Ingo Arndt: Affen in der Wildnis (Rezension)

Sie sind unsere nächsten Verwandten im Tierreich: die Affen. Ihre Eigenarten und Fähigkeiten, ihr Verhalten und ihre Rätselhaftigkeit berühren uns besonders, gleichen sie uns Menschen doch in so vieler Hinsicht. In diesem Band geht es nicht nur um die Menschenaffen, denn die Vielfalt innerhalb der Gattung ist riesig. Das zeigt sich schon allein bei der Größe: Während etwa die Zwergseidenaffen nur rund 100 Gramm auf die Waage bringen, kann ein ausgewachsener Gorilla bis zu 270 Kilo wiegen.
Dieser Band führt uns einige der beeindruckendsten Affenarten vor, die stellvertretend für die faszinierende Vielfalt der Spezies stehen, darunter die intelligenten Orang-Utans, auch bekannt als „Waldmenschen“, oder die „kultivierten“ Japanmakaken, die genüsslich in heißen Quellen baden; die mächtigen, doch meist friedlichen Gorillas; die erstmals ausführlich dokumentierten Roten Uakaris in den Sumpfwäldern am Oberlauf des Amazonas.
Ingo Arndts Bilder berühren durch ihre Unmittelbarkeit; eindrucksvolle Porträts, die den individuellen Charakter der Tiere betonen, wechseln mit reportageartigen Momentaufnahmen und stimmungsvollen Landschaftsbildern ab. Sämtliche Fotos wurden in freier Wildbahn aufgenommen. In seinen Bildtexten schildert Arndt, wie die Fotos entstanden sind und was er in den 10 Jahren seiner Fotoreisen zu den Affen alles erlebt hat. In den Einleitungskapiteln schöpft der Zoologe Fritz Jantschke in sachkundigen Texten aus dem reichen Erfahrungsschatz eines überwiegend mit Menschenaffen verbrachten Berufslebens.

Mehr habe ich dem schon gar nicht mehr hinzuzufügen. Affen in der Wildnis ist ein wunderschön gestalteter Bildband, der neben atemberaubenden Landschaften Affen in besonderem Licht präsentiert. Dabei beschränkt sich der Fotograf nur auf eine Handvoll Arten, die es aber in sich haben und den Tieren (einige davon sind sogar in gewissen kreisen bekannte Persönlichkeiten) die Aufmerksamkeit und Liebe geben, die sie verdienen. Spielende Menschenaffen, Badende Schneeaffen, Dscheladas im Sonnenlicht… und Rote Uaakaris, die wohl eher zu den unbekannteren Arten zählen dürfen.
Affen in der Wildnis ist ein Buch für jeden Affenfreund und ein Bildband, den man immer wieder anschauen kann.
Und neben den Fotos erfährt man auch noch einiges über die Arten und die Entstehung der Bilder, die das gelungene Gesamtbild noch abrunden.

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