Frank Westerman: Was uns zu Menschen macht (Rezension)

Was unterscheidet uns Menschen vom Tier.
In einer Höhle auf einer Insel im indischen Ozean wird 2003 ein fossiler Urmensch gefunden, der kaum einen Meter misst. Um ihn herum liegen Skelette ausgestorbener Tiere: Ratten, so groß wie Hunde, Elefanten so klein wie Ponys. Was sagt diese urzeitliche Welt darüber aus, wer wir sind und woher wir kommen?
In einer faszinierenden Mischung aus Reportage und Essay findet „Meistererzähler“ (DIE ZEIT) Frank Westerman Antworten auf die großen Fragen: Was macht uns zu Menschen? Und tragen wir die Krone der Schöpfung zu Recht?

Das Buch hat mich wirklich überrascht. Ich habe zwar keine Antwort auf die Frage was uns zu Menschen macht gefunden, dafür aber einen fesselnden Krimi aus den Ursprüngen der Menschheit, bzw. der Evolutionsgeschichte unserer Art.
Die Hauptpersonen: Verschiedene Anthropologen, Studenten, Skeletteile …
Frank Westerman weiß zu begeistern, ich finde die Bezeichnung „Meistererzähler“ in diesem Bezug nicht einmal übertrieben.
Anthropologie kann sehr trocken sein, auch wenn es ein spannendes Forschungsfeld ist und Frank Westerman geht einen ungewöhnlichen Weg. Man erfährt wenig über die Entwicklungsgeschichte des Menschen, dafür stehen die Forscher, die sich auf diesem gebiet einen Namen gemacht haben im Vordergrund, und so hebt sich das Buch auch erfreulich von anderen Büchern ab. Wer denkt, dass er die Menschheitsgeschichte schon tausendmal gelesen hat und er nicht viel Neues erfahren kann, der wird in Was uns zu Menschen macht eine Überraschung erleben und obwohl es kein Roman ist, erlebt man eine spannende Erzählung aus der Vergangenheit der Menschheit (nicht unbedingt unserer Art, aber die Familie hat weitaus mehr zu bieten als Homo sapiens).

Vermutlich wird nur derjenige enttäuscht werden, der ein philosophisches Werk erwartet. Für all jene die an der Forschungsgeschichte des Menschen interessiert sind (auch wenn es nur auszugsweise ist) wird ein informatives, sachliches und doch sehr persönliches Buch in Händen halten.

(Rezensionsexemplar)

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