Frank Elstner/Matthias Reinschmidt: Artenschatz (Rezension)

„Aus einer ursprünglichen Laune wurden Nägel mit Köpfen: der bekannte und erfolgreiche Showmaster und Entertainer mit Spinnenphobie begab sich auf „Elstners Reisen“. Gemeinsam mit dem Biologen Matthias Reinschmidt machte er sich auf zu den letzten ihrer Art: Ob Orang-Utans auf Borneo oder verwaiste Elefanten auf Sri Lanka – neben den bedrohten Tieren stehen ihre Beschützer im Fokus des Buches. Menschen, die mit Leidenschaft und Herzblut für die Schönheit und Artenvielfalt unseres Planeten kämpfen und uns zeigen: Jeder kann etwas tun, jeden Tag, überall!“
Ich kenne die Reihe „Elstners Reisen“ nicht, aber ich war der Meinung mit Artenschatz ein ähnliches Werk vorgesetzt zu bekommen wie es Mark Carwardine und Douglas Adams/Stephen Fry mit „Die letzten ihrer Art“ geschaffen hatten: Ein Wissenschaftler und ein Nichtwissenschaftler auf dem Weg zu seltenen Tieren,
Nun ja, genau das ist Artenschatz irgendwie auch und so besuchen Elstner, der Showmaster und Reinschmidt, der Zoodirektor, Papageien in Südamerika, Koalas in Australien und Orang-Utans und Elefanten in Asien. Neben bedrohten und weniger bedrohten Tieren (Mücken, Blutegeln, Spinnen…) treffen die beiden auch auf Menschen, die sich dem Schutz bestimmter Tierarten verschrieben haben. Tiere, Land und Leute werden vorgestellt, positives und negatives und hier und da eine nette Anekdote, in der Mitte des Buchs ein paar Farbbilder mit den Hauptakteuren und am Schluss noch ein paar Anmerkungen von Matthias Reinschmidt, sowie eine Vorstellung der Artenschutzstiftung des Zoo Karlsruhe und des Artenschatzprojekts
Es hätte ein unterhaltsames und informatives Buch werden können. Leider ist es für das, was man hätte erzählen können zu kurz und so hetzt Elstner von einem Ereignis zum nächsten, ohne Verschnaufspause und ohne tatsächliche Spannung aufzubauen. Es ist ein Herunterleiern interessanter Vorkommnisse, die aber so erzählt werden, dass man sich vorkommt wie am Wühltisch eines Kaufhauses.
Schade eigentlich. Das Auswildern verschiedener Tiere, die Beschreibungen diverser Schutzcentren hätten mehr verdient. Auch das vorwegnehmen unspektakulärer Ereignisse, die später höchstens in einem Nebensatz erwähnt erden, ist eher störend, als Spannung aufbauen.
Natürlich ist Artenschatz kein Spannungsroman, aber Douglas Adams schafft es in „Die letzten ihrer Art“ auch die langweiligste Begebenheit witzig zu beschreiben. Es wird nie langweilig.
Natürlich kann man einen Showmaster nicht mit dem Autoren der „Per Anhalter durch die Galaxys“-Reihe vergleichen, aber mit Artenschatz wird ein interessantes und vor allem wichtiges Thema eher langweilig und manchmal an einen Schulaufsatz erinnernd präsentiert.
Sehr schade, da meiner Meinung nach viel Potential verschwendet wurde. Das Thema Artenschutz kann auch anders präsentiert werden.

(Rezensionsexemplar)

Dieser Beitrag wurde unter Rezension veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert