Frank Stein: Im Fell (Rezension)

Ein vielbeschäftigter Mann kehrt von seinem Jahresurlaub zurück. Der Sand im Reisegepäck nervt, die Erinnerungen waren schön, unvergesslich, aber jetzt beginnt wieder die Arbeit, jetzt sieht man die Kollegen und die Kunden: der tägliche Wahnsinn geht weiter! Auch sein Hobby, die Jagd, ist keine Freude: Spaziergänger berichten von einem großen unbekannten Hund, der mit den Kindern spielte, Nachbarn beklagen den Verlust ihres Tieres, ein Schäfer schimpft über den Verlust eines Schafes. Was ist nur los in seinem Revier? Louis Wagner steht vor einem Rätsel!
Cover und Klappentext lassen eine interessante Werwolfgeschichte vermuten und um Werwölfe geht es auch. Nur … der Klappentext umfasst nur einen winzigen Teil der Handlung und das stellt auch das Problem des Buchs dar: Auf zu wenigen Seiten wird zu viel Erzählt und man bekommt eher eine Familiengeschichte geboten als eine geheimnisvolle Werwolfgeschichte. Dass das Ganze dann sehr oberflächlich erzählt wird ist kein Wunder. Es fehlt an Tiefe, sowohl bei der sehr geradlinigen Story als auch bei den Charakteren. Ob Mensch oder Wolf, irgendwie wirken alle gleich, es gibt kaum Unterschiede und die Charakterentwicklung ist nicht ersichtlich. Auch sind sexuelle Handlungen zwischen Mensch und Tier etwas gewöhnungsbedürftig.
Die Charaktere handeln teilweise unlogisch und helfen dabei sich anbahnende Spannung bereits im Vorfeld zu zerstören, so dass Entführungen und Misshandlungen fast schon verharmlost werden und sich sowieso in Friede/Freude/Eierkuchen verwandeln, da man grundsätzlich bereit zur Vergebung ist und man ja doch nur eine große Familie ist. Dabei wäre sehr viel Potential für spannende Geschichten gegeben … nur … IM FELL will viel, bietet aber nicht das, was man erwarten könnte.
Auch störend (und das für jemanden, der sogar darüber hinwegsehen kann) die sich wiederholenden Rechtschreibfehler … Anna oder Ana? Schaff-Fell?
Im Fell ist alles andere als Lesevergnügen, und dabei beginnt alles so vielversprechend …

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