagemann: Funkenfeder (Rezension)

Das Leben der 16-jährigen Ria wird von Regeln und Geheimnissen bestimmt. Nicht einmal ihrer besten Freundin darf sie erzählen, dass sie eine Vogelwandlerin, eine sogenannte Alata, ist. Selbst vor anderen ihrer Art muss sich Ria in Acht nehmen, denn sie kann sich in einen Phönix verwandeln und das hat schon ihren Vater das Leben gekostet.
Als sich ihr Großvater nicht mehr um sie kümmern kann, wird sie in die Federklaue gesteckt – ein Waisenhaus für Vogelwandler in Weimar. Dort ist Ria zum ersten Mal von Alati ihres Alters umgeben und im turbulenten Alltag wird es immer schwieriger, ihre Phönixgestalt zu verbergen – vor allem, als sie sich mehr und mehr zu Lily hingezogen fühlt. Doch schon bald ist das nicht mehr ihr einziges Problem. Was hat es mit den Schattenwesen auf sich, die Weimar belagern? Und wohin verschwinden die Bewohner des Waisenhauses in der Nacht? Wird Ria die Geheimnisse, die sie umgeben, aufdecken können, ohne ihr eigenes zu verraten?

Palmgeier (Zooparc Overloon)

Werwölfe sind ein immer wieder beliebtes Thema in der Phantastik, aber hin und wieder trifft man auch auf andere Gestaltwandler. In Funkenfeder sind es nun Vogelwandler, Menschen, die sich in Vögel verwandeln können. Von der Meise bis zum Adler … und wie so oft haben auch diese Wandler Gesetze und Möglichkeiten, die sie vor den Augen der Ahnungslosen (Menschen) verbergen sollen. Nur wenn man ein Phönix ist greifen diese Gesetze nicht, denn dann muss man sich auch vor der eigenen Art verstecken, was nicht so leicht ist.
In Funkenfeder wird der Leser sofort in das geschehen hineingeworfen. Ria kennt die Gesetze, sie weiß was sie ist und sie muss damit umgehen. Dem Leser werden Tatsachen präsentiert und es fällt Anfangs etwas schwer sich auf die Ereignisse einzulassen, da man das Gefühl bekommt, irgend etwas verpasst zu haben. Glücklicherweise legt sich dieses Gefühl bald und man kann anhand der Häppchen, die einem zugeworfen werden, nach und nach in die Geschichte eintauchen. Und auch Ria, die sehr sympathische Hauptperson, hat noch einiges zu lernen.
Spannend und unterhaltsam zeichnet Ines Plagemann eine Gesellschaft mit besonderen Fähigkeiten, die jedoch auch nicht perfekt ist und ähnliche Probleme wie die menschliche Gesellschaft hat.
Ich meckere zwar immer wieder, wie langweilig magische Schulen sind, bzw. sein können, aber in Funkenfeder steht das Waisenhaus nicht im Vordergrund, es sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, die über Freundschaft hinaus gehen.
Funkenfeder ist unterhaltsame Urban Fantasy für Jugendliche und junggebliebene Erwachsene, die Freude an Vögeln haben. Und das (sehr sehr fiese) Ende macht neugierig auf die Fortsetzung.

(Rezensionsexemplar)

(und wer wissen will, was der Palmgeier mit dem Buch zu tun hat …. Lesen!)

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