Henry Gee: Eine (sehr) kurze Geschichte des Lebens (Rezension)

Dieses Buch macht die komplexe Entstehung des Lebens auf unserem Planeten erstmals für alle verständlich. Dabei stand das Leben auf der Erde schon mehrfach kurz vor der Auslöschung. Es gab zwei Millionen Jahre dauernde Vulkanausbrüche und mehrfach schwere Asteroideneinschläge. Katastrophen, ohne die allerdings etwa die Ausbreitung der Säugetiere nicht möglich gewesen wäre.
Henry Gee schildert unterhaltsam und anschaulich, wie sich das Leben immer wieder durchsetzte: Schwämme filterten 400 Millionen Jahre lang das Meereswasser, bis das Meer bewohnbar war, und langwierige 20 Millionen Jahren brauchten die Pflanzen, um sich auch an der toxischen Erdoberfläche etablieren zu können. Am Ende steht die Erkenntnis: Das Leben findet immer einen Weg.

Eine (sehr) kurze Geschichte des Lebens ist genau das: Eine sehr kurze Geschichte des Lebens, beginnend beim ersten Erscheinen einzelligen Lebens bis zur Entstehung des Homo sapiens (womit anscheinend die bisher wichtigsten Phasen der Geschichte des Lebens abgedeckt sind). Kurz und amüsant erzählt Henry Gee wie sich das Leben entwickelte und wie manche Formen und Arten wieder verschwanden. Und dabei ist es zudem noch informativ … nur … leider hat das Buch auch ein paar Schwächen, die dem Laien das Verständnis etwas erschweren. Da wird mit wissenschaftlichen Namen um sich geworfen und der Leser wird ein bisschen alleine gelassen, oder darf sich mit Beschreibungen zufriedengeben. Anomalocaris, Duncleosteus, Lufengpithecus … und andere. Die eine oder andere Abbildung wäre hilfreich und würde den Leser nicht teilweise ratlos zurück lassen. Denn außer einige nützliche Zeittafeln bietet das Buch keine weiteren Abbildungen.
Auch werden systematische Begriffe durcheinandergemischt … etwas, das in vielen populärwissenschaftlichen Büchern mit biologischen Zusammenhang passiert und ich mir da nicht sicher sein kann, ob es Übersetzungsfehler sind oder ob man das nicht so ernst nimmt wenn man mal von fünf Arten der Stachelhäuter spricht, die später dann doch mehr Arten sind. Das mag zwar kleinlich sein, aber es macht auch einen kleinen Unterschied.
Abgesehen von diesen kleinen Fehlern (wobei die fehlenden Abbildungen nicht unbedingt ein Fehler sind sondern es einfach nur schade ist dass manchen Tieren keine Gestalt zugeordnet werden kann, vor allem jenen, die doch etwas skurril erscheinen mögen) ist das Buch informativ und kurzweilig (sogar erstaunlich kurzweilig).

(Rezensionsexemplar)

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