Ima Ahorn: Aequipondium: Schiffbruch im Süden (Rezension)

1769. Siegbald Odin Sockenloch hat es geschafft. Als Preußischer Botschafter hat er im Südpazifik den sagenhaften Gegengewicht-Kontinent Aequipondium entdeckt, letzten Zufluchtsort magischer und seltsamer Kreaturen. Obwohl die Bewohner ihr Exil gern geheim gehalten hätten, ist es Siegbald gelungen, Aequipondium wieder zu verlassen. Zwar wird er die Ehre der Entdeckung seinem Konkurrenten, dem Franzosen Comte de La Pérouse überlassen müssen, aber zumindest wird er seine Heimat wiedersehen. Seine Berichte über Hexen, Druiden und Drachen und ein paar aequipondische Kuriositäten werden wohl genügen, ihn zu Hause und beim König in Potsdam berühmt zu machen.
Doch wieder einmal kommt es anders. Statt auf der Seereise nach Europa befindet Siegbald sich im aequipondischen Binnenmeer. Auf der Suche nach einer Verbindung zum Pazifik erleiden der Comte und er Schiffbruch, tief im menschenleeren und kalten Süden des Kontinents. Nun ist guter Rat teuer, denn in der eisigen Tundra herrschen andere Gesetze als im zivilisierten Norden. Wie sollen er und die französische Mannschaft des Comte es schaffen, aus dieser unwirtlichen Gegend zu entkommen?
In seinem zweiten Abenteuer bekommt Siegbald es mit Hunger, Drachen und Göttern zu tun. Und wieder kann er nicht alle seine Probleme auf seine Freunde abwälzen, sondern muss auch selbst die ein oder andere Strapaze auf sich nehmen.

Schiffbruch im Süden ist der zweite Teil der Gegengewicht-Kontinentreihe, kann aber unabhängig von Die Entdeckung des Gegengewicht-Kontinents gelesen werden. Ich habe es getan und hatte nicht den Eindruck, dass ich den ersten Teil unbedingt lesen müsste (obwohl ich es getan habe, weil mir die Reihe bisher sehr gut gefällt). Tatsächlich ist der zweite Teil sogar besser als der Vorgänger.
Es wird noch fantastischer, noch skurriler: Walhalla im Süden (aus Platzgründen), Lemminge die sich freiwillig essen lassen, fiese Drachen … und alte (oder neue) Bekannte aus dem ersten Band, Druiden und alles irgendwie seltsam, aber höchst unterhaltsam.

Die Gegengewicht-Kontinent-Reihe erhebt keinen Anspruch auf literarischen Anspruch, aber wer Spaß an witziger Fantasy, ungewöhnlichen Ideen und skurrilen Gestalten/Situationen hat der sollte um die Reihe keinen Bogen machen.
Ansatzweise erinnert Schiffbruch im Süden an die Memoiren der Lady Trent oder die Abenteuerromane von Jules Verne, nur abgedrehter.

(Rezensionseemplar)

Dieser Beitrag wurde unter Rezension veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert